Was passiert, wenn wir immer Ja sagen?
Becker: Wer stets und ständig Ja sagt, überschreitet
seine Grenzen. Einerseits ist diese Belastung auf Dauer zu viel,
andererseits kann auch fehlendes Know-how eine zufriedenstellende
Umsetzung verhindern. Denn es geht ja nicht nur darum, dass eine Aufgabe
erledigt werden soll, sondern auch darum, dass sie erfolgreich erledigt
wird. Nicht immer verfügt das "fleißige Bienchen" aber über
entsprechende Kenntnisse.
Sabine Hockling
Sabine Hockling war lange selbst Führungskraft in verschiedenen Medienhäusern.
Wer aus diesem Teufelskreis raus möchte, sollte zunächst selbst
analysieren, in welche Ja-Sager-Fallen er tappt. Denn meist laufen diese
Situationen immer gleich ab.
ZEIT ONLINE: Welche klassischen Ja-Sager-Fallen gibt es?
Becker: Ein Chef, der nach dem Schema, "Ich brauche
hier unbedingt Deine Hilfe, sonst schaffe ich es nicht" agiert, hofft,
dass dieser Mitarbeiter in die "Hilflosigkeitsfalle" tappt. Wickelt er
seinen Mitarbeiter mit Komplimenten um den Finger, setzt er die
"Schmeichelfalle" ein. Und geht er noch einen Schritt weiter und
versucht seinen Mitarbeiter mit Äußerungen wie "Was würde ich nur ohne
Dich machen?" zu umgarnen, hofft er auf das Tappen in die
"Unentbehrlichkeitsfalle". Übrigens sind dies oft auch Fallstricke für
Führungskräfte, die deren Mitarbeiter ebenso gerne anwenden. Und ehe
sich der Vorgesetzte versieht, hat er – statt die Aufgabe zu delegieren –
selbst die Arbeit wieder auf dem Tisch.
ZEIT ONLINE: Liegt zu viel Arbeit an, haben Betroffene meist aber nicht wirklich die Wahl, Nein zu sagen. Welche Strategie ist hier sinnvoll?
Becker:
Erfolgreich Nein sagen braucht Mut und hat
immer auch etwas mit der inneren Einstellung zu tun. Dafür ist es
unabdingbar, sich selbst und die Situation realistisch einschätzen sowie
seine Haltung mit guten Argumenten belegen zu können.
Linda Becker
Auf keinen Fall sollten Betroffene emotional reagieren und mit
Äußerungen wie "Wieso ICH schon wieder?" kontern. Viel wichtiger ist,
seine stichhaltigen Argumente selbstbewusst vorzutragen sowie in der
Sprache des Gesprächspartners zu antworten. Wer lösungsorientiert
kommuniziert und Alternativen anbietet, muss nicht Ja sagen. Und wer
Zeit zum Nachdenken braucht, Informationen einholen oder nach anderen
Experten recherchieren möchte, sollte das auch einfordern.
ZEIT ONLINE: Wie werfe ich Schuldgefühle über Bord, wenn Kollegen oder der Chef mir das Gefühl vermitteln, mein Nein sei egoistisch?
Becker:
Vom schlechten Gewissen muss man sich schon
aus Selbstschutz verabschieden. Vorausgesetzt, die Arbeitsverteilung ist
generell ausgewogen und es liegt kein Notfall vor.
Wer immer Ja sagt, sollte sich bewusst machen, dass er im Zweifel
weniger Zeit für seine eigenen Themen hat. Wichtig ist, hier nicht in
die Rechtfertigungsfalle zu tappen, sondern sein Nein plausibel
begründen zu können. Auch sollten Betroffene sich immer wieder vor Augen
halten, dass das Nein der Sache gilt und nicht der Person, der man eine
Abfuhr erteilt.
Quelle ZEIT ONLINE
LINKS:
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3. März 2002 ... Es geht deshalb beim Nein-Sagen lediglich um das richtige Mass. Wir sollten
daher nie JA sagen, wenn wir Nein meinen.
www.rhetorik.ch/Zeitmanagement/Zeitmanagement.html
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1. Okt. 2011 ... Nein sagen können – dank der TTT-Formel. Medienrhetorik. Zur Person.
Christine Maier begann nach einem abge- brochenen Jura-Studium ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/10_01/10_11.pdf
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Nein sagen oder riskiert er damit den. Arbeitsfrieden? Welche Antworten oder.
Verhaltensweisen bieten sich bei dieser heiklen Situation an? Ein Mitarbeitender
...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/04_03/neinsagen.pdf
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