Sonntag, 19. März 2023

Aus Persönlich BLOG

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17.03.2023 - Marcus Knill

Schwarz und weiss, gut oder böse

In allen Lebensbereichen sinkt die Bereitschaft, andere Meinungen anzuhören. Da braucht es Gegensteuer.

 

Unliebsame Meinungen dürfen nicht gebrandmarkt werden

von Marcus Knill

Keine Frage: Im Interview mit der „NZZ am Sonntag“ vergriff sich der Bundespräsident in der Wortwahl, als er das Verbot für die indirekte Weitergabe von Schweizer Waffen an die Ukraine verteidigte und dabei sagte: Er spüre einen „Kriegsrausch in gewissen Kreisen“. Aus dieser dieser Geschichte können wir Einiges lernen: 
  • Die Wortwahl ist stets zu bedenken. Reden wir so, wie wir es meinen. Unterstellen wir keinen Kriegsrausch".
  • Es ist immer gefährlich unklar zu kommunizieren. Niemand weiss, wer mit „gewissen Kreisen“ gemeint war? Sprechen wir stets konkret, eindeutig. Denn ausschlaggebend ist immer,  wie Aussagen ankommen und verstanden werden. 
Die Problematik, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen, macht aber auch ein grundsätzliches Zeitproblem bewusst:

- Missliebige Meinungen werden gegeisselt. Wer sich gegen die Waffenausfuhr an die Ukraine  ausspricht, muss mit einem Sturm der Empörung rechnen. Er wird als „Putin-Versteher“ etikettiert.
 
Es zeigt sich immer  mehr, dass Aeusserungen gegen  „Ansichten, die vorherrschen",  an den Pranger gestellt werden. Man ist nicht mehr bereit, eine gegenteilige Meinung zu akzeptieren. 

- Das war auch in der Gesundheitspolitik bei Covid so. Wer die Gesundheitspolitik zu kritisieren wagte,  wurde als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt.

Demokratie lebt von Meinung und Gegenmeinung. Es besteht heute die Tendenz, dass versucht wird jemand, der sich gegen den Mainstream positioniert, mundtot zu machen.

- Und so war es auch bei bei der Zuger Landamann-Affäre. Nachdem in den Medien vor allem die Sicht von Jolanda Spiess-Hegglin dominierte,  wurde das Buch von Michèle Binswanger mit ihrer  Recherche über die Sicht von Markus Hürlimann verboten. Es ist erfreulich, dass dann das Bundesgericht, das Ausüben von Zensur gestoppt hat. Damit hat das oberste Gericht die Maulkorbpolitik korrigiert.

Auch bei anderen Themen wird versucht, Gegenpositionen auszugrenzen.

- Wer es beispielsweise wagt, die „Woke"- Bewegung zu kritisieren, wird in den sozialen Medien mit oft mit beleidigenden Kommentaren eingedeckt.
Die „Woke"-Bewegung der politisch Hyperkorrekten löst das Dilemma einfach:
Wer die „Woke“- Weltanschauung nicht teilt, wird ausgegrenzt.

- Oder wenn Politiker  Vorhaben in der Energieversorgung  hinterfragenwollen, schweigen sie lieber, weil sie ins Schussfeld der Klimaaktivisten geraten und ihre Wahl gefährden könnten. Zum Beispiel, wenn der Bezug  von Kohlestrom beanstandet wird, bevor genügend alternative Energie vorhanden ist oder wenn funktionierende Kernkraftwerke stillgelegt werden, aber Atomstrom aus dem Ausland importiert wird.

- Auch bei der Gleichbehandlung intergeschlechtlicher Menschen stellen wir  eine zunehmende Verhärtung der Ansichten fest. Seit Mitte September 2020 gibt es sechst Optionen zur Geschlechtereintragung: Weiblich, männlich, inter, divers, offen, „keine Angabe“. Wer für die traditionelle Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter, männlich und weiblich, eintritt, hat einen schweren Stand. Er wird als rückständig, unflexibel stigmatisiert.

 In allen Lebensbereichen steigt die Tendenz, dass man immer weniger bereit ist, andere Meinungen anzuhören. Da gilt es, gegen zu steuern.

Es war gewiss schon immer so, dass man versucht ist, andere Meinungen, als die „Eigene“ zu unterdrücken. Aber es war aber noch nie so einfach, diese Unterdrückung durchzusetzen.  Wohl weniger der gewandelten Technik wegen, sondern weil man sich durch sie so einfach und risikolos als Gutmensch zeigen kann. Bleibt zu hoffen, dass das Pendel bald wieder in die Gegenrichtung ausschlägt und unliebsame Meinungen toleriert  und von den Medien nicht asugeklammert werden.

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Montag, 6. März 2023

Aus "Der andere Blick"

Sprachakrobatik - auch wenn es falsch ist

 

Die Penetranz, mit der gegenderten Sprache wird, obwohl die Mehrheit der Beitragszahler solche Operationen ablehnt wird, immer penetranter und grotesker. Beim WDR hat ein oder eine «Vorsitzende:r des Rundfunkrats» seinen oder ihren Auftritt, die «Tagesschau» berichtet in ihrem Telegram-Kanal vom «toten Gastarbeitenden» und von «Reichsbürger:innen», das ZDF klärt über die Arbeit von «Wissenschaftler*innen» auf. Durchgängig gegendert wird nicht, aber an vielen und prominenten Stellen und ohne ein erkennbares Regelwerk.

 

Wer schiebt endlich solchem  Unfug einen Riegel? (Gastarbeitende müssten am arbeiten sein. Wie können sie tot sein und gleichzeitig arbeiten?) 


Links:


www.rhetorik.ch › Feministisch › Feministisch
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von Marcus Knill. Zum Gebrauch von weiblichen Personenbezeichnungen. (Siehe auch Sexistische Feministische Rhetorik). Grund ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
27.09.2013 ... Feministische Rhetorik. Der Schriftsteller Bernhard Lassahn geht in einer Kritik an geschlechter-korrekter Anrede im Focus 38, 2013 noch weiter ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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14.02.2023 ... Aktuell Wortwirkung · Die Gott · Feministische Rhetorik · SWR 3: Ist Gott männlich? Weiblich? Beides? Weder noch? In den christlichen Schriften ...
www.rhetorik.ch › Aktuell › Aktuell_Jan_01_2004
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01.01.2004 ... Christliche Fundamentalisten, welche die Evolutionslehre ablehnen, werten sich mit Erfolg gegen das Wort. Feministische Rhetorik verbannen das ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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23.09.2018 ... Die SPD in Berlin will feministische Pornos fördern. Der feministische Porno unterscheidet sich vom herkömmlichen Porno dadurch, ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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28.11.2017 ... Feministische Rhetorik. Im Grimm Märchen vom Dornröschen wird die schlafende Prinzessin vom Prinzen mit einem Kuss aufgeweckt. Ziemlich harmlos.
www.rhetorik.ch › Aktuell
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17.09.2017 ... Feministische Rhetorik · Euphemismus. Im Tagesanzeiger wurde am 14. September ein Beitrag über den Sprachgebrauch von "Evakuieren" gemacht. Der ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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30.01.2022 ... Feministische Rhetorik. Nun erreicht die Gendersprache auch die letzte Männerbastion: Gott. Pfarrerinnen aus der aus West- und Deutschschweiz ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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03.09.2022 ... Aktuell Sprachwirkung · Feministische Rhetorik. Ein Artikel von Kurt W. Zimmermann diskutiert erzwungene Sprachänderungen. Zimmmermann ist ...
www.rhetorik.ch › Aktuell
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08.09.2014 ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Feministische Rhetorik · Aktuell Sprache. Die Kastration eines Bullenkalbs durch einen Veterinären illustriert ...

Sonntag, 5. März 2023

Nationalität nicht verschweigen

Wenngleich folgende Meldungen den Fremdenhass schüren könnten, dürfen die kriminellen Handlungen von ausländern nicht unter den teppich gekerht werden. Wenn die Oeffentlichkeit merkt, dass die Uebergriffen von Asylanten verschweigen werden, oder nch kriminellen Handlungen nicht ausgeschafft werden, wird der Fremdenhass noch mehr geschürt.

 5. März:

Zürich«Er liess sie in ihrer eigenen Blutlache liegen» – brutaler Angriff im HB

Am Sonntagabend schlug ein 26-jähriger Eritreer am Zürcher Hauptbahnhof auf zwei Frauen (55 und 16) ein. Eine Leserin berichtet von brutalen Szenen. Die Polizei bestätigt den Einsatz. )

 

Donnerstag, 2. März 2023

FDP hätte Garcia nicht aufnehmen dürfen

So etwas geht nicht

 

Der Parteiwechsel von Isabel Garcia von der GLP zur FDP nur elf Tage nach der Wahl sorgte in der vergangenen Wochen für Empörung. 

Vor allem deshalb, weil die Klima-Allianz dadurch ihre knappe Mehrheit verlieren wird. Im Rat wird ab Mai, wenn die neue Legislatur beginnt, eine Pattsituation herrschen. (Quelle Blick)

Persönliche Absenzen, etwa wegen Krankheit, werden Abstimmungsresultate noch stärker beeinflussen als bisher.


 

Als «Antidemokratin» angeprangert

Die GLP reagierte konsterniert auf den Parteiwechsel, genau so wie die anderen Parteien der Klima-Allianz. Die GLP will Garcia nun zum Rücktritt bewegen, damit der Sitz bei ihr verbleibt. 

Auf Social Media richtete sich ein regelrechter Empörungssturm gegen Garcia, so dass diese schliesslich ihr Twitter-Profil löschte. Mittlerweile gibt es auch eine Petition, die Garcias Rücktritt fordert. In Zürich wurden zudem Plakate aufgehängt, die Garcia als «Antidemokratin» bezeichneten.

Parteiwechsel gab es im Kanton Zürich zwar auch in der Vergangenheit, so wechselte etwa Maria Rita Marty von der EDU zur SVP und Konrad Langhart von der SVP zur Mitte. Diese Übertritte sorgten jedoch nicht dafür, dass eine Seite die Mehrheit verliert, weshalb sie weniger für Aufsehen sorgten. Zudem fanden sie nicht direkt nach den Wahlen statt. (SDA)

Kommentar:
 
Die FDP hat auch Punkte verloren
 
Garcia hat mit dem fragwürdigen Parteiwechsel sich selbst geschadet. Aber auch die FDP wird sehen, dass sich die Partei mit der Aufnahme der Fahnenflüchtigen  - so kurz nach den Wahlen -  einen Bärendienst erwiesen hat. Parteiübertritte sind nichts Aussergewöhliches. Wechsel sind ethisch vertretbar, falls der Wechsel begründet werden kann. Wenn jedoch eine Politikerin so kurz nach der Wahl die Partei wechselt,  müsste sich eigentlich die Partei, welche vom Wechsel profitiert, bewusst sein, dass sie diese Aufnahme nicht akzeptieren darf. Dem angeblichen Gewinn folgt zwangsläufig ein Imageverlust. Der FDP Leitung trifft somit auch eine Schuld. Die fragwürdige Aufnahme wird sicher noch Folgen haben. Ich bin überzeugt, die FDP Basis hätte das übereilte Durchwinken der Fahnenflüchtigen durch die Parteileitung nicht gutheissen.
 
 
 
 
 
 
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Samstag, 25. Februar 2023

Schweizer m müssen für Flüchtlinge Wohnung verlassen

So etwas dürfte nicht geschehen.

Die Wohnungsnot in den Gemeinden nimmt offenbar immer drastischere Ausmasse an. In der Gemeinde Seegräben im Zürcher Oberland muss nun ein Mieter seine 5.5-Zimmer-Wohnung verlassen, weil die Gemeinde als Eigentümerin der Liegenschaft dort eine Flüchtlingsfamilie unterbringen will. Per Ende Mai muss der Mieter seine Wohnung räumen.

Gemeindepräsident Marco Pezzatti (FDP) begründet das Vorgehen gegenüber SRF mit den klaren Vorschriften des Bundes. Gemeinden im Kanton Zürich seien angehalten, Platz für Asylsuchende in der Höhe von 0.9 Prozent ihrer eigenen Bevölkerung anbieten zu können: «In unserer Gemeinde sind das etwa 13 Personen.» Das Problem: In Seegräben leben aktuell nur 9 Geflüchtete. Die Quote sei damit nicht erfüllt, so der Gemeindepräsident (Quelle SRF)

 

Der Anwohner fühle sich vom Entscheid der Gemeinde vor den Kopf gestossen, sagt er gegenüber 20 Minuten:


"Ich bin unglaublich traurig. Ich wohne hier seit über 15 Jahren. Meine Kinder sind in dieser Wohnung aufgewachsen», so der Mieter. Vor sechs Jahren seien seine Ex-Frau und die Kinder ausgezogen. Danach habe der Seegräbner einen Teil der Wohnung untergemietet und über die Jahre renoviert. Dass er nun ausziehen muss, kann er noch gar nicht fassen. «Ich hätte niemals damit gerechnet."

