Mittwoch, 18. Mai 2011

Ferien ohne Internet - Nur einmal?



Das Angebot auf Facebook wurde blockiert, weil Facebook nicht will, dass Leute ohne Facbook Ferien machen. Die Dekativierung kleinlich. Sie weckt Assoziationen zum Wort ZENSUR.



 Ich zitiere 20 Min:




Übt Facebook Zensur, weil Schweiz Tourismus in einem Wettbewerb dazu aufruft, «Ferien ohne Facebook» zu machen? Fakt ist: Nur Tage nach dem offiziellen Start der Online-Werbekampagne «Ferien ohne Facebook», bei der man eine Ferienwoche in einer abgelegenen Alphütte gewinnen kann, ist die Facebook-App gesperrt worden. Wer im Browser die Adresse www.ferienohneinternet.ch aufruft, wird mit einer Fehlermeldung konfrontiert. Darauf teilt Schweiz Tourismus mit: «Facebook will offenbar nicht, dass man Ferien ohne Facebook macht.»

Daniela Bär von Schweiz Tourismus bestätigt: «Unsere Facebook-Seite mit dem Wettbewerb ist am Montagabend von Facebook deaktiviert worden.» Über den Grund für die Sperrung könne nur spekuliert werden. «Wir sind sehr erschrocken, als die Seite plötzlich vom Netz genommen wurde», sagt die Schweiz-Tourismus-Vertreterin.


Andererseits könne dies auch ein Hinweis darauf sein, dass der Wettbewerb auf ein riesiges Interesse gestossen sei. Die Vermutung: Vielleicht hätten sich innert Kürze so viele Nutzer für den Wettbewerb interessiert, dass eine automatische Sicherheitsvorkehrung des sozialen Netzwerks Alarm schlug und die App vorübergehend deaktivierte. Eine andere Erklärung wäre, dass die App von einer grösseren Zahl von Nutzern böswillig als «Spam» gemeldet wurde. In solchen Fällen scheint es beim sozialen Netzwerk ebenfalls eine automatische Deaktivierung zu geben.
Tatsächlich wurde «Ferien ohne Facebook» innert Kürze von über 70 000 Facebook-Nutzern weiterempfohlen. Die Aktion zog auch im Ausland grosse Aufmerksamkeit auf sich. Zahlen kann Schweiz Tourismus zurzeit keine zur Verfügung stellen - «da wir im Moment keinen Zugriff auf die Applikation haben».


«Tappen im Dunkeln»




Umgesetzt wurde die Online-Werbekampagne von der smly Multimedia Productions GmbH. Die Social-Media-Produktionsfirma mit Sitz in Zürich verfügt über breite Erfahrung in diesem Gebiet und hat bereits zahlreiche Kampagnen realisiert. «Wir tappen im Dunkeln», sagt Patrick Müller, Mitinhaber von smly. Gegenüber 20 Minuten Online versichert er, dass die Facebook-App regelkonform sei, also nicht gegen die Bestimmungen für Applikationen verstossen habe. «Wir sind uns sehr bewusst, was bei Facebook erlaubt ist und was nicht.» Umso gespannter warte man nun auf die Erklärung von Facebook.
Schweiz Tourismus hat umgehend bei Facebook angefragt. Allerdings ist die Kommunikation mit dem sozialen Netzwerk alles andere als einfach. Wenn eine Seite beziehungsweise App gesperrt wird, müssen die Betroffenen ein Formular ausfüllen und darin ihr Problem schildern. Daraufhin verspricht Facebook, innert 48 Stunden auf die Anfrage zu reagieren. Eine offizielle Antwort steht bislang aus.
Schweiz Tourismus ist weiterhin mit der eigenen Facebook-Seite im sozialen Netzwerk präsent. Auf dieser Seite sollen die Nutzer auch informiert werden, sobald «Ferien ohne Facebook» wieder erreichbar ist.


