Samstag, 22. April 2017

Wie soll ich bei Auftritten starten?

Der Anfang eines Auftritte muss die Ohren des Publikums öffnen.

Zum situationsgerechten Start:

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Bildergebnis für der start

Für jeden Auftritt gilt es, Aufmerksamkeit zu wecken, Beachtung zu finden.
Dem Redner muss es gelingen, in wenigen Sekunden eine Brücke  zum Publikum und zur Thematik zu schlagen.
Wie sind ich die Ohren der Zuhörer zu öffnen und ihr Interesse gewinnen?
Nachfolgend einige der bewährten Anfänge.
Generell gilt: Der Beginn muss gut vorbereitet und zelebriert werden.
Etwas vom wichtigsten: Die Stille vor dem Start. Kein Anfang ohne Startpause!
Bewährt hat sich eine Geschichte, ein Erlebnis, eine kurze Erzählung als Einleitung Das ist auch vor der Begrüssung möglich.



Leider kommen folgende Fehler oft vor:
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-  Der Redner bemüht sich um die Raumtechnik (sie wurde nicht
   überprüft)  
-  Leute werden umgesetzt, weil vorne einige Stuhlreihen leer sind
-  Der Redner bittet um Ruhe
-  Seine Kleidung wird  vom Redner vor dem Publikum geordnet 
-  Räuspern statt Stille
-  Wasser trinken

Leider  sind auch häufig folgende schlechten Ankündigungen zu hören:

" Ich möchte...."
" Ich würde jetzt gerne..."
" Ich werde Ihnen...." (Sind alles Weichspüler)
" Ich werde zunächst ganz kurz..."
" Vielleicht gelingt es mir heute...."
" Entschuldigen Sie, dass....."
" Ich bin eigentlich nicht der Experte für...."
" Die Präsentation war eigentlich anders geplant..."
" Bevor ich anfange...." (Der Anfang vor dem Anfang)
Viele Redner stellen sich nochmals vor, obwoh sie in der Ankündigung und vom Organisator bereits ausführlich vorgestellt worden sind. Selbstverständlich dürfen wir uns - aber nur in Kurzform - vorstellen. Beispielsweise:


"Ich arbeite im Hintergrund, analysiere Auftritte und helfe den Menschen, sich selbst zu helfen."

Aus der Fülle bewährter Anfänge:
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Publikum mit einer Frage aktivieren ("Hand hoch, wer....")
evt.  eine einfache Abstimmung oder Schätzfrage.
Wer mit einer Partnerübung beginnen will, muss wissen:
Diese muss einfach und kurz sein.  Bepielsweise, wenn es ums Ueberzeugen geht:
Fragen Sie den Sitznachbarn:"Was ist das Wichtigste, wenn sie eine Person überzeugen wollen?"

- Fangen Sie individuell an - anders als die anderen -  persönlicher

- Der Start sollte stets spannend, überraschend sein

Es lohnt sich aber auch, ganz konventionell anzufangen.
Sie dürfen das Publikum "Herzlich willkommen" heissen und über die Ehre sprechen, die Ihnen  durch den Auftritt zuteil wird.
Bewährt hat sich das schlichte: "Guten Abend".

"Schön, dass an diesem schönen Abend so viele von ihnen Zeit haben, mit mir über......nachzudenken."

"Ich freue mich über jede Person, die heute Abend in die Rathausstube gekommen ist."

Die Begrüssung muss stets auf die neue Situation zugeschnitten werden:

"Schön, dass Sie heute ins Casino gekommen sind."
"Heute sind Sie hier - alle wichtigen Vertreter des Verbandes - Guten Abend!"

Man kann aber den klassischen Anfang an die zweite oder dritte Stelle setzen.

Wenn Ehrengäste zu begrüssen sind, ist genau auf die protokollarische Reihenfolge zu achten, die  ohne Grund nicht zu durchbrechen ist.