 

"Glaube nicht, dass ich eine bezahlbare Wohnung finden werde"

Die Gemeindeverwaltung habe den 47-Jährigen über die Kündigung kürzlich bei einer Sitzung aufgeklärt. "Sie hat mir gesagt, dass es keine andere Möglichkeit gebe, die vom Kanton vorgegebene Anzahl Personen unterzubringen." Obwohl der 47-Jährige dafür Verständnis habe, sei er davon überzeugt, dass man eine Alternative hätte finden können.

Wie es für den Familienvater weitergeht, weiss er noch nicht. «Ich habe Angst. Ich glaube nicht, dass ich innert der nächsten drei Monate eine andere bezahlbare Wohnung in der Gegend finden werde, die Platz für mich, meine Kinder, die mich alle zwei Wochen besuchen, und meine Haustiere bietet.» Eine Notfalllösung habe er keine.

Ein ähnlicher Fall hat sich  jüngst auch im deutschen Lörrach nahe der Schweizer Grenze zugetragen. Dort sollen gleich 40 Mieterinnen und Mieter aus ihren Wohnungen ausziehen, weil die Gemeinde Platz für Geflüchtete braucht.

 

Kommentar: Wenn keine Wohnungen mehr  zur Verfügung stehen, sollten Asylsuchenden Notunterkünfte - wie Zivilschutzanlagen - zugemutet werden können. Wenn Einheimische die Wohnung zwangsräumen müssen, fördert dies Fremdenhass.

 Zwangsräumung einer Wohnung - Was Vermieter & Mieter wissen sollten

Freitag, 17. Februar 2023

Im Netz gefunden

An der Regionalkonferenz der Schulen Mutschellen fand eine Weiterbildung für 180 Lehrpersonen der Primarschulen Berikon, Widen, Rudolfstetten- Friedlisberg und Oberwil-Lieli, sowie der Kreisschule Mutschellen statt. Im Berikerhus und in der Aula der KSM wurden Vorträge von Otto Herz und Marcus Knill angeboten. Bereits am Samstag hörten rund 200 Eltern und interessierte Personen den Aussagen von Otto Herz und Marcus Knill im Berikerhus zu.

Der deutsche Pädagoge Otto Herz veranschaulichte die Bedingungen, in denen heute Kinder und Jugendliche aufwachsen, und zeigte auf, welche Möglichkeiten Eltern und Lehrpersonen auf eine positive Entwicklung haben können. Mit vielfältigen Beispielen konkretisierte er seine Aussagen. In Kleingruppen diskutierten die Lehrpersonen anschliessend über seine Theorien und hatten die Möglichkeit, mit Fragen oder eigenen Thesen Stellung zu nehmen. Zum Abschluss seines Vortrages beantwortete Otto Herz einzelne Fragen seiner Zuhörer. Durch die hohe Glaubwürdigkeit seiner Aussagen und die positive Ausstrahlung seiner Persönlichkeit gelang es Otto Herz, den Zuhörerinnen und Zuhören Mut und Zuversicht für ihre wichtige Alltagsarbeit mit Kindern und Jugendlichen zu verleihen.
Marcus Knill gilt als Spezialist für Kommunikationstechniken. Sein Ziel war es, die Auftritts- und Kommunikationskompetenz der Lehrpersonen zu stärken. Er veranschaulichte, wie wir uns ein Bild voneinander machen. Mit Tipps und Hinweisen motivierte er die Zuhörer, sich selbst kritisch zu betrachten und ihre Wirkung auf andere zu beurteilen. Mit Kameraaufnahmen und durch Rollenspiele setzten die Teilnehmenden die Theorie in die Praxis um. So sollte bewusst gemacht werden, dass es immer einen Sender und einen Empfänger gibt, und dass mit der eigenen Haltung, mit dem Tonfall oder durch die Gestik im Miteinander viel beeinflusst werden kann. Als Fazit gab Marcus Knill seinen Zuhörern mit, dass man an seiner Körpersprache und Ausstrahlung stets arbeiten kann und dieser Prozess nie abgeschlossen ist.
Die Regionalkonferenz war ein Tag voller Eindrücke. Zwei sehr unterschiedlichen Referenten gelang es, die Lehrpersonen zu stärken und für ihre Arbeit zu motivieren. Wie viel und was jeder Zuhörer für sich aus den Vorträgen mitnimmt, ist nun offen. Das können alle Zuhörer für sich entscheiden und in ihre Arbeit, in ihren Alltag und grundsätzlich in ihre Lebensphilosophie einfliessen lassen.


Leserbeitrag - Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen in ihren  Aufgaben stärken!

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Marcus Knill

17.02.2023

Alle, die die Bevölkerung ängstigen wollen, hüten sich vor Humor. Gedanken zur Fasnachtszeit.

Blogeintrag lesen

Von der subversiven Kraft des Humors.
Gedanken zur Fasnachtszeit

von Marcus Knill

Alle, die die die Bevölkerung ängstigen wollen, hüten sich vor Humor. Für Machhaber, Autoritäten, Diktatoren ist Humor gefährlich. Spott und Satire zählen zu den schärfsten Waffen gegen jene, die   Angst als Instrument  nutzen. Deshalb verbieten Diktatoren Satire, Karikaturen usw. Sie wissen: Wer lacht, hat keine Angst.
Komik befreit uns vom Fanatismus. Humor ist eine wichtige Voraussetzung  zur freien Meinungsäusserung.
Vor allem in der Faschingzeit zeigt sich, wie Tabubruch als Grenzüberschreitung wirkt. Man erkennt sofort, wie auch politisch unkorrekte oder sexistische Sprüche das Publikum zum Lachen animieren. Infantile, auch fremdenfeindliche Sprüche werden toleriert, sogar  gewollt wohl.
Satire lebt von Zuspitzung, Verzerrung, Provokation und Uebertreibung. Der Karneval ist eine verkehrte Welt ohne Hierarchien. Jedes Lachen geht mit einem kurzzeitigen Kontrollverlust einher. Ein Tabubruch setzt Energie frei.
Witze leben davon, dass sie grenzüberschreitende Inhalte thematisieren, die mit Moral wenig am Hut haben.
Menschen lachen gerne zusammen mit anderen und auch gerne über andere. Um spontan lachen zu können, braucht es jedoch Distanz. Wir müssen über den Dingen stehen.
Es stellt sich die Frage: Darf Satire alles? Es gibt krasse Witze, bei denen das Lachen im Hals stecken bleibt. Unter dem Deckmantel der Satire darf aber nicht zu Gewalt aufgerufen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit verleugnet werden. Wer die rechtliche Grenzen überschreitet, wird hierzulande mit Geld- oder Freiheitsstrafe belegt.
Anderseits  sollten wir Tabubrüchen an Faschingsveranstaltungen nicht mit einer Sprachpolizei begegnen. Viele Witze haben eine Ventilfunktion, weil die Gender - und Wokemissionare, mit ihrer Maulkorbpolitik zu viel Druck ausüben. Narren müssen geschützt werden. Narrenfreiheit darf nicht zu einer Hohlformel verkommen. Weshalb sollten wir das Gesicht nicht schwärzen dürfen oder ein Indianerkostüm anziehen? Lassen wir uns die Fasnacht nicht durch Sprachpolizisten vermiesen. Schwarzer Humor kann auch zulässig sein, wenn er rechtliche Grenzen nicht überschreitet. Folgende fragwürdige Witze dürften heute noch möglich sein:
„Was ist das für ein Tier mit vier Beinen und einem Arm? Das ist ein Pitbull im Kindergarten.“ Oder:
„Ist es ethisch vertretbar im Altenheim „Last Christmas“ zu spielen?“
Bei Grenzbereichen hängt es davon ab, wer den Witz erzählt. Die Haltung und Absicht des Erzählers ist mitentscheidend. Es spielt auch eine Rolle, wem der Witz erzählt wird. Er darf nur nicht gegen das Recht verstossen.
Wir sind offensichtlich in den letzten Jahren in der Wahrnehmung sensibler geworden.
Humor lässt immer Raum für eine unterschiedliche Bewertung, ohne dass eine die richtige ist. Echter Humor lässt gegensätzliche oder verschiedene Ansichten zu.
Schlimm wird es, wenn wir keinen Spass mehr ertragen.
„Wer sich selbst zu ernst nimmt, den muss man nicht ernst nehmen“,
fand der niederländische Sänger Bruce Low sehr treffend.