Dienstag, 3. Mai 2011

Wichtige News müssen am Schweizer Fernsehen sofort gesendet werden!


Es ist nicht das erste Mal, dass das Schweizer Fernsehen bei wichtigen NEWs geschlafen hat.
Die Sendeverantwortlichen finden nachträglich meist einleuchtende Gründe, die plausibel machen wollen, weshalb solche Pannen möglich sind.


Nicht alle NEWs sind wichtig. Doch muss es einem nationalen wichtigen Medium (mit Monopolcharakter) möglich sein, wichtige Vorkommnisse über die Tagesredaktion sofort  einzuspeisen.
Ich staune wie es 20 Min online und Tag online (auch Blick) fertigbringen, innert Minuten wichtige Neuigkeiten unverzüglich aufzuschalten. Das Fernsehen muss nun über die Bücher gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass auf einem Laufband - unten - wichtige Botschaften sofort publiziert werden können.


Ich zitiere Tagi:


Berichterstattung mit Verzögerung: SF-Tagesschau vom 2. Mai 2011.
Berichterstattung mit Verzögerung: SF-Tagesschau vom 2. Mai 2011.
Bild: SF


Um 5 Uhr früh Mitteleuropäischer Zeit verbreiteten die Nachrichtenagenturen die ersten Meldungen über die Erschiessung von Osama Bin Laden. Kurz darauf waren auf allen internationalen und den öffentlich-rechtlichen Sendern der Nachbarländer Sondersendungen zu sehen. Der ORF brachte um 7.30 Uhr die erste Sondersendung und vier weitere später; um 9 Uhr sassen die ersten Experten im ORF-Studio, standen die ersten Liveschaltungen nach Washington.
Im Schweizer Fernsehen (SF) lief derweil: der Wetterkanal, «Welt der Tiere», «5 gegen 5» («Die tägliche Spielshow mit Sven Epiney»). Erst die verlängerte Mittags-«Tagesschau» um 12.45 Uhr handelte das Thema Bin Laden erschöpfend ab.


Die Schweizer Gebührenzahler waren an den 10. Februar 2011 erinnert, als die gesamte TV-Welt zu Sondersendungen auf den Tahrir-Platz in Kairo schaltete, wo die Menge den Rücktritt Mubaraks erwartete und – als dieser ausblieb – den Umsturz mit schweren Ausschreitungen endgültig einleitete. Das SF zeigte in «Aeschbacher» eine Diskussion über Baumnüsse.


Zu viele Sondersendungen


Tristan Brenn, stellvertretender Chefredaktor von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), begründet das gestrige Morgenprogramm mit Geld- und Ressourcenmangel. Einerseits hätten die deutschen und österreichischen Kollegen reguläre Frühnachrichten, das Personal sei darum schon früh verfügbar, was bei SF nicht der Fall sei. Ausserdem seien in diesem Jahr mit Ägypten, Libyen und Japan sehr viele Grossereignisse zu bewältigen gewesen.
Alleine zwischen dem 11. und dem 20. März hat SF 24 Sondersendungen realisiert und etliche reguläre Sendungen von «10 vor 10» und «Tagesschau» verlängert. Das ging ins Geld. «Wir haben ein Budget für Sondersendungen. Zahlen kann ich keine nennen. Was ich sagen kann: Die bisherige Zahl an Sondersendungen liegt weit über dem Durchschnitt, was sich auf die Kosten auswirkt», sagt Brenn.
Den Vergleich mit den deutschen oder österreichischen öffentlich-rechtlichen Sendern lässt er nur bedingt gelten. Zwar habe die SRG mit 1,5 Milliarden Franken ein höheres Budget als der ORF mit 1 Milliarde Euro, doch müssten die Österreicher nur in einer Sprache senden und viel weniger Spartenkanäle finanzieren. «Wir werden den publizistischen Auftrag jedoch nie aus Kostengründen vernachlässigen», sagt Brenn. Im Fall Bin Laden habe man diesen mit einem Dok-Film und der Verlängerung von «Tagesschau» und «10 vor 10» erfüllt. (Tages-Anzeiger)

Kommentar: Die Begründung Brenns ist eine Selbstschutzbehauptung und es wird nicht gesagt, was künftig geändert wird. Das Fernsehen muss über die Bücher und jetzt beweisen, dass man aus Fehlern lernt. Wichtige News dürfen nie mehr verschlafen werden.

Stadtrat Leupi wird   für seinen harten Einsatz der Polizei am 1. Mai gelobt


Obschon der neue Polizeivorstand im Zusammenhang mit seinem Verhalten bei den Polizeieinsätzen nach der Ausschaffungsinitiative und seinem Schweigen bei der Auseinandersetzung mit dem Korps heftig kritisiert wurde, hatte Stadtrat Leupi nun gezeigt, wie es möglich ist, mit Konsequenz für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er schaffte die Balance zwischen Eingreifen und flexiblem Verhalten.
Erstaunlich, was die Bilanz der Polizei hervorbringt:

Ein Drittel waren Kravalltouristen und  immer mehr Kinder spielen bewusst ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei.



Zitat Tagi:


Ein Drittel der Verhafteten sind Krawalltouristen


Auf dem Zürcher Helvetiaplatz und dem Kanzleiareal wurden am 1. Mai insgesamt 542 Personen verhaftet. Jetzt legt die Polizei Details über die Festgenommenen vor.
3/10 Erst die Festnahme, dann die Triage: Der Einsatzleiter hat vor Ort entschieden, wer in Gewahrsam genommen wird und wer nicht.
Markus Heinzer, Newