Montag, 15. September 2008

Scherz-Telefonat mit Andrea Ypsilanti: SPD erwägt rechtliche Schritte gegen Radio-Sender

Scherz-Telefonat mit Andrea Ypsilanti SPD erwägt rechtliche Schritte gegen Radio-Sender

Quelle Bild - online:

Sieben Minuten lang ging Hessens Andrea Ypsilanti (SPD) einem falschen Franz Müntefering auf den Leim – als der Stimmenimitator (Radio ffn) sich zu erkennen gab, untersagte sie die Ausstrahlung.

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Ein gekürzter Mitschnitt tauchte dennoch bei YouTube auf – sorgt seitdem im Netz für Furore. Jetzt erwägt die SPD rechtliche Schritte gegen den Radiosender ffn, der dafür sorgen wollte, dass das Gespräch aus dem Internet verschwindet. Hintergrund: Radio-ffn-Programmdirektorin Ina Tenz hatte am Sonntag erklärt, ihr Sender habe YouTube über einen Anwalt auffordern lassen, den Mitschnitt zu löschen. Ypsilanti begründete ihr striktes Sendeverbot damit, dass ein solcher Mitschnitt unzulässig sei.

Noch immer sind die Passagen im Internet abrufbar – und Hunderttausende haben sie sich bereits angehört.

Radio ffn leimt Ypsilanti: Bei YouTube gibt es dafür fünf Sterne. Und die Plattform-Nutzer fordern immer vehementer, dass der Mitschnitt nicht zensiert wird. Untertitel eines Videos: Dies wäre „nicht im Sinne der deutschen Wähler“, die über „ungeschönte Einsichten in politisches Denken in Deutschland“ dankbar wären.

Kommentar: Rechtlich ein spannender Fall. Wir werden ihn weiter verfolgen. Es zeigt sich einmal mehr, dass es im Internetzeitalter sehr schwer ist, einmal verbreitete Sequenzen endgültig zu löschen. Obschon es bereits eine rechtliche Verfügung gibt, dass der Telefonscherz nicht mehr ausgestrahlt werden darf, kursiert er immer noch im Netz (eine Sequenz ist immer noch auf Youtube) und wurde bereits kopiert und wurde umgehend anderweitig verbreitet. Der Scherzbeitrag ist somit kaum mehr zu stoppen.

Ypsilanti Müntefering gefakter Anruf FFN

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FAZ-net:

Münte am Apparat

Fingiertes Telefonat ist nicht zu stoppen

16. September 2008 Das Gespräch, das Andrea Ypsilanti am vergangenen Mittwoch mit Jochen Krause, einem Stimmenimitator des niedersächsischen Privatsenders Radio ffn, geführt hat, der sich als Franz Müntefering ausgab, ist nicht zu stoppen. Sieben Minuten lang hat Krause die Möchtegern-Ministerpräsidentin in dem Glauben gelassen, sie spreche mit ihrem neuen, alten Parteichef und räsoniere über die politische Lage in Hessen, vor allem darüber, wie mit der Linken zu verfahren sei, bevor der Radiomann sein Alias aufgab.

Im Radio lief das Stückchen nicht, weil Andrea Ypsilanti ihre Einwilligung verwehrte und der Sender, wie die Programmchefin Ina Tenz auf Nachfrage bestätigt, zusicherte, es nicht zu senden. Doch wer hören will, ob sich Andrea Ypsilanti zuraten lässt, es eben doch nicht mit dem Sturz des Ministerpräsidenten Roland Koch zu versuchen und stattdessen einen Führungsposten in der Bundespartei zu übernehmen (dreimal darf man raten, was sie davon hält), der muss nur ins Internet gehen und bei Youtube nachschauen, dort ist ein Ausschnitt des Gesprächs von einer Minute und dreiundvierzig Sekunden Länge zu hören.

Nachtrag: Auf Youtube ist die Sequenz inzwischen auch gelöscht

Nachtrag:

Bild-online:

Schauspielerin Tina Fey als Sarah Palin und Amy Poehler als Senatorin Hilary Clinton

Schön aber blöd! So verhöhnt das US-Fernsehen McCains Vize

Sie sieht aus wie Sarah Palin (44), sie spricht wie Sarah Palin. Aber sie ist Tina Fey (38), US-Schauspielerin („Mean Girls“) und Imitatorin der republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidatin!

Sarah-Palin-Double: Schauspielerin Tina Fey (38)

Sarah-Palin-Double: Schauspielerin Tina Fey

In der bekannten US-Comedy-Show „Saturday Night Live“ lieferte sich Fey gemeinsam mit Hilary-Clinton-Imitatorin Amy Poehler (37) einen witzigen Schlagabtausch.

Die toughe Republikanerin im roten Kostüm, mit Retro-Hochsteckfrisur und typischer Palin-Brille. „Ich war so aufgeregt, als ich hörte, dass Senatorin Clinton und ich heute zu Ihnen sprechen dürfen“, gestand sie dem Publikum. „Und mir wurde gesagt, ich trete allein auf“, maulte Comedy-Clinton zurück.

