AIRBAGRHETORIK
Aus getcractive@de:
Nichts wie heisse Luft
"Airbagrhetorik" ist ein von dem Schweizer Kommunikationsexperte
Marcus Knill geprägter Begriff. Allen an Rhetorik und professioneller
Kommunikation Interessierten bietet er auf seiner Internetseite »
www.rhetorik.chein
umfangreiches (Gratis-)Angebot, um seine Kompetenz auf diesem Gebiet
weiterzuentwickeln. Einen Besuch können wir wärmstens empfehlen. Knill
nun definiert seine Wortschöpfung als eine defensive Art der
Kommunikation, bei der sich Worthaufen zwischen die Gesprächspartner
drängen und einen gegenseitigen Gedankenaustausch unmöglich machen.
"Er
hat nichts gesagt. Es war leider nur viel warme Luft." Die
Airbagrhetorik ist gleichsam ein "Nichtmitteilen". Der ausgesprochene
Redeteil geht nicht hinüber zum Du. Der Empfänger ist dadurch auch kein
Teilnehmer. Es ist für ihn unmöglich den "Luftteil" zu erfassen.
Wenn
das Gehörte nicht gefasst werden kann, ist damit auch kein Anteilnehmen
möglich. Die Sprechteile werden nicht angenommen. Dank der
Airbagrhetorik kann der Sprechende:
ablenken
jemanden totreden
sich vor Gegenfragen schützen
Aussagen aufblähen, damit sie nicht erfasst oder hinterfragt werden können Der "Bag"ist wie ein "Sprachpanzer"
sich vor möglichen Konfrontationen schützen und sich hinter dem Airbag verschanzen
beeindrucken durch eine Wortschwallproduktion
auf das Zuhören verzichten
Airbagrhetoriker
verhindern den notwendigen Freiraum, den jedes erspriessliche Gespräch
benötigt. Airbagrhetorik muss nicht gelernt werden. Sie wird oft ohne
Training gekonnt angewandt.
Airbagrhetorik ist eine defensive
Variante des Konterns. Wichtig: Schweigen und Zuhören haben nichts mit
Airbagrhetorik zu tun, obschon dank Schweigen und Zuhören heikle
Situationen abgefedert werden können und ein Schutz sein können.