Nicht nur für Internet-Junkies




Die neue Kampagne von Schweiz Tourismus richtet sich an Leute, die niemals offline sind. Echte, erholsame Ferien erlebe nur, wer die digitalen Geräte abschalten könne. Zum Beispiel in einer abgelegenen Berghütte ohne Internet- und Handyempfang. «Wir möchten den Internet-Junkies zeigen, dass es auch noch eine ganz andere Welt gibt als die Online-Welt – und die ist viel erholsamer», so Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus.


Die Anmeldung findet online statt. Hat man sich erst einmal auf Facebook mit den beiden Berglern Sebi und Paul verbunden, soll man einen guten Grund angeben, warum man die digitale Welt hinter sich lassen will. Wer auf die Alp geschickt wird, bestimmen die übrigen Teilnehmer in einem Voting.


Der Clip zur Kampagne


Im Grossformat auf dem Videoportal Videoportal

(Video: myswitzerland.com)




Kommentar: Persönlich fällt es mir auch schwer, mich nur schon kurze Zeit vom Internet völlig zu lösen. Dennoch machen wir immer wieder kurzfristige Ferien ohne......


Post zeigt sich kundenfreundlicher- vielleicht zu spät


Während der letzten Jahre wurden die Poststellen abgebaut. In unserer Gemeinde versuchten wir vergeblich die Post zu retten. Doch auf dem Reissbrett wurde gekürzt, rationalisiert.
Gegen das Argument, dass man das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen kann und der Briefträger als Kontaktperson zu den Kunden ausgedient hat,  ist zwar verständlich.
Doch fällte die Post Schritt für Schritt Entscheide gegen die Kunden. Wir müssen beispielsweise heute ins Nachbardorf an den Schalter um Geldgeschäfte zu erledigen.

Jetzt machte es nun den Anschein, dass die Post erkannt hat (leider zu spät), dass die Bedürfnisse der Kunden eigentlich wichtig wären .


Ich zitiere die Handelszeitung:


Post baut aus: Briefe und Pakete werden später abgeholt

Die Schweizerische Post will sich im hartumkämpften Zustellmarkt besser positionieren. Dazu erweitert sie ihr Angebot bei Briefen und Paketen. So soll es ab September spätere Abholzeiten und ab 2012 mehr Abholstellen geben.
Post baut aus: Briefe und Pakete werden später abgeholt
Briefkastenleerung: Ab September auch zu späteren Zeiten. (Bild: Keystone)
Die Post will es ihren Kunden einfach machen, auch am späten Nachmittag und frühen Abend noch Briefe und Pakete zu verschicken: Ab 5. September 2011 holt die Post 93 Prozent der Briefe erst nach 17 Uhr ab - bisher galt dies für 68 Prozent. Das Angebot werde vor allem bei den häufig benutzten Briefkästen ausgebaut, sagte Konzernleiter Jürg Bucher am Mittwoch vor den Medien in Bern.
Weiter bietet die Post künftig an 457 Orten Briefkästen an, die um 19 Uhr oder später geleert werden. Das sind rund 140 mehr als bisher. Um die gleiche Zahl wird die Sonntagsleerung um 17 Uhr ausgebaut: Diese gibt es künftig bei 396 Briefkästen. Das erweiterte Angebot bei den Briefeinwürfen lässt sich die Post pro Jahr 7,6 Millionen Franken kosten.
Mit der "Verbindung der physischen mit der elektronischen Welt" will die Post die Leute auch wieder dazu animieren, richtige Postkarten zu verschicken, wie Konzernchef Bucher sagte. Ab Herbst soll es möglich sein, Ferienfotos per Handy auf das Postportal hochzuladen und anschliessend als Postkarte zu verschicken.





Ich zitiere aus 20 Min vom 12. Mai:






Die Post hatte in den vergangenen Jahren die Leerungszeiten tendenziell nach vorne geschoben. Kommunikationsexperte Marcus Knill bezeichnet die Investition deshalb als verspätete Kehrtwende. «Durch die jahrelange Reduzierung des Zustell-Services hat die Post viel Geschirr zerschlagen.» Jetzt könne sie das Verhalten der Kunden, die sich schon längst an elektronische Kommunikation gewöhnt hätten, auch  nicht mehr «vom Reissbrett aus ändern.»