BILDERFALLE INTERNET
Naiv zu glauben. die Bilder im Internet verschwinden automatisch
(Quelle Blick-online)
Die Bilderfalle Internet droht uns allen, ob wir wollen oder nicht.
Urs Kiener, Psychologe bei Pro Juventute, spricht vom
«gesellschaftlichen Wandel», der dem technischen Wandel nicht mehr
hinterherkomme: «Viele glauben, dass die neuen Medien wie die normale
Welt funktioniert. Das ist aber nicht der Fall. Im Internet gibt es
keine Intimität, keine Privatsphäre.» Kiener fordert konsequente
Aufklärung: «Wer verhängnisvolle Bilder ins Internet stellt, tut dies
oft aus Unbedarftheit. Das gilt für Jugendliche und Erwachsene.»
Die
Konsequenzen können für den Einzelnen dramatisch sein, wie der aktuelle
Fall zeigt. Jeder kann in die Internetfalle tappen. Das Bild vom
Oktoberfest in München, das dem Bankangestellten die Bewerbung vermiest.
Oder die Oben-ohne-Ferienfotos aus Teneriffa, die eine Anwältin
wichtige Klienten kosten. Erst kürzlich machte der als Luzerner
Kult-Motzer bekannte Massimo Portmann (24) publik, dass er
Schwierigkeiten habe, einen Job zu finden. Potenzielle Arbeitgeber waren
auf seinen Youtube-Kanal gestossen, auf dem er giftige politische
Videobotschaften verbreitete.
Wieso veröffentlichen so viele Menschen Bilder und Videos im Internet, die ihnen zum Verhängnis werden können?
«Im
Grunde sind alle Menschen eitel», sagt SonntagsBlick-Psychologin
Caroline Fux (33). «Wem gefällt es nicht, wenn er für ein schönes Foto
von sich hundert Likes auf Facebook bekommt? Diese Bestätigung tut allen
gut.» Die Suche nach Anerkennung könne sich jedoch rasch zur Sucht
entwickeln. Sekretärin A. müsse sich mit ihren 12000 Followern fast
schon wie ein Rockstar gefühlt haben. Fux: «Das setzt eine wahnsinnige
Energie frei – und inspiriert zu weiteren Bildern. Sie hat sich wohl
selbst belogen, wenn sie glaubte, dass ihr Arbeitgeber das nicht
herausfindet.»
Die beurlaubte Sekretärin ist mittlerweile mit
ihrem Kind untergetaucht. Dass die Nacktbilder A. den Job kosten, wie
aktuell diskutiert wird, hält Rechtsprofessor Urs Saxer (57) aber für
unwahrscheinlich.
Dem Rummel um ihre Person kann A. gleichwohl
nicht entfliehen. Sie möchte, dass die Bilder endlich verschwinden. Ein
frommer Wunsch. Oder wie Informatik-Detektiv Rudolphi sagt: «Diese Fotos
werden die junge Frau noch bis ins hohe Alter verfolgen.»
KOMMENTAR: Es gibt nur EINES "Keine Fotos ins NETZ stellen, die nicht verewigt werden dürfen!"