Sonntag, 31. Oktober 2010

SP Parteitag: Immerhin eindeutige Botschaften aber....


In Beratung: Nationalräting Jacqueline Fehr (links), Juso-Chef Cédric Wermuth (Mitte) und SP-Präsident Christian Levrat (rechts).



Foto Tagi-online




Früher bemängelte ich immer wieder die vagen Botschaften der SP.
Hansjörg Fehr hatte vor vier Jahren ein offensichtliches Ziel: Blocher muss weg.
Dieser Ziel wurde zwar erreicht. Das konnte jedoch nicht das Hauptziel einer Partei sein. Der Stimmenanteil der SP sackte denn auch laufend ab.


Die neue SP Führung hatte nun wahrscheinlich gelernt, dass die Wähler klare, eindeutige Positionen schätzen.
Mit vagen weichgespülten Aussagen, mit Lavieren, Eiertänzen werden die Parteien in der Regel abgestraft.


Die SP  positioniert sich heute erfreulicherweise


1. eindeutig gegen die Armee und
2. eindeutig für die EU!


Parteiprogramme müssten aber auch aktuell sein und sollten   Zeitproblemen betreffen, welche die Bevölkerung beschäftigt. Sie sollten auch Lösungen anbieten.


Die FDP hat immerhin dieses Jahr erkannt,
dass der Bevölkerung die zunehmende 
Bürokratisierung ein Dorn im Auge ist.


Die SVP wiederholt seit Jahren die gleiche Botschaft:
Kriminelle Ausländer sollten ausgeschafft werden.
Eine Thematik, die das Volk beschäftigt und
am Biertisch diskutiert wird.
Neu hat die Rechtspartei gemerkt, wie man auch mit Schulfragen  Anhänger gewinnen könnte.


Ob der Bevölkerung die Armee- und die EUfrage der SP unter den Nägeln brennt, darf bezweifelt werden.
Trotz der Eindeutigkeit wird somit die SP mit der Armeeabschaffung und dem EU Beitritt kaum zusätzliche Wähler gewinnen. On verra!


Nachtrag:


(Aus Tagi)

Die SP erteilt Sommaruga eine Abfuhr




Die SP sprach sich heute gegen die Ausschaffungsinitiative sowie deren Gegenvorschlag aus. Die Debatte wurde hitzig geführt: Befürworter des Gegenvorschlages ernteten gar Buhrufe.


FAZIT: Ich bin sicher, dass das unkollegiale Gebaren des harten Kerns der Ideologen  nicht nur in der Partei zu reden geben wird. Die unkoordinierten Ziele werden der SP schaden. Ich habe für diese Partei, die eigentlich die Arbeiterschaft (Arbeitnehmer) vertreten sollte, schwarz. Es wird nicht so schnell Ruhe einkehren. Die internen Auseinandersetzung werden nun zwangsläufig in der Oeffentlichkeit ausgetragen werden. 


Der Medienspiegel macht am Montagabend bewusst, dass meine kritische Sicht weitgehend geteilt wird:

Vernichtend waren sie teilweise, die Kommentare in den Zeitungen zum Parteiprogramm, das die SP am Wochenende verabschiedet hatte. Und auch das doppelte Nein zur Ausschaffungsabstimmung kam nicht gut weg. «Die SP-Delegierten mögen sich an den Grundwerten der Partei erfreuen, doch auch mit moralischen Grundwerten macht verlieren nicht plötzlich Spass», heisst es etwa in der «Basler Zeitung». Der «Blick» meint, die SP-Delegierten hätten aus der Programmdebatte «nicht rechtzeitig zur Tagespolitik zurückgefunden». Das sei ein «schlimmer Fehler». Oder die «NZZ»: «Das Wählerpotenzial zur linken Mitte hin aber dürfte sie damit eher abschrecken.»
Haben die Sozialdemokraten also am Wochenende bereits die Wahl vom nächsten Jahr verloren? Experten zeigen sich zwar ebenfalls skeptisch, sehen aber noch andere Faktoren, welche über Sieg und Niederlage 2011 entscheiden.


Parteiprogramm für die Schublade


«Ich verstehe die negativen Kommentare. Hat doch die SP in letzter Zeit bewiesen, dass man mit einem pragmatischen Ansatz erfolgreich sein kann», sagt etwa Politexperte Michael Hermann gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnetz. Er meint damit die Steuergerechtigkeitsinitiative, die ja «nicht extrem formuliert» wurde, und mit der man laut Umfragen in weiten Kreisen auf Zustimmung stosse.
Zwar hat auch Hermann Zweifel, ob man damit Wähler gewinnen kann, solche Parteitage dürften aber auch nicht überbewertet werden. «Das hat Tradition, dass sich bei der SP bei solchen Veranstaltungen die engagierte Basis durchsetzt», so der Experte. Vieles davon würde aber in der Schublade verschwinden. «Gemacht wird ja dann trotzdem nichts.» Entscheidend sei, wie die Parteiexponenten und insbesondere Präsident Christian Levrat in den nächsten Monaten auftreten.


«In der Schweiz hat es eher zu viel, als zu wenig Parteien»


Was Herrmann am Parteitag besonders aufgefallen ist: «Die negative Reaktion auf Parteivertreter, welche den Gegenvorschlag zur Ausschaffungsinitiative vertraten. Schlimm, dass diese SP-Leute von der Basis ausgebuht wurden.»
Auch Politologe Georg Lutz von der Uni Lausanne hat das SP-Wochenende beobachtet. «Der eine oder andere wird sich sicher die Augen reiben, wenn er die Kommentare liest», so der Experte zu Tagesanzeiger.ch/Newsnetz. Dass die Partei damit auf absehbare Zeit die Wählerschaft vergraule, glaubt er aber nicht. «Das war noch nicht matchentscheidend.» Diese Parteitage hätten bei der SP eher einen internen, denn einen externen Zweck. Es ginge darum, dass die Basis Grundsatzfragen debattieren könne. Bei den Sozialdemokraten geschehe dieser Prozess nach dem Prinzip Bottom-up – im Gegensatz zur SVP, wo das Prinzip Top-down praktiziert werde. Lutz glaubt auch nicht, dass sich jetzt plötzlich die linksliberale Fraktion abspalten könnte. «In der Schweiz hat es eher zu viel, als zu wenig Parteien.»


«Es fällt auf, dass alte Begriffe wieder Hochkonjunktur haben»


Kritischer beurteilt Politologe Adrian Vatter von der Uni Bern die Lage für die Sozialdemokraten. «Mit dem Parteiprogramm und der konkreten Umsetzung davon, wird man diesen linksliberalen Mittelstand nicht gewinnen können», so der Experte in der DRS-Sendung «Heute Morgen». Gemeint sind die Bestrebungen der Partei, Wähler in der Mitte anzusprechen. «Es fällt auf, dass alte Begriffe wieder Hochkonjunktur haben», beobachtet Vatter die Entwicklung vom Wochenende. Gemeint sind die «Überwindung des Kapitalismus» oder die «Abschaffung der Armee». Er glaubt aber, dass sich die SP-Wählerschaft für andere Themen interessiert.
Mit diesem Fazit schliesst auch der Kommentar der «Basler Zeitung». «Vergeblich versuchten gestern die Befürworter des Gegenvorschlags, die Delegierten davon zu überzeugen, dass der normale SP-Wähler in Sachen Ausländerpolitik ein ganz anderes Verständnis hat als die Mehrheit der in Lausanne anwesenden Delegierten. Jene Wähler sind es, die das neue linke SP-Programm in einem Jahr bewerten werden. Und dann vielleicht ganz emotionslos eine andere Partei auf ihren Wahlzettel schreiben.» Gut möglich, dass bei der SP bis zur eidgenössischen Wahl vom Oktober 2011 noch ein paar Korrekturen anstehen. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz



Verzicht auf Kollegenbeschimpfung - ein Muss!



Künstler sollten nie Giftpfeile schiessen gegen Kollegen. Es lohnt sich, diese Verhaltensregel  zu beachten. Dies gilt auch für Bundesräte, Berater und andere Berufe. Leider gibt es immer wieder Prominente, die es nicht lassen können, Kollegen bloss zu stellen.



Ich zitiere Blick:



Elton John schiesst verbale Giftpfeile gegen Michael Jackson




Elton John Watford fan desktop wallpaper




«Michael Jackson hatte einen Schaden.» Dies behauptet kein Geringerer als Elton John  in einem Interview mit dem britischen «Telegraph». Er habe sich in seinem Leben selber viel zu viel Druck gemacht, meint John.

«Michael war  charmant, süss, entzückend – aber geschädigt. Er kam hierher und wir  haben alle Vorhänge zugezogen und assen zu Mittag. Er sagte, es sei nach  zehn Jahren das erste Mal, dass er sich hinsetze und eine gemeinsame  Mahlzeit mit Leuten teile. Er würde immer für sich alleine essen», so John.

Als sie über «Thriller» redeten, habe er Jacko gefragt, wie er diesen Erfolg toppen wolle. Jackos Antwort: «Oh,  das nächste wird doppelt so gut.»  Dabei habe John sich gedacht: «Wird es nicht. Das kannst du nicht. Du machst dir selbst viel zu viel  Druck.»

Ende Zitat

Dass Michael Jacksons Verhalten immer wieder sonderbar und fragwürdig war, müsste eigentlich nicht besonders betont werden- es war offensichtlich.
Wir haben Michel Jackson (selig) früher in verschiedensten Beiträgen beleuchtet und analysiert.


 LINKS



Results 1 - 10 of about 26 from www.rhetorik.ch for Michael JAckson. (0.16 seconds) 







  1. MadBlast Michael Jackson Baby Wurf Spiel

    play. Instructions: Use your mouse to catch as many babies as you can in the basket. The more babies you catch the more time you get. ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/jacksonbaby/index.html - Cached - Similar
  2. rhetorik.ch aktuell: Michael Jacksons Gesicht

    3. Juni 2006 ... Das Gesicht verlieren · Jackson Aktuell Artikel. Eine ungewöhlich gute Morphanimation der Gesichtsentwicklung von Michael Jackson. ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/06/06_03.html - Cached - Similar
  3. rhetorik.ch aktuell:

    20. Nov. 2003 ... Ein neuer Skandal um den "King of Pop" Michael Jackson hielt die Medien .... Michael Jackson kam 21 Minuten zu spät zum Termin mit Richter ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Nov_20_2003.html - Cached - Similar
  4. rhetorik.ch aktuell: Zu Jacksons Medienstrategie

    11. Febr. 2005 ... Februar 2005: Auf dem Weg zum Gericht erleidet Michael Jackson einen .... März, 2005: Jackson vergleicht sich mit Mandela Michael Jackson ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/05/02_11.html - Cached
  5. rhetorik.ch aktuell:

    17. Nov. 2002 ... Dass jemand sein Gesicht selbstverschuldet verliert, ist nicht alltäglich, passiert aber dem Popsänger Michael Jackson, der nach und nach zu ...
    www.rhetorik.ch/.../Aktuell_Nov_17_2002.html - Cached - Similar
    NACHTRAG:

    http://www.tagblatt.ch/storage/pic/newsml-sda/schweiz/319465_1_20091010221732.jpg


    Soeben lesen wir in NZZ am Sonntag, dass 
    auch Micheline Calmy-Rey 
    ihre Bundesratskollegen öffentlich 
    attackiert hatte.
    Am SP Parteitag in Lausanne stellte
    die Bundesrätin die bürgerlichen Kollegen 
    angeblich an den Pranger 
    (namentlich wurden  zwar die Kollegen
    Leuthard, Widmer-Schlumpf, Burkhalter
    und Schneider Ammann nicht erwähnt)
    Doch gilt auch in diesem Fall: Kollegen-
    beschimpfung darf es nicht geben!
    Bis jetzt wurden solche Verstösse gegen 
    das Kollegialprinzip hart verurteilt.
    Wir erinnern uns:
    Bei Christoph Blocher wurde jeder 
    Fehltritt postwendend gross aufgemacht.
    Ob die Presse bei diesem gravierenden
    Vorfall auch ihre Kontrollfunktion 
    wahrnimmt?


    Nachtrag 2. Nov. Erste Reaktionen:

    Tagi

    Mit ihrer Kollegenschelte hat Micheline Calmy-Rey bei den bürgerlichen Parteien in ein Wespennest gestochen. Von einem «Kleinkrieg unter Kollegen» wird gesprochen, von «Beleidigungen». Das EDA hat geantwortet.




    Als sich SP und FDP diesen Sommer 
    auf die Suche nach Kandidaten für 
    den Bundesrat machten, stand eine 
    Eigenschaft im Mittelpunkt: 
    Die neuen Bundesräte sollten sich
    kollegial verhalten und mit ihrem
    Charakter dafür garantieren, dass
    es in der Regierung künftig nicht 
    mehr regelmässig zu öffentlich 
    ausgetragenen Streitereien kommt.
    Gehässigkeiten wie rund um die 
    Befreiung der Libyen-Geisel oder
    die Rettung der UBS sollten der 
    Vergangenheit angehören.



Fazit: Kollegenkritik ist nicht 

nur  nach dem Tod eines Kollegen 
verwerflich.
Man sollte die Grösse haben 
- auch wenn es schwer fällt - 
in diesem Fall zu schweigen. 
Wer dies nicht fertig bringt, 
sollte bedenken: Kollegenkritik 
wird oft zum Bumerang.





Frau Mauch und das Manuskript


Corine Mauch

Bild anklicken für Vollansicht
Corine Mauch. (Bild: NZZ/Christian Beutler)






Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch trat nicht in die Fussstapfen des Vorgängers Ledergerber, der die Oeffentlichkeit überaktiv suchte. Mit Mauchs bewussten Zurückhaltung (sie wäre im Grunde genommen sympathisch) handelte sie sich nach den ersten Amtsmonaten das Atttribut "graue Maus" ein. Oeffentliches Reden  sind nach meinen Beobachtungen nicht Mauchs Liebe. Jedenfalls hat sie ein besonderes Verhältnis zu Redepannen. Möglicherweise hat sie einen unprofessionellen Beraterstab. Sie wirkt meist zu angespannt und klammert sich auch bei lockeren Anlässen zu stark ans Papier. Die Berater müssten der Stadtpräsidentin zeigen, wie man frei redet. Das wäre übrigens sehr einfach.



Bei der Eröffnungsfeier des erneuerten Theaters Stadelhofen stellte Corine Mauch jüngst fest, dass sie das Manuskript vergessen hatte. Mit ihrem Mobiltelefon konnte sie noch einen Kurier organisieren, der die Unterlagen  sofort bringen sollte. Sie gab nach dem Telefonat den Veranstaltern diskret bekannt, dass sie in sieben Minuten das Manuskript erhalten werde. Pünktlich konnte hernach der Laufbursche (es war der Kulturchef persönlich) das Papier überreichen. Die Rede soll dann inhaltlich in Ordnung gewesen sein.


Doch rhetorisch hat Corine Mauch einen grossen Nachholbedarf. Ich behaupte, dass sie ohne Manuskript eine bessere Rednerin wäre. Wenn sie die Rede selbst entworfen hätte, so müsste sie auch ohne Manuskript wissen, welche Botschaft sie verkünden will. Professionell wäre es gewesen, aus dem vergessenen Manuskript sogar eine spontane Story zu machen.  Das wäre ein echter, spontaner Ohrenöffner gewesen.





FAZIT:

Nicht nur Politiker müssten lernen, frei zu sprechen!



LINKS:


rhetorik.ch aktuell: Wie sich Corine Mauch zur grauen Maus macht

Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in Rhetorik.ch: www.rhetorik.ch aktuell: (15. Mar, 2010). Wie sich Corine Mauch zur grauen Maus macht ...
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  1. Redeangst überwinden - aber wie ?

    Reden, Redeangst, Rhetorik. ... die reden viel sicherer. Freies Formulieren ist lernbar! Frei formulieren heisst, den Gedanken jedes Mal neu formulieren. ...
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  2. Ratschläge für einen schlechten Redner

    Sprich nicht frei - das macht einen so unruhigen Eindruck. Am besten ist es: du liest deine Rede ab. Das ist sicher, zuverlässig, auch freut es jedermann, ...
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  3. Goldene Regeln der Rhetorik

    28. Nov. 2007 ... Rede frei. Ein Stichwortzettel ist der rote Faden und der Rettungsanker. Links: Präsentation, Statement,Stichwortzettel. ...
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  4. rhetorik.ch aktuell: Kürze mit Würze

    11. Febr. 2007 ... Bei Präsentationen raten wir in der Regel immer, frei zu reden - nur mit Stichwortzetteln versehen- und empfehlen, aufs Ablesen zu ...
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Samstag, 30. Oktober 2010

Müssen die Uhren vor- oder nachgestellte werden?


Fragen Sie heute einige Personen! Sie werden sich amüsieren.


Zeitumstellung

  Ab Sonntag ticken die Uhren Winter

Zeitumstellung: Ab Sonntag ticken die Uhren Winter


An diesem Sonntag (31.10.2010) endet in der gesamten Europäischen Union die Sommerzeit (MESZ)
Foto: dpa


LINK:


  1. rhetorik.ch aktuell: Sommerzeit - Winterzeit Umstellung

    24. Okt. 2008 ... Stell Uhr Richtung Sommer: Im Frühling vor, Stell Uhr Richtung Sommer: im Herbst zurück. Sommerzeit - vorstellen, Winterzeit - hintenstellen ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_24/index.html - Cached





Hintergrundinfos aus helles-koepfchen.de:


Zeitumstellung - Die Uhren ticken

wieder anders

Warum gibt es eigentlich die Sommer- und

Winterzeit?

von Marlen Schott -

In der Nacht von Samstag auf Sonntag (28.03.) wurden die Uhren um eine Stunde vorgestellt - wir müssen morgens also wieder eine Stunde früher aufstehen. Die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit und umgekehrt bringt viele durcheinander. Dabei ist es gerade in unserer Gesellschaft so wichtig wie nie zu wissen, in welcher Zeit wir gerade leben. Warum gibt es überhaupt die Sommer- und Winterzeit? Und wie kommen die 24 verschiedenen Zeitzonen der Erde zustande?
Zu Beginn der Sommerzeit wird die Uhr eine Stunde vorgestellt - zu Beginn der Winterzeit eine Stunde zurück. In Deutschland wird, wie in den anderen europäischen Staaten, zweimal im Jahr die Uhr umgestellt - das geschieht immer in einer Nacht von Samstag auf Sonntag. Seit 2001 gilt die Reglung, dass an dem letzten Sonntag im März um zwei Uhr mitteleuropäischer Zeit die Uhr um eine Stunde, also von zwei Uhr auf drei Uhr, vorgestellt wird. Das bedeutet, zum Sommerzeitbeginn existiert die Stunde zwei nicht, da die Uhr direkt von 1:59 Uhr auf die drei "springt".
Die Sommerzeit endet am letzten Sonntag im Oktober um drei Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Zu diesem Zeitpunkt wird die Stundenzählung um eine Stunde - also von drei Uhr auf zwei Uhr - zurückgestellt, und wir erleben die zweite Stunde in dieser Nacht zweimal.
Weshalb wir die Uhr mal vor, mal zurückdrehen
Heute dreht sich alles um die Zeit. Termine, Fahrpläne und Verabredungen werden durch sie genau festgelegt. (Quelle: pixelio)Das Umstellen der Zeit wurde bereits 1916 offiziell in Deutschland eingeführt. Der Grundgedanke lag darin, das Tageslicht besser zu nutzen. Doch bereits drei Jahre danach, zur Zeit der "Weimarer Republik" (1918 bis 1933), wurde der Wechsel zwischen Normal- und Sommerzeit wieder rückgängig gemacht.
Erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Dritten Reich wurde die Sommerzeit erneut eingeführt. Ein Umstellen der Uhr bedeutete damals mehr Licht und somit mehr Arbeitszeit, die gerade für die Rüstungsindustrie willkommen war. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Einzug der Besatzungsmächte brach über Deutschland auch ein "Zeitwirrwarr" herein. Die Besatzer brachten ihre eigene Zeit mit. So wurde in Westdeutschland die Sommerzeit weiterhin beibehalten und in Ostdeutschland galt die Moskauer Zeit - das bedeutete, der östliche Teil Deutschlands lag zwei Stunden vor dem westlichen.
Ohne Sommerzeit zum europäischen Außenseiter
Die Koordinierte Weltzeit (UTC) kann als eine Art von Umrechnungstabelle angesehen werden. Hier gibt es keine Sommerzeit oder Ähnliches. (Quelle: pixelio)Als Deutschland sich dann 1950 dazu entschloss, die Uhren nicht mehr umzustellen, stand es in Europa sehr alleine da. Der Druck des Auslands auf Deutschland wuchs, und die 1973 aufgetretene Ölkrise veranlasste die Deutschen, 30 Jahre nach Abschaffung der Sommerzeit diese wieder einzuführen. Die Zeitumstellung - und damit die bessere Nutzung des Tageslichts - sollte unter anderem dabei helfen, Energie zu sparen. Allerdings wurde zum Teil sogar mehr Energie verbraucht, da in den kühleren Morgenstunden mitunter geheizt werden musste.
In Europa wurden 1996 die Termine der Zeitumstellung vereinheitlicht, eine weltweite Reglung existiert allerdings nicht - schließlich gibt es auf der Erde 24 verschiedene Zeitzonen. Daraus ergibt sich beispielsweise ein Problem in der Luftfahrt: Da die Flugzeuge meist Flughäfen anderer Länder anfliegen, kann es mit der Ankunfts- und Abflugzeit kompliziert werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, einigte man sich in diesem Fall darauf, die "Koordinierte Weltzeit" (UTC) zu nutzen. Die UTC ist eine ganz eigene Zeitrechnung und kann als "Übersetzter" angesehen werden, da die jeweiligen örtlichen Uhrzeiten - wie zum Beispiel die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) - durch sie ermittelt werden können. Die UTC gilt weltweit.
Die Zeitzonen der Erde
Einer der Gründe, feste Zeitzonen zu bestimmen, waren die Fahrpläne der Eisenbahnen. (Quelle: Michael Hirschka | pixelio)Unsere Erde ist, wie schon erwähnt, in 24 verschiedene Zeitzonen eingeteilt. Das ist deshalb so, da eine Seite der Erde immer in ihrem Schatten verweilt, während die andere gerade der Sonne zugewandt ist. Früher wurde die lokale Uhrzeit am Stand der Sonne berechnet: Stand diese am höchsten, war es Mittag, also zwölf Uhr.
So kam es, dass beispielsweise Berlin und München einen Zeitunterschied von sieben Minuten hatten. Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte jede Stadt ihre eigene Uhrzeit. Dies wurde für Fahrpläne der Eisenbahnen zu einem Problem. Das Aufstellen der Pläne über Ankunft und Abfahrt stellte sich als äußerst kompliziert heraus, da praktisch fast jede Station eine etwas andere Uhrzeit besaß. Zunächst führte man eine einheitliche "Eisenbahnzeit" ein. Dennoch behielten die einzelnen Städte noch ihre eigene Uhrzeit.
1884 wurde dann in Amerika beschlossen, eine einheitliche Reglung zu finden, und die Zeitzonen wurden festgelegt. Am 1. April 1893 wurde in Deutschland die "Mitteleuropäische Zeit" eingeführt. Bis heute gilt die MEZ bei uns als "Normalzeit", im Sommer stellen wir unsere Uhren dann auf die "Mitteleuropäische Sommerzeit" (MESZ) um. Viele haben ein Problem damit, sich zu merken, in welche Richtung die Uhr dann umgestellt wird. Am besten, man baut sich eine Eselsbrücke: Stellen die Eisdielen ihre Tische und Stühle zur warmen Jahreszeit vor das Café, beginnt die Sommerzeit - die Uhr wird eine Stunde vorgestellt). Werden die Tische und Stühle wieder zurück in den Keller geräumt, ist der Sommer vorbei - die Uhr wird also eine Stunde zurückgestellt.
Nachteile: Unser Körper kommt durcheinander
Auch Zuchttiere wie Milchkühe leiden wegen der späteren Melkzeiten unter der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. (Quelle: Wikipedia)Obwohl die Uhr nachts umgestellt wird, geht die Zeitumstellung nicht spurlos an uns vorbei. Viele Menschen sind an dem Montag nach der Zeitumstellung erschöpft und müde. Menschen, die sowieso schon an Schlafstörungen leiden, haben es nach der Umstellung schwer, ihren Rhythmus wieder zu finden, nicht wenige haben Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme.
Aber nicht nur wir Menschen leiden darunter, aus dem Rhythmus zu kommen. Die Tiere in der Natur machen sich natürlich keine Gedanken um irgendwelche Uhrzeiten - sie richten sich einfach nach den natürlichen Tages- und Jahreszeiten, die vom Stand der Sonne beeinflusst werden. Problematisch wird es aber auch für viele Zuchttiere, die an einen vom Menschen geschaffenen Rhythmus gewöhnt sind. Zum Beispiel dauert es für Kühe auf dem Bauernhof bei der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit über eine Woche, bis sie sich an die späteren Melkzeiten gewöhnt haben. Wird eine Kuh später gemolken, hat sie oft Schmerzen, da ihr Euter praller gefüllt ist.
Hier findest du die diesjährigen und kommenden Daten, an denen die Uhren umgestellt wurden/ werden:
Vorstellen auf Sommerzeit Zurückstellen auf Normalzeit
  • 28.03.2010
  • 27.03.2011
  • 25.03.2012
  • 31.10.2010
  • 30.10.2011
  • 28.10.2012

Können Parteien vor allem mit extremen Positionen punkten?


In der Vergangenheit holten sich jene Parteien stimmen, die eindeutige Postionen vertraten. Die Mitteparteien zählten zu den Verlierern. Jüngst schien es, dass die Mitteparteien - dank differenziertem Verhalten - in den nächsten Wahlen zulegen würden. In 20 Min prognostiziert ein Politologe, dass auch künftig die kulturellen Gegensätze Wähler mobilisieren können. Ich zitiere:



Neuer Kulturkampf in der Schweiz

Wissenschaftler haben die Wahlen 2007 in der Schweiz untersucht. Die Studie ist zum Schluss gekommen, dass der kulturelle Konflikt immer wichtiger wird. Davon profitieren SVP und Grüne.

storybild

Parteien haben begriffen, dass sie mit Themen zum Kulturkampf punkten können. (Bild: Keystone)
In der politischen Auseinandersetzung ist der kulturelle Konflikt zwischen Tradition und Öffnung wichtiger geworden als der Disput um Umverteilung und soziale Gerechtigkeit. Von dieser Entwicklung haben gemäss einer Studie zu den Wahlen 2007 vor allem SVP und Grüne profitiert.
Herausgeber Georg Lutz vom Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften FORS in Lausanne sprach am Freitag bei der Vorstellung der Untersuchung von einem neuen «Kulturkampf». Die im Rahmen des Wahlforschungsprojekts Selects erarbeitete Studie befasst sich mit dem Wählerverhalten bei den eidgenössischen Wahlen 2007.


Streit um Einfluss von Staat und Markt tritt in den Hintergrund


Der Konflikt zwischen Traditionalisten und Isolationisten auf der einen und Verfechtern einer politischen und gesellschaftlichen Öffnung auf der anderen Seite prägt das Wählerverhalten, die Parteienpräferenz, immer stärker.
Dagegen tritt der «klassische» sozio-ökonomische Gegensatz, der Streit um den Einfluss von Staat und Markt, in den Hintergrund. So verlieren die traditionellen politischen Milieus (SP - Arbeiterschaft, FDP - Bürgertum, CVP - Katholiken) an Bedeutung, die Parteienlandschaft wandelt sich.


Gut Verdienende wählen links, Arbeiter SVP


Im neuen «Kulturkampf» sammeln sich relativ gut verdienende sozio- kulturelle Spezialisten wie Lehrer oder Sozialarbeiterinnen bei den Grünen und der SP. Sie stehen für die Integration der Ausländer sowie die politische und gesellschaftliche Öffnung ein. Auch technische Spezialisten sind in diesen Parteien gut vertreten.
Arbeiter, Angestellte oder Gewerbetreibende, die eine Öffnung beargwöhnen und die Traditionen hochhalten, finden bei der SVP ihre Heimat. Dies obwohl die Partei den Ausbau des Sozialstaates bekämpft, von dem die «kleinen Leute» am stärksten profitieren würden.


FDP und CVP haben es schwer, sich in diesem kulturellen Konflikt zu profilieren, wie Daniel Oesch und Line Rennwald von den Universitäten Lausanne respektive Genf in ihren Beiträgen festhalten.


Grüne: Grosses Potenzial - schlecht ausgeschöpft


Von allen Schweizer Parteien hatten die Grünen 2007 das grösste Wählerpotenzial - fast die Hälfte der Befragten konnte sich vorstellen, grün zu wählen. Die Partei konnte dieses Reservoir aber nur zu einem Fünftel ausschöpfen, wie Daniel Bochsler von der Central European University Budapest und Pascal Sciarini von der Universität Genf darlegen.
Die Grünen sprechen in erster Linie jüngere Leute an, aber diese beteiligen sich weniger an Wahlen. Die anderen Parteien hatten kleinere Potenziale (von 40 bis 45 Prozent), konnten diese aber besser ausschöpfen: die SVP zu fast drei Vierteln, die SP, deren Potenzial sich weitgehend mit dem der Grünen deckt, zu 43 Prozent. (Ende Zitat)



Kommentar:

SP, Grüne und die SVP vertreten extreme Positionen, meist extremer als die Wählerschaft denkt. Erstaunlicherweise hilft dies dennoch diesen Parteien. Möglicherweise deshalb, weil die Bevölkerung hofft, dass durch die extremen Forderungen die Politik in eine gewisse Richtung gelenkt werden kann. Falls Georg Lutz mit seiner Einschätzung recht hat, wird  somit künftig bei den gemässigten Mitteparteien der grosse Zulauf weiterhin ausbleiben.


Freitag, 29. Oktober 2010

Vom LLL zum EEE



Am Ende von Trainingstagen verweise ich immer wieder auf  Buchstabenformeln, wie:



LLL


KKK


Mit LLL erinnern wir an das unabdingbare " Leben Langes Lernen"


und mit KKK, dass Aussagen Konkret - Kurz und Klar sein müssen




Ich habe diese Woche in meinem Blog auf Steffen Lukeschs BBB Formel hingewiesen:
(Botschaft - Beispiele - Bilder)


Der erfahrene Fernsehjournalist und Coach prägte im Zusammenhang mit der Frage (Wie steht es mit meinen Ressourcen?) auch noch die Formel:


EEE


und meinte damit:


E wie Energie (Bin ich fit für den Auftritt?)


E wie Emotion (Wie steht es mit meiner Ueberzeugung? Betroffenheit?)


E wie Erscheinung (Bin ich situationsgerecht angezogen?)




Ich finde diese Kurzformeln hilfreich zur Festigung erworbener Erkenntnisse. Das wichtigste vor einem Auftritt bleibt jedoch immer:


Bin ich locker? Präsent? Habe ich Lust für den Auftritt?



  1. Steffen Lukesch - Video einer Moderation

    Steffen Lukesch - Medientraining und Moderation. ... Gesundheitssymposium St ...
    www.steffenlukesch.ch/Video_Moderation.html - Im Cache

Heute: Der letzte goldene Herbsttag?


