Sexting - Zum fahrlässigen Umgang Jugendlicher mit publizierten intimen Bildern
Obwohl Jugendliche wissen, dass Sexting verboten ist, gehen sie dennoch immer leichtfertiger mit Nacktaufnahmen via Smartphone um.
Die erstaunlich hohe Zunahme an Publikationen macht uns bewusst, dass Sexting eine Modeerscheinung geworden ist.
Ich zitiere 20 Min:
Harte Strafen scheinen nicht von Sexting
abzuhalten
Die Verbreitung von Nacktbildern via Smartphone macht der Schweiz zu schaffen.
Laut Expertin Chantal Billaud von der
Schweizerischen Kriminalprävention kann Sexting nur mit Prävention und
Sensibilisierung bekämpft werden. (Bild: Pro Juventute)
KOMMENTAR:
Während meiner Lehrerfortbildungsseminare habe ich erfahren, dass es vor allem schüchterne Kinder oder vertrauensselige Jugendliche sind, die solche Bilder unbedacht ins Netz stellen. Sie sind sich meist gar zu wenig bewusst, was ihre Naivität für Folgen haben kann. Publiziert ist publiziert und bleibt in der Regel publiziert. Die Schüler haben noch nicht erfahren, dass solche Aufnahmen sehr schnell in falsche Hände geraten können.
Ich teile die Ansicht von Chantal Billaud, dass Verweise oder Bussen die Jugendlichen kaum von ihrem unbedachten Tun abschrecken.
Wie beim Konsum von echten Brutalo - Videos müssten den Schülern schon recht früh ihr Bewusstsein für die Folgen ihres Tuns geweckt werden.
Als Medienpädagoge konnte ich früher recht viel erreichen, indem ich den Pubertierenden gezeigt habe, wie sie durch das regelmässige Betrachten echter Tötungen abgestumpft werden.
Hitler liess KZ Betreuer mit solchen Bildern bewusst abstumpfen.
Schüler verzichteten dann freiwillig auf das Betrachten solcher Videos. Sie wollten keine emotionalen Dumpflinge werden. Das Bewusstmachen der Folgen - auch beim Sexting - bringt aus meiner Sicht ebenfalls mehr, als zusätzliche Strafen. Alle Bezugspersonen der Jugendlichen müssten deshalb den Anvertrauten die Folgen ihrer fahrlässigen Publikation bewusst machen. Nur so erkennen sie, dass Sexting nichts mit Mutprobe zu tun haben kann.
Was noch angefügt werden muss: Es ist weniger gravierend, wenn bei den Aufnahmen die Person nicht erkannt werden kann. Es ist auch erstaunlich, wie naiv viele Eltern sind und nicht wissen, was für Bilder und Filme im Pausenhof ausgetauscht werden.
Nachtrag 20 Min: