Das Eigenheim gestern und heute
Wohnen im Wandel der Zeit
Menschliche Behausungen schützen uns seit jeher vor Wind, Wetter
und Gefahren. Doch inzwischen ist das Zuhause viel mehr. Darin fühlt man
sich wohl, es ist Statussymbol und Ausdruck von Geschmack. Für viele
ist der Kauf eines Eigenheims ein zentraler Schritt im Leben. Doch wie
sind wir Menschen an diesem Punkt angekommen? Wir nehmen Sie mit auf
eine Reise durch die Geschichte des Wohnens.
Steinzeit: Höhlen und Hütten
Die Höhlenmenschen in der Steinzeit lebten nicht ausschliesslich in Höhlen. Auch einfache Hütten – dem Indianertipi in der Bauart sehr ähnlich – waren verbreitet. Diese Zelte ermöglichten es dem Homo erectus, seinen Wohnort zu verlegen. Ausserdem waren die Tipis sehr stabil. Und mit Fell isoliert boten sie optimalen Unterschlupf.Römische Wohnhäuser
Römische Häuser waren in vielerlei Hinsicht unseren heutigen Wohnungen sehr ähnlich. Wohlhabende Bewohnerinnen und Bewohner legten ihren Garten jedoch nicht vor oder hinter dem Haus, sondern im quadratischen Innenhof an. In Städten waren die Häuser oft mehrstöckig. Im unteren Stock befand sich meist ein Geschäft, die oberen Etagen wurden bewohnt. Mosaike und farbenfrohe Wände strahlten den Besuchern entgegen und zeugten von Wohlstand. Jedes Haus verfügte zudem über einen kleinen Altar.Mittelalterliches Bauernhaus
Im krassen Gegensatz zu den bunten Innenräumen der Römer sind die Häuser im Mittelalter eher düster. Vor allem Bauern hielten sich nur sehr wenig im Haus auf, das Leben spielte sich draussen ab. Für eine bestmögliche Isolation waren die Fenster daher klein. Der wichtigste Raum war die Küche, denn im Herd brannte immer ein Feuer, das Wärme und Licht spendete. Gedeckt waren die Häuser mit Naturmaterialien wie Stroh oder Holz. Die Wände baute man oft aus verwobenen Ästen und Lehm oder aus Stein.Barockes Palais
Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich in den Jahrhunderten vor der Industrialisierung immer weiter. Während Bauern unter hohen Steuern leiden, baut sich der Adel davon Paläste, die ihm als Statussymbol dienen. Ornamente, Prunk und Pracht herrschen vor. Es gibt eine klare Trennung zwischen Wohn- und Repräsentationsräumen. Besonders beliebt: hohe Spiegel und Seiden- oder Papiertapeten aus China.Stadthaus im Jugendstil
Als Teil des Fin de Siècle bricht der Jugendstil mit dem Historismus. Zarte Pastelltöne treten an die Stelle von knalligen Farben. Mit Möbeln vollgestellte Räume «entrümpelt» der Jugendstil. Natürliche Formen werden dekorativ verarbeitet. Als oberstes Ziel sieht man die Verschmelzung von Schönheit und Funktion. Grafische Elemente nehmen zu.Bauhaus
Noch grafischer werden die Formen im Bauhausstil. Klare Linien, die Verwendung von Glas, Stahl und Beton und eine hohe Funktionalität zeichnen den Stil aus. Noch heute ist die moderne Architektur vom Bauhaus geprägt. Die Reduktion auf das Wesentliche inspiriert Grossbausiedlungen und Plattenbau. Auch die Möbel sind vor allem auf Funktionalität ausgelegt, also «Form follows function».Ökologisches Bauen
Häuser sind hier Teil des natürlichen Stoffkreislaufs. Hohe Energieeffizienz und das Schonen von Ressourcen sind die Hauptziele. Strom stammt aus Solarkollektoren, die Bausubstanz und Inneneinrichtung sind aus natürlichen Stoffen und das Tageslicht wird so gut wie möglich ausgenutzt. Viele ökologische Häuser sind mit einer eigenen Kläranlage versehen und erhitzen ihr Wasser mit erneuerbarer Energie aus eigener Gewinnung.Zukunft
Räume, die sich Ihren Ansprüchen auf Kommando anpassen, eine Küche, die eigenständig kocht, Häuser aus dem 3D-Drucker oder eine Ferienwohnung auf dem Mars? Die Digitalisierung und neue Technologien werden das Eigenheim weiter verändern. Ein Smarthome, in dem man die Waschmaschine per Knopfdruck auf dem Handy startet, ist bereits Realität. Träumen ist also erlaubt!Quelle: Basler Versicherung
KOMMENTAR: Obschon dem Eigenheim keine Zukunftschancen mehr eingeräumt werden, wird sich der Mensch nach den eigenen vier Wänden mit einem Dach über dem Kopf sehnen und wird nach wie vor bereits sein, dafür auf andere Wünsche zu verzichten.