Nach zwei Wahlgängen ist nun klar, wer die erste Stadtpräsidentin Zürichs wird: SP-Kandidatin Corine Mauch ist der Sieg nicht mehr zu nehmen. Die unterlegene FDP zeigt sich überrascht.
Kommentar: Das Resultat überraschte die FDP. Ich war alles andere als überrascht. Nach meiner Analyse hätte die FDP das Rennen nur gemeinsam mit der SVP schaffen können.
Nachdem die SVP von der FDP zwei Mal im Regen sehen gelassen wurde und sie nicht bereit waren jener Partei zu helfen, die nur an sich gedacht hatte. Somit lag die Niederlage in der Luft. Das Resultat ist für mich überhaupt keine Ueberraschung. Der Vorsprung der FDP Kandidatin im ersten Wahlgang war im Alleingang unmöglich zu schaffen. Da nützen alle gutgemeinten Strassenaktionen mit gebäckverteilenden FDP-Frauen nichts mehr. Die Stimmbeteiligung war dieses Wochenende auch flauer als im ersten Wahlgang. Dafür konnte die SP Ihre Basis viel besser mobilisieren.
Aus Tagi-online:
FDP-Präsident Egger zur SVP
FDP-Präsident Egger will nicht mehr mit der SVP
Ob es von der FDP geschickt ist - in einer Trotzhaltung - auf die Zusammenarbeit mit der SVP künftig zu verzichten, finde ich taktisch unklug.
Die rot-grüne Zürcher Regierung kann zwar diese Haltung nur freuen. Bekanntlich ist man nur gemeinsam stark!
D.h.: Wenn sich zwei streiten, freut sich bekanntlich der Dritte!
Medienauftritt mit Stapi Ledergerber
Der Tagi zeigt eine Sequenz bei der Gratulation und findet: Neben Ledergerber wirke die neue Stadtpräsidentin etwas hilflos. Ich habe das Gefühl, dass der redegewandte Stapi die neue Präsidentin überrumpelt und vereinamt (vereinARMt?) hat. ich weiss nicht, ob es Corine Mauch geschätzt hat, dass sie so dominant und so lange umarmt worden ist. Sie wurde von Ledergerber gleichsam in die Zange genommen und klein gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Mann diese Art des Glückwunsches von einem Freund oder einer Freundin gefallen lassen würde. Die Haltung Ledergerbers "von oben herab" - so dominierend - hat etwas Herablassendes, Entwürdigendes für Mauch, als sei sie ein Kind. Nach meinem Dafürhalten ist bei dieser Sequenz der Fehler nicht bei der frischgewählten Präsidentin zu suchen. Ob Corine Mauch noch nicht medientauglich ist, wage ich deshalb zu bezweifeln. Ledergerber müsste vielmehr geschult werden. Zürichs Stadtpräsident überzeugt mich auch nicht bei seine Demission. Nach NZZ (22.Okt) trat er aus familiären Gründen zurück. Solche Gründe können wichtig sein. Wenn er aber erst jetzt seinem 16. Jährigen Sohn wirdmen will, so ist dies nach meinem Dafürhalten zu spät. Wenn dieses Arguemnt zutrifft, so hätte er früher demissionieren müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 16 jähriger Sohn sich von einem Vater, der selten anwesend war, nun plötzlich für ihn ganz Ohr ist. Ledergerbers Argumentation überzeugte mich nicht.
Ich zitiere Tagi:
Im Direktvergleich wirkt die künftige Stadtpräsidentin unbeholfen.
Keine Chance gegen den mediengewandten Ledergerber: Corine Mauch wirkt neben ihrem Vorgänger ungeschickt. (Video: Tele Züri)
Reaktionen zur Wahl der ersten Stadtpräsidentin Zürichs
Während Stadtpräsident Elmar Ledergerber seiner Parteigenossin zum Wahlsieg gratuliert, wirkt diese überrumpelt. Offenbar ist Mauch die Umarmung Ledergerbers nicht geheuer. Am Ende versucht sie unbeholfen, die Freude über die nett gemeinten Worte zu zeigen.
Noch hat Mauch Zeit, an ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit zu feilen: Das Amt als Stadtpräsidentin Zürichs tritt sie Ende April an.
Ende Zitat
Ich habe einige Auftritte von Corine Mauch mit Interesse an den Medien mitverfolgt und festgestellt:
Sie tritt natürlich, wach und präsent auf
Sie hat eine angenehme Stimme.
Wenn ein Journalist ihre Aussage verändert, stoppt sie sofort, verneint und lenkt mit der Antwort. Das ist nur möglich, wenn jemand gut zuhört!
Sie antwortet konkret, unkomplizliert, verständlich und ich finde sie formulierungsstark (Sprechfluss usw).
Ich habe das Gefühl, dass sie in den Medien künftig die Frau stellen wird.
Auch hatte sie ihre Botschaften antizipiert.
Leider verwendet Corine Mauch den Partizip präsens ebeso faslch, wie es bei der SP immer wieder zu hören ist.
Es heisst nicht "Departementsvorstehende" sondern die Funktion lautet:
Departementsvorsteherin oder Departementsvorsteher. Zur Begründung:
Es gibt auch keine Studierenden. Die Funktion ist geschlechtsneutral und heisst Student. Weshalb?
Das Partizip Präsens drückt - wie es sein Name sagt - nur eine momentane, abschliessende Tätigkeit aus.
Eine Studierende (Partizip Präsens) ist beispielsweise eine Person, die eine Speisekarte studiert und ist nicht zwangsläufig ein Student ( Funktionen sind geschlechtsneutral) an einer höheren Schule.