Samstag, 29. August 2020

Schaffhauser Nachrichten Seite: POLITIK vom 29. August 20

Die neuen Führungsspitzen der Parteien im Check

Marcus Knill*

Die Parteien SVP, SP und Grüne mussten ihre Führung neu bestellen.
Ich habe  die Auftritte der  neuen Parteispitzen unter die Lupe genommen.
Dabei achtete ich  auf ihre Wirkung vor Mikrofon und Kamera und ihre Auftrittskompetenz.

Bei der SVP wurde an der Delegiertenversammlung vom 22. August überraschend ein weitgehend Unbekannter  gewählt. 
Corona  machte der Partei einen Strich durch
die Rechnung, als Albert Rösti seinen
Rücktritt  eingereicht hatte.
Der abtretende  Kapitän der
grössten Partei musste wegen der
Krise an  Deck bleiben.
Für seineNachfolge hatte 
die SVP grosse
Mühe, eine Auswahl von
tauglichen Personen  zu finden.
Valable Kanditaten waren nicht
bereit, das anspruchsvolle Amt zu
übernehmen.

Aussenseiter Albert Heer schien
schliesslich die
besten Chancen zu haben. Bei Andreas
Glarner war absehbar,
dass er nicht einmal in der eigenen Partei
mehrheitsfähig ist. Nachdem
der Tessiner Ständerat  Marco Chiesa
umgestimmt werden konnte
und sich zur Wahl stellte,
zog sich Glarner zurück.
 
Heer oder Chiesa?

 Ich hatte bereits Heers Medienauftritte im
unter die Lupe genommen, denn
er  allein schien
das Rennen machen zu können.
Aufgefallen ist,
dass Nonkonformist Heer
ungeschminkt und
offen seine Meinung sagt und kein Blatt vor
den Mund nimmt. Er kritisierte  die
Parteileitung, wenn er es das für richtig  hielt.
Es würde somit auch als Präsident
unabhängiger von Herrliberg politisieren.
Die Heer Anhänger erhofften sich, dass er
der Partei neuen Schwung verleihen könnte.
Für mich wäre Heer eine gute Wahl gewesen:
Medienrhetorisch holt er viele Pluspunkte.
Er spricht verständlich, strukturiert,
einfach und überzeugt mit einer
nachvollziehbaren Argumentation.



Nach der überraschenden  Nomination von
von Marco Chiesa wurde die
Ausmarchung rasch  geklärt.
Chiesa, der streng auf der Parteilinie
politisiert, wurde
 - wie erwartet -  gewählt.
In der Deutschschweiz ist er zwar weitgehend
unbekannt aber dennoch Arena-tauglich.
Seine Deutschkenntnisse
sind  eher bescheiden. Bei Präsentationen
in deutscher Sprache haftet er noch
zu stark am Manuskript.
Dieses Defizit lässt sich jedoch
rasch beheben.
Das haben wir bei Petra Gössi
und ihren unbefriedigenden
Französischkenntnissen vor vier Jahren
gesehen. Sie sind heute
kein Problem mehr.
Im Parlament zählt Chiesa
zu den Hinterbänklern.
Die SVP hofft wohl, mit ihm die Chance
zu nutzen, in der lateinischen
Schweiz zu wachsen.
Bei Wahl des SVP
Bundesrates Guy Parmelin blieb leider
dieser erhoffte  Auftrieb in der
lateinischen Schweiz aus.
Die NZZ am Sonntag schreibt über
den SVP Ueberraschungsmann:
„Er gilt als Blocher mit Lächeln
mit einem Hauch grün“.
Es ist   davon auszugehen,
dass Chiesa  keine Verlegenheitslösung
ist.
Ich schaute mir einige seiner Auftritte
an. Der neue Präsident bringt
gute Voraussetzungen mit, 
hinsichtlich Ueberzeugungskraft. Seine
jugendliche Frische verspricht für die SVP
eine langfristige Lösung.
Er kann auf die Leute zugehen. Seine
joviale, dialogische Art des Kommunizierens
kommt gut an. Diese  Stärke
hatte schon Toni Brunner
zum Erfolg verholfen.
Dem sympathischen Tessiner
ist es zuzutrauen, dass er die SVP auf die
Spur bringt.  Der neue Präsident muss
aber darauf bedacht sein, 
nicht über die faktische Führung
Christoph Blochers zu stolpern. Er muss die
Partei eigenständig führen. Chiesa
wird mit dem bewährten Harvard-Prinzip
punkten, das er bislang lebt:
„Hart in der Sache, sanft im Stil.“
Er tritt umgänglich auf, politisiert fair
und mit Humor.
Humor gilt bei Kommunikationsprozessen
als hilfreicher „Weichmacher“. Mit
seiner freundliche Art und dem
Tessiner Akzent könnte er
zum Sympathieträger avancieren.

Der Tagesanzeiger fragte den neuen
Parteipräsidenten vor der Wahl, was es
brauche, damit die SVP aus dem Formtief
finde. Marco Chiesa antwortet kurz
und bündig: „Leidenschaft“.
Freude, Begeisterung und Leidenschaft
sind tatsächlich wichtige Treiber
auf dem Weg zum Erfolg. Die Nagelprobe
als „Verkäufer“ der SVP Botschaften
steht Chiesa  noch bevor.     
 

  



Die SP wählte eine Doppelspitze als Führungsduo.
Cédric Wermuth wurde eine Frau zur Seite gestellt, die Co-Präsidentin, Nationalrätin Mattea Meyer.
Führung  hat  eigentlich nur EINE Spitze. EINE Führungspersönlichkeit ist viel effizienter als eine Doppelbesetzung.


Beim Führen lohnt sich das Prinzip: Keine Duos oder Trios an der Front. Auch Teams wollen geführt werden. Aber nicht  von mehreren Personen. Der grosse Nachteil von Doppelbesetzungen:
Es kommt oft zu Reibereien, Rivalitäten. Meist, wenn es um die Medienpräsenz geht.
Ein Duo verliert zudem  viel Zeit mit Koordinationsgesprächen.
Obschon sich die beiden neuen Leitfiguren  aus Juso-Zeiten kennen, wird die sturere Feministin Meyer nicht  gerne die zweite Geige spielen neben dem dominanten Cédric Wermuth. Der frühere Hausbesetzer und Juso Präsident ist offensichtlich kein verbissener Linksextremer mehr. Der Machtpolitiker ist flexibler geworden und beackert geschickt das Feld  „Mitte - Links“. Deshalb ist er für die Bürgerlichen gefährlich. Auch äusserlich mutierte der provozierende Jungpolitiker mit wilder Bartfrisur zum Machtpolitiker mit gepflegter  Kleidung, die aber nie zu elegant wirkt. Am Rednerpult entfernt er sich in letzter Zeit immer mehr  von früheren extremen Positionen. Doch ist er sehr darauf bedacht, dies nicht zu sehr auffallen zu lassen.
Co- Präsidentin Mattea Meyer versteht - laut Weltwoche - keinen Spass, wenn es z.Bsp. um Sexismusfragen geht. Als sie gefragt wurde, ob es nicht übertrieben sei, wenn Feministinnen Komplimente von Männern als Angriff empfinden, entgegnete Meyer schroff: „Es ist kein Kompliment, wenn Frauen auf ihr Aussehen reduziert werden.“
Diese Aussage ist eine typische „Nichtantwort“. Jeder Profijournalist müsste hier nachhaken.
Mattea Meyer ist  intelligent. Sie wirkt jedoch am Bildschirm zu hektisch und weniger eloquent.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das neue Duo  viel Energie aufwenden muss, um interne Rivalitäten zu glätten.
 

Bei den Grünen schaffte es Balthasar Glättli an die Parteispitze.

Er löste Regula Rytz ab.
Glättli war mit sieben Jahren  an Krebs erkrankt. Nach der Matura studierte er Philosophie, Linguistik und Germanistik an der Universität Zürich. Ohne Abschluss gründete er ein Internet-Consulting-Unternehmen. Später war er bei verschiedenen Organisationen und der Gewerkschaft VPOD angestellt. Seit 2011 sitzt er im Nationalrat.
Glättli ist mit der SP-Nationalrätin Min Li Marti  verheiratet, sie sind Eltern einer zweijährigen Tochter.
Bei seinen Auftritten wirkte seine Gestik früher zu „eckig“. Die hektischen „Ausgriffe“ störten. Heute spricht er viel natürlicher.
In Interviews bringt er die Antworten meist auf den Punkt. Er weicht nicht aus und verzichtet auf Floskeln. Hier Beispiele aus einem Interview:


 
 





Wie retten wir das Klima?
Indem wir aus den fossilen Energien aussteigen.
Wieviel teurer muss Fliegen wirklich werden?
Mittelfristig so teuer wie das Fliegen mit synthetischem Treibstoff ist: damit man die verbleibenden Flüge klimaneutral durchführen kann.
Wann sind Sie das letzte Mal geflogen? Wohin?
2017 in die USA, zu einem grossen Treffen der Verwandten meiner Frau.
 Filet oder Seitanplätzli?
Vegetarisches Curry.
 Wie oft essen Sie Fleisch?
Viel seltener als früher, aber sicher jede Woche.

 Ist es nervig, so im Schatten der SP zu stehen?
Ich habe nicht das Gefühl, im Schatten zu stehen.
Wie kommen Sie da raus?
Wo man nicht drin ist, muss man auch nicht rauskommen (lacht).
Dank seiner  kurzen, konkreten Antworten wirkt Glättli glaubwürdig. Bei der  vorletzten Frage antwortet  er geschickt mit einer Ich-Botschaft. Wenn er sein Gefühl schildert, kann das nicht widerlegt werden. Dass er heiklen Fragen nicht ausweicht, bestätigt er  auch in einem Video, wo er gefragt wurde, ob er eine Bundesratskandidatur anpeile. Glättli verneint eindeutig.“Selbst stehe ich für eine Bundesratskandidatur nicht zur Verfügung. Aber ich strebe mit den Grünen einen Sitz im Bundesrat an.“


 FAZIT:
Heutzutage kann ein Politiker nicht damit rechnen, dass alte Aussagen vergessen werden. Das fordert von den an der Front stehenden Politikern nicht nur grosse Präsenz, sondern auch Weitblick und Gedächtnis.
Bei Parteipräsidenten spielt die Aufrittskompetenz eine zentrale Rolle.
Sie prägen das Image einer Partei.
Parteipräsidenten sind in verschiedener Hinsicht medienrhetorisch gefordert.
Botschaften müssen verständlich und überzeugend vermittelt werden.
Verehrte Leserinnen und Leser:
Achten Sie in den kommenden Wochen  bei den den neuen Parteispitzen darauf:
Wird konkret, verständlich, bildhaft gesprochen?
Wie wirkt die Stimme?
Spricht die Person natürlich und glaubwürdig?
Leider ist vielen Politiker nicht bewusst, dass bei Ueberzeugungsprozessen wichtiger ist, dass WIE kommuniziert wird, als  WAS kommuniziert wird.



 

_____________

•    Marcus Knill (www.knill.com)  

Montag, 24. August 2020

Erstaunlich

Schwarzer Wirt stolz auf Mohrenkopf-Namen seines Restaurants - Blick «Ja, ich bin ein Mohr und stolz darauf»

Babyimpfung des BAG

Schon ab 6 Monaten 

Corona-Skeptiker toben wegen Babyimpfung


Corona und Influenza könnten im Winter das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen. Dies soll eine breite Grippeimpfung schon für Kinder ab sechs Monaten verhindern. (Quelle 20 Min)

Darum gehts:

  • Das BAG plant im Winter eine Impfoffensive zur Grippe, um Spitäler wegen Corona zu entlasten.
  • Teil der Kampagne sind Kinder: Säuglinge sollen schon mit 6 Monaten geimpft werden.
  • Eltern und Impfgegner fürchten bleibende Schäden und einen Schritt Richtung Impfzwang.
  • Ein Experte warnt, das BAG könne durch die Kampagne das Skeptiker-Lager stärken.
  • Führende Kinderärzte sind für eine breite Grippeimpfung.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will in diesem Jahr ein Viertel der Schweizer Bevölkerung gegen die saisonale Grippe impfen. Bisher waren es rund 15 Prozent. Die Impfung soll verhindern, dass eine Grippewelle in Kombination mit der allfälligen zweiten Corona-Welle das Gesundheitssystem im Winter überlastet.

Impfungen bei Kleinkindern sind in der Bevölkerung jedoch höchst umstritten. So sind Grippeimpfstoffe erst für Kinder ab 6 Monaten zugelassen, weil ansonsten noch Daten fehlen. Allgemein gab es laut Swissmedic im Jahr 2018 33 Meldungen von Kindern bis 11 Jahren, bei denen beim Impfen unerwünschte «Ereignisse» aufgetreten waren. Über alle Altersgruppen hinweg meldete Swissmedic 6 Fälle von schwerwiegenden Fällen nach einer Grippeimpfung. Dies bedeutet: Die Komplikationen verliefen tödlich, machten einen Spitalaufenthalt nötig oder waren lebensbedrohlich.

Der Aufschrei von Eltern und den Corona-Skeptikern ist dementsprechend gross. Letztere mobilisieren schon seit Monaten gegen einen vermeintlichen «Impfzwang», sollte dereinst ein Corona-Impfstoff verfügbar sein. Das BAG hat bereits mit dem Hersteller Moderna einen Vertrag über 4,5 Millionen Corona-Impfdosen abgeschlossen. Ein «Corona-Skeptiker schreibt auf Telegram: «Einem 6 Monate alten Kind eine Grippe-Impfung geben? Drehen die da oben komplett durch?»

 

«Heikle Strategie»

Für Kommunikationsexperte Marcus Knill ist klar, dass das BAG nach den verschiedenen Kommunikationspannen viel an Glaubwürdigkeit verspielt hat. «Jetzt bei der Grippeimpfung Babys ins Zentrum zu stellen, ist da natürlich heikel: Einerseits reagieren Eltern sehr emotional, andererseits gibt es Impfskeptikern Futter, weiter gegen Grippe- und später auch Corona-Impfungen mobil zu machen.»

Es sei deshalb zentral, jegliche verfügbaren Fakten zur Grippeimpfung bei Kleinkindern auf den Tisch zu legen. «Ansonsten treibt die Kampagne Unentschlossene ins Lager der Impfskeptiker – auch bei der Corona-Impfung», sagt Knill. Damit die Kampagne glaubwürdig sei, dürfe nichts beschönigt werden: «Die grosse Mehrheit, die das Beste für ihr Kind will, muss davon überzeugt werden, dass diese Impfung ungefährlich ist und ein wichtiger Beitrag gegen die Grippe- sowie die mögliche zweite Corona-Welle.»

Baby impfen lassen oder nicht: Pro und Kontra

Samstag, 22. August 2020

Chiesa als Präsident der SVP gewählt.

Spannend bis zum Schluss

In der Gerüchteküche hiess es bereits, es werde nun doch noch zu einer Kampfwahl kommen.

Denn, Alfred Heer hatte vor der Delegiertenversmmlung nichts von sich hören lassen und hatte nicht auf eine Kandidatur verzichtet.

Heer war abgetaucht. 

Journalisten prognostizierten bereits: Wenn es zu einer geheimen Wahl komme, würde Heer gewählt.

Nun sind die Würfel gefallen. Ich zitiere SRF:

SVP-Delegiertenversammlung: 

Tessiner Marco Chiesa wird neuer SVP-Präsident

  • Der Tessiner Marco Chiesa ist an der SVP-Delegiertenversammlung in Brugg Windisch AG mit grosser Mehrheit zum neuen Präsidenten der Partei gewählt worden.
  • Die SVP-Delegierten haben auch Parolen zu den eidgenössischen Abstimmungsvorlagen vom 27. September gefasst.
  • Die eigene «Begrenzungsinitiative» wurde einstimmig und mit viel Applaus zur Annahme empfohlen.
  • Zur Kampfjet-Abstimmung wurde eine Ja-Parole gefasst, zum Vaterschaftsurlaub eine Nein-Parole.

Die mehr als 350 Delegierten quittierten die Wahl von Chiesa mit Applaus. Die Stimmen konnten nicht mehr ausgezählt werden. Es war jedoch eine sehr grosse Mehrheit. Der 45-Jährige löst Nationalrat Albert Rösti an der Parteispitze ab.

Er werde das Programm der SVP nicht ändern, nur um netter zu sein und mit allen auszukommen, sagte Chiesa nach seiner Wahl. Er wolle ganz sicher keine 10-Millionen-Schweiz. Er wolle seinen Kindern eine Welt übergeben, auf die sie stolz sein könnten. Mit Chiesa hat die SVP erstmals einen Präsidenten aus der lateinischen Schweiz.

Alfred Heer hat verzichtet

Bei der SVP kam es zu keiner Kampfwahl um das Präsidentenamt. Der Zürcher Nationalrat Alfred Heer stellte sich am Ende nicht zur Verfügung. Die Zürcher Kantonalpartei unterstützte öffentlich den einzigen Kandidaten Marco Chiesa.

Heer hatte allerdings bis zuletzt offen gelassen, ob er an der Versammlung zur Wahl für das Präsidium der SVP Schweiz antreten wird. Die Zürcher Kantonalpartei hatte ihn eigentlich offiziell nominiert.

Aus BLICK:

 

Was machen Sie am liebsten – neben der Politik?
Ich widme meine gesamte Freizeit meinen Kindern und meiner Frau.

Ihr Traumberuf als Bub?
Hausarzt, ein aussergewöhnlicher Beruf.

Ihr bisher grösster politischer Erfolg?
Die Annahme der Kantonalverfassungs-Initiative im Tessin zur Wiederherstellung des Inländervorrangs auf dem Arbeitsmarkt.

Ihr politischer Lieblingsfeind?
Ich habe keine Feinde, nur politische Gegner.

Was ist für Sie Heimat?
Unser wunderbares Land, in dem ich meine Wurzeln habe, mein Zuhause, meine Familie.

Ihr Lieblingssong?
«One» von U2.

Was brachte Sie zuletzt zum Weinen?
Geweint habe ich nicht, aber ich habe schwierige Zeiten während der Corona-Krise erlebt.

Ihre grösste Schwäche?
Schwiizertütsch.

Womit kann man Ihnen eine Freude bereiten?
Mit einem freien Abend und einem gemütlichen Abendessen mit alten Freunden.

Haben Sie ein Tattoo? Wenn nicht, was liessen Sie sich stechen?
Nein, und ich werde mir auch nie eines stechen lassen.

Bier oder Wein?
Ein feines Glas Merlot del Ticino.

Lago Maggiore oder Lago di Lugano?
Lago di Lugano.

Matteo Salvini oder Sebastian Kurz?
Sebastian Kurz.

Skiferien oder Strandferien?
Skiferien in unseren Schweizer Bergen.

Würden Sie Ihren Kindern raten, in die Politik zu gehen?
Ja sicher, wir brauchen Schweizerinnen und Schweizer, die sich in der Politik engagieren für eine lebendige Demokratie und auch in Zukunft für eine freie Schweiz kämpfen.

Heute wählt die SVP ihren neuen Chef

Heute ist es so weit: An der Delegiertenversammlung in Windisch AG wählt die SVP ihren neuen Präsidenten.

Acht Monate sind seit der Rücktrittsankündigung von Albert Rösti (53) vergangen. Eigentlich hätte bereits im März ein Nachfolger bestimmt werden sollen, was wegen Corona aber schiefging.

Für die SVP kam das nicht ungelegen: denn sie tat sich schwer, einen neuen Chef zu finden. Die, die sich das Amt vorstellen konnten, wollte SVP-Doyen Christoph Blocher (79) nicht.

Am früheren Nachmittag wird der neue SVP-Chef feststehen. Der Vorstand hat gestern Abend Marco Chiesa (45) einstimmig zur Wahl empfohlen. Damit ist er gesetzt. Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer (58) hat seine Kandidatur zwar noch immer nicht zurückgezogen. Doch auch wenn es zur Kampfwahl kommt: Heer dürfte Chiesa kaum in die Quere kommen. Erstmals wird wohl ein Tessiner Präsident der grössten Schweizer Partei.

 

Mittwoch, 19. August 2020

Medienspiegel


Stift 28
6215 Beromünster

Münsterer Tagung

«Alles an dir spricht zu mir – Aspekte der Kommunikation». Vorträge. Mit Marcus Knill, Kurt Stadelmann, Pascale Bruderer u. a. Moderation: Christoph Staerkle

Münsterer Tagung
Alles an dir spricht zu mir – Aspekte der Kommunikation

Im Stiftstheater Beromünster  fand die traditionelle Münsterer Tagung statt, organisiert vom Haus zum Dolder.
Seit mehr als 20 Jahren führt das Haus zum Dolder in Beromünster jeweils im Herbst die Münsterer Tagung durch. Die zur Tradition gewordene Veranstaltung befasste sich dieses Jahr mit dem Thema «Kommunikation». Dazu wurden hochkarätige Referentinnen und Referenten eingeladen. In kurzen Vorträgen beleuchteten sie einige Aspekte von Kommunikation aus verschiedenen Blickwinkeln.
Mit der Frage Kommunikation – Selbstverständlichkeit oder Zauberwort? zeigte der erfahrene Kommunikationsexperte Marcus Knill in seinem Eröffnungsreferat auf, wie uns Schlüsselworte («Zauberworte») ermöglichen, besser verstanden zu werden und im Alltag zu überzeugen.
Das Kommunizieren am Telefon ist ein vertrauter und unentbehrlicher Akt. Unter dem Titel Es Telefon i jedes Huus – Wie das Telefon zum Menschen oder der Mensch zum Telefon kam veranschaulichte Kurt Stadelmann, Ausstellungskurator am Museum für Kommunikation in Bern, mit historischen Fakten, Anekdoten und Bildern die fast 140-jährige Entwicklungsgeschichte des Telefons.
Bei den zwei Vorträgen nach der Pause stand die nonverbale Kommunikation im Zentrum. Die Farb-, Stil- und Imageberaterin und Dozentin für Farbpsychologie Claudia Kammermann zitierte im Titel ihres Referats zum Faktor Farbensprache den Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick: «Man kann nicht nicht kommunizieren!» und verriet, wie die richtig gewählte Kleidung, passendes Design und eine geschickte Farbwahl zum Erfolg in der Gesellschaft und auch im Beruf verhelfen.
Unter dem Titel Kommunikation mit allen Sinnen sprach Pascale Bruderer, Ständerätin des Kantons Aargau bis 2019, über ihre Erfahrungen aus 20 Jahren Parlamentsarbeit, über Erfolgsrezepte in der politischen Kommunikation und über die Bereicherung durch Gebärdensprache, die sie selber beherrscht.
Ein Highlight wird auch die Moderation des Nachmittags sein: Durch das abwechslungsreiche Tagungsprogramm führte der bekannte Pantomimenkünstler Christoph Staerkle. Er zeigte, dass zwischenmenschliche Kommunikation auch nonverbal durch Mimik und Gestik wirklich funktioniert.

 

BLOG aus Persönlich.com

Blog

19.08.2020 - Marcus Knill

Der Wert der Präsenz-Kommunikation

Zuschauer machen Sport zum Erlebnis, ebenso Konzerte oder Kinobesuche. Das machte die Coronakrise deutlich.

 

https://www.persoenlich.com/blog/der-wert-der-prasenz-kommunikation

 

Corona machte die Bedeutung des Publikums bewusst. Dialogische Kommunikation lebt vom direkten Austausch mit dem Gegenüber. Indirekte Kommunikation kann den Live-Dialog nicht ersetzen. Im Sport spielen Emotionen, Fans, Stadien mit Zuschauern vor Ort eine wichtige Rolle. Das hat sich in diesen Zeiten eindrücklich bestätigt. Spielen ohne Zuschauer oder mit nur wenigen Besuchern fehlt ein wesentliches Element. In der New York Times wird dies ausgesprochen: «Es ist zum ersten Mal, dass man den wirklichen Wert von Live-Zuschauern anerkennt.»

Ähnliches ist auch in der Lehre der Fall. Bei Vorlesungen vor leeren Bänken oder virtuell vor einer Kamera fehlen wichtige Komponenten. Das gilt auch in der Kunst oder Musik oder beim Film. Ein Museumsbesuch ist eine völlig andere Erfahrung, als sich ein paar Bilder auf dem Computer anzusehen. Musik in einer Tonhalle mit Publikum ist ebenfalls ein besonderes Erlebnis. Ein Konzert lebt nur mit Menschen, die Stimmung machen. Ein Kinoerlebnis gemeinsam mit einem Publikum ist nicht zu vergleichen mit dem Konsum des Films im Fernsehen.

Im New-York-Times-Artikel wird Travis Vogan, ein Professor aus Iowa, der Medien im Sport studiert, zitiert: «Das Publikum legitimiert die Erfahrung. Man ist verbunden mit anderen Leuten, die dem Ereignis nahe sein wollen.» Auch das Fernsehen weiss das. Oft zoomen Kameras in die Menge, um die Emotionen zu erfassen und zu vermitteln. Es geht um die Atmosphäre. Als Alternative zu Fans hat man während der Krise versucht, in Stadien Plakate oder Puppen aufzustellen – oder es wurden mit dem Computer generierte Fans eingeblendet. Das alles funktionierte nicht. Zu Recht sprechen wir von Geisterspielen.

Meine Erkenntnis: Das Fehlen des konkreten Gegenübers macht uns eindrücklich bewusst, dass bei allen Kommunikationsprozessen die Emotionen eine zentrale Rolle spielen. Beim Fernunterricht oder beim Coaching über den Bildschirm fehlen die dreidimensionalen Face-to-Face-Erlebnisse mit Geruch, die paraverbalen Signale und der Originalton. Nebengeräusche haben bekanntlich einen grossen Stellenwert. Dank Corona wurde uns der Wert des Live-Publikums, das heisst der Präsenz von Akteuren, verdeutlicht.



Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik und Autor der virtuellen Navigationsplattform für Kommunikation und Medien rhetorik.ch.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.

 

SP Bundesrat will Bürger entmündigen

Ende der freien Arztwahl?«Bundesrat Berset will die Patienten bevormunden»

Die Regierung will die freie Arztwahl in der Grundversicherung einschränken. Die Massnahme soll Kosten senken, ist aber umstritten. (Quelle: 20 Min)

KOMMENTAR: Die Suppe wird sicher nicht so heiss gegessen, wie sie Berset gekocht hat. Es ist unvorstellbar, dass das Parlament dem Bürger  die freie Arztwahl ebenfalls entziehen will.

Wir fragen uns, ob der BAG - König nach den vielen autoritären Eingriffen in die Freiheitsechte während der "CORONA - Zeit" Geschmack gefunden hat an "diktatorischen" Massnahmen und staatlichen Eingriffen bei wichtigen Freiheitsrechten der Bevölkerung.

Die freie Arztwahl ist für die Meisten ein hohes Gut.  

 

Montag, 17. August 2020

Drei Zigeuner fand ich einmal......

Darf künftig am Lagerfeuer  folgendes Lied  nicht mehr gesungen werden?

Ein schönes Lied, meist mit Gitarre begleitet, ist jedoch ein bewahrenswertes Kulturgut.

Text: Lyrik von Nikolaus Lenau

 

Die drei Zigeuner

5 Steps to Roasting Up This Summer's Campfire Sing-Along – Forte ...

Nikolaus Lenau

Drei Zigeuner fand ich einmal

Liegen an einer Weide,
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch sandige Heide.

Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel,
Spielte, umglüht vom Abendschein,
Sich ein feuriges Liedel.

Hielt der zweite die Pfeif im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.

Und der dritte behaglich schlief,
Und sein Zimbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief,
Über sein Herz ein Traum ging.

An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten trotzig frei
Spott den Erdengeschicken.

Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet,
Wie mans verraucht, verschläft, vergeigt
Und es dreimal verachtet.

Nach den Zigeunern lange noch schaun
Mußt ich im Weiterfahren,
Nach den Gesichtern dunkelbraun,
Den schwarzlockigen Haaren.

 

Bald gibts diese Sauce unter einem neuen Namen.

Muss alles angeblich politisch korrekt umfomuliert werden?

Der jüngste Streich:

Knorr verärgert Kunden mit neuem Namen für «Zigeunersauce»

Künftig heisst das Produkt «Paprikasauce Ungarische Art». Das hat im Internet grosse Diskussionen ausgelöst.

In den sozialen Medien folgt nach dem grotesken Verhalten der MIGROS beim Verkauf von Mohrenköpfen und  nach weiteren unverständlichen Aktionen ein mediale Shit storm gegen die militanten Spachpolizisten. Wir müssen laufend mit unverständlichen Eingriffen an traditionellen Begriffen rechnen. Bald wird auch Zigeunerschnitzel verboten oder es müssen Märchen, Kinderlieder und Bücher  umgeschrieben werden.  Die Bevölkerung versteht jedenfalls die fanatischen Ueberkorrekten nicht. Solche Korrekturen sind lächerlich.

Roma | Wegen Rassismus-Diskussionen - Knorr benennt „Zigeunersauce“ um

Mäuse können klettern

https://www.youtube.com/watch?v=AsxoX99clTE

Samstag, 8. August 2020

Nichts gelernt

 

Marcus Knill

08.08.2020

Unglaublich: Der Bund sorgt weiter für Verwirrung in der Coronakrise.

Blogeintrag lesen

Bundesämter widersprechen sich

Zick-zackkommunikation ist Gift

 

Eine Hand reicht schon lange nicht mehr, um die Pannen des Bundes in der Corona-Krise abzuzählen. Vom Zickzack-Kurs bei den Masken über widersprüchliche Lockerungsschritte bis hin zu Fehlinformationen über die Ansteckungsorte – es vergeht kaum eine Woche, in der der Bund nicht für Corona-Verwirrung sorgt. (Quelle BLICK)

Da macht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) keine Ausnahme. Das Amt erstellt im Auftrag des Bundesrats monatliche Monitoring-Berichte zur Corona-Krise. Im Juli kommt das Babs zu einer überraschenden Schlussfolgerung: Die Maskenpflicht im ÖV und die Quarantäne für Reisende aus Risikoländern scheinen «keinen oder nur einen kleinen» Effekt auf die Corona-Fallzahlen zu haben.

Antworten bleibt das Amt schuldig

Wie bitte? Ausgerechnet die beiden einzigen Verschärfungen seit dem Ende des Lockdowns könnten wirkungslos sein? So steht es immerhin in einem Bericht, der laut Eigendeklaration dem Bundesrat als Entscheidungsgrundlage dient. BLICK fragte beim Babs nach. Doch das Amt will auf inhaltliche Fragen keine Stellung nehmen. Es sei am Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Daten zu interpretieren, heisst es bei den Beamten am Berner Guisanplatz.

Das BAG wiederum will von der Schlussfolgerung, dass Masken und Quarantäne nichts bewirken würden, nichts wissen. Und das, obwohl es gemeinsam mit den Kantonen ebenfalls am Babs-Monitoring beteiligt ist. Es sagt nur so viel: Der Bericht decke den Zeitraum vom 4. bis zum 29. Juli ab – ein zu kurzer Zeitraum, um verlässliche Schlüsse zu ziehen. Eindämmungsmassnahmen bräuchten zwei bis drei Wochen, bis sie Wirkung zeigten, so BAG-Sprecher Grégoire Gogniat zu BLICK. «Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass in dieser Zeit ein deutlicher Einfluss auf die Fallzahlen sichtbar würde.»

Auch im Monitoring-Bericht wird die kurze Zeitspanne hervorgehoben – zusammen mit dem Hinweis, dass kantonale Massnahmen einen gesamtschweizerischen Überblick schwierig machen. Dennoch scheut sich das Amt nicht vor der klaren Schlussfolgerung: «Allerhöchstens» habe die Verstärkung der Schutzmassnahmen den Anstieg leicht verringert – oder gar keinen ersichtlichen Einfluss gehabt.

Zankäpfel Masken und Quarantäne

Zum Thema Maskenpflicht sagt das BAG, dass ein kausaler Beweis schwierig sei, da es keine Vergleichszahlen gebe. Auch habe die Mobilität wieder das Niveau von Januar und Februar erreicht – also wie zu Vor-Corona-Zeiten. Abstand halten im Zug und Bus sei damit schwieriger. «Ohne Maskenpflicht müsste deshalb von einem noch stärkeren Anstieg der Fallzahlen ausgegangen werden», so Gogniat.

Auch der Quarantäne-Effekt wird vom Babs in Zweifel gezogen. Immerhin, findet aber BAG-Sprecher Gogniat, seien «gewisse» Reiserückkehrer während der Quarantänezeit positiv getestet worden. «So konnten potenzielle Infektionsketten verhindert werden.»

Ansteckungsorte kennt niemand

Ein weiterer Widerspruch tut sich beim höchst umstrittenen Thema Ansteckungsorte auf: Im Babs-Bericht steht, dass der starke Anstieg der Neuinfektionen durch Veranstaltungen mit vielen Personen verursacht werde – explizit genannt werden Discos und Bars sowie Schul- und Kindergartenveranstaltungen.

Das BAG war just in dieser Frage aber Anfang Woche zurückgekrebst. Bund und Kantone mussten zugeben, dass sie in den meisten Fällen nicht wissen, wo sich die Menschen anstecken. Auch das Babs weist darauf hin, dass die Zahlengrundlage dünn ist. Was es aber nicht davon abhielt, grosszügig zu interpretieren.

Die Wissenschafts-Taskforce des Bundes hat erst vor wenigen Tagen einen Bericht veröffentlicht, laut dem die richtige Kommunikation in den kommenden Wochen eine extrem wichtige Rolle spielen werde. Vielleicht sollten die Beamten diesen Bericht mal lesen.

Ich hatte schon vor Wochen auf die Auswirkung widersprüchlicher Informationen in Krisensituationen hingewiesen.

LINK:

 

Nichts gelernt:


20 Minuten
Pannenserie: «Leute könnten BAG-Ansagen nicht mehr
ernst nehmen»
Für Kommunikationsexperte Marcus Knill ist der Bock mit den falschen Daten nur einer in einer langen Serie von Kommunikationspannen: ...
vor 3 Tagen

 

 

Donnerstag, 6. August 2020

Hundstage

Ab Freitag heiss - Start der Hitzewelle

Mit jedem Tag wird es wärmer. Bereits am Donnerstag steigen die Temperaturen in den sommerlichen Bereich. Danach folgt eine Hitzewelle: Am Freitag liegen die Höchstwerte knapp über 30 Grad. Auch am Wochenende und bis mindestens Mitte nächster Woche bleibt es heiss mit 30 bis lokal 35 Grad. Dazu nimmt die Luftfeuchtigkeit zu und spätestens ab dem Wochenende ist es nicht nur heiss, sondern auch schwül. (SRF)

Singularität - Hundstage gehen zu Ende - Meteo - SRF

Ein Hund erfrischt sich in einem Brunnen.

Mittwoch, 5. August 2020

Wer glaubt dem BAG jetzt noch?

20 Minuten - Zurich: 2020-08-05 - Pannenserie ... - PressReader

www.pressreader.com › switzerland › 20-minuten-zurich
vor 11 Stunden - Pannenserie: Wer glaubt dem BAG jetzt noch? ... Das BAG habe ein Glaubwürdigkeitsproblem, finden viele Politiker und Bürger: Für sie war ...
Du hast diese Seite 2 Mal aufgerufen. Letzter Besuch: 04.08.20

«Die Leute nehmen Ansagen nicht mehr ernst»


«Leute könnten BAG-Ansagen
nicht mehr ernst nehmen»

Masken, Enkelkinder, Zahlensalat: Laut Kommunikationsexperten schwindet das Vertrauen der Bevölkerung ins BAG. Das sei in einer Pandemie gravierend.


Für Kommunikationsexperte Marcus Knill ist der Bock mit den falschen Daten nur einer in einer langen Serie von Kommunikationspannen: «Das Vertrauen in das BAG als Institution ist beschädigt. Das ist gravierend, weil es zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung führt. Die Folge ist, dass die Leute Ansagen und Massnahmen aus dem Bundesamt nicht mehr ernst nehmen.»

«In einer Pandemie ist das besonders gefährlich, weil es unmittelbar Auswirkungen auf die Ansteckungen haben kann.» Laut Knill ist es richtig, dass Alain Berset am Dienstag Stellung zur Panne genommen hat: «Ein Sorry allein reicht in einem solchen Fall nicht. Berset muss konkret aufzeigen, was er unternimmt, damit sich der Fehler nicht wiederholt.» Die Reputation sei viel schneller beschädigt als wiederhergestellt.


Suchergebnisse

20 Minuten
Pannenserie: «Leute könnten BAG-Ansagen nicht mehr
ernst nehmen»
Für Kommunikationsexperte Marcus Knill ist der Bock mit den falschen Daten nur einer in einer langen Serie von Kommunikationspannen: «Das Vertrauen in ...
vor 11 Stunden

Montag, 3. August 2020

Gravierende Datenpanne

So etwas dürfte nicht vorkommen


Darum gehts

  • Die FDP will, dass das BAG die Datenpanne aufklärt und Lehren daraus zieht.
  • Das Bundesamt hatte am Freitag falsche Zahlen zu Ansteckungsorten herausgegeben.

Die Mehrheit der rückverfolgbaren Ansteckungen passiere in einem Club, in einer Bar oder einem Restaurant: Diese Zahlen des Bundesamts für Gesundheit veröffentlichte SRF am Freitag. Am Sonntag entschuldigte sich das BAG für die falschen Zahlen: Diese seien fehlerhaft und «einem falschen Ansteckungsort zugeordnet worden». Demnach steckten sich nur noch knapp vier Prozent der Corona-Fälle in Clubs, Bars oder Restaurants an. Hauptansteckungsort war plötzlich die Familie. Wie es genau zum Fehler kommen konnte, blieb offen. (Quelle 20 min)

Kommentar: Für das BAG ist die Glaubwürdigkeit ein hohes gut. Wenn diese nationale Infomationsstelle völlig falsch informiert ist dies mehr als gravierend. Vor allem in Krisensituationen müssen FAKTEN stimmen. Wir müssen uns nach so einer FALSCHINFORMATION nicht wundern, wenn die Angaben des BAG nicht mehr ernst genommen werden. Schlimm ist, dass die Fehlerquelle nicht herausgefunden werden kann. Das verschlimmert die Stimmung in der Bevölkerung.


DIE PANNENSERIE DES BAG:


Kritik und Pannen

Das BAG steht in der Pandemie nicht zum ersten Mal in der Kritik. Die Chronologie:

• Im Juli berichtete der «Tages-Anzeiger», dass Airlines handschriftlich ausgefüllte Kontaktkarten mit Passagierdaten am Flughafen Zürich für 14 Tage einlagern. Kommt es zu einem Fall, müssten die Zettel eingescannt und nach Bern geschickt werden. Das BAG sagte damals, man prüfe ein elektronisches System.

• Im Mai vermeldete das BAG via Twitter 98 Neuinfektionen. Weil ein Labor falsche Zahlen durchgab, musste der Wert anschliessend auf 58 korrigiert werden.

• Im April musste das BAG die Todesfallstatistik korrigieren. Der vermeintliche Tod eines Mädchens (9) hatte für Schlagzeilen gesorgt. Das Opfer war in Tat und Wahrheit aber 109 Jahre alt. Ein anderer Toter war 87 statt 27.

• Schon ganz zu Beginn der Pandemie gab es «Anfangsschwierigkeiten»: Die neu lancierte Corona-Info-Hotline funktionierte in den ersten Stunden nicht.

• Inzwischen empfiehlt das BAG den Kantonen eine Maskenpflicht in Läden. Zu Beginn hiess es beim Bund stets, es bringe nichts, wenn die breite Bevölkerung Maske trägt.


CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister verurteilt diesen Fehler gegenüber SRF mit aller Härte: «Ich stelle fest, dass sich die Fehlleistungen im BAG häufen. Das ist das Schlimmste, was in einer Krise passieren kann. Denn das Vertrauen der Bevölkerung in die Massnahmen muss erhalten bleiben. Das wird jedoch mit solchen Fehlleistungen massiv untergraben.»

Wachsendes Unverständnis

Das Unverständnis gegenüber dem BAG wächst: Für die Prävention zur Corona-Pandemie wurden bislang Milliarden von Franken ausgegeben. Jetzt ginge es um die Finanzierung einer laufenden Impfstudie, für die rund acht Millionen Franken benötigt werden. Doch das Bundesamt für Gesundheit verweigert vorerst eine finanzielle Beteiligung.

Aus BLICK:


«Wie soll man Berset noch trauen?»

Noch schärfer geht SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (41) mit dem BAG ins Gericht – und mit dessen Departementschef, Gesundheitsminister Alain Berset (48). «Bundesrat Berset ist ein Schönwetterpilot», wettert er. Statt seine Führungsverantwortung im BAG wahrzunehmen, übe sich der SP-Magistrat lieber in Selbstdarstellung.

Es sei ja nicht die erste Panne im BAG, fügt Aeschi an und verweist ebenfalls auf die Maskenfrage. «Wie die Bevölkerung da belogen wurde, ist eine Unverschämtheit.» Auch Berset habe monatelang behauptet, dass Masken nichts bringen. «Wie soll man Berset in dieser Krise noch trauen?», fragt Aeschi.


Samstag, 1. August 2020

1. August

Wir wünschen Euch allen einen schönen 1. August!

 



Mohrenköpfe

Dubler-«Mohrenköpfe»

Volg bezeichnet Süssigkeit als «Eiweissmasse mit Migrationshintergrund»

Shitstorm für Volg: Eine Filiale nannte Dubler-«Mohrenköpfe» auf einem Schild «mit Schoggi überzogni Eiwiissmassä mit Migrationshintergrund». Die Tafel wurde inzwischen entfernt.



«Mit Schoggi überzogni Eiwiissmassä mit Migrationshintergrund :-)», preist ein Schild in einer Volg-Filiale die Dubler-«Mohrenköpfe» an. Auf Twitter sorgt die Aktion für Wirbel.

76% der Leser fanden das Schild witzig!

Ein Mitarbeiter einer Filiale machte sich lustig über die "Sprachpolizisten"

Als MIGROS die Mohrenköpfe aus dem Sortiment nahm, war dies kontraproduktiv.

Die Firma Dubler porfitierte:

Warteschlange bei Dubler

«Für 50 ‹Mohrenköpfe› bin ich eine halbe Stunde angestanden»