Sonntag, 25. Juli 2021

Baerbock schiesst erneut einen Bock

Nach den Vergessenen Nebenverdiensten ,dem geschönten Lebenslauf und den Plaiatsvorwürfen bei ihrem Buch nun noch das:


Baerbock braucht das Wort Neger

Buch von Annalena Baerbock soll Quellenangaben bekommen - WELT

Heißt: Der Kontext ist zweitrangig – das Wort „N***r“ darf nicht ausgesprochen werden.

Eine BILD-Anfrage, weshalb Baerbock ihre Aussage nicht schon während der Aufzeichnung zurücknahm und die Grünen stattdessen die nachträgliche Kürzung verlangten, blieb unbeantwortet. Ebenso die Frage nach dem exakten Wortlauf der Passage und die nach der Auswirkung auf das Parteiausschlussverfahren gegen Palmer.

Stattdessen ging Baerbock auf Twitter in die Offensive und teilte die Szene selbst. Dazu schrieb sie: 

„Leider habe ich in der Aufzeichnung des Interviews in der emotionalen Beschreibung dieses unsäglichen Vorfalls das N-Wort zitiert und damit selbst reproduziert. Das war falsch, und das tut mir leid. Denn ich weiß ja um den rassistischen Ursprung dieses Wortes und die Verletzungen, die schwarze Menschen unter anderem durch ihn erfahren.“


Zur geforderten Kürzung des Interviews um die Passage schreibt Baerbock: „Während der Aufzeichnung ist mir das bewusst geworden. Deshalb haben wir mit dem Zentralrat abgewogen, ob das eindringliche Beispiel geeignet ist, auf die Missstände auch im Bildungsbereich hinzuweisen, oder ob die Aussprache des N-Wortes genau dieses Anliegen konterkariert.“

 

Zum 100. Geburtstag von Watzlawick

100 Jahre Paul Watzlawick Der Mann für eine geglückte Kommunikation

Sein Buch «Anleitung zum Unglücklichsein» hat ihn berühmt gemacht. Seine Merksätze zum menschlichen Miteinander sind immer noch populär. Heute Sonntag würde Paul Watzlawick 100 Jahre alt.


Die Wissenschaft hat ihn belächelt, das breite Publikum hat ihn geliebt: Paul Watzlawick verstand es, seine Erkenntnisse über gute – und besonders auch über verunglückte – Kommunikation unter die Leute zu bringen. Zum Beispiel in der Geschichte vom Mann mit dem Hammer.

Kleine Geschichte mit grosser Wirkung

Die Geschichte beschreibt Watzlawick folgendermassen: Da braucht ein Mann einen Hammer, weil er ein Bild aufhängen will. Er überlegt, beim Nachbarn einen auszuleihen – und fragt sich, wie der wohl reagieren wird.

Wir beobachten nun den Mann dabei, wie ihm Zweifel kommen und er sich in etwas hineinsteigert: Er fragt sich, ob der Nachbar, wohl etwas gegen ihn habe (schliesslich hätte er ihn kürzlich kaum gegrüsst); warum er ihm dem Hammer gewiss nicht geben wolle (obwohl unser Mann das umgekehrt sicher tun würde); und überhaupt – was denn das für einer sei, der Nachbar. Schliesslich klingelt der Mann doch beim Nachbarn. Als dieser öffnet – und bevor er etwas sagen kann – schnauzt ihn der Mann an: Er solle doch seinen blöden Hammer behalten.

Wir produzieren unsere Probleme selbst

Die Geschichte zeige zweierlei, findet die Psychologin Astrid Schütz, die eben ein Buch über Watzlawick veröffentlicht hat. «Sie zeigt Watzlawicks zentrale Erkenntnis: dass wir unsere Wirklichkeit konstruieren, und dass wir Probleme, die wir befürchten, erst herstellen. Indem wir anderen Leuten alles mögliche unterstellen, immer das Schlimmste erwarten – und ihnen mit dieser Haltung begegnen.»

Zweitens, so die Psychologieprofessorin von der Uni Bamberg, werde mit der Geschichte deutlich, wie gut Watzlawick es verstand, das Komplizierte verständlich zu machen, es aufs Anekdotenhafte herunterzubrechen.

Legende: Über Kommunikation reden konnte er: Paul Watzlawick am Deutschen Kommunikationstag 1985. Keystone / Interfoto / Friedrich Rauch

Wir können nicht nicht kommunizieren

Als Familientherapeut wollte Watzlawick den Menschen mit möglichst einfachen Mitteln helfen. Jahrelange Analysen waren nicht sein Ding. So verlegte er sich auf einfache Wahrheiten in einfachen Worten.

«Paul Watzlawick zeigte mit griffigen Merksätzen auf, was kommunikativ alles schief gehen kann zwischen Menschen», meint Astrid Schütz. «Er hat Erkenntnisse, die heute Allgemeinwissen sind, ja erst unter die Leute gebracht.»

Zum Beispiel die berühmte Aussage, dass Menschen immer kommunizieren – und wie wichtig das Nonverbale dabei ist: Dass wir auch Botschaften aussenden, wenn wir nichts sagen oder uns während eines Gesprächs abwenden.

Bücher mit Millionenauflagen

Paul Watzlawick sei nicht der Erste gewesen, der das gesagt habe, betont die Psychologieprofessorin. «Aber er hat die Erkenntnis anschaulich auf den Punkt gebracht.»

Und er hat sie nutzbar gemacht: Watzlawicks populärwissenschaftliche Bücher verkauften sich millionenfach. Seine Erkenntnisse zur menschlichen Kommunikation werden im Coaching oder in der Pädagogik immer noch rege genutzt.

Ich hatte  das Glück zusammen  mit einem Verleger - anlässlich eines gemeinsamen Nachtessens - mit Watzlawick über Kommunikation intensiv zu diskutieren. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis.