Sonntag, 22. Januar 2017

Zitat aus BAZ

Philipp Müller fehlt die Bremse

Der ehemalige FDP-Präsident führt sich ohne Rücksicht 

auf Verluste als Nummer eins auf.

«Ich first». Ständerat Philipp Müller spielt sich nach dem Rücktritt als FDP-Präsident in den Vordergrund. 
«Ich first». Ständerat Philipp Müller spielt sich nach dem Rücktritt als FDP-Präsident in den Vordergrund. Bild: Keystone













Zum gigantischen Proteststurm der Frauen gegen Trump



„Baut die Mauer um Trump“ fordern einige Demonstranten 
beim „Women's March in Washington“, 
allein hier sind knapp eine halbe Million auf den Straße (aus BILD)



Demonstranten in Washington
Demo in Washington gegen Trump 
Fragen:
Weshalb marschierten die Frauen nicht vor der Wahl so geschlossen auf? Es gab keine organisierten "Schwesternmärsche", so wie nach derWahl.
Hillary Clinton wäre ja eine Frau gewesen, die man hätte wählen können.
Waren es nicht ausgerechnet viele junge Frauen gewesen, die Hillary  nicht gewählt haben oder sie verhindern wollten?

Massendemos gegen Trump: Die Konterrevolution

Trumps Antrittrede polarisiert



Nach dem Auftritt sind die Meinungen gespalten: Es gibt Lob aber auch harte Kritik
 

Mit Spannung erwarteten Medien und Oeffentlichkeit  Trumps erste Rede als 45. Präsident der USA. Die Frage lag in der Luft: Welches sind Trumps wichtigste Botschaften. Ueberzeugt er?
Er verstand er, bewährte  Register der politischen, manipulativen Rhetorik zu ziehen. Einfache Gedanken wurden wiederholt und mit dynamischen Akzenten eingehämmert.
Wie bei den Duellen vor der Wahl trug er einen dunklen  Massanzug und die obligate rote Kravatte. Die Farbe der Republikaner. Es ist auch die Farbe der Aggression, des Blutes und der Emotionen.
Seine typische Haartracht war gepflegt, perfekt gefönt - aber weniger getönt als sonst - dennoch  mit   messersscharfem Haarvordach. Einmal mehr während der  Rede fielen Trumps zugekniffene Augen auf. Vielfach gestikulierte er mit der rechten Hand, diese immer wieder mit dem  ausgestrecktem Finger (Rotstift)
oder der o.k Geste (Die Spitzen des Zeigefingers und des Daumens berühren sich) um dann anderseits mit der linken offenen Hand seine Aussagen zu unterstreichen.  Wiederum fielen die taktierenden Bewegungen auf. Bei dieser Rede ware  sie aber weniger ruckartig als sonst.
Die Stimme, stets kräftig und eindringlich. Trumps einfache, verständliche Sprache mit kurzen Gedankenbogen ist ein Markenzeichen seiner Rhetorik. Was er sagte, was er alles versprach, kam  gut an. Trump weiss, was das Volk  hören will. An Beifallskundgebungen mangelte es jedenfalls nicht.

Ich habe nach wie vor den Eindruck: Trump glaubt, was er sagt. Wahrscheinlich gewann er die Wahl vor allem deshalb, weil er selbst überzeugt ist von dem, was er sagt. In der Kommunikation ist  die Erkenntis nicht neu: Nur der kann überzeugen, der  überzeugt ist von dem, was er sagt.
Trump versprach einen Paradigmenwechsel.  „Wir haben andere Länder reich gemacht“,  während eine Fabrik nach der anderen in den USA geschlossen habe.
„Aber das ist Vergangenheit. Und jetzt schauen wir nur nach vorne.“
Für Trump gilt in erster linie: „Amerika zuerst – Amerika zuerst“. Wir können davon ausgehen, dass diese Maxime überall, in der Wirtschaft oder in der Außenpolitik durchgesetzt wird.
Ferner versprach Trump "seinem" Volk : "Ich werde Euch niemals im Stich lassen.“

In der engagierten Rede holte sich Trump Punkte mit Formulierungen,  wie: „Das ist Euer Moment, das ist Euer Tag. Die USA sind Euer Land.“ Dieser 20. Januar werde in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem das Volk die Macht zurückerhalte. Trump verkündet auch einen soundbitefähigen Satz:

"Die vergessenen Männer und Frauen unseres Landes werden nicht länger vergessen sein."

Ich kann mir gut vorstellen, dass für Arbeitslose und Unzufriedene die Worte Trumps Schalmeientöne waren.

Trump kam selten so in Fahrt, wie bei dieser Rede. Er übertraf sich selbst mit Aussagen, die  er nachträglich relativieren müsste.

Über mexikanische Immigranten verallgemeinerte er: „Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität mit sich. Sie sind Vergewaltiger. Und einige, so vermute ich, sind gute Menschen.“



Trump war sich bewusst, dass diese Rede möglicherweise die wichtigste Rede seines Lebens ist. Er erfasste die grosse Chance dieses Auftrittes. Es war für ihn möglich, ein Millionenpublikum am Bildschirm für sich zu gewinnen. Normalerweise spricht Trump frei und hält nicht viel von Beratern.
Aber  diese Rede wirkte vorbereitet und las  entgegen seiner sonstigen Gewohnheit die Rede vom Teleprompter ab. Der Inhalt war viel  detaillierter als sonst. Er zeichnete ein düsteres Bild der Nation, indem er konkret die Terrorangriffe,  Drogenkriminalität, Polizistenmorde und  die steigende Kriminalität aufzählte.
All das sei das Ergebnis der verfehlten Politik von Barack Obama und Hillary Clinton.
Er werde nun wieder für Sicherheit im Land sorgen, versprach er.

Fazit:

Trump verkündete in seiner serten Rede als 45. Präsident einen radikalen Bruch mit der alten Elite, mit alten Regeln. Für ihn gibt es nur eine Regel: Amerka zuerst.
Der reichste Präsident aller Zeiten gibt sich als Volkstribun und Anwalt des vergessenen kleinen Mannes. Obschon in der Regel nie so heiss gegessen wird, wie es gekocht wurde, nuss  man bei Trump auf alles gefasst sein.
Trump wird weiterhin polarisieren. Das bestätigen bereits die ersten kritischen und lobenden Echos auf diese erste Rede des frisch vereidigten US- Präsidenten Donald Trump.