Leserfoto (Tagi):





Foto: Thierry Hennet



http://www.bergnews.com/service/bildschirmhintergruende/bilder-gross/goldener-herbstwald.jpg

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Lohnende Erkenntnisse aus einer guten Zusammenarbeit mit Steffen Lukesch






Anlässlich eines Intensivseminares mit Führungskräften auf oberster Ebene arbeitete ich jüngst mit dem Profijournalisten Steffen Lukesch (SF) zusammen. Es zeigte sich, dass seine Erkenntnisse den bewährten Grundsätzen entsprechen, die wir mit anderen Profis (wie Franz Fischlin) seit Jahren entwickelt haben.




Franz Fischlin



Leider sind nicht alle Journalisten  in Bereichen der Agoik (Umgang mit Erwachsenen), Methodik/ Didaktik oder lernpsychologischen Aspekten genügend vertraut. Als Coach im Studio ist es wichtig, dass ein Journalist nicht nur kompetent ist als Medienprofi. Er muss auch etwas von angewandter Psychologie und Pädagogik verstehen.


Im besagten anspruchsvollen vertraulichen Seminar mit Steffen Lukesch kam es ebenfalls zu einer erfreulichen Win-Win-Situation. Auch er zählt nach meinem Dafürhalten zu den besten Coach-Journalisten.



Ich zitiere aus meiner Ernte einige aussagekräftige "Hörfrüchte", die ich während unserer Zusammenarbeit notiert hatte.



Im Studio hatten wir auf die Maske verzichtet. Zwangläufig sah man  im Gesicht oft Glanzstellen (Unter den warmen Lampen und durch den Stress schwitzen die meisten Teilnehmer).

Lukesch:



"Glänzen Sie mit Argumenten!"


**********

Immer wieder ging es um Vereinfachungen. Wie können komplexe Sachverhalte verständlich konkretisiert werden?

Lukesch:


"Es lohnt sich zu fragen: Ist es noch richtig oder schon falsch?"


**********


Das Intensivseminar machte allen bewusst, dass das Image einer Person enorm wichtig ist.


Lukesch:


"Bedenken Sie: Der Botschafter ist die Botschaft!"


**********
Bei der Thematik "Kleidersprache" betonten wir im Seminar: Die Kleidung muss zu Ihnen, zur Situation, zu Ihrer Rolle passen. Es muss Ihnen in Ihrer Kleidung wohl sein. Sie darf beim Publikum zu keinen Missverständnissen führen! Die Kleidung darf auch nicht ablenken!

Lukesch:


"Bitte- keine Verkleidung!"


**********
 Franz Fischlin und ich betonen  seit Jahren immer wieder die Bedeutung der Bilder, Analogien (Vergleiche) die wir mit der Kernbotschaft koppeln müssen.

Lukesch festigte diese bewährte Erkenntnis mit der Formel:





B-B-B

B wie Botschaft! (Welches ist Ihre Key Message?)


B wie Beispiel (Welches ist Ihr Beispiel oder Ihre Geschichte?)


B wie Bilder (im Einstieg und Schluss)





Die Kraft der Einbildung

Einbildung (gr. phantasia) ist nicht nur eine Vorstellung im allgemeinen Sinne, sie kann jedoch auch ein Eindruck sein, die nichts in der Realität zu tun ...
www.rhetorik.ch/Einbildung/Einbildung.html - Cached - Similar

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  1. rhetorik.ch aktuell: Sinnvoll Kommunizieren

    Aktuell Artikel · Artikel Inhaltsverzeichnis, Suche in Rhetorik.ch: www.rhetorik.ch aktuell: (11. Jun, 2008). Sinnvoll Kommunizieren ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/08/06_11/index.html - Cached
  2. Kommunikation: Erst hartes Training bringt Qualität

    Es ist wichtig und sinnvoll, einige Feststellungen aus der Praxis zu präsentieren, um Qualität und Kommunikation in einen engen Zusammenhang zu bringen. ...
    www.rhetorik.ch/Qualitaet/Qualitaet.html - Cached - Similar

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Leider kein Witz!




Betreff: Neue
Überfalltechnik


Raubüberfall auf Strassen in F, CH und D, evtl. auch in anderen Ländern


NACHRICHT VON DER FRANZÖSISCHEN POLIZEI UND VOM SCHWEIZ TCS

Guten Tag!

Wenn sie nachts fahren und man sie mit
Eiern auf die Frontscheibe bewirft,
versuchen sie nicht die Waschanlage zu betätigen, denn das Wasser verursacht
einen
milchigen Schleier auf der Scheibe und sie sehen nichts mehr und
müssen anhalten. In solchen Fällen werden sie
gegebenerfalls Opfer von
qualifizierten Räubern. Daher empfehlen wir Ihnen nicht sofort die Scheiben
zu reinigen,
sondern weiter zu fahren bis sie an einem sicheren Ort
gelangen. Dies ist die neueste Raubtaktik auf den Autobahnen und
anderen
Strassen in Frankreich und der Schweiz! Bitte leiten sie diese Nachricht an
eure fahrenden Bekannten!

Schon wieder:  Kritik hilft dem Provokateur



Beim Minarett -auch beim Schäfchenplakat haben wir bereits darauf hingewiesen: Der Werbeeffekt der SVP Plakate wurde dank der lautstarken Kritik vervielfacht. Die Abbildung wurden  damals als abschreckendes Beispiel im kritischen Text nochmals abgebildet. Die Plakate wurden damit  zusätzlich gratis in allen Medien publiziert. Weil Bilder stärker wirken als Worte, verfehlte das "Kultplakat der SVP" die Wirkung nicht. Es blieb in aller Leute Munde und die Bilder gravierten sich - dank der Wiederholung - in den Köpfen der Stimmberechtigten ein. Die Angriffe haben gewiss SVP Wähler mobilisiert. So wie die SP immer wieder in die Blocherfalle lief, sind die Kritiker der provokativen Plakate immer wieder in  die SVP Falle getappt. Die Bildaussagen trugen wesentlich zur enormen Medienpräsenz der Partei bei. Auch die Proteste gegen die Minarettplakate führten dazu, dass die Plakate im Text nochmals abgebildet wurden. Eine Werbefirma hatte die Fläche der Gratis-Abbildungen aufgenommen und berechnet, was die SVP eigentlich für die Plakate hätte bezahlen müssen. Die gedruckten Bilder waren im Grunde genommen ein Geschenk an die SVP im Betrag von 1 1/2 Millionen Franken.

Bei der jüngsten Aktion stellen wir erneut fest: Die Kritiker sind sich immer noch nicht bewusst, dass sie mit den negativen Beiträgen und den eigebetteten SVP Plakaten das Gedankengut SVP   unterstützen. Denn: Bilder beeinflussen stärker als Worte. Texte bleiben kaum haften - aber die Bildaussagen!






 


Vergewaltiger, Sozialbetrüger, Kinderschänder: Die Plakatkampagne der SVP zur Ausschaffungsinitiative sorgt bei der Bildagentur und beim Fotografen für rote Köpfe.


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Ganz dem Xenophobie-Barometer entsprechend müssen nun nicht mehr Kosovaren und Türken, sondern auch ein fiktiver deutscher Kinderschänder namens Detlev S. herhalten.





Der Serbe Milan Zeremski bietet über die Fotoagentur iStockphoto rund 600 Fotos zum Verkauf an – darunter auch jenes mit einem südländisch aussehenden Gangstertypen. An diesem Sujet hat die PR-Agentur Goal Gefallen gefunden, es für unter hundert Franken gekauft und für die SVP-Plakatkampagne verwendet. «Das ist schrecklich», meint Zeremski.
Was für den Fotografen «schrecklich» ist, aber doch auch ein wenig zum Berufsrisiko gehört, ist für die Bildagentur iStockphoto ein klarer Verstoss gegen die Lizenzvereinbarungen: «Fotos von iStockphoto dürfen auf diese Weise nicht für politische Kampagnen verwendet werden», sagt Sven Ole Schubert, Medienverantwortlicher bei iStockphoto Deutschland, gegenüber der «Aargauer Zeitung». Laut Lizenzvereinbarung dürfen die ohnehin schon üblen Typen auf den Fotos nicht in einem noch übleren Zusammenhang gezeigt werden. In schönstem Juristendeutsch hört sich das so an: Verboten sei die «Nutzung oder Darstellung jeglichen Inhalts, der ein Modell oder eine Person enthält, wenn […] die Person in einer möglicherweise sensiblen Situation dargestellt wird (einschliesslich unter anderem bezogen auf [..] sexuelle oder angedeutete sexuellen Aktivitäten oder Vorlieben, Drogenmissbrauch, strafbares Verhalten [..]).» Es gehe schliesslich um den Schutz der Fotomodelle, so Schubert.


«Das Ganze ist unproblematisch»




Der Sprecher von iStockphoto kündigt an: «Wir werden nun rechtliche Abklärungen machen und an die Veranstalter herantreten.» Die Lizenzvereinbarung enthalte einen Passus, in dem klar vorgeschrieben sei, dass Fotomodelle als solche zu kennzeichnen seien. Diese Kennzeichnung fehlt auf den Plakaten und der Kampagnenwebsite der SVP.
Martin Baltisser, Generalsekretär der SVP, zeigt sich gegenüber der «Aargauer Zeitung» unbeeindruckt: «Unsere Agentur hat die entsprechenden Bildrechte, das Ganze ist unproblematisch.» Und auch der Geschäftsführer der Dübendorfer PR-Agentur Goal, Alexander Sebert, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen: «Wir nutzen iStockphoto nun schon seit Jahren, und es gab noch nie Probleme damit.»

Dienstag, 26. Oktober 2010

Die Schattenseite des Medienrummels


Das grosse Medieninteresse an ihren Geschichten löst bei den geretteten Bergarbeitern in Chile grossen Unmut aus. Einige wünschen sich sogar zurück ins Innere der Mine.




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Der sonst «starke» Mario Sepulveda (links) klagte an einem Galadinner mit dem chilenischen Unternehmer Leonardo Farkas (Mitte), wie schwer ihm «dieses neue Leben» falle. «Wenn ich an die schönen Augenblicke zurückdenke, die wir in der Mine erlebt haben, und an die Menschen, die ich lieben lernte, würde ich lieber wieder dort unten sein.»


Bei mehreren Kumpeln ist genau das aufgetreten, wovor Psychologen gewarnt hatten und das Rettungsteam vermeiden wollte: Das enorme öffentliche Interesse wird zur immensen Belastung. Die 33 Männer werden derzeit von der Presse dermassen belästigt, dass sie mit den Nerven völlig am Ende sind. Der Grundtenor: «Ich bin nichts weiter als ein Bergarbeiter», so zum Beispiel Mario Sepúlveda gegenüber einem chilenischen Fernsehsender. «Diese ganze Berühmtheitsgeschichte ist nichts für mich.»
Auch Mario Gómez, der älteste der Verschütteten, sehnt sich nach Ruhe. Er sei die «Belästigungen» durch die heimische und die ausländische Presse und offiziellen Auftritte bereits leid. Die meisten Kumpel sind von dem Medienwirbel überfordert – und manche sehnen sich sogar zurück in die Tiefe. «Manchmal denke ich, dass es mir im Inneren der Mine besser gehen würde», sagte vor wenigen Tagen der 56-jährige Omar Reygadas.
Die Männer hatten in den letzten 10 Tagen mit Dingen zu tun, die sie überhaupt nicht kennen: Sie müssen die Entschädigungen für Interviews und Fototermine sowie Gagen für TV-Auftritte und Werbespots verhandeln. Zudem müssen sie über diverse nationale und internationale Einladungen entscheiden: Mal ein Gala-Dinner hier, mal ein Familientreffen dort.
Verwandte spriessen aus dem Boden
Die Konsequenzen dieses Martyriums nach dem Martyrium sind bei einigen Bergmännern bereits sichtbar: Viele leiden an Depressionen, an Schlaflosigkeit und Panikattacken. Sie greifen zu Medikamenten oder zu Alkohol. Auch bei Mario Sepulveda, der unter Tage wegen seiner Videos und seines starken Charakters aufgefallen war, sind erste Anzeichen von Depression aufgetreten. «Wenn ich an die schönen Augenblicke zurückdenke, die wir (dort unten) erlebt haben, und an die Menschen, die ich lieben lernte, würde ich lieber wieder dort (in der Mine) sein», sagte er im Fernsehen.
Die grössten Feinde, die die Kumpel haben, sind allerdings ihre geldgierigen Verwandten. Wie durch ein Wunder tauchen nun Cousins dritten Grades und Grosstanten aus einem entfernten Stamm der Familie auf. Die «engen Angehörigen» drängen zudem die Männer ins Rampenlicht, doch viele Mineure sind Einzelgänger, die mit dem Rummel nicht fertigwerden. In vielen Familien, die oft von Armut geprägt sind, sind erste Konflikte entbrannt.
Darunter leidet vor allem der 50-jährige Yonni Barrios, der wegen seiner Affäre mit einer anderen Frau in die Medien geraten war: Nachdem er am Donnerstagabend für eine Gage von umgerechnet 10 000 Franken an einem Gala-Dinner mit dem chilenischen Unternehmer Leonardo Farkas teilnahm, zog er sich wieder zurück – ohne sich den Medien zu stellen, die ihn für ein Interview vor die Kameras zerren wollten. Enttäuscht über seine Verschlossenheit, meinte seine Frau etwas genervt: «Er hockt am liebsten neben dem Radio und hört Rancheras.» Leider habe sich das jetzt nicht geändert – und Yonni lasse so «alle Chancen auf Geld vorbeirauschen».
Sie müssen geschont werden
Die Männer müssten nun geschont werden, warnen die Psychologen inzwischen. Sie seien sehr «schwach» und müssten etwas kürzertreten, sich Zeit lassen und Ruhe bewahren. «Das Abendessen mit Farkas fand ich wunderschön, aber es hätte ebenso gut eine Woche später stattfinden können, wenn die Männer in einem besseren Zustand gewesen wären», sagte Alberto Iturra, der die 33 Bergleute während ihrer Gefangenschaft in der Mine betreut hatte, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Die Geretteten sollten den vielen Angeboten und Ansprüchen nicht ausweichen, meint Iturra, aber sie «höflich und freundlich» zurückweisen, wenn ihnen etwas zu viel werde.
(kle)

Die FIFA kommt immer wieder im Gerede-
doch immer steht sie und Sepp Blatter mit reiner Weste da


Der frühere Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen packte aus. Und das nicht zu knapp: Der Walliser nannte Namen von Fifa-Mitgliedern und ihre Schandtaten.

Quelle Blick:

Fifa – For the Good of the Game... (Keystone)

Der frühere Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen. (Keystone)
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Fifa – For the Good of the Game... (Keystone)
Der frühere Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen (51) sorgt im Korruptions-Skandal um den Weltverband für neuen Zündstoff.


Gegenüber Reportern der «Sunday Times», die sich als Lobbyisten ausgaben,
nennt der Walliser Namen von bestechbaren Fifa-Offiziellen.


Als Beweis legt die englische Zeitung ein mit versteckter Kamera aufgenommenes Video vor, in dem Zen-Ruffinen bei einem Treffen in Genf Personen nennt, die gegen Geld bei den Vergaben für die WM-Endrunden 2018 und 2022 behilflich sein könnten.
Er nennt dabei Summen, für welche die jeweiligen Stimmen zu kaufen wären.


Namen der Betroffenen werden von der Zeitung nicht publiziert.
"X ist nett, er ist ein netter Kerl, aber X bedeutet Geld", sagt der Schweizer, der 16 Jahre lang für die Fifa gearbeitet hat, auf dem Video gegenüber den vermeintlichen Lobbyisten.


Über einen weiteren Fifa-Offiziellen meint Zen-Ruffinen:
«Er ist jemand, den man mit Frauen überzeugen kann, nicht mit Geld.»


Einen vierten beschreibt Zen-Ruffinen als «grössten Verbrecher der Welt», dessen Stimme «als Minimum eine halbe Million Dollar kostet».


In einer ersten Reaktion auf den Artikel
krebst Zen-Ruffinen zurück. Seine Kommentare seien lediglich «wohlbekannte Gerüchte» innerhalb der Fifa. Er habe ausserdem seine Aussagen übertrieben, um das Interesse seiner Gegenüber zu wecken.

Zudem habe er nicht gewusst, dass er beim Gespräch gefilmt wurde.
 

Zen-Ruffinen musste die Fifa im Juli 2002 verlassen, nachdem er Präsident Sepp Blatter in einem 21-seitigen Dossier Machtmissbrauch und Korruption vorwarf. 
Kommentar: Es erstaunt nicht, dass Zen-Ruffinen einen Rückzieher macht. Niemand weiss, dank welcher Vereinbarungen er nach der letzten Auseinandersetzung geschwiegen hatte. In England ist es möglich - im Interesse der Offenlegung von Gesetzesübertretungen - versteckte Videoaufnahmen zuzulassen.
Nach meinem Dafürhalten können die jüngsten Vorwürfe nicht mehr so rasch unter den Teppich gekehrt werden, obschon Blatter groteskerweise auch Vorgesetzter "seiner" internen Ethikkommission ist. 


Wie bei früheren Vorkommnissen, wird Sepp Blatter dank seiner raffinierten Fussballrhetorik auch bei diesem Vorwurf die Hände in Unschuld waschen. On verra!


LINKS, die Blatters Verhalten verdeutlichen:
  1. 25. Mai, 2001 - rhetorik.ch aktuell:

    25. Mai 2001 ... Nach den ersten Korruptionsvorwürfen wollte sich der Fifa Boss Sepp Blatter von den Medien nicht unter Druck setzen lassen. ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_25_2001.html - Cached
  2. 17 Mar 02: Kommt es zum Eigentor? (Blatter - rhetorik.ch aktuell:

    17. März 2002 ... Sepp Blatter Bisher konnte Blatter mit seinen geschickten .... Es wird interessant sein, mitzuverfolgen, wie Sepp Blatter nun reagieren wird ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mar_17_2002.html - Cached - Similar
  3. rhetorik.ch aktuell:

    5. Mai 2002 ... In einem 33-seitigen Dossier (auf www.fifa.com) mit dem Titel "Klarstellung" antwortet Sepp Blatter auf die Vorwürfe des Generalsekretärs ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mai_05_2002.html - Cached - Similar
  4. Fussballrhetorik

    Mai 2002 erfuhr man vom FIFA Präsidenten Sepp Blatter sein Erfolgsrezept. Angesprochen auf seine rhetorische Wendigkeit und Schlaumeierei sagte Blatter: ...
    www.rhetorik.ch/Fussballrhetorik/Fussballrhetorik.html - Cached
  5. Fussballrhetorik Beispiel: Persoenlich Interview

    10. Okt. 2002 ... Wie glaubwürdig sind Medien, die bis zur Wahl den Weltfussball in höchster Gefahr sehen, falls der Sepp Blatter wiedergewählt wird, ...
    www.rhetorik.ch/Fussballrhetorik/Persoenlich.html - Cached - Simila


  6. 23 Apr 02: Blatter kontert Vorwürfe von Zen - rhetorik.ch aktuell:

    23. Apr. 2002 ... Sepp Blatter Die Schaffhauser Nachrichten titelt das Verhalten Blatters am 23. April mit: Blatter bleibt gegen aussen sachlich. ...
    www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Apr_23_2002.html