Michael Schumacher verunfallte vor zwei Jahren
Am Anfang gab es unzählige Kaffeesatzleser und Aerzte, die Prognosen äusserten.
Dann kam es zu Spekulationen. Dann kam das grosse Schweigen.
Erstaunlicherweise konnte der Patient zwei Jahre erfolgreich von den Medien abgeschottet werden.
Es gibt keine Bilder. Kein Paparazzi, keine Drohne konnte ein Bild des verunfallten Promis schiessen. Das ist aussergewöhnlich.
Ich zitiere BLICK:
Die weltweite Anteilnahme am Schicksal von Schumi ist abgeflacht.
Früher meldeten sich in den Medien noch Spezialisten zu Wort, versuchten
es sogar mit Prognosen. Aber alle kannten ja den Fall nicht. Und der
Mann, der die Akten den Medien anbot, brachte sich einen Tag nach der
Verhaftung in Zürich um.
Das gesamte Umfeld (auch medizinisch)
schweigt eisern zum Zustand von Michael. Klar, dass ab und zu wieder
heisse Spekulationen auftauchen, die dann aber von Managerin Sabine Kehm
(51) sofort dementiert werden.
Wie jetzt kurz vor Weihnachten,
als die «Bunte» das Wunder des Jahres verkündete: Er kann wieder
gehen... Die drei Punkte am Ende sagen schon alles. Zu einem
Ausrufungszeichen hatte die Story zu wenig Fleisch am Knochen.
Auch
hier stand Kehm natürlich sofort auf der Pole-Position: «Es ist nicht
gut, dass man Menschen, die ehrlich Anteil am Schicksal von Michaels
Zustand nehmen, falsche Hoffnungen macht.»
Klartext reden will
oder darf auch sie nicht. Ihre wenigen TV-Auftritte dienten mehr dazu,
die Fans und Medien darum zu bitten, die Familie in Ruhe zu lassen.
Respekt,
Privatsphäre. Zwei grosse Worte, die allerdings – wenigstens für einige
Beobachter – ihren Wert verlieren, wenn man sieht, wie die Familie
öffentlich auftritt. Sohn Mick (16) fährt Autorennen, Tochter
Gina-Maria (18) reitet auf Pferden um Siege.
Früher war es verboten, die Namen der Kinder zu nennen
Noch
bis kurz vor seinem Unfall hatte es Schumi den Medien per Anwalt
verboten, auch nur die Namen der Kinder zu publizieren oder Fotos zu
veröffentlichen. Jetzt lachen sie mit Pokalen aus jedem Magazin der
Welt. Und Ehefrau Corinna (46) freut sich mit.
Nur bei der
logischen Frage nach ihrem Vater dürfen sie nicht reden! Warum
eigentlich? Ist die Hoffnung auf ein normales Leben an jenem
29. Dezember 2013 in den französischen Alpen erloschen?
Schumis
Medienanwalt Felix Damm gestern: «Der Fall bleibt Privatsache. Aber ich
kann verstehen, dass es Leute gibt, die ein ernsthaftes Interesse daran
haben zu wissen, wie es ihm geht. Doch jedes Statement würde zu weiteren
Fragen führen.»
KOMMENTAR:
Es mag richtig gewesen sein, den Patienten von den Medien zu isolieren. Wenn jedoch Schumis Medienanwalt sagt:
"Jedes Statement würde zu weiteren Fragen führen" müsste er wissen, dass bei einer Informationsperre die Medien erst recht Fragen stellen, wie
- Weshalb diese Geheimhaltung?
- Warum wird der Patient abgeschottet?
- Ist er in einem so schlechten Zustand?
- Kann er gar nicht mehr sprechen?
- Hat die Gehirnverletzung seine Persönlichkeit negativ verändert?
Ich zitiere BILD: Im November sagte Ex-Ferrari-Boss Luca Di Montezemolo bei RTL: „Ihn in
dieser Situation zu sehen, ist furchtbar. Du weißt nicht mehr, was du
machen sollst. Also versuche ich, mir die so zahlreichen großartigen
Momente noch einmal in Leben zu rufen, die wir gemeinsam gefeiert
haben.“
Offen ist die Frage, ob eine aktivere Information der Fakten nicht besser gewesen wäre. Freund finden zwar, man solle Schumi in Erinnerung behalten, wie er vor dem Unfall gewesen ist. Ich bin sicher: Schumis Leibwächter und Sicherheitsbeamte - die rund um die Uhr im Einsatz sind - werden diese Abschottung nicht mehr so lange aufrechterhalten können. Ich bin überzeugt, dass die Familie die Fakten nicht beliebig lang unter den Teppich kehren kann.
Es würde mich nicht wundern, wenn 2016 die Kommunikationsverantwortlichen (durch die Macht der Fakten) genötigt werden, die Situation doch noch offen zu legen. On verra.
LINK:
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76. 03 März 2014. Michael Schumachers Unfall und die Medien. Michael
Schumachers Schicksal bewegt die Welt. Seit über zwei Monaten liegt der
siebenfache ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/14/03_07/03_14.pdf
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