Großer Lacher: Ein Seitenhieb auf Palins Bemerkung in einem Fernseh-Interview, es gebe eine Insel vor Alaska, von der aus man Russland sehen könne. Im Spaß-Duell antwortete TV-Palin: „Ich kann Russland von meinem Haus aus sehen!“

Die Parodie-Demokratin Clinton erklärte weiter, sie „stimme nicht mit der Bush-Doktrin überein“ und Palin ergänzt charmant: „Und ich weiß nicht mal, was das ist!“

Kommentar: Wir können davon ausgehen, dass derartige Gags und Satiresendung ebenfalls die Stimmberechtigten beeinflussen können.

Nachtrag bild-online:

Telefonscherz bei Andrea Ypsilanti: Warum ist dieser Anruf so geheim?

Telefonscherz mit Andrea Ypsilanti Warum ist dieser Anruf so geheim?

Der Spaß-Anruf bei Andrea Ypsilanti (51, SPD) – ein Franz-Müntefering-Imitator vom Radiosender „ffn“ aus Hannover hatte die hessische Landeschefin reingelegt. Der Inhalt: streng geheim! Bis ein Video dazu im Internet auftauchte, Zeitungen Details aus dem Gespräch berichteten.

Die SPD hat Strafanzeige gegen den niedersächsischen Sender gestellt, beruft sich auf den Schutz der Vertraulichkeit des Wortes nach § 201im Strafgesetzbuch. Hessens-SPD-Sprecher Frank Steibli (39) zu BILD.de: „Wir müssen uns keinen Spaß von anderen aufzwingen lassen. Dieses Recht gilt für jeden.“

Warum will die SPD das Telefonat geheim halten? Brisante Sätze aus dem 7-minütigen Anruf, die jetzt abgedruckt wurden, könnten eine Antwort geben:

„Als der Falsch-Münte anregt, sie solle doch Hessen dem Koch lassen und stattdessen SPD-Generalsekretärin in Berlin werden, antwortet die Gefoppte brav und standhaft in ihrem Babba-Hesselbach-Hessisch: ,Nee, des kann isch nisch'“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“.

Laut „Rheinischer Post“ Ypsilanti weiter:

„Franz, das geht nicht. Ich wär verraten und verkauft, ich bräuchte in Hessen überhaupt nicht mehr aufzutauchen.“

So berichteten deutsche Medien über den Anruf
Andrea Ypsilanti: So berichtet die „Berliner Zeitung“
Ausschnitt aus der „Berliner Zeitung“
Foto: Berliner Zeitung
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„Aber Franz lockt mit ,interessanten Positionen' ganz oben“, berichtet die „Berliner Zeitung“ weiter. „Wenn einer Heil heißt, ist er nicht heilig. Wenn du weißt, was ich meine“, soll der falsche Müntefering laut der Berliner Tageszeitung gesagt haben. „Ich weiß, was du meinst“, so die Antwort der SPD-Landeschefin laut „Rheinischer Post“.

Das geheime Telefonat, das nicht mehr geheim ist. Andrea Ypsilanti hatte dem Radiosender keine Erlaubnis erteilt, das „Crazyphone“ zu senden. Dennoch war das Video auf „YouTube“ zu sehen. Wie das passieren konnte? Unklar!

„ffn“-Programmdirektorin Ina Tenz (37) zu BILD.de:

„Es ist schade, dass Frau Ypsilanti so wenig Humor hat! Würde jeder so vorgehen wie sie, würden Kurt und Paola Felix wegen ihrer versteckten Kamera lebenslange Haftstrafen absitzen müssen."

Phänomen Palin - sie sprengt die Normen

Aus tagi-online:

Wie Sarah Palin die Fantasien beflügelt

Noch vor wenigen Wochen kannte kein Mensch den Namen Sarah Palin. Nun sorgt die attraktive Vize-Präsidentschaftskandidatin für Rekordquoten in den Medien – und beflügelt die Fantasie.

Grafiker lassen sich von der Vize-Präsidentschaftskandidatin inspirieren

1/8 Sarah Palin inspiriert Grafiker weltweit. Sie sehen sie als blutrünstigen Dracula... Photo: DUKAS/FERRARI PRESS ·

Kaum fällt auf Tagesanzeiger.ch/Newsnetz der Name Sarah Palin, schlägt die Klick-Statistik nach oben aus. Die Republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin übt eine Sogwirkung aus, wie sonst nur Britney Spears oder Roger Federer. Was fasziniert so an ihr?

Es scheint, als ob der amerikanische Traum wahr wird: Die Gouverneurin von Alaska hat keine einflussreiche Familie im Rücken, war an keiner Elite-Uni, ist einfach eine normale Amerikanerin. Nicht nur Künstler und Grafiker interpretieren alles Mögliche in sie rein. Das Wall Street Journal vergleicht ihre Geschichte mit Filmen wie «Erin Brockovich».

Nur: Julia Roberts als hemdsärmlige Erin Brockovich war eine Sympathieträgerin, auch hier in der Schweiz. Von Sarah Palin kann man das nicht behaupten. Dauerfröhlich, mit glänzender Haut und Hochsteckfrisur – sieht man ein Bild von ihr, liegt einem das typisch amerikanische Kehlkopf-R schon in den Ohren. Sie posiert mit Jagdgewehr, hält eine US-Intervention in Georgien für möglich, soll Vetternwirtschaft betrieben haben, und – besonders wichtig – sie ist gegen vorehelichen Sex, ihre 17-jährige Tochter ist aber schwanger.

Alle Vorurteile der amerikanischen Doppelmoral und Oberflächlichkeit scheint sie zu bestätigen. Täglich kommen neue angebliche Enthüllungen. Und jede wird gierig aufgesogen. Die letzte zum Beispiel, dass sie Aufklärungsbücher aus öffentlichen Bibliotheken habe verbannen wollen. Die kommenden Schlagzeilen kreisen schon in unseren Köpfen: «Palin verwechselt Kolumbien mit dem Kaukasus», «Eines ihrer vier Kinder stammt von einem andern Mann», «Palin will aus den USA einen christlichen Gottesstaat machen». «So sind die Amerikaner halt!», so die Vox Populi. Ausser natürlich Obama. Der ist genau das Gegenteil, steht für alles Gute aus Amerika. Doch der interessiert irgendwie nicht mehr.

Wenn man die Wahl hat, positive oder negative Vorurteile bestätigt zu erhalten, so nimmt man lieber die negativen. Vor allem, wenn sie so schön daherkommen.

Kommentar:Wir fragen uns, ob sich diese Wirbel alle auch an der Urne auszahlen oder nicht kontraproduktiv sein werden. Aufmerksamkeit schaffen allein genügt nicht. Kaum auszudenken, wenn die grösste Weltmacht nach einem Ableben von McCain von dieser Frau regiert würde.

Nachtrag Blick-online:

Palins Mailkonto gehackt

Auszug des gehackten Mail-Accounts. (AP)
Als Beweis haben die Hacker einen Auszug von Palins Mail-Liste veröffentlicht.

Palins private mails gehackt
Die republikanische Kandidatin für den Posten des Vizepräsidenten und ihr Wahlteam bezeichnen den virtuellen Einbruch als eine «schockierende Invasion der Privatsphäre der Gouverneurin». Eine Strafuntersuchung sei eingeleitet worden.

Nicht, dass der Inhalt der Mails besonders Brisantes enthüllt hätte – doch die Praxis, dass die Gouverneurin offenbar Regierungsgeschäfte über einen privaten Mail-Account erledigt hat, sorgt in den USA für Wirbel. Ein Trick der Bush-Administration Schon die Bush-Administration hatte staatliche Angelegenheiten über Privatmails abgewickelt. Angeblich, um mögliche spätere Untersuchungen umgehen zu können. «Mails, in denen es um öffentliche Geschäfte geht, müssen über öffentliche Accounts laufen, damit sie später ins Archiv abgelegt und bei Bedarf wieder hervorgeholt werden können», erklärt Bürgerrechtler Charles Davis. Dazu kommt: Sarah Palin müsste es besser wissen. Immerhin war sie wegen der Vermischung von Geschäftlichen mit Privaten nicht nur als Gouverneurin, sondern bereits als Bürgermeisterin von Wasilla unter Beschuss gekommen. In privaten Mails hatte sie etwa ihren Angestellten geschrieben, dass diese ihre Zustimmung bräuchten, wenn sie mit der Presse reden wollten. Und als Gouverneurin von Alaska erledigte Palin die Ausschreibung für ein Ölpipeline-Geschäft offenbar auch über ihre Privat-Korrespondenz, so dass das Geschäft schliesslich ganz und gar nicht so transparent ablief, wie Palin es bei ihrem Amtsantritt angekündigt hatte. Loyalitäten und Geheimniskrämerei «Interviews zeigen, dass Frau Palin immer eine Administration führte, die ganz und gar auf Loyalitäten und Geheimniskrämerei setzte», schrieb die renommierte «New York Post» unlängst. Der Hacker-Angriff und die offengelegten Mails scheint der Zeitung recht zu geben. Palins öffentliche Erklärung zur geplanten McCain/Palin-Administration – «Wir werden alles transparenter machen und attraktiver für jene gestalten, die dienen wollen» – erscheint jetzt umso faden

Für Bundesrat Schmid wird es eng

Zitat Tagi online:

Heikle Stunden für Schmid im Parlament

Heute beginnt im Bundeshaus die Herbstsession. Verteidigungsminister Samuel Schmid muss Fragen zur Affäre Nef beantworten. Sein Rüstungsprogramm steht auf der Kippe. Mehr...

Kommentar: Für den Verteidigungsminister wird es brandgefährlich. Ob er die letzte Chance doch noch nützen kann? Wenn er nicht blitzartig handelt, sehe ich schwarz. Wir werden sehen, wie er die Fragen in der Herbstsession beantwortet.