Mittwoch, 25. Januar 2012




Bewusste unzulässige Werbung











EIN LIDL MEHR SPAREN (abgeleitet von "ein little mehr sparen")





Dennerplakate werben mit dem Logo der Konkurrenz. Der Detailhändler macht mit dieser aggressiven Werbekampagnen auf sich aufmerksam. Doch riskiert er damit einiges.



Auf den Plakaten vor den Läden der Konkurrenz sollen deren Kunden mit Wortspielen zu Denner gelockt werden.



Nach dem Beratungschef bei der Werbeagentur Jung von Matt ist diese Werbung eindeutig unzulässig: «Fremde Markenzeichen und Markennamen sind geschützt und dürfen nicht verwendet werden.»



Solange niemand klagt, kann Denner mit dieser aggressiven Kampagne weiterfahren. Nach Denner Sprecherin soll  die Konkurrenz bewusst herausgefordert werden.

Denner weiss, dass eine Klage dazu führt, Denner erneut in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Es gehört wahrscheinlich zur Werbestrategie des Detailhändlers, die Konkurrenz zu provozieren. Eine Klage käme einer Zusatzwerbung gleich. Man würde über Denner reden.

 Erinnern wir uns an die aggressiven Plakate der SVP  mit den schwarzen Schafen. Die Klagen und Proteste waren damals kontrakroduktiv. Die SVP Bilder wurden durch die vielen Artikel und Leserbriefe zusätzlich "gratis " abgebildet und führten dazu, dass die beanstandeten Bilder in den Köpfen nur  zusätzlich verankert wurden (Bilder wirken bekanntlich stärker als Worte). Vor den letzten Wahlen hatten die SVP Gegner gelernt und hatten die Plakate der Partei mit Erfolg bewusst ignoriert.

Es ist aus meiner Sicht ist es deshalb clever von Lidl, keine rechtlichen Schritte einzuleiten. Das Unternehmen scheint die Denner Aktion sportlich zu nehmen.  Lidl findet: " Die Denner Werbung schmeichelt uns" und ergänzt: "Wir werden lediglich Denner freundlich darauf aufmerksam machen, dass das Logo ohne Genehmigung unzulässig ist."

Die Werbung mit dem Logo des Mitkonkurrenten könnte anderseits für Denner  zum Bumerang werden. Ob sich DENNER bewusst ist, dass  der Name LIDL - auf dem provokativen  Plakat - zwangsläufig auf den Konkurrenten aufmerksam macht oder mit dem Plakat Lidl- Kunden unnötigerweise vor den Kopf stossen könnte?

Die Geschichte wird sicherlich noch eine Fortsetzung finden. Verfolgen wir deshalb, wer sich  wie verhält. Bei Provokationen gewinnt letztlich meist der, der sich nicht provozieren lässt.









Eigentlich illegal – aber noch klagt keiner gegen die freche Werbeoffenisve. (ZVG)