Freitag, 25. Januar 2008
PUBLIKUMSRAT kritisiert SVP-Fokus des Schweizer Fernsehens
Ich zitiere news.ch - online:
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"bei der Programmgestaltung der Themen immer wieder auch die eigene Rolle zu hinterfragen und das gewohnte Augenmass zu wahren».
Wie Publikumsrats-Präsident Othmar Kempf auf Anfrage erklärte,
hat sich das Schweizer Fernsehen allzusehr auf das SVP Verhalten fokussiert.
Das sei zwar durchaus ein wichtiges Thema gewesen, aber nicht das einzige in der Schweizer Politlandschaft.
Der Publikumsrat wird laut Kempf noch das Gespräch mit SF-Chefredaktor Ueli Haldimann suchen, um den Kritikpunkt zu diskutieren. Haldimann, sonst ständiger Teilnehmer an den Sitzungen des Publikumsrats, sei diesmal wegen seiner Anwesenheit am WEF nicht dabei gewesen.
Kommentar: Das Fernsehen hat ein Dilemma: Einerseits darf es sich nicht von von aussen die Themen aufzwingen lassen und dem externen Druck nachgeben. Sei er von rechts oder von links. Anderseits muss die Verhältnismässigkeit stets gewahrt bleiben.
Die SVP wollte bei der ARENA zuerst ebenfalls - mit einer Nichtbeteiligung - das Konzept der Sendung beeinflussen. Später war es die SP, die hoffte, dass sie die Sendung dank einer Teilnahmeverweigerung mit der FDP und CVP steuern könne.
Für das Fernsehen ist es nicht einfach, die Verhältnismässigkeit zu wahren. Ein unabhängiger Sender darf Themen nie anwaltschaftlich ausblenden. Beispielsweise Themen, die das ganze Land beschäftigen. Nur weil einer Gruppe ein Thema nicht genehm ist, dürfen sich die Sendeveratwortlichen nie unter Druck bringen lassen. Die Oppositionsrolle der SVP war beispielsweise so ein Thema, das die breite Oeffentlichkeit interessiert hatte und deshalb nicht totgeschwiegen werden konnte.
Ich gehe davon aus, der Publikumsrat werde diesen Aspekt in der Diskussion mit dem Chefredaktor noch berücksichtigen.
Auch der Publikumsrat darf sich übrigens auch nicht von parteipolitischen Interessen beeinflussen lassen. Als ehemaliges Vorstandsmitglied der Radio- und Fernsehgenossenschaft erlebte ich es immer wieder, dass versucht wurde -über uns- den eleoktronischen Medien parteipolitische Wünsche schmackhaft zu machen.