Wenn viele Gäste  anderer Sprachen im Publikum sitzen, ist es eine Frage der Wertschätzung, diese in verschiedenen Sprachen zu begrüssen:

"Bonjour, good morning, buenes dias¨. Eigentlich müsste ich Sie in acht Sprachen begrüssen, denn heute sind Vertreter vieler verschiednener Nationen anwesend."

Der Anfang mit einer GESCHICHTE bewährt sich immer:
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"Storytelling" ist IN, wie es  "neudeutsch" empfohlen wird.
- Ein Erlebnis, das Bezug nimmt zur Thematik
- Ein Gespäch zum Besten geben, das man auf der Hinfahrt gehört hat oder eine Behauptung, die man aufgeschnappt hat und die zur Thematik passt.
- Eine Geschichte, die Sie gelesen haben
- Einen kurzen Leserbrief zusammenfassend wiedergeben
- Weshalb nicht ein Märchen erfinden? "Es war einmal...."
- Etwas Ueberraschendes (Behauptung, Ungewöhnliches)
  erzählen, das  zum Thema führt
- Eine wissenschaftliche Erkenntnis oder eine provozierende
  Behauptung in den Raum stellen
- Einleitung mit einer rhetorischen Frage:
  "Was denken Sie, weshalb wir Sie heute eingeladen haben?"
- Einen Zeitungstitel vorlesen
Generell gilt: Rasch zur Sache kommen!

Spielerische Anfänge:
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- Metaphern, Vergleiche, Sprüche, Slogans, ein Wortspiel oder   ein Reim regen die Phantasie an.
  Eine Fundgrube sind Sprichwörter, Zitate oder Werbesprüche.
  Auch eine Scherzfrage kann das Denken anregen.
Spielerische Anfänge ermöglichen neue Einsichten und beleuchten ein Thema aus einer völlig neuen Sicht.
Beispiel:

"Ausbilder müssten eigentlich Einbilder heissen. Denn: Unsere Lehrer müssten im Grunde genommen den Kindern das Wissen (mit Lernbildern) in die Köpfe hinein bringen, statt die vermittelten Bilder aus den Köpfen zu nehmen. Sie dürfen deshalb nicht AUS-bilden sondern eher EIN-bilden. Werden Sie EinBILDer!"

Es gibt noch viele Möglichkeiten, mit einem persönlichen Start das Publikum zu gewinnen.
Der Start ist wie der Wurm beim Fischen. Mit dem Wurm werden die Fische angelockt.


Bildergebnis für Der Fischer und der Wurm
Der Anfang ist nicht für den Redner da. Der Anfang ist fürs Publikum gedacht und  muss deshalb diesem Publikum angepasst  werden.
Beispielsweise, indem etwas über den Veranstaltungsort gesagt wird oder über den Tag, an dem gesprochen wird.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit  persönlichen Gedanken zur jeweiligen Situation.
Gefühle dürfen angeprochen werden (müssen aber echt sein).
Es gibt nichts Einfacheres, als über die eignen Gedanken oder Gefühle zu reden. Wir benötigen lediglich eine Prise Mut.

Bewährt haben sich stets zuschauerbezogene Anfänge:

 
Ich darf zeigen, dass ich mich auf dieses Publikum gefreut habe.
Das Publikum kann auch abgeholt werden mit dem Hinweis:

"Sie werden jetzt nicht mit einer PowerPoint- Präsentation berieselt,
noch müssen Sie bunte Zettel an die Wand pinnen."

"Ich werde die Redezeit einhalten und ich kann Ihnen garantieren, dass jeder Zuhörer etwas mit nach Hause nehmen kann, das er im Alltag erfolgreich umsetzen kann."

Solche Anfänge würde ich aber nur verwenden, wenn mir das Publikum gut bekannt wäre.


Am Anfang  Anlass oder Thema in den Mittelpunkt stellen:

-  Anlass thematisieren
-  Auf den Vorredner eingehen
-  Auf den Titel wortwörtlich Bezug nehmen

Folgende Anfänge verlangen eine gewisse Erfahrung:

- mit Rätseln
- mit einem Witz oder einer humorvollen Geschichte
- das Gegenteil sagen

Ich habe schon Lehrkräfte in Erstaunen versetzt, indem ich bei Einführung gesagt habe:

 "Sie wissen ja alle, dass Lehrer Ferientechniker sind."

  Die meisten Anwesenen erkannten
  sehr schnell die gewollte Provokation.
  Wenn jedoch auch nur eine Person die Aussage falsch verstehen 
  könnte, sollte auf diese Technik besser verzichtet werden.
     
Wer am Anfang Theater spielt, kann sich aufs Glatteis begeben. Ein derartiger Anfang wirkt bestimmt, leider aber auch oft nur lächerlich. Dasselbe gilt  beim Versuch "ein Lied zu singen", Oder:

- Das Publikum bewusst hereinzulegen
- Ein Streitgespräch zu simulieren
- Eine Pantomine, ein Telefongespräch zu immitieren usw.

Bei aufwändigen Anfängen müssen wir uns fragen, ob sich der Aufwand lohnt (Sich verkleiden, Maske aufsetzen, Puppenspiel, Zaubertrick).

Wer  auf dem Parkett der bewährten Anfänge bleibt und auf komplizierte Aktionen  verzichtet, dem kann eigentlich nicht viel passieren.

LINK:


Bei der Unterhaltung mit einem neuen Gesprächspartner haben sich folgende Smalltalk Starts bewährt: Spannendes Programm heute. Mich nimmt wunder, wie  ...
www.rhetorik.ch/StartSchluss/StartSchluss.html

Jegges Einstellung ist bedenklich

Jegge rechtfertigt seine Taten immer wieder hinter dem damaligen Zeitgeist

Die Reformpädagogen hatten tatsächlich Verständnis für Kindersex

Ich zitiere NZZ:

Eine Bewegung aus Holland

Die Pädophilen-Bewegung hat ihre Wurzeln in den Niederlanden. 1970 wurde dort die erste Arbeitsgruppe zur Entkriminalisierung pädophiler Sexualität gegründet. Zu den bekanntesten Verfechtern der Rechte Pädophiler, welche sogenannt gewaltfreie Pädosexualität nicht nur verharmlosten, sondern sogar fördern wollten, gehörte zu dieser Zeit der holländische Sexualwissenschafter Frits Bernard. Bernard publizierte seine Texte unter anderem im Informationsblatt der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Pädophilie (SAP). Zeitweiliger Präsident der SAP in den 1980er-Jahren war: Beat Meier. Die Arbeitsgemeinschaft war international gut vernetzt, wie in einem Bericht des Göttinger Instituts für Demokratieforschung zur Pädophilen-Debatte bei den deutschen Grünen nachzulesen ist.

In der Schweiz fast folgenlos

Übergriffe von Prominenten auf Minderjährige, beispielsweise von Roman Polanski, beeinflussten die Debatte. Vor allem in Deutschland gelang es der Bewegung schliesslich, ihre Forderungen ansatzweise aufs politische Parkett zu bringen. In den Achtziger Jahren erreichte die Debatte ihren Höhepunkt. Die deutschen Grünen nahmen den Diskurs in der Phase ihrer Parteigründung auf. 1985 stimmten die Delegierten der Landespartei in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Parteitag sogar einem Beschluss zugunsten freier Sexualität mit Kindern zu. Doch das Experiment entwickelte sich zum Debakel: Der Beschluss sorgte für breite Empörung und schadete der Partei bei den darauf folgenden Landtagswahlen. 2013 liessen die Grünen den Einfluss der Pädophilen-Bewegung auf die Partei wissenschaftlich aufarbeiten.