Tagesschausprecherin Béatrice Müller geht nicht. Es war nur ein Gerücht
Im Grunde genommen hat es die Tageschausprecherin verstanden, ihre Privatheit nicht öffentlich zu machen. Vielen war gar nicht bekannt, dass ihr Mann eigentlich Ihr Chef war. Als Sie den Job im Fernsehen übernahm und als Quotenfrau Hansjörg Enz verdrängte, war sie doch ein kurze Zeit Medienthema. Es wurde über die ehemalige Kindergärtnerin geschrieben, die jetzt statt Märchen am Bildschirm Neuigkeiten verkünde und später wurde die heimliche Hochzeit mit Heiner Hug ein Thema. Dann wurde es aber still.
Ich zitiere TAGI-online:
Artikel zum Thema
Eine erstaunliche Aufregung machte sich breit, als eine Zeitung letzten Sonntag das Gerücht verbreitete, «Tagesschau»-Frau Béatrice Müller, 49, wolle Italien-Korrespondentin werden – und ihren Moderationsjob im Leutschenbach an den Nagel hängen. Sämtliche Medien des Landes nahmen die Nachricht auf.
Die stillen Zwei von der «Tagesschau»
Erstaunlich ist nicht, dass sich ein solches Gerüchte medial wie ein Lauffeuer verbreitet – schliesslich sind unsere TV-Aushängeschilder so etwas wie die Royals der Schweiz, ein Höchstmass an öffentlicher Aufmerksamkeit ist ihnen sicher. Und gerade Béatrice Müller landet in Beliebtheitsumfragen immer wieder auf den vorderen Rängen.
Erstaunlich ist eher, dass es Müller in den 13 Jahren bei der «Tagesschau» geschafft hat, ihr Privatleben weitgehend unter dem Radar der Medien zu führen.
Das war nicht immer so. Müllers Start als Moderatorin der «Tagesschau»-Hauptausgabe (vorher moderierte sie zwei Jahre die Mittags-«Tagesschau») wurde gleich von mehreren Paukenschlägen begleitet:
Sie erhielt den Stempel «Quotenfrau» aufgedrückt, weil Vorgänger Hansjörg Enz ihr gezwungenerweise Platz machen musste. Grund dafür war die Entscheidung, dass künftig zwei Männer und zwei Frauen die «Tagesschau»-Hauptausgabe präsentieren sollen.
Nach einer öffentlichen Debatte zog sich Enz auf Druck des damaligen «Tagesschau»-Chefs Rolf Probala zurück.
Auch ihre Vergangenheit holte Müller ein:
Als kleines Skandälchen machte ihre Vorbildung als Kindergärtnerin Schlagzeilen. «Früher erzählte sie von Hänsel und Gretel, heute von Kriegen und Katastrophen», schrieb der Blick.
Zu guter Letzt wurde auch noch bekannt, dass Müller und der damalige Auslands-Chef der «Tagesschau», Heiner Hug, seit 1996 ein Paar sind. Die Boulevard-Medien witterten eine süffige Affäre. Erst recht, als Hug später «Tagesschau»-Chef und damit Vorgesetzter seiner Liebsten wurde.
In weiser Voraussicht hatte das Paar dafür gesorgt, dass der Vorwurf der Bevorzugung gar nicht erst aufkommt. «Wir haben unser Arbeitsverhältnis von Anfang an geregelt. Mein direkter Ansprechpartner für Mitarbeitergespräche oder Lohnerhöhungen ist der Nachrichtenchef, nicht mein Mann», sagte Müller damals dem Magazin TR7.
Nach diesem anfänglichen Schlagzeilen-Dauerfeuer wurde es – abgesehen von der Meldung, dass Müller und Hug im Sommer 2003 heimlich geheiratet haben – still um «die Neue bei der Tagesschau».
Bis diese Woche die Italien-Korrespondentinnen-Gerüchte aufkamen. Ganz abwegig sind sie nicht. Der bisherige Italien-Korrespondent des Schweizer Fernsehens hat kürzlich gekündigt, die Stelle ist ausgeschrieben. Heiner Hug wurde auf Ende 2008 pensioniert. Das Paar besitzt neben einer Wohnung in Zürich ein Haus in der Toskana, beide sind bekennende Italien-Fans. Anfang Zwanzig wohnte Müller gar eine Zeit lang in Rom und absolvierte dort eine Tanzausbildung. Die Flitterwochen verbrachten Müller und Hug natürlich in Bella Italia und auch sonst besuchen die beiden unser südliches Nachbarland so oft es geht. «Eigentlich lebe ich zwei Leben. Eins hier in Zürich und eins in Italien», sagte Müller einmal.
Das Gerücht, Müller werde Italien-Korrespondentin, wurde übrigens Mitte Woche vom Schweizer Fernsehen offiziell dementiert. Müller bleibt «Tagesschau»-Moderatorin.
Zumindest vorläufig.
Kommentar: Béatrice Müller war gut beraten, als Tagesschausprecherin den Vorhang zur Privatheit nicht zu lüften. Wir sehen einmal mehr, dass es sich als Profi lohnt, hinsichtlich Homstorys Nein zu sagen. Vorbildlich verhielten sich bis anhin Franz Fischlin und Susanne Wille, obschon die Boulevardpresse gerne exklusive Berichte über das Privatleben hätten.
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