Zur Einstimmung und Vertiefung unseres Ausbildungsmoduls:
Auch wer von berufwegen gewohnt ist, öffentlich aufzutreten, wird in neuen oder ungewohnten Situationen von einer diffusen Schwellenangst befallen. Das ist normal. Ein Sekundarlehrer, der an einer Gemeindeversammlung neben mir sass, wollte etwas sagen, blieb aber sitzen. Er hätte etwas Wichtiges fragen wollen. Ich wollte von ihm wissen, warum er sich nicht zu Wort gemeldet habe. "Vor so vielen Leuten bin ich mir nicht gewohnt zu reden. Schau nur die vielen Augen im Saal!" antwortete er mir.
Die vorhandenen Schwellenängste können wir überwinden lernen. Aber wie? Es geht leider nicht mit trockender Theorie, mit Lesen oder indem wir uns die Ratschläge eines Rhetorikexperten anhören. Nur durch das TUN,TUN,TUN (TTT) lernen wir neue Situationen meistern. Im Grunde genommen verfügen Lehrpersonen bereits über viel theoretisches Wissen. Doch mangelt es bei ungewohnten Auftritten meist lediglich an der Praxis oder am Mut, sich schrittweise neuen schwierigeren Situationen auszusetzen. Wenn wir beispielsweise als Nichtschwimmer Literatur über das Schwimmen lesen, können wir auch noch nicht automatisch schwimmen. Nur wenn wir uns jedoch ans Wasser gewöhnen und das theoretische Wissen praktisch anwenden, lernen wir schwimmen. Ich möchte Ihnen in der nächsten Woche trotz dieser Erkenntnis zeigen und bewusst machen, wie Sie auch in schwierigeren Situationen überzeugen können und wie Sie anspruchsvolle Kommunikationsprozesse vereinfachen können.
Eine wichtige Vorbemerkung:
Wir haben zwar kein prozessorientiertes Intensivseminar. Dies wäre nur möglich mit einer Gruppe von maximal 8 Personen. Dennoch können wir nächste Woche auch beobachtend, reflektierend lernen und wertvolle Inputs nach Hause nehmen, die Sie in der Praxis ausprobieren und umsetzen können. Ich möchte Sie vor allem zum Nachdenken einladen. Mit unserem Modul ist somit der Lernprozess nicht abgeschlossen.
Ich besuchte am Samstag, 29. Oktober in Berikon das Referat des bekannten Reformpädagogen Otto Herz.
Seiner Lernphilosophie konnte ich folgende wichtigen Erkenntnisse entnehmen, die auch bei der Weiterbildung von Erwachsenen (Ausbildung der Ausbildner) und somit in unserem Modul Gültigkeit haben:
- Es gilt, Menschen zu stärken und Sachverhalte zu klären
- Vielfalt ist besser als Einfalt
- In der heutigen Verständigungsgesellschaft hat die Kommunikation einen hohen Stellenwert.
- Wir müssen Stärken stärken (basiert auf Gedanken von Hartmut von Hentig)
- Es lohnt sich die Ressourcen zu nutzen
Aus seiner Literatur entnahm ich folgenden Schlüsselgedanken von Otto Herz, der bei uns im Zentrum steht:
IN DER EINFACHHEIT LIEGT DIE HOECHSTE VOLLENDUNG
Ohne NACHHALTIGKEIT keine Weiterbildung!
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von Hildegard Knill
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Wasserschwelle im Krka National Park in Kroatien. Quelle
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***************************** Die Zeit bleibt eine Stunde lang stehen ACHTUNG!
ab Sonntag, den 30. Oktober, um 03:00 Uhr.
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