Dienstag, 24. Mai 2011

Die Welt ging  einmal mehr nicht unter.

Statt den Flop einzugestehen wird ein neues Datum gesucht.


Ich zitiere Blick:


Der vorausgesagte Weltuntergang des Radio-Predigers Harold Camping (89) blieb am Samstag aus. Die Anhänger des Apokalypse-Propheten müssen nun wieder den Alltag bewältigen.



Der 89-jährige Camping lag mit seiner Prophezeiung falsch (Archiv) (sda)

Für den Untergang bestens gerüstet: das «Survival-Pack» für die wahren Gläubigen. (Keystone)
Der 89-jährige Camping lag mit seiner Prophezeiung falsch (Archiv) (sda)
Die Welt sieht noch gleich aus, der prophezeite Untergang vom Samstag ist nicht eingetroffen. Die Jünger von Harold Camping sehen sich jetzt mit weltlichen Problemen konfrontiert: Viele müssen einen neuen Job suchen.

Welt da, Job weg


Einer seiner Anhänger ist John Ramsey (25) aus New Jersey. Er glaubte Camping, dass die Welt dem Untergang geweiht sei und am 21. Mai nur die wahren Gläubigen der Apokalypse entgehen würden. Seinen Job hatte er aufgegeben, sein Erspartes Campings Radio-Sender gespendet und in New York Infozettel zum Weltuntergang verteilt, wie «Bild.de» schreibt.

Passiert ist nichts. Ramsey war erschüttert, konnte es nicht fassen. Der Mittzwanziger weinte, trauerte zusammen mit seiner Familie. Jetzt muss er wieder mit dem normalen Leben zurechtkommen und eine neue Arbeit finden. Trotzdem glaubt er: «Es ist nicht Campings Schuld. Ich habe die Bibel gelesen, alles lief darauf hinaus.»

Neues Datum für Apokalypse


Den Job aufgegeben, gespendet und Flyer verteilt, hat auch Peter Lombardi (44) aus Jersey City. Wie Ramsey glaubt er ebenfalls weiter an Campings prophetische Fähigkeiten und fühlt sich keinesfalls betrogen. «Mal abwarten, was in der nächsten Radiosendung zu hören ist.»

Und Gary Vollmer ist überzeugt: «Der Weltuntergang ist nur verschoben, er wird am 21. Oktober stattfinden», sagt er.

Seine Anhänger halten trotz Spott und Hohn zu ihm, warten auf neue Prophezeiungen. Und was macht Harold Camping selbst? Er verschanzt sich auf seinem Anwesen in Oakland und schweigt. «Verwirrt» und «völlig perplex» sei er, sagt seine Ehefrau. Kein Wunder, bereits 1994 trat seine Prophezeiung nicht ein. Ein Statement wird es also erstmal nicht geben. (kko)



Kommentar: Erstaunlich, wie einfach die Rattenfängerei mit dem psychologischen Werkzeug "Angst" funktioniert. Die Erdbeben und der AKW Gau in Japan gaben den Apokalypse-Predigern zusätzlichen Aufwind. Alle Umweltkatastrophen Dürre, Tornados, Ueberschwemmungen usw. können immer wieder als hilfreiche konkrete ersten Anzeichen eines bevorstehenden Untergangs gewertet werden. Für die Fehlprognose gibt es jeweils genügend Erklärungen und Selbstschutzbehauptungen. so lesen wir: Gott habe uns nochmals eine Chance einräumen wollen. Die alten Berechnungen seinen leider noch zu ungenau gewesen. Man habe heute bessere Methoden gefunden, die Bibel Botschaften zu entziffern. So "wie das Amen in der Kirche" wird  das Erfolgsrezept Angst   beim nächsten Datum wieder  funktionieren. An gutgläubigen Anhängern wird es nicht mangeln.