Was in den Medien gesagt wird, muss immer wahr sein.
Man muss aber nicht alles sagen, was wahr ist.
Eine vertrauliche interne Buchhaltung der SVP wirft laut
der Sendung "10 vor 10" des Schweizer Fernsehens (SF) vom Donnerstag
ein neues Licht auf den Wahlkampf 2007. Die Wahlkampfausgaben seien
höher als die Partei damals kommunizierte.
(sda) Die SVP habe damals 7,4 Millionen Franken in
den Wahlkampf investiert, hiess es in der Sendung. SVP-Präsident Toni
Brunner sagte dazu, in der Schweiz müsse jede Partei selber Spender
finden. Die SVP gebe sich sehr grosse Mühe dabei.Laut "10 vor 10" schrieb der damalige Pressesprecher der SVP dem Schweizer Fernsehen 2007, die Partei habe 5 Millionen Franken für den Wahlkampf eingesetzt. Auch der damalige Parteipräsident Ueli Maurer habe diese Zahl genannt.
Brunner sagte dazu, die SVP gebe keine öffentliche Auskunft über Spenden, es sei ihm schleierhaft wie eine solche Zahl bestätigt werden konnte. (Quelle Bieler Tagblatt)
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Das Geheimnis der SVP-Buchhaltung
Die Buchhaltung der Parteien ist ein Buch mit sieben Siegeln. Hinter
einer Wand von Schweigern bleibt verborgen, wer die Regierungsparteien
finanziert, über wie viel Geld sie verfügen, und wofür sie es ausgeben.
«10vor10» lüftet nun ein gut gehütetes Geheimnis: Die zugespielte
Wahlkampf-Buchhaltung der SVP enthält Brisantes.
Kommentar:
Eine Partei muss sich entscheiden, ob sie Wahlkampfausgaben bekannt geben will oder nicht. Wenn dazu geschwiegen wird, müsste man jedoch konsequent sein. Wenn Zahlen bekannt gegeben werden, müssen diese Stimmen. Wird nämlich publik, dass die genannte Zahlen nicht der Wahrheit entsprechen, leidet der Ruf der Partei. Sie macht sich unglaubwürdig.
Wenn später nachgewiesen werden kann, dass falsche Zahlen publiziert wurden und die Partei dann die Panne beschönigt, bagatellisiert, schweigt, nach faulen Ausreden sucht oder den Fehler auf einen Sündenbock abschiebt, so ist dies der der falsche Weg. Als Verantwortlicher einer Partei gilt es, sofort Farbe zu bekennen. Man darf die Schuld nicht auf einen Sündenbock abschieben. Der Auftritt von Toni Brunner im 10 vor 10 spricht für sich. So unsicher hatte er noch nie gewirkt (Satzbrüche, Sprechfluss, äussert sich widersprüchlich, Blick usw.) Anstatt konkret zu antworten, erzählt er Banalitäten zur Finanzbeschaffung der Parteien. Brunner muss seine Behauptung, die SVP habe keine Zahlen genannt - zurechtbiegen.
Weshalb kein rasches MEA CULPA? (Wir haben einen Fehler gemacht!) Mit Verwischen, Ausweichen ist die Geschichte nicht vom Tisch - im Gegenteil: Alles wird nur noch schlimmer.