Nicht immer liegt in der Kürze die Würze
Doppelte Ueberraschung
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Die erste Ueberraschung
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Am Donnerstagmorgen lesen wir:
Papst Franziskus hat entschieden.
Der Churer Bischof Vitus Huonder bleibt zwei weitere Jahre im Amt. Dies, obwohl er eigentlich die Altersgrenze von 75 Jahren am 21. April erreicht hat. Papst Franziskus hat Huonders Rücktrittsgesuch zwar akzeptiert, lässt ihn aber bis Ostern 2019 weitermachen.
Kurz darauf wird folgendes Mediencommuniqué publiziert:
Amtsverlängerung von Bischof Vitus Huonder
Der Präsident der Schweizer Bischofskonferent, Bischof Charles Morerod, reagiert wie folgt auf die Entscheidung von Papst Franziskus, das Rücktrittsgesuch von Bischof Vitus Huonder nicht jetzt, sondern mit Wirkung an Ostern 2019 anzunehmen:
"Wir haben die Entscheidung erfahren und natürlich respektieren wir sie."
Dieser kurze Satz ist die zweite Ueberraschung
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Die zehn mageren Worte sagen erstaunlich viel aus.
Eine Vorbemerkung:
Das Communiqué der Schweizer Bischofskonferenz wurde vom Präsidenten Bischof Chares Morerod unterzeichnet.
Die Frage stellt sich: Wurden die anderen Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz ebenfalls befragt, ob sie mit dieser dürftigen Aussage einverstanden sind?
Hinter den kurz angebundenen Worten sind jedoch viele implizite Botschaften verborgen, wie:
- Wir haben den Entscheid zur Kenntnis genommen und müssen nun wohl oder übel "die Kröte schlucken"
- Wir nehmen zwar den Entscheid entgegen, aber im Grunde genommen haben wir etwas anderes erwartet
- Den Entscheid werden wir respektieren müssen, was aber nicht heissen will, dass wir Bischof Huonder ebenfalls Respekt entgegen bringen werden
- Der äusserst knappen Vernehmlassung fehlen Worte des Vertrauensbeweises - dem Papst und Bischof Huonder gegenüber
Die Deutung des vagen Satzes wird den Lesern überlassen. Dies führt zwangsläufig zu Spekulationen und Missverständnissen.
Der zu kurze, trockene Satz zeugt ferner von mangelnder Fairness.
Er wirkt illoyal und unsolidarisch
Fazit: Eine Botschaft kann auch zu kurz sein.