Samstag, 28. August 2010

Der Medienminister und die Unterhaltungschefin SF

Nach Blick:

Leuenberger attackiert TV-Amgarten

Er mochte ihre Sendungen nie. Jetzt schiesst Bundesrat Moritz Leuenberger ein letztes Mal auf Gabriela Amgarten.

Erstens Der Medienminister in seinem Berner Büro. (Philipp Zinniker)
Erstens Der Medienminister in seinem Berner Büro. (Philipp Zinniker)
Frontalangriff von Medienminister Moritz Leuenberger (63) auf SF-Unterhaltungschefin Gabriela Amgarten (48). Das Schweizer Fernsehen zeige zu viele Beiträge über ländliche Regionen, zu wenige über die Städte. Aber das sei doch klar, «sie heisst ja auch Am Garten.»

Gute Quoten trotz Kritik

Sie rechtfertige das Programm damit, dass «die Zuschauer am Feierabend lieber intakte Landschaften und sympathische Landsleute als Stau sehen möchten».

TV-Fans schütteln den Kopf. Gerade mit ländlichen Formaten wie «SF bi de Lüt», «Über Stock und Stein» und «Landfrauenküche» sorgte Gabriela Amgarten für gute Quoten.

Ein letztes Nachtreten

Die harsche Kritik, ein letztes Nachtreten des SP-Bundesrats gegen die Unterhaltungschefin. Leuenberger tritt Ende Oktober ab, Amgarten Ende Jahr. Den Scherz auf Kosten von Amgarten veröffentlichte das Uvek auf seiner Homepage. Leuenberger wollte am Städtetag 2010 gestern im Zürcher Kongresshaus mit dem «Am Garten»-Spruch für Lacher sorgen. Doch eine Sommergrippe legte ihn flach. Und ist Amgarten jetzt auch verschnupft wegen der Kritik? Sie selbst wollte nicht Stellung nehmen. SF-Sprecher David Affentranger richtete aus: «Sie hat es mit Humor zur Kenntnis genommen.»

Kommentar: Vor dem Rücktritt als Bundesrat der abtretenen Unterhaltungschefin noch einen Tritt zu versetzen, ist nicht nur ungeschickt. Diese Kritik ist nicht nur unnötig und unklug. Dieses Verhalten Leuenbergers am Ende einer Karriere bleibt am Kritiker haften. Mit dieser unberechtigten Kritik hat sich der Medienminister einen Bärendienst erwiesen. Aus meiner Sicht ist dies ein Bumerang für den Kritiker. Er hat vor allem sich selbst geschadet. Schade!!!!

Die Kopfjägerei kann beginnen

Nachdem die Medien den Reigen der Bundesratskandidaten präsentieren konnte (ausser der SVP, die sich bewusst zurückhält. Brunner will den angeblichen "Kopfsalat" nicht mit weiteren Kandidaten unnötig erweitern), beginnen bereits die Versuche die einzelne Kandidaten zu demontieren. Vermutlich stecken hinter dieser Kopfjägerei Interessegruppen im Hintergrund.

Ich zitiere aus TAGI:

Kann Sommaruga überhaupt regieren?

Ihre Exekutiverfahrung sammelte Simonetta Sommaruga in der Berner Vorortsgemeinde Köniz. Eine Spurensuche bei Weggefährten und Widersachern.

Ihre Könizer uWeggefährten, aber auch Widersacher, sähen sie gerne als Bundesrätin: Simonetta Sommaruga.

Bild: Keystone