Sozialkosten explodieren
So kann es nicht weitergehen
Das Problem ist nicht neu. Ueberall dort, wo von oben her einer Kommune etwas aufgezwungen wird, ohne dass sie mitreden kann kommt es finanzielle Engpässe. So führte es auch in Deutschland zu Spannungen, als der Bund den Gemeinden zusätzliche Betreuungen aufgezwungen hatte, ohne dass sie vom Auftraggeber finanziert wurden
In Grunde genommen müsste derjenige, der befiehlt, auch für die Kosten aufkommen.
In der Schweiz muss bei den steigenden Sozialkosten in Bälde eine Lösung gefunden werden, die zumutbar ist.
Denn auch bei uns wird den Gemeinden etwas aufgezwungen, ohne dass sie hinsichtlich Kosten mitreden können. Es steht fest:
Die Sozialkosten werden laufend weiter steigen.
Das Problem der Ueberforderung spitzt sich zu.
Es hat Gemeinden, die sind am Anschlag.
Eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: So kann es nicht weiter gehen. Gretchenfrage: Wer hat in dieser verfahrenen Situation taugliche Lösungen?
Ein Beispiel (Quelle blick-online)
55-mal höhere SozialkostenBergdorf am Anschlag
Nicht weniger als 276’000 Franken wird das Dorf gemäss Budget 2015 für «wirtschaftliche Sozialhilfe» ausgeben müssen. 2014 waren es gerade einmal 5000 Franken, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet. Die Sozialausgaben steigen also auf das 55-Fache!
Ein Grund liegt laut Gemeindepräsident Paul Schelbert an der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). Ein von ihr betreuter Fall kostet die Gemeinde über 140’000 Franken. «Wir hatten schon früher ähnliche Fälle. Doch seit die Kesb die Fälle übernimmt, ist es teurer», sagt Schelbert.
Die hohen Stundenansätze der Kesb seien für ihn «nicht nachvollziehbar», so der Gemeindepräsident. «Die Kesb wird Folgen haben. Nicht nur für uns, sondern auch für andere Gemeinden», ist sich Schelbert sicher.
Pilger kommt Alpthal teuer zu stehen
Noch ein zweiter Fall macht Schelbert Kopfzerbrechen. Ein Pilger stürzte auf dem Jakobsweg, der über das Gemeindegebiet führt, und musste ins Spital gebracht werden. Auch dafür muss wohl Alpthal aufkommen. Kostenpunkt: Über 100’000 Franken.«Wir prüfen noch weitere rechtliche Schritte. Doch der Stand heute ist, dass wir zahlen müssen», so Schelbert.
Bereits für das laufende Jahr wird mit einem Defizit von über 300'000 Franken gerechnet. Mit den hohen Ausgaben von 2015 sind die Reserven des kleinen Dorfes aufgebraucht. (mas)