In jedem Anfang wohnt ein kleiner Zauber! (Hesse)
Ich wünsche den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern nächste Woche am Montagmorgen einen guten Start!
von Marcus Knill
| Der ganz Unrecht hat, ist leichter zu überzeugen als einer, der zur Hälfte Recht hat. -- Ralph Waldo Emerson Der Glaube kann uns niemals von etwas überzeugen, was unserer Erkenntnis zuwiderläuft. -- John Locke
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Andere überzeugen bringt Erfolg. Es genügt nicht, nur gut zu sprechen, um andere zu überzeugen und für sich und seine Gedanken zu gewinnen. Es geht auch nicht nur um gutes Argumentieren oder das verständliches Reden. Überzeugen ist mehr. Die Frage müsste alle Politiker, Führungskräfte, Verkäufer und Ausbilder beschäftigen: Warum überzeugt eine Person und die andere nicht, obwohl beide das selbe sagen? |
Nur wenn eine Botschaft einleuchtet, begriffen wird und der "Sender" glaubwürdig ist, überzeugt sie. Rhetorik und Überzeugungsfähigkeit lässt sich nur zum Teil erlernen. Denn die positive Wirkung auf andere Personen hängt von drei wichtigen Bereichen ab: | - Von der Persönlichkeit, die etwas sagt.
- Von den Dialogischen Elementen: Fühle ich mich angesprochen?
- Von der Botschaft, der Akzeptanz der Argumentation und des Inhaltes. Auch Kopf und Herz spielen bei Überzeugungsprozessen eine Rolle.
Dies ist das Person-Verhalten-Thema- Dreieck. | |
Die Wirkung der Person ist ausschlaggebend. Ist sie glaubwürdig? Wirkt sie echt und natürlich? Die Qualifikation der Person, die Akzeptanz dieser Person ist wesentlich. Es lohnt es sich also, in erster Linie an der Persönlichkeitsschulung zu arbeiten. Wer überzeugen will, muss im Lot sein, muss seine Schwächen und Stärken kennen und an die Botschaft glauben, die vermittelt werden soll. |
Vor allem der Blick schafft Kontakt! Wer andere beim Sprechen nicht ansieht, wird sie nicht oder nur schwer vom eigenen Anliegen überzeugen können. Wer beim Sprechen am Partner vorbeischaut, wird unglaubwürdig wirken. Wer offen in die Augen schaut, wirkt ehrlich. "Kannst Du mir in die Augen schauen?" kennzeichnet die Bedeutung des Blickkontaktes für die Glaubwürdigkeit des Gesagten.
Die meisten Leute schauen beim Reden am Gesprächspartner vorbei, in der Regel nach oben. Wir haben erlebt, dass der Blickkontakt dann automatisch stimmt, wenn wir uns voll und ganz für das Gegenüber interessieren.
Das "Anstieren" oder Fixieren des Gesprächspartners - es wird als unangenehm und aufdringlich empfunden. Der Gesprächspartner hat dann den Eindruck, er soll unter Druck gesetzt werden - ist dann beim Coaching auch kein Thema mehr. Wer während des Sprechens an den Blickkontakt denkt, wirkt lächerlich. |
Ein Trainer hat jüngst notiert:
"Übrigens: Wenn Ihr Gesprächspartner nervös reagiert oder sogar zu stottern beginnt, war Ihr Blickkontakt zu intensiv, zu druckvoll. Denn auf zu viel Druck wird der Gesprächspartner entweder ausweichend oder mit Gegendruck reagieren. Beides ist für die positive Atmosphäre im Gespräch nicht förderlich.
Der Blickkontakt hängt nicht nur vom Gesprächsthema, sondern auch vom Gesprächspartner ab. Manch ein Gesprächspartner muss mit stärkeren Argumenten und auch mit stärkerem Blickkontakt überzeugt werden, während das bei einem anderen Gesprächspartner nicht notwendig ist.
Es gilt also, auf jeden Gesprächspartner und jedes Thema mit einem unterschiedlichen, individuellen Blickkontakt zu reagieren. Diesen richtigen und angemessenen Blickkontakt zu finden, kann man leicht üben und trainieren."
- Tipp 1: "Fixieren Sie Ihren Gesprächspartner nicht! Denn diese Technik der unfairen Dialektik erzeugt meist unnötige Aggression.
- Tipp 2: "Anschauen bedeutet nicht, nur in die Augen des Gesprächspartners zu gucken. Suchen Sie sich mehrere Punkte im Gesicht Ihres Gesprächspartners, die Sie dann abwechselnd anschauen. So vermeiden Sie unangenehme Reaktionen und den Fixier-Effekt.
- Tipp 3: "Überlegen Sie sich, wie wichtig das Thema und der Gesprächspartner für Sie sind.
- Tipp 4: "Passen Sie Ihren Blickkontakt und Ihre übrige Mimik der Bedeutung Ihrer Worte an."
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Wer Du-orientiert spricht und das Gegenüber wertschätzt, kann auch auf solche Tipps verzichten. Wer sich akzeptiert und sich voll und ganz auf das Gegenüber einstellt, strahlt automatisch Sicherheit und Kompetenz aus. Die innere Einstellung ist massgebend. Die Dialoge sind dann viel einfacher.
Verbindung schaffen wir, wenn es uns gelingt, eine Brücke zum Gegenüber aufzubauen. Dazu gehört nicht nur der Blickkontakt. Eine Person die Dialogik gross schreibt, hat immer gute Voraussetzungen zu überzeugen. Dann sie geht auf die Interessen des Gegenübers ein, kann zuhören, stellt Fragen.
Eine Persönlichkeit überzeugt aber auch dann, weil sie das Thema qualifiziert behandelt.
Die Qualifikation des Redners wird an der Untermauerung des Themas durch Fakten erkennbar. Wer keine Fakten bringt, wird in die Nähe jener Politiker gerückt, die lediglich schön reden oder lediglich Stammtisch-Parolen vermittelt. Beides ist einer Fachperson abträglich.
Das Thema muss durchdacht sein und die Aussagen eindeutig und unmissverständlich vorgebracht werden.
Mit vielen Worten wenig zu sagen - das sollte die Praxis mancher Blender bleiben. Wir benötigen Fakten und Argumente um zu überzeugen.
Wenn die Fachkenntnisse, der Hintergrund oder die stichhaltigen Argumente fehlen, überzeugt die gesamte Persönlichkeit nicht. Im Dreieck Persönlichkeit, Verhalten und Thema sind bei den Überzeugungsprozessen alle Ecken wichtig: Die Persönlichkeit, das Verhalten gegenüber dem Adressaten und das Thema.
Jeder Mensch muss sich passend zu seiner Persönlichkeit verhalten. Tut er das nicht, so wird über ihn gesagt, dass er entweder übertreibt, ein Angeber ist oder sein Licht unter den Scheffel stellt. Das Verbindungsglied zwischen der Persönlichkeit und dem Verhalten ist die Sozialkompetenz.
Gleichzeitig gibt es zwischen der Persönlichkeit und dem Thema eine Verbindung. Wer über etwas redet, wovon er nichts versteht, wird schnell entlarvt und als Schwätzer oder als inkompetent bezeichnet. Das Verbindungsglied zwischen Persönlichkeit und Thema ist die Fachkompetenz.
Das Thema und das Verhalten hängen ebenfalls zusammen. Wer sich nicht so verhält, wie er spricht, wer etwas fordert und sich selbst nicht an seine Forderungen hält, wird als Pharisäer bezeichnet. Das Verbindungsglied zwischen Thema und Verhalten ist die Überzeugung.
So bilden Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Überzeugung ein weiteres Dreieck. Auf keinen dieser Komponenten kann verzichtet werden. |
Ohne Kernbotschaft, kein Überzeugen |
Von einem Thema, von einem Anliegen lässt sich jeder Mensch nur durch stichhaltige Argumente wie aktuelle Statistiken, Arbeitsergebnisse oder Logik überzeugen. Deshalb gilt es bei jedem Votum, jeder Ueberzeugungsrede, jedem Verkaufsgespräch zuerst die Kernbotschaft (Hauptargument) herauszuschälen. Die eigene Überzeugung allein reicht nicht aus, das Gegenüber zu überzeugen. Es gilt stets zu bedenken:
Selbst wenn die Botschaft, das Argument stichhaltig ist, kommt es immer auch auf das rhetorisch geschickte Vorgehen an. |
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