Samstag, 6. Januar 2007

Google rekrutiert Mitarbeiter mit Interviews

Bei Google zählen nicht nur Noten und ein abgeschlossenes Hochschulstudium, sondern auch Selbständigkeit und Kreativität. Wer ein "Zoogler" werden will (So werden die Zürcher Google-Mitarbeiter genannt) muss sich im Schnitt zehn Interviews unterziehen. Für Google genügen traditionelle Auswahlmethoden nicht mehr. Keuchel von Google sagt:

"Wir wollen die richtige Mischung von Qualität,Quantität und Soft Skills."

Antworten auf ungewöhnliche Fragen werden ausgewertet. Z.B.

- Haben Sie schon einmal Hunde zum Geldverdienen gassi geführt?

- Haben Sie schon einmal eine wohltätige Organisation gegründet?

Kommentar:

Wir begrüssen lange Bewerbungsphasen. Vor allem Testläufe in der Praxis. Aus Interviews können wir sehr viel herauslesen. Wer Mitarbeitende rekrutiern will, die in wichtigen Team arbeiten müssen, darf sie nicht mehr nur auf Grund von Zeugnissen und einem Bewerbungsgespräch anstellen.

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Saddam Exekution immitiert?

Nachdem sich ein zehnjähriger Junge in Texas die Hinrichtung Saddam Husseins im TV angesehen hatte, wollte er dies nachspielen und erhängte sich.

Als der Bub Sergio Pelico mit seinem Onkel die Bilder von der Hinrichtung im Fernsehen gesehen hatte, ging er in sein Zimmer und hat ein Kleidungsstück am Hochbett befestigt, eine Schlinge geformt und diese um den Hals gezogen. Es wird vermutet, dass er das Gesehene nachspielen wollte, experimentierte und das Spiel dann ausser Kontrolle geriet.

Kommentar: Als Medienpädagoge ging ich vor Jahren immer wieder der Frage nach, wie stark Filme, Videos, Bücher, Fernsehsendungen Jugendliche beeinflussen. Eltern wollten nach Vorträgen wissen, ob ihre Kinder durch das Betrachten von Gewalt, Brutaloszenen usw. selbst auch gewalttätig werden könnten. Wenngleich diese Frage nie einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden durfte ( weil verschiedenste Umstände mitspielen, wie psychische Stabilität, persönliche Befindlichkeit, Erziehung und Veranlagung), so macht uns der Tod des zehnjährigen Sergio immerhin darauf Aufmerksam, dass Geschichten und Bilder einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben. Gibt es doch auch das Lernen durch Vorzeigen und Nachahmen.

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Aehnliches führt immer zu Verwechslungen

Es besteht ein grosser Wirrwarr um die neuen Auskunftsnummern - seit es die Nr 111 nicht mehr gibt. Trotz Informationskampagnen haben viele Mühe, eine der neuen Nr 1818 oder 1811 usw. zu speichern. Seit der Umstellung gibt es täglich 200 Falschwähler, die der Feuerwehr 118 anrufen. Sie wünschten aber die Auskunft.

Das Drucheinander mit den Auskunftnummern und der Feuerwehrnummer wäre vorhersehbar gewesen. Denn: Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Uneinheitliches, Aehnliches zu Störungen führt. Wir haben dies erlebt bei der Einführung der neuen Rechtschreibung. Durch das Hin und Her wusste niemand mehr, was eigentlich gilt. "Order et contreordre fait désordre", heisst es in Frankreich. Lernpsychologen haben längst erkannt, dass es viel schwieriger ist, zwei ähnliche Sprachen gleichzeitig zu lernen (z.B Spanisch und Portugiesisch). Schon in der Physikstunde haben wir in der Optik die Phänomene der Interferenzen kennen gelernt .

Kommentar: Es war ein gravierender Fehler, mehrere ähnliche Nummern gleichzeitig zu propagieren. Es ist zu hoffen, dass die Falschwähler die Linie zur Feuerwehr - bei einem Ernstfall - nicht blockieren. Auch bei wichtigen Telefonnummern gilt die Erfolgsformel: Zurück zur Einfachheit, zur Eindeutigkeit.