Freitag, 2. Mai 2014

Sexting - Zum fahrlässigen Umgang Jugendlicher mit publizierten intimen Bildern

Obwohl Jugendliche wissen, dass Sexting  verboten ist, gehen sie dennoch immer leichtfertiger mit  Nacktaufnahmen via Smartphone um.

Die erstaunlich hohe Zunahme an Publikationen macht uns bewusst, dass Sexting eine Modeerscheinung geworden ist.

Ich zitiere 20 Min:

Harte Strafen scheinen nicht von Sexting 

abzuhalten

Die Verbreitung von Nacktbildern via Smartphone macht der Schweiz zu schaffen.

storybildLaut Expertin Chantal Billaud von der Schweizerischen Kriminalprävention kann Sexting nur mit Prävention und Sensibilisierung bekämpft werden. (Bild: Pro Juventute)

Mit Smartphones Sex-Bilder zu verschicken, scheint für Schweizer Jugendliche schon fast eine Selbstverständlichkeit zu sein. Das zeigen auch die Zahlen: Im Kanton Bern hat es im vergangenen Jahr 54 Verurteilungen wegen Sexting gegeben, in Zürich waren es 60 Anzeigen. Im Kanton Aargau hat sich die Zahl seit 2012 verdoppelt.

KOMMENTAR:
Während meiner Lehrerfortbildungsseminare habe ich erfahren, dass es vor allem schüchterne Kinder  oder vertrauensselige Jugendliche sind, die solche Bilder unbedacht ins Netz stellen. Sie sind sich meist gar zu wenig bewusst, was ihre Naivität  für Folgen  haben kann. Publiziert ist publiziert und bleibt in der Regel publiziert. Die Schüler  haben noch nicht erfahren, dass solche Aufnahmen sehr schnell in falsche Hände geraten können.
Ich teile die Ansicht von Chantal Billaud, dass Verweise oder Bussen die Jugendlichen kaum von ihrem unbedachten Tun  abschrecken.
Wie beim Konsum von echten Brutalo - Videos müssten den Schülern schon recht früh ihr Bewusstsein für die Folgen ihres Tuns geweckt werden.
Als Medienpädagoge konnte ich früher recht viel erreichen, indem ich den Pubertierenden gezeigt habe, wie sie durch das regelmässige Betrachten echter Tötungen abgestumpft werden.
Hitler liess KZ Betreuer mit solchen Bildern bewusst abstumpfen.
Schüler verzichteten dann freiwillig auf das Betrachten solcher Videos. Sie wollten keine emotionalen Dumpflinge werden. Das Bewusstmachen der Folgen - auch beim  Sexting - bringt aus meiner Sicht ebenfalls mehr, als zusätzliche Strafen.  Alle Bezugspersonen der Jugendlichen müssten deshalb den Anvertrauten die Folgen ihrer fahrlässigen Publikation bewusst machen. Nur so erkennen sie, dass Sexting nichts mit Mutprobe zu tun haben kann. 
Was noch angefügt werden muss: Es ist weniger gravierend, wenn bei den Aufnahmen die Person nicht erkannt werden kann. Es ist auch erstaunlich, wie naiv viele Eltern sind und nicht wissen, was für Bilder und Filme im Pausenhof ausgetauscht werden.
Nachtrag 20 Min: