Samstag, 5. Dezember 2015

Sprachverstümmelung

Der gesunde Menschenverstand ist gefragt

Seit Jahren bemühen sich nicht nur Sprachpolizistinnen um eine geschlechterneutralen Sprache. Viele tun sich aber schwer dabei. Die Bemühungen führten tatsächlich zu groteskesken Formulierungen. Es ist erstaunlich, dass immer noch versucht wird, unlogische und falsche Formulierungen durchzusetzen.
 Wir müssen vermeiden, dass sich nicht über die Sprachverstümmelung ein umgekehrter Sexismus etabliert.


Ich zitiere 20 Min

SVP-Nationalrat Maximilian Reimann wehrt sich nun gegen die «Verbastardisierung» der deutschen Sprache. Gemeint ist das sogenannte Binnen-I.






Maximilian Reimann, SVP-Nationalrat aus dem Kanton Aargau, regt sich auf, weil das Eidgenössische Aussendepartement in einem Positionspapier von «SchweizerInnen» und «AuslandschweizerInnen» spricht. In einem Vorstoss will er wissen: «Wann schiebt der Bundesrat dieser Art von Verbastardisierung der deutschen Sprache endlich und konsequent den Riegel?»
«In ein deutsches Wort gehört kein Grossbuchstabe», betont der Nationalrat. So habe man es bereits Anfang der Neunzigerjahre in einer parlamentarischen Kommission angeordnet, der er selber angehört habe, mit Wirkung auch für die Bundesverwaltung. Wenn eine Formulierung geschlechtergerecht sein solle, dann sei die männliche und die weibliche Form auszuschreiben.
Genderforschung ist schon weiter
Juso-Präsident Fabian Molina findet die Einstellung von Reimann antiquiert. «Man merkt definitiv, dass Reimann schon sehr alt im Kopf ist.» Die Gleichstellung der Geschlechter, auch in der Sprache, sei ein anerkanntes Ziel. «Wenn man sich heutzutage noch über das Binnen-I aufregt, kann ich mir nur an den Kopf fassen.»
Die Juso würde es im Gegenteil begrüssen, wenn die sprachliche Gleichstellung noch weiter ginge. Die Genderforschung hat diesbezüglich bereits verschiedene Vorschläge gemacht. So setzten sich Germanistik-Studenten an der Uni Zürich für geschlechterneutrale Endungen mit Sternchen oder -x ein. Eine andere Möglichkeit ist der Unterstrich, wie zum Beispiel
«Schüler_innen».

Durch solche Endungen sollen auch Menschen berücksichtigt werden, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder sich nicht entscheiden wollen oder können. Bei der Stadt Bern hält man Mitarbeiter dazu an, geschlechtsneutrale Begriffe wie «Das Elter» anstatt «Mutter oder Vater» zu verwenden.
Laut der Bundeskanzlei hat sich das EDA offenbar tatsächlich einen Fauxpas erlaubt – sie hat einen eigenen Leitfaden zum Thema, welcher regelmässig aktualisiert wird. René Lenzin von der Bundeskanzlei sagt: «Das Binnen-I ist in der behördlichen Kommunikation nicht erlaubt.» Laut Leitfaden stören solche Kurzformulierungen den Lesefluss, es sollten darum im Fliesstext männliche und weibliche Formen ausgeschrieben werden.


(the)

KOMMENTAR:

Erstaunlich: In Frankreich gibt es kein geschlechtsneutrales Französisch. Ich hatte schon vor Jahren gehofft, die abstruse Wortschöpfung wie ELTER werde so verschwinden, wie sie gekommen sind. Doch scheint der Sprachpolizei der gesunde Menschenverstand abhanden gekommen zu sein. Wie lange müssen wir uns noch mit den Versuchen, die Sprache zu verstümmeln, herumschlagen?
Es gibt eine Redaktion, die verlangt tatsächlich von den Journalisten auf die Verwendung des Begriffes Zebrasstreifen zu verzichten, weil das Wort Fussgänger maskulin sei. Sprachwissenschafter sind sich längst einig, dass viele Vorschläge der Genderforscher unsinnig sind.
Ziel der Sprache ist es, verstanden zu werden. VEREINFACHEN  ist für mich keine Hohlformel.
Auf alles, was die Sprache erschwert oder verkompliziert, dürfen wir ruhig verzichten. 
Den gesunden Menschenverstand sollten wir  nicht leichtfertig über Bord werfen.

LINKS:

Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen zu Recht, dass zahlreiche Begriffe, die ausschliesslich männlich geprägt waren, ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html

1. Jan. 2004 ... Das Sachbuch "Die Sprachpolizei" von Diane Ravitsch analysiert und kritisiert Fehlentwicklungen und Auswüchse dieser zum Teil grotesken ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html


Das brennt der Bevölkerung unter den Nägeln

Politiker, welche die wichtigsten Sorgen der Stimmberechtigten nicht ernst nehmen,
müssen sich nicht wundern, wenn sie Stimmen verlieren.
Bildergebnis für was unter den nägeln brennt
Ich zitiere 20 Min:

Sorgen um die drei A

Am meisten Sorgen machen sich die Schweizerinnen und Schweizer um die drei A: 

 Arbeitslosigkeit/Jugendarbeitslosigkeit (56%, 5 Prozentpunkte),

Ausländerfragen (43%)

AHV/Altersvorsorge (38%, 1). 

Diese drei Bereiche führen die Sorgen-Hitliste seit Jahren in unveränderter Reihenfolge an.
Ebenfalls seit Jahren unverändert auf Platz 4 folgen mit 35 Prozent ( 9) Fragen zum Thema Flüchtlinge

Von Platz 9 auf 5 vorgerückt sind die Sorgen um den Euro.

Gleichauf liegt der Bereich EU/Bilaterale.
Auch wenn allfällige Arbeitslosigkeit sie beunruhigt: Vorderhand geht es den meisten Schweizerinnen und Schweizern (63%) wirtschaftlich gut oder sehr gut. 86 Prozent sind zuversichtlich, dass dies auch im kommenden Jahr so bleibt oder sogar besser wird. 13 Prozent allerdings schauen dem kommenden Jahr bang entgegen, so viele wie seit 2002 nicht mehr.

KOMMENTAR: Meine Freunde in Deutschland und in den USA wundern sich, dass Politiker kein Gehör mehr haben für die Aengste der Bevölkerung.
Im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik ist es erstaunlich, wie viele Akademiker die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt fürchten.
Die Politiker sollten die Ausländerfrage nicht schönreden und nicht nur der SVP das Beackern dieser Problematik überlassen.