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Schwarzer Wirt stolz auf Mohrenkopf-Namen seines Restaurants - Blick «Ja, ich bin ein Mohr und stolz darauf»
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Persönliche Gedanken
von Marcus Knill
zu Aktuellem.
Schwarzer Wirt stolz auf Mohrenkopf-Namen seines Restaurants - Blick «Ja, ich bin ein Mohr und stolz darauf»
Notiert von marcus knill um 17:51
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will in diesem Jahr ein Viertel der Schweizer Bevölkerung gegen die saisonale Grippe impfen. Bisher waren es rund 15 Prozent. Die Impfung soll verhindern, dass eine Grippewelle in Kombination mit der allfälligen zweiten Corona-Welle das Gesundheitssystem im Winter überlastet.
Impfungen bei Kleinkindern sind in der Bevölkerung jedoch höchst umstritten. So sind Grippeimpfstoffe erst für Kinder ab 6 Monaten zugelassen, weil ansonsten noch Daten fehlen. Allgemein gab es laut Swissmedic im Jahr 2018 33 Meldungen von Kindern bis 11 Jahren, bei denen beim Impfen unerwünschte «Ereignisse» aufgetreten waren. Über alle Altersgruppen hinweg meldete Swissmedic 6 Fälle von schwerwiegenden Fällen nach einer Grippeimpfung. Dies bedeutet: Die Komplikationen verliefen tödlich, machten einen Spitalaufenthalt nötig oder waren lebensbedrohlich.
Der Aufschrei von Eltern und den Corona-Skeptikern ist dementsprechend gross. Letztere mobilisieren schon seit Monaten gegen einen vermeintlichen «Impfzwang», sollte dereinst ein Corona-Impfstoff verfügbar sein. Das BAG hat bereits mit dem Hersteller Moderna einen Vertrag über 4,5 Millionen Corona-Impfdosen abgeschlossen. Ein «Corona-Skeptiker schreibt auf Telegram: «Einem 6 Monate alten Kind eine Grippe-Impfung geben? Drehen die da oben komplett durch?»
Für Kommunikationsexperte Marcus Knill ist klar, dass das BAG nach den verschiedenen Kommunikationspannen viel an Glaubwürdigkeit verspielt hat. «Jetzt bei der Grippeimpfung Babys ins Zentrum zu stellen, ist da natürlich heikel: Einerseits reagieren Eltern sehr emotional, andererseits gibt es Impfskeptikern Futter, weiter gegen Grippe- und später auch Corona-Impfungen mobil zu machen.»
Es sei deshalb zentral, jegliche verfügbaren Fakten zur Grippeimpfung bei Kleinkindern auf den Tisch zu legen. «Ansonsten treibt die Kampagne Unentschlossene ins Lager der Impfskeptiker – auch bei der Corona-Impfung», sagt Knill. Damit die Kampagne glaubwürdig sei, dürfe nichts beschönigt werden: «Die grosse Mehrheit, die das Beste für ihr Kind will, muss davon überzeugt werden, dass diese Impfung ungefährlich ist und ein wichtiger Beitrag gegen die Grippe- sowie die mögliche zweite Corona-Welle.»
Notiert von marcus knill um 09:29