Samstag, 30. April 2011

Es ist ein blutiger Krieg gegen die eigene Bevölkerung, und niemand unternimmt etwas



Wie bei Gaddafi geht der Diktator Syriens gegen das eigenen Volk mir härtester Gewalt vor. Es gab mehr Tote als in den Aufständen in Aegypten, Tunesien und Libyen zusammen. Doch niemand unternimmt etwas. Die Weltengemeinschaft schaut tatenlos zu. Keine Proteste, kein politischer Druck keine Strafaktionen.
Weshalb?
Israel hat kein Interesse an einer fragwürdigen neuen instabilen Regierung. Die Staaten, die in Libyen nicht vorwärts kommen, wollen sicherlich auch keine neue Front. Kommt dazu, dass Syrien starke Verbündete hat - wie China und Russland, die mit ihrem Veto jegliche Aktion blockieren könnten. 



20 Min:







Ich zitiere TAGI:


Die blutigen Aufstände in Syrien geschehen praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. 

Amateuraufnahmen, die der Zensur entgehen, zeigen, wie repressiv die Armee gegen Demonstranten vorgeht.
1/37 Versteckter Protest: Eine Beerdigung in Duma, einem Vorort von Damaskus.
Bild: Reuters
   
Der Aufstand in Syrien ist gleichzeitig auch ein Propagandakrieg. Durchforstet man die Bildagenturen, tauchen hauptsächlich Fotos auf, auf denen Regimeanhänger in syrische Flaggen gehüllt für ihren Präsidenten Baschar al-Assad skandieren. Von den toten Zivilisten, die tagtäglich vermeldet werden und von denen Augenzeugen berichten, ist praktisch nichts zu sehen.
Dass regierungskritische Parolen so gut wie nicht an die Öffentlichkeit gelangen, hat einen einfachen Grund: Syrien gilt als Polizeistaat, in dem alle Bereiche des öffentlichen Lebens umfassend staatlich kontrolliert werden. Wegen des von 1963 bis vor wenigen Tagen geltenden Ausnahmezustandes sind viele Verfassungs- und Bürgerrechte ausser Kraft.
Medien sind staatlich kontrolliert, die Staatssicherheit lässt keine Meinungsfreiheit zu. Abweichende Meinungen finden über Internetseiten eine begrenzte Verbreitung. Doch jetzt, wo die Lage in der republikanischen Republik vollends eskaliert, tauchen vereinzelt Beiträge auf, welche die Repression durch das Regime dokumentieren wollen. Fündig wird man auf Blogs oder sozialen Netzwerken wie Facebook. Dies, obwohl nur kleiner Teil der Bevölkerung einen eigenen Zugriff zum Internet hat und jeder Besuch eines Internetcafés eine Registrierung voraussetzt, wie die NZZ berichtet (Artikel nicht online verfügbar). Unabhängige Journalisten sind praktisch keine vor Ort, doch alles kann die Regierung dennoch nicht filtern. Bei den folgenden Videos kann die Herkunft und Echtheit nicht gewährleistet werden:


«Direkt aus Daraa und wo ist die Welt?


Eine Amateuraufnahme zeigt aus der Distanz Feuergefechte in der Stadt Daraa. Der Filmer schreibt begleitend zu seiner Aufnahme. «Direkt aus Daraa und wo ist die Welt? Hier herrscht Krieg und niemand schaut hin.» (Quelle: Youtube)

 
Sicherheitskräfte eröffnen das Feuer gegen unbewaffnete Demonstranten (Quelle: Youtube.com)

 
Aufmarsch der syrischen Armee


 Ende April marschieren syrische Soldaten, unterstützt von Panzern und Scharfschützen, in Daraa ein. Seither gab es von dort und aus anderen Städten des Landes Berichte über Razzien und Schüsse. (Quelle: Youtube.com)

 
Vereint in die Revolution


Das syrische Regime stellt sich gerne als Schutzschild der Minderheiten gegenüber der sunnitischen Mehrheit im Land dar. Eine Revolution würde lediglich dazu führen, dass Islamisten an die Macht kämen. Eine junge Frau schildert die für sie wahre Motivation der Revolution, dass ein Umsturz in der Bevölkerung eine breite Unterstützung findet und nicht bloss durch eine Bevölkerungsgruppe erfolgt. (Quelle: Youtube.com)


Syrische Soldaten schiessen aus dem Hinterhalt auf Demonstrantenzug (Quelle: Al Jazeera)

 
Kleinkind stirbt nach Sniper-Attacke (Quelle: Youtube.com)

(Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)

Kommentar:
Es ist schon ernüchternd, wenn wir dazu verdammt sein müssen, dem Schlächter tatenlos zuschauen zu müssen, wie die Bevölkerung einfach niedergeknallt werden darf.
Von der Schweizer Regierung dürften wir wenigstens eine eindeutige Botschaft erwartet werden.