Freitag, 9. März 2018

Ein bekanntes Volkslied "Im Märzen der Bauer....."

Im Märzen der Bauer

 

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Volkslied

Das romantisch verklärtes Lied vom fleissigen Bauernvolk stammt aus Mähren. Die erste Strophe geht auf ein älteres Kalenderlied zurück, das der Sternberger Männergesangsversion 1884 für einen Wettbewerb überarbeitete und erweiterte.
Das uns heute geläufige Lied wurde von dem Musikpädagogen und Mitbegründer der Jugendmusikbewegung Walter Hensel (1887–1956) textlich und musikalisch bearbeitet. 1923 erschien diese Version erstmalig in seiner Liedersammlung Das Aufrecht Fähnlein.
Im Märzen der Bauer ist bis heute eines der bekanntesten und beliebtesten Frühlingslieder. (Quelle: Liederarchiv) 

Musiknoten zum Lied Im Märzen der Bauer

Liedtext

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt.
Er setzt seine Felder und Wiesen in Stand.
Er pflüget den Boden, er egget und sät
und rührt seine Hände früh morgens und spät.
Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn,
sie haben im Haus und im Garten zu tun;
sie graben und rechen und singen ein Lied
und freun sich, wenn alles schön grünet und blüht.
So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei,
dann erntet der Bauer das duftende Heu;
er mäht das Getreide, dann drischt er es aus:
im Winter, da gibt es manch fröhlichen Schmaus.
Das ursprünglich aus Nordmähren stammende Lied wurde »von der deutschen Landbevölkerung der mährischen Sudeten häufig und gern gesungen.« so der österreichische Ethnomusikologe Josef Pommer (1845 -1918). Daher sind verschiedene Fassungen überliefert. So lautet eine ältere Version des Liedtextes:
Im Märzen der Bauer
Die Rößlein einspannt;
Er pfleget und pflanzet
All' Bäume und Land.
Er akkert, er egget,
Er pflüget und sät
Und regt seine Hände
Gar früh und noch spät.

Den Rechen, den Spaten,
Den nimmt er zur Hand
Und ebnet die Äcker
Und Wiesen im Land.
Auch pfropft er die Bäume
Mit edlerem Reis
Und spart weder Arbeit
Noch Mühe und Fleiß.

Die Knechte und Mägde
Und all sein Gesind,
Das regt und bewegt sich
Wie er so geschwind.
Sie singen manch munteres,
Fröhliches Lied
Und freu'n sich von Herzen,
Wenn alles schön blüht.

Und ist dann der Frühling
Und Sommer vorbei,
So füllet die Scheuer
Der Herbst wieder neu.
Und ist voll die Scheuer,
Voll Keller und Haus,
Dann gibt's auch im Winter
Manch fröhlichen Schmaus.

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Im Märzen der Bauer - Kinderlieder zum Mitsingen | Sing Kinderlieder ...

https://www.youtube.com/watch?v=LoJ4_9zyfe4
11.08.2014 - Hochgeladen von Sing mit mir - Kinderlieder
Im Märzen der Bauer - Unser gutgelaunter Bauer zeigt Euch, was er ab dem Frühjahr alles erledigen ...
KOMMMENTAR:
Das Lied verklärt die Landidylle. In Wirklichkeit übernimmt heute der Traktor das pflügen, eggen und säen.  Auch früher gab es keine Rösslein, sondern schwere Ackergäule. 
Das Lied romantisiert auch dies harte Arbeit im 19. Jahrhundert.
Ohne die heutigen maschinellen Küchenhelfer, ohne Staubsauger, Waschmaschine und andere technische Hilfen war die Arbeit im Haus damals ebenfalls sehr  schwere Arbeit. Auch von den beschwerlichen Verrichtungen im Stall und in der Scheune erfahren wir nichts. Wenn damals der Bauer das Gras und Getreide gemäht hat, war damit  enorm viel Arbeit verbunden.
Wir erfahren auch nichts von all dem grossen Aufwand, den er betreiben musste: Mit der Sense das Gras mähen,  es ab und zu zum besseren Trocknen mit der Heugabel umzudrehen. Dann mit der Sense das Getreide zu  mähen und es zum Trocknen in Garben zu binden. Später musste es der Bauer auf einen Anhänger mit Pferdegespann laden und mit dem "Rößlein" zur Scheune bringen. Dort war das Heu in Heuhaufen zu stapeln und das Getreide portionsweise auf der Tenne auszubreiten, um es dann tagelang mit dem Flegel schweisstreibend zu dreschen.
Die Körner mussten in Säcke gefüllt, die Säcke auf den Anhänger getragen und zur Mühle gefahren werden usw. Eine Arbeit ohne Ende.
Das Lied Im Märzen der Bauer wird jedoch noch heute wegen des leicht verständlichen Inhalts und der eingängigen,  einfachen Melodie im Dreivierteltakt gern gesungen, weniger von den Leuten auf dem Lande, als von den Städtern, die gern mal dem Getriebe der Stadt und der Stadtluft entfliehen oder mit Familie und kleinen Kindern "Ferien auf dem Bauernhof" machen und sich an der Natur und der guten Luft erfreuen.