Mittwoch, 27. November 2024

Die Noten sind für Stellensuchende nicht das Wichtigste

 

Ausschlaggebend sind........

 

Für einen Personalchef ist  bei den Bewerbern das Zeugnis nicht das Wichtigste.

Weil viele Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern keine Steine in den Erfolgsweg legen wollen, werden oft Noten frisiert.  Deshalb werden von vielen Betrieben die Kandidaten intern geprüft und est nach einer längeren Probezeit angestellt. Wr lesen heute im BLICK:

«Noten spielen heute eine untergeordnete Rolle»

Der Thurgauer Gianni Alig (14) findet einfach keine Lehrstelle – trotz 40 Bewerbungen. Jetzt erklärt Ausbilder Thomas Maag, worauf Unternehmen wirklich achten. Potenzial, Soft Skills und Authentizität sind oft wichtiger als Schulnoten.

Carmen Alig ( klagt an. Ihr Sohn Gianni (14) habe mit einem durchschnittlichen Zeugnis rund 40 Bewerbungen verschickt und sei kein einziges Mal zum Gespräch eingeladen worden.

Auf einen Blick

  • Noten spielen untergeordnete Rolle bei Lehrstellensuche.  Das Potenzial ist entscheidend
  • Soft Skills wie Pünktlichkeit und Freundlichkeit sind zentral für Erfolg
  • 14-jährige Buben zeigen oft Unterschied zwischen schulischer Leistung und Potenzial
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sebastian BabicReporter Blick

Immer wieder fallen Jugendliche bei der Lehrstellensuche durchs Raster. Trotz Dutzenden Bewerbungen kommen viele nicht einmal bis zu einem Bewerbungsgespräch, wie im Fall von Gianni Alig (14) aus Aadorf TG. Trotz genügendem Notenschnitt und 40 Bewerbungen schaffte er es nicht, sich eine Stelle im KV oder als Sportartikelverkäufer zu ergattern. Seine Mutter Carmen (41) macht unter anderem den einseitigen Fokus der Lehrbetriebe auf die Noten dafür verantwortlich.
 Thomas Maag (60), Geschäftsführer beim Ausbildungszentrum Wibilea in Neuhausen am Rheinfall SH. «Wenn wir bei Schülern Potenzial erkennen, spielen die Noten eine untergeordnete Rolle. Wir erwarten keine Perfektion.»


Basis muss da sein

«Der erste Schritt ist für uns eine grobe Überprüfung der Eignung», erklärt Maag das Vorgehen bei der Lehrlingssuche: «Die absoluten Mindestanforderungen müssen erfüllt sein, danach schauen wir kaum mehr aufs Zeugnis», sagt er. Natürlich gäbe es aber Berufe, für die gewisse Grundvoraussetzungen notwendig seien. 


Potenziale erkennen

«Der Stellwerktest als Beispiel ist für uns sehr hilfreich, um versteckte Potenziale zu erkennen», sagt Maag. Gerade bei den Jungs, sei oft ein Unterschied zwischen schulischer Leistung und Potenzial erkennbar: «Buben haben mit 14 oft einen anderen Antrieb, sind manchmal schulmüde und für Lehrer anstrengend im Umgang. Die Mädchen sind disziplinierter.» 

Das Motivationsschreiben sei, je nach Berufswunsch, ein weiterer Faktor: «Es sollte authentisch sein und vom Jugendlichen selbst stammen. Wir erwarten nichts Perfektes. Schliesslich sind das noch Kinder» so Maag. «Einem Polymechaniker verzeihen wir Rechtschreibfehler. Für das KV sollte der Text hingegen fehlerfrei sein.» Authentizität sei viel wichtiger. Man merke schnell, wenn ein Text vom Vater oder einer KI optimiert wurde, was keinen guten Eindruck mache. Auch persönliche Interessen spielen eine Rolle: «Wenn ein Mediamatiker als Hobby Filmen oder Fotografieren angibt, hilft das natürlich.»

Soft Skills als entscheidender Faktor

Ist die erste Hürde überwunden und man darf schnuppern, spielen die sogenannten «Soft Skills» die zentralste Rolle: «Sind sie pünktlich? Sind sie freundlich? Sind sie teamfähig?», fasst Maag die Kriterien zusammen. Man könne durch Interesse und Teamfähigkeit punkten: «Freundliche Kinder haben einfach die grössere Chance.» Nur schon ein einfaches «Grüezi» am Morgen könne positiv auffallen.

«Bei kleineren Betrieben zählt das Persönliche viel mehr.»

 

KOMMENTAR: Nach meiner Erfahrung bei Beratungen sind heute tatsächlich andere Aspekte wichtiger als die Noten. Zu den wichtigen Soft - Skills zählen in der Praxis:

DUCHSTEHVERMOEGEN

STRESSTAUGLICHKEIT

SELBSTAENDIGES ARBEITEN

TEAMFAEHIGKEIT 

DISZIPLIN

ORDNUNG

SAUBERKEIT

ZUVERLAESSIGKEIT 

Lehrkräfte, die auf diese Aspekte Wert legen und sich die anvertrautlichen Jugendlichen zu lebenstauglichen Menschen entwickeln lassen, haben mehr Erfolg als jene Pauker, die das Schwergewicht auf die Wissensvermittlung beschränken. 

 


Wenn Komiker an einem Auge blind sind

 Was war mit Hazel Brugger los?


Beim Interview mit Angela Merkel war die bissige Komikerin völlig handzahm. Das störte mich. Wer nach linkt und rechts austeilt, eckt nicht an. Wenn jedocheine bissige Satirkerin plötzlich eine Person schont, so ist dies verdächtig. 

Wir lesen:


Hazel Brugger interviewt Angela Merkel – ein Fiasko

Jaguar Marketing (Aus Persönlich.com BLOG)

 

BLOG

Die Marke Jaguar will sich neu erfinden

Am 2. Dezember sollen die Schleier über das neue Logo und den neuen Schriftzug der Marke Jaguar gelüftet werden. Über 800 Designer, Entwickler und Experten haben vier Jahre am neuen Auftritt gearbeitet. Mit den Elektroautos sollte das Resultat zu einem Neustart «Reimagine» führen. Vielleicht liessen sich die Gestalter von der Devise leiten: «Nichts ist beständiger als der Wandel.» Als Kommunikationsberater empfehle ich aber nur Änderungen, wenn der Wandel zu einer Verbesserung führt. Das gilt auch bei allen neuen Markenzeichen. Ich spreche und schreibe deshalb immer nur von Verbesserungsmanagement und nicht von Veränderungsmanagement.

Eine Marke, die über Jahrzehnte positiv eingebrannt wurde, dürfte nie vorschnell geändert werden. Würde der springende Jaguar tatsächlich aus dem Logo des Autoherstellers gestrichen – Quelle Bild: «Jaguar streicht den Jaguar» –, bin ich sicher, dass der jüngste Entscheid vorwiegend negative Spuren hinterlassen wird. Die elegante Raubtierkatze als Markenzeichen weckte ständig sehr viele positive Assoziationen. Die Analogie mit dem schnellen Jäger können wir tagtäglich erleben. Wenn Kinder im Vorschulalter einen Jaguar auf der Strasse entdecken, rufen sie: «Papi, lueg en Jaguar!» Die Eigenschaften «rasche Beschleunigung», «Spurt», «Kraftpaket» wurden auf die Autos übertragen.

Prognose: Dass Jaguar gegen den Einbruch der Verkaufszahlen etwas tun musste, ist nachvollziehbar. Die Raubkatze – als wertvoller Brand – müsste aber nicht ersetzt werden. Wenn etwas zu verbessern wäre, so ist es vor allem die Qualität des Produktes. Jaguar hat einige Kunden verloren, weil es bei der Elektronik und bei den Reparaturen immer wieder zu Fehlleistungen kam. Logo und Qualität bilden bekanntlich eine Einheit. Das ist leider heute nicht mehr der Fall. Der Einbruch der Verkaufszahlen kann jedenfalls nicht dem bewährten, verkaufsfördernden Bild angelastet werden.

Mit dem neuen Logo wurde der Raubkatze gleichsam der Todesstoss versetzt. Es zeichnet sich ab, dass die Welle an Kritik und Häme nicht abbrechen wird. Der erfolgversprechende Lösungsweg lautet: Die Autos müssten künftig lediglich wieder hinsichtlich Qualität dem alten Logo gerecht werden.



Marcus Knill ist Experte für Medienrhetorik, Berater und Autor von rhetorik.ch.

Unsere Kolumnistinnen und Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.