Quelle: Punkt.ch- online
Ich zitiere:
Die Medien verhalfen laut Studie der SVP zum Wahlsieg
Die Medien haben erheblich zum Erfolg der SVP bei den eidgenössischen Wahlen beigetragen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Zürich. Über die SVP wurde im Wahlkampf weitaus am häufigsten berichtet.
Beinahe ein Drittel der Berichte waren Berichte über die SVP. Diese erhielt damit gleich viel Raum in der Berichterstattung wie die SP und die FDP zusammen. Von zentraler Bedeutung war die Blocher- Roschacher-Affäre. Im Zuge der Affäre konnte die SVP ihre Resonanz noch steigern.
Am meisten Beachtung fanden Christoph Blocher, Christoph Mörgeli und Ueli Maurer. Betrachtet man jene zwanzig Akteure, über die am meisten berichtet wurde, erhielten diese drei SVP-Vertreter zusammen die Hälfte der Aufmerksamkeit.
Dass über die SVP oft negativ geschrieben wurde, hat ihr nicht geschadet - im Gegenteil: Die Studie des Forschungsbereichs Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich stützt die Vermutung, dass auch negative Schlagzeilen zum Erfolg führen können.
Die SVP habe sich dank negativer Bewertungen in den Medien als oppositionelle Kraft ausserhalb des etablierten politischen Systems darstellen können, schreiben die Autoren. Die negativen Bewertungen hätten wegen der ausserordentlich hohen Resonanz zu einer hohen Mobilisierung der SVP-Stammwählerschaft und zu einem Wählerzuwachs geführt.
Während über die SVP viel, aber negativ berichtet wurde, war es bei den Grünen genau umgekehrt: Über sie wurde wenig, aber positiv berichtet. Genützt haben ihnen - wie der SVP auch - die prognostizierten Wahlerfolge. Der SP schadete, dass sie in den Medien bloss als Gegenpol zur SVP dargestellt wurde.
Erfasst wurden alle Beiträge mit Bezug zu den Wahlen zwischen dem 1. August und dem 21. Oktober in 14 grossen Tages- und Wochenzeitungen sowie der Fernsehnachrichtensendungen der Deutschweiz, der Romandie und des Tessins.
Ende Zitat
Kommentar: Dass sich auch negative Berichte auf die Medienwirkung positiv auswirken ist erstaunlich - aber nicht neu. Wenn es ein Künstler fertig bringt (Buch, Kunstwerk, Theater, Film oder Karikatur) , dass er mit seinem Werk ein Sturm der Entrüstung auslösen kann, so darf er sich freuen. Es wird über sein Werk geredet. Die Medienpräsenz ist gesichert. Jeder Auftritt ist wertvoll. 30 Sekunden Fernsehwerbung kosten ca 30 000 Fr.
Das Schlimmste, was der SVP hätte passieren können, wäre das Totschweigen der Partei gewesen.
Für mich war es deshalb erstaunlich, dass der hochintelligente und intellektuelle Politiker Hans-Jürg Fehr dies nicht erkannt hatte. Durch seine Fixierung auf sein Feindbild Blocher unterstützte er indirekt die SVP. Er tappte in die Blocher-Falle. Mit der stillen, heimlichen Aktion im Dunkeln gegen Christoph Blocher hatte er hingegen Erfolg. Blocher konnte aus der Regierung gekippt werden. Fehr wird sich heute sagen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.