Wie sollen wir uns für Bewerbungen vorbereiten?
Ein Personalchef sagte mir, er merke den meisten Bewerbern an, ob sie gecoacht worden sind. Sie reden nicht natürlich. Gesten sind antrainiert, Antworten standardisiert. Tatsächlich arbeiten viele Trainer theaterzentriert und richten die Coachés gleichsam ab. Beim Antworten denken dann die Bewerber beim echten Gespräch an die eingeübten Tipps und Kniffs des Trainers. Das hat zur Folge: Die Bewerber sind nicht mehr konzentriert beim ZUHOEREN und DENKEN. Dies merkt jeder Profi.
Ich zitiere DIE ZEIT
Bewerbungstraining Jobsuche ist wie Dating
Bewerbungsberater lernen in Weiterbildungskursen,
worauf es bei der Jobsuche ankommt. Erfahren die da auch Geheimtipps?
Unser Autor - Andreas Maisch - hat so einen Kurs besucht.
Das Bild zeigt einen Mann im Anzug. Ernstes Gesicht, eine
Finanzzeitschrift in der Hand. Neben
dem Foto steht noch ein Satz des verstorbenen Bankmanagers Hermann Josef
Abs:
"Gewinn ist so notwendig wie die Luft zum Atmen, aber es wäre schlimm,
wenn wir nur wirtschaften würden, um Gewinne zu machen, wie es schlimm
wäre,
wenn wir nur leben würden, um zu atmen." Daniela Hoffmann*,
Bewerbungstrainerin, zeigt das Foto in ihrem Fortbildungskurs für
Bewerbungstrainer. Das Foto soll illustrieren, wie schwer es ist, ein
gutes Bewerbungsfoto zu machen. Die Seminarteilnehmer schauen skeptisch.
"Um Gottes Willen,
so aufgesetzt", kommentiert eine Dame das Foto. Die Teilnehmer sind sich
einig: Das Bild sei zu steif, zu gewollt. Und dann erst dieses Zitat.
Hoffmann dagegen überrascht die Gruppe. Der Bewerber habe sich bei
Versicherungen und im Vertrieb beworben. Und da sei sein Bild gut
angekommen. Das Foto sei auf die Branche zugeschnitten. Der Bewerber
zeige, wohin er wolle und wofür
er
stehe: Er sei nicht austauschbar. Damit hätten die wenigsten Teilnehmer
gerechnet – und keiner von ihnen hätte einem Klienten zu so einem
Bewerbungsfoto geraten.
Zwei Tage wollen sich die acht Teilnehmer in Hoffmanns Seminar auf
den neuesten Stand bringen und Erfolgsrezepte unter Bewerbungscoaches
austauschen. Die meisten von ihnen sind erfahrene Hasen und arbeiten
schon seit Jahren in der Branche, einige sind erst
eingestiegen. Viele sind für
die Agentur für Arbeit tätig, andere sind selbstständig. Einer ist bei
der
Handwerkskammer angestellt und versucht, Jugendliche für das Handwerk zu
begeistern. Die jüngste Teilnehmerin hat sich auf Hochschulabgänger und
Doktoranden spezialisiert. Mehrere Hundert Euro kostet das Seminar.
Ein Teilnehmer vergleicht die Jobsuche
mit der großen Liebe: Das Bewerbungsschreiben sei der Liebesbrief,
das
Vorstellungsgespräch wie ein Blind Date. "Und es muss mit einer
Verlobung
enden", sagt er und meint den Arbeitsvertrag. Um Jugendliche für die
Ausbildungsplatzsuche zu motivieren, frage er: "Was
würdest du machen, um deine Traumfrau oder deinen Traummann
anzusprechen?" So kämen die Einsteiger auf viele kreative Ideen für ihre
Bewerbungen.
Die Stärken des Bewerbers finden
Der
Berater von der Handwerkskammer geht anders vor. "Als Erstes schaue ich
mir die
Mathe- und Physiknoten an", sagt er. – "Aber dann kriegen Sie nicht
viele gute
Bewerber", erwidert Hoffmann. – "Das ist ja das große Problem",
erwidert er. Aber das mache nichts. Auch Schulabgänger mit schlechten
Noten könne man fit für eine Laufbahn im Handwerk machen. Zu ihm kommen
Jugendliche, die oft noch gar keine Vorstellung von ihrer Berufswahl
haben. Aber dem Handwerk fehlt der Nachwuchs. Darum haben auch
Schulabgänger mit schlechten Zeugnissen Chancen. Man müsse nur das
Talent finden. Wie etwa bei dem Jugendlichen, der wegen seiner
miserablen Noten im Abschlusszeugnis bei so gut wie jedem Arbeitgeber
aussortiert worden wäre. Mit gezielten Fragen fand der Coach einige dem
Jungen unbekannte Stärken und Interessen heraus: Der Junge erzählte,
dass er Spaß daran habe, zu Geburtstagen von Freunden Nusstorten zu
backen – und Pralinen. Aber er hatte nie daran gedacht, sich in diese
Richtung beruflich zu orientieren. Und mit seinen Noten? Die waren am
Ende egal. Heute arbeitet der junge Mann in
einer Konditorei.
Genau
das, lobt Hoffmann, sei der richtige Ansatz. Man müsse herausfinden,
wofür die
Menschen ein Talent haben. Klar, nicht immer sei der passende Beruf so
naheliegend wie bei dem Jungen, der Nusstorten backt. Aber die Nusstorte
stehe zum Beispiel für Ausdauer, Hygienekenntnisse, Kreativität und
Feinmotorik. Aus so einer Erzählung das eigentliche Talent und besondere
Fähigkeiten zu erkennen, sei eine entscheidende Aufgabe der Trainer.
Besonders wichtig sei dieser Blick auf die Stärken bei der Vermittlung
von Langzeitarbeitslosen. Viele haben schon viele Misserfolge hinnehmen
müssen und nach unzähligen Absagen oft kein positives Selbstbild. Nicht
wenige denken, sie könnten nichts oder ihre Fähigkeiten seien auf dem
Arbeitsmarkt nicht gefragt. Wenn Bewerber keine eigenen Stärken sehen
und nicht an sich glauben, wird es ungleich schwieriger, sie erfolgreich
zu vermitteln. Darum gilt hier: Mut machen! Aber wie gelingt das? "Die
Kunst ist es, auf
die individuelle Seite des Bewerbers einzugehen. Je individueller eine
Bewerbung ist, umso besser ist sie", sagt Hoffmann. Die Bewerbung müsse
zum Kunden passen – und zum Unternehmen, das einen neuen Mitarbeiter
sucht. Eine Binse, eigentlich. Dennoch seien viele Arbeitslose
überrascht, wenn sie hörten, dass sie ihre Unterlagen für jede neue
Bewerbung anpassen und ändern müssten. Und dass die vielen Absagen
mitunter schlicht auf eine völlig austauschbare Bewerbung zurückzuführen
seien, die nicht im Ansatz die Fähigkeiten und Stärken des Jobsuchenden
herausstellt.
Es kommt immer auf den Einzelfall an
Aber was, wenn die Klienten einfach aufgrund ihres Alters immer
wieder aussortiert werden? Auch für diesen Fall hat Hoffmann einen Tipp.
Viele würden den Fehler machen, ihr Alter
selbst zu stark zu thematisieren. Nach dem Motto:
Die denken doch, ich sei zu alt für den Job. Die Berater nicken. Die
Coaches sollten ihren älteren Klienten zu einem guten Foto raten und die
Berufserfahrungen herausstellen. Auf jeden Fall sollten die Trainer ihre
Kunden davon abhalten, sich mit einem
alten Foto zu bewerben, auf dem sie noch jünger waren. Die Erfahrung
zeige,
dass Personaler dann erst recht in den Unterlagen das Alter überprüften.
Generell sollten die Coaches ihren Kunden raten, kritische Themen wie
etwa Alter in der Mitte eines Vorstellungsgespräches anzusprechen. Zu
Beginn behinderten heikle Themen den Gesprächsverlauf und prägen den
Ersteindruck, Negatives am Ende bleibt stärker in Erinnerung.
So oder so: Es komme immer auf den Einzelfall ein, bläut die
Seminarleiterin ihren Teilnehmern immer wieder ein. Und dies sei doch
auch das Schöne an ihrem Beruf. Falls
es ein Schema F gebe, bräuchte man ja auch keine Berater.
*Alle Namen wurden geändert.
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KOMMENTAR: K+K wird Ihnen bei der Vorbereitung der Bewerbungsgespräche keine pfannenfertige Rezepte vermitteln. Unsere Module unterscheiden sich von den meisten angebotenen Trainings im Bereich "Vorstellungsgespräche optimieren".
Wir machen den Coachés ihre individuellen Stärken bewusst und in fachgerechten Viedeofeedbackübungen befähigen wir sie, bei den Bewerbungen sitationsgerecht zu überzeugen und KONZIS zu antworten. Das heisst: KONZENTRIERT und PRAEZIS zu kommunizieren.
Dank grosser Erfahrung kann sich bei K+K bereitsein zweistündiges individuelles Coaching im Simulator lohnen.
K+K heisst: KONZIS KOMMUNIZIEREN
LINKS:
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20. März 2004 ... Könnten sie folgende Fragen spontan beantworten? Was war Ihr grösster
Misserfolg? Was spricht gegen Sie als Bewerber? Welches ...
www.rhetorik.ch/.../Vorstellungsgespraech.html
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Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
3. Apr. 2013 ... Bewerbungsgespräche. Die Branche scheint zu florieren. Jedenfalls be- steht ein
riesiger Markt. In einer gefälschten. Welt, in der Menschen.
https://rhetorik.ch/Aktuell/13/04_02/sn.pdf
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