Bundesrat Parmelin handelte politisch unklug
Es kann heikel werden für den Verteidigungsminister
aus SRF:
Ob sich die «Bauland-Affäre» weiter ausweitet, bleibt abzuwarten.
Ungemütlich ist sie aber allemal für den Verteidigungsminister, sagt
SRF-Bundeshauskorrespondent Philipp Burkhardt.
SRF News: Der Bundesrat hat soeben vor den Medien seine Sicht der Dinge dargestellt. Was hat er gesagt?Philipp Burkhardt
Burkhardt ist Leiter der Bundeshausredaktion von Radio SRF, für das er seit 15 Jahren tätig ist. Davor hat er unter anderem als Redaktor der SRF-Sendung «10vor10» und als Bundeshauskorrespondent der «SonntagsZeitung» gearbeitet.Kann man Bundesrat Parmelin juristisch einen Vorwurf machen?
Er musste heute eingestehen, dass er finanziell trotz Abtretung des Grundstücks profitieren könnte. Nämlich dann, wenn der Bruder das Grundstück mit Gewinn verkauft. Etwa für eine Überbauung. Dann würde auch Guy Parmelin seinen Anteil erhalten. Die Ausstandsregelung im Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz sagt: Bundesräte müssen in den Ausstand treten, wenn sie an einem Geschäft ein unmittelbares persönliches Interesse haben.
Und wie sieht es politisch aus? War es klug, sich im Bundesrat an der Diskussion über Steuervorteile für Besitzer von Bauernland zu beteiligen?
NACHTRAG (20 Min):
Laut dem «SonntagsBlick» hat Parmelin dieser Vorlage für bäuerliche Steuerprivilegien mit seinem Einsatz einen Bärendienst erwiesen. Das Geschäft dürfte es im Ständerat schwer haben. Die Affäre werde die Vorlage «bestimmt zusätzlich belasten», sagte CVP-Ständerat Konrad Graber. Einen Schritt weiter geht FDP-Ständerat Andrea Caroni, der gegenüber «Le Matin Dimanche» sagt, der Rat «werde das Projekt begraben».