Krisenkommunikation:
Verwirrinformationen über den Flugzeugwrack-Fund
So kann in einer Krisensituation ein Chaos entstehen
Angeblich wurde am 2. Januar das Wrack einer indonesischen Passagiermaschine entdeckt - darüber berichteten jedenfalls schon die Medien. Wir haben bereits gehört, dass zwölf Menschen lebend aus den Trümmern gerettet worden sein sollen. Doch jetzt heisst es überraschenderweise: Die abgestürzte Boeing sei noch gar nicht gefunden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete soeben unter Berufung auf den Leiter des indonesischen Luftwaffenstützpunkts in Makassar, Eddy Suyanto, der Jet sei noch nicht entdeckt worden. Vorherige Meldungen seien falsch, er bitte um Entschuldigung. So wird jedenfalls Suyanto zitiert. (Quelle: Spiegel online)
Wir lasen heute bereits von Berichten über angebliche Überlebende. Laut Zeugen sollen zwölf Menschen gerettet worden sein, ihr Zustand sei kritisch. Verkehrsminister Hatta Radjasa wollte jedoch diese Informationen nicht bestätigen. Den ersten Berichten zufolge soll sich die Rettung der Überlebenden und Bergung der Opfer als schwierig erweisen. Die Polizei soll den Fund des Unglücksjets indirekt bestätigt haben: Nach Informationen der Behörden könnten die letzten zehn Kilometer zur Unglücksstelle angeblich nur zu Fuss oder mit Geländefahrzeugen bewältigt werden.
Zu den Fakten:
Der Kontakt zu der Boeing brach bei schlechtem Wetter auf dem Flug von der Insel Java nach Sulawesi plötzlich ab. Laut Medienberichten soll die Maschine aus noch ungeklärter Ursache ungewöhnlich niedrig geflogen sein, als der Kontakt abbrach. Es wird vermutet, dass dem Flugzeug der Treibstoff ausging.
Daten eines Satelliten sowie von anderen Flugzeugen in der Region sollten noch von der Unglücksmaschine ein Notsignal erhalten haben. Der für die Luftverkehr-Kommunikation zuständige Generaldirektor beim Transportministerium, Reportern teilte mit: "Wir haben Berichte, dass der Kontakt zur Maschine gegen 15 Uhr abbrach, eine Stunde später sollte sie am Sam Ratulangi Flughafen in Manado landen", hatte der Sprecher des Such- und Rettungsdienstes Indonesiens, Dodi, der wie viele Indonesier nur einen Namen trägt, berichtet. Zu dem Zeitpunkt habe in der Region heftiger Regen und starker Wind geherrscht.
Erkenntnis:
Wer in Krisensituationen Vermutungen kolportiert und Informationen verbreitet, die nicht bestätigt sind, muss sich nicht wundern, wenn diese Verwirrinformationen kontraproduktiv sind.
In diesem Fall leiden unter dem anhaltenden Informationschaos vor allem die Angehörigen der Passagiere.
Fazit: