Dienstag, 25. Juni 2013
Erfolgreiches Verhalten in schwierigen Kommunikationssituationen
Bekannte Kommunikationsexperten vermittelten am Communication Forum 2013 vom 21. Juni im GDI den anwesenden Kommunikationsverantwortlichen hilfreiche Erfahrungen und Strategien aus ihrer praktischen Tätigkeit. Die Bedeutung der Kommunikation zeigt sich vor allem in schwierigen Situationen. Es interessierte mich deshalb vor allem, zu erfahren, wie sich die hochkarätigen Kommunikationsexperten vor und während Krisen oder in schwierigen Kommunikationssituationen erfolgreich verhalten haben. Welche Massnahmen haben sich bewährt? Die Regeln im Umgang mit Medien müssen wir eigentlich nicht neu erfinden. Bewährte Handläufe und Checklisten können wir in der Fachliteratur nachlesen. Sie sind allen bekannt. Dennoch lohnt sich, von Praktikern zu erfahren, wann - welche Verhaltensweise - im Alltag Erfolg hatte. Die Praxisreferate und Diskussionsrunden verdeutlichten am FORUM, dass sich die Kommunikationslandschaft heute mit den Social Media und den Online Medien erheblich verändert hat und wir diese neue Situation zusätzlich meistern lernen müssen.
Ich fasse einige erwähnenswerte Hinweise - gleichsam als meine persönliche Ernte - kurz zusammen:
Immer wieder war zu hören, dass man sich stets auf die Kernbotschaft, auf die Dachbotschaft, konzentrieren muss und die Kommunikationsverantwortlichen ihre Chefs laufend trainieren sollten.
Folgender Gedanke von Cyril Meier (HWZ) unterstrich ich in meinen Notizen mehrmals:
"Das Zentralste, was Studenten bei der kommunikativen Kompetenz mitgegeben werden kann, ist die Persönlichkeitskompetenz (Manpower)."
An der Hochschule für Wirtschaft Zürich wird deshalb die PERSOENLICHKEITSENTWICKLUNG gross geschrieben, indem die Studierenden ihre Stärken und Schwächen kennen lernen. Rhetorik, Psychologie, das Wahrnehmungsmanagement haben somit einen hohen Stellenwert.
Aus meiner Erfahrung entscheidet in Krisensituationen stets die Glaubwürdigkeit des Sprechers. Das Image der Person schlägt bekanntlich Fakten. Vor allem in schwierigen Situationen.
Auch für Sonja Zöchling-Stucki (Flughafen Zürich) müssen sich alle unter die übergeordnete Dachbotschaft des Kommunikationsmangements begeben.
In Krisen darf man nicht über die Partner sprechen. Zöchling legt ebenfalls Wert auf das praktische Simulieren von schwierigen Situationen.
Urs Peter Naef (Migros) veranschaulichte mit zahlreichen Beispielen, was er meint, mit dem Satz: "Wir sollten schneller kommunizieren als Journalisten recherchieren".
Er veranschaulichte bildhaft, dass sich man Krisen gut meistern kann mit folgenden bewährten Werkzeugen:
- FAKTEN , FAKTEN, FAKTEN kommunizieren (Nur sagen, was man sicher weiss)
- keine Mutmassungen, keine Interpretationen
- Wenn es "brennt" muss man rund um die Uhr erreichbar sein!
Unternehmen und Kommunikationsverantwortliche sollten Verständnis haben für das "leere Blatt". Journalisten haben immer ein leeres Blatt zu füllen. Wenn wir Informationen verweigern, füllen sie das Blatt mit Fremdinformationen, d.h. aus Quellen, die Sachverhalte nicht genau kennen.
Wichtig sind nach Naef zudem: Wir benötigen in Krisensituationen eine dicke Haut und Selbstkritik.
Es gilt stets RUHE zu bewahren.
Eine Prise Humor kann auch hilfreich sein.
Sein 3 C Modell hat mich überzeugt:
C = Care Opfer stets zuerst bedenken
C = Command Ursachen erforschen
C = Communication Kommunizieren (aktiv)
Ferner gilt immer zu beachten: Medien verkaufen in Krisen EMOTIONEN
Bei einem Grossbrand der MIGROS titelte die Presse beispielsweise:
"Millionen Osterhasen starben Flammentod!"
Myriam Ziesack (Swiss) machte uns bewusst, wie schnell nach einem Ereignis Bilder und Filmchen auf dem Netz sind. Das dauert nur wenige Minuten!
Ziesacks Empfehlungen:
- Engagement
- PRAESENZ
- Geduld haben
- Zuhören
- Dialogisch kommunizieren
- Aussagen mit Topmanagement koordinieren
- Mitarbeiter mit einbeziehen
Urs Ackermann (Zürcher Kantonalbank) machte darauf aufmerksam, dass die Abläufe immer schneller werden. Die Qualität jedoch nicht schlechter werden darf.
Ackermann, der drei Mal zum Pressesprecher des Jahres gewählt worden war, musste damals einspringen, als nach der Bluttat (2004) bei der ZKB – mit drei Toten der damalige CEO zuerst nicht auf Deck war, weil sich nur der internen Kommunikation gewidmet und die Öffentlichkeitsarbeit seinem
Kommunikationschef überlassen hatte.
Kommunikation ist bekanntlich immer Chefsache. Der Kapitän gehört vor allem in heiklen Situationen auf die Brücke. Folgende Regel muss von Unternehmen und Medien beachtet werden: Es gilt das gesprochene Wort. Kritische Auseinandersetzungen gilt es zuzulassen.
Diego Yanez, Chefredaktor des Schweizer Fernsehens SRF, konnte an Beispielen darlegen, dass bei Berichten immer beide Seiten berücksichtigt werden müssen. Es gilt immer beide Positionen genau anzuschauen.
Viele Institutionen haben heute die Bedeutung der Kontaktpflege mit Journalisten erkannt. Für die Fernsehschaffenden gibt es dadurch zu viele Einladungen. Das Fernsehen schätzt es, einen CEO persönlich kennen zu lernen - nicht erst wenn es brennt. Es geht im Spannungsfeld "Journalisten - Unternehmen" um das gegenseitige Vertrauen. Es wird geschätzt, wenn ein Mediensprecher auch hinsteht, wenn das Unternehmen verloren hat. Schönwetterkommunikation allein genügt nicht.
Der Fall "Von der Bank Wegelin zu Notenstein" beschrieb Dominique Meier (Mediensprecherin. Notenstein Privatbank AG) mit vielen spannenden Details.
Diese persönlichen Erkenntnisse aus der turbulenten Phase des Umbruchs fand bei den Anwesenden grosses Interesse. Vor allem die Frage: Wie war es möglich, dass 100 Personen dicht halten konnten, bis die Uebernahme perfekt war? Es gab nämlich erstaunlicherweise bei den Mitarbeitenden keine Lecks!
Erkenntnisse Meiers aus dieser Extremsituation:
- Mitarbeiter müssen laufend orientiert und motiviert werden
- Die Geschäftsleitung ging gleichsam auf eine "Tour de Suisse". Sie kontaktierte alle Niederlassungen in der ganzen Schweiz.
- Es mussten viele intensive Dialoge gepflegt werden. Gespräche: Kundenberater mit Kunden
- Weil die Medien nur am Niedergang der Bank Wegelin interessiert waren und nicht am Neuaufbau von Notenstein, musste ein klarer Schnitt gezogen werden. Mit extensiver schneller Kommunikation wurde später der Start auf allen Kanälen sauber mit klaren Botschaften lanciert: "Von der ältesten zur jüngsten Privatbank der Schweiz!"
Fazit: Der Nutzen der Erkenntnisse von solch erfahrenen Profis ist für Kommunikationsverantwortliche immer recht gross. Jeder Teilnehmer konnte seine Tätigkeit neu reflektieren. Bewährte Grundsätze wurden bestätigt oder man wurde sich bewusst, was beim eigenen Unternehmen geändert oder zusätzlich neu erarbeitet werden muss. Das Forum im GDI bestätigte nicht nur mir:
Den Kommunikationsverantwortlichen ist Vieles bekannt und sogar verinnerlicht. Doch genügt dieses Wissen allein nicht: Die bewährten Erkenntnisse müssen in Krisensituationen auch umgesetzt werden können. Dass Ueberraschungen und das Verhalten in Krisensituationen regelmässig trainiert werden sollten, so wie Piloten im Simulator richtig reagieren müssen, wenn beispielsweise ein Triebwerk nur virtuell brennt - wurden den Teilnehmenden an dieser Veranstaltung einmal mehr bewusst.
Notiert von marcus knill um 16:29
Kinder können nicht mehr richtig schreiben - Die Gründe....
Verlassen wir den Weg zur SCHLECHTschreibung und pflegen wir wieder in der Schule die RECHTschreibung!
Es gibt Experten, die sprachen von einer Rechtschreibekatastophe in den Grundschulen Deutschlands. Der Spiegel thematisierte die neuen Schlechtschreibung im Unterricht und publizierte in einem kritischen Artikel ein verbreitetes Verfahren, welches auf den Ideen des Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen basiert.
Kinder dürfen mit Buchstaben spielen. In der "Rechtschreibewerkstatt" waren bei ihm Fehler erlaubt. Die Reformer wollten kreative Geschöpfe heranziehen. Reformpädagogen liessen deshalb Visionen zu und wollten den Drill bewusst abschaffen. "Lesen durch Schreiben" lautete das Konzept. Es klang nach Freiheit, nach Aufbruch in einer verkrusteten Schule. Die Ideen fanden grossen Anklang.
Die Folge: Viele Kinder und junge Erwachsene haben nie gelernt, richtig zu schreiben. Besonders für schwache Schüler führte das angeblich kreative Schreiben zu einem Desaster.
Reichens Ideen nisteten sich auch in den Lehrmitteln ein.
Jürgen Reichen (1939 bis 2009) ging davon aus, dass Jugendliche die Schriftsprache selbst erarbeiten können. Das Kernstück seines Konzeptes war die sogenannte Anlauttabelle, das "Buchstabentor". Jeder Buchstaben hat ein passendes Bild. Eine Banane steht beispielsweise für "B". Dank dieser Tabelle können Kinder "alle Wörter der Welt" zusammenfügen.
Will ein ABC-Schütze das Wort "Mami" schreiben, fügt er die Maus (M) und Affen (A) zusammen.
Dies ist der umstrittene Reformpädagoge Jürgen Reichen.
Lehrkräfte sogen seine Gedanken wie Honig auf.
Verständlich, denn sie durften dank seinem Modell auf das anspruchsvolle, aufwändige Vermitteln des richtigen SCHREIBENS (RECHTschreibens) verzichten. Wer liebt nicht Entlastungen?
Reichen wollte die Schüler zu "furchtlosen Schreibern" heranziehen. So haben diese angstfreien Kinder beispielsweise "woam" für Wurm, "feat" für fährt und "lagerwer" für Lagerfeuer geschrieben.
Dank der Theorie des furchtlosen Schreibens wurden jahrelang Kinder zu Rechtschreibanarchisten gezüchtet, die nachträglich mit grossem Aufwand aus dem unverschuldeten Chaos befreit werden mussten.
Eltern wurden angewiesen, sich auf diesem reformpädagogischen Irrweg still zu halten und sich im Unterricht gefälligst nicht einzumischen.
Allmählich sind heute die Eltern nicht mehr bereit, den erschreckenden Verfall der Orthografie einfach stillschweigend hinzunehmen. Es regt sich Widerstand.
"Lesen durch Schreiben" müsste nach der Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben verboten werden.
Auch Jugendpsychiater und Legastenieforscher haben angeblich Alarm geschlagen.
Die Erkenntnis der Neurobiologen hilft uns bei der Thematik "richtig Schreiben lernen" weiter: Beim Schreiben lernen hilft aus der Sicht dieser Wissenschaftler nur eines:
UEBEN-UEBEN-UEBEN-UEBEN!
Weil in den weiterführenden Schulen die orthografische Stümperei geahndet wird, fordert der Landesschulrat in München, man sollte zu den altbewährten Methoden zurückkehren, bei denen die Kinder in der Schule nicht ihre eigene Rechtschreibung erfinden dürfen, die später wieder mühsam umgelernt werden muss.
Das Rechtschreibeniveau ist generell gesunken. Forscher staunten über Texte, wie:
"Dad haben sie dad Kind in ruhe gelasen und das Madchen war Froh und ende."
Durch die Irrwege der Reformpädagogen klafft heute der Unterschied zwischen den sozialen Schichten immer mehr auseinander. Gerade für Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen wirkt sich das mangelnde Training in der Rechtschreibung verheerend aus.
Es kann zudem nachgewiesen werden, dass Kinder, welche die richtige Schreibweise kennen, schneller lesen können.
Lesen (Lektüre) ist ein wichtiger Indikator für Bildungserfolg.
Es hat gravierende Folgen, wenn Jugendliche zu Beginn der Schulkarriere zu wenig lesen. Viele intelligente Kinder scheitern, weil die Schule am Anfang versagt hat, richtig schreiben und lesen zu lernen.
Es dürfte nicht sein, dass Kinder zu Opfern unkontrollierter Menschenversuche gemacht werden können.
Vor allem Migrantenkinder brauchen eine taugliche systematische Unterstützung, um gut lesen und schreiben zu können.
Reichens Kernsatz: "Kinder lernen mehr, je weniger die belehrt werden" basiert auf der gesellschaftpolitischen Nährboden der Beliebigkeit.
Schüler brauchen jedoch klare Ansagen und gut strukturierten Unterricht.
Direkte Instruktion bleibt nach wie vor eine gute und wirksame Methode.
Das uralte Prinzip des UEBENS blieb jahrelang auf der Strecke. Es muss bei prozedualen Lernprozessen wiederbelebt werden.
Das Schreiben mit der Hand war bei den Reichen-Anhängern als Drill verpönt und das othografische Chaos wurde mit dem Begriff "Privatschreibung" beschönigt.
Wer die falsche Schreibart eingeprägt hat, wird sie leider nicht mehr so schnell los. Die angeblich furchtlosen Schreiber wirkte sich übrigens auch noch negativ auf die Schrift aus. Die Schriftbilder waren auch katastrophal.
Ich zitiere aus SPIEGEL einen Viertklässler:
"Er sah auf, er nam den Stein, den dann Maden i er haud liegen hate. "Ich hab noch mer zu hause""(Er sah auf, er nahm den Stein, den das Mädchen in der Hand liegen hatte. "Ich hab noch mehr Steine zu Hause"".)
Ein gutes schriftliches Ausdruckvermögen ist im Alltag von zentraler Bedeutung.
Fazit: Es lohnt sich, die Kinder sehr früh an die richtige Schreibweise hinzuführen. Der Erwerb der Rechtschreibung darf nicht erst dann erfolgen, wenn ein Kind die Falschschreibung verinnerlicht hat. Es war auch ein grosser Fehler bei der neuen Rechtschreibung zu viel zu verändern. Veränderungen sind nur gut, wenn sie zu Verbesserungen führen. Wir müssen auch den Mut haben, Schulversuche über Bord zu werfen, wenn sie das Lernen hemmen oder erschweren. Bei der Erziehung und Pädagogik haben eigentlich Weltverbesserer und ideologische Missionare nichts zu suchen.
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log
Notiert von marcus knill um 06:42
Das dominierende Top News Thema in den Medien:
SNOWDEN - EIN NAME - EIN MEDIENTHEMA
Reise nach Kuba abgeblasen? Snowden sitzt nicht im Flieger!
Eine Geschichte wie aus einem Spionage-Thriller: Ein Verräter mit einem Laptop voller streng geheimer Dokumente jettet um die Welt.Tagi:
Die USA müssen machtlos zuschauen, wie Staatsfeind Edward Snowden um die Welt fliegt. Sicherheitsexperte Kurt R. Spillmann sagt, was Washington noch tun kann – denn der Machtpoker ist noch nicht entschieden. Mehr...
20 Minuten:
Kommentar:
Der von den USA gesuchte Geheimnisträger wird von Russland geschützt. Mit ihm kann Putin Obama ärgern.
Nachtrag 20 Min:
Aus BILD:
Notiert von marcus knill um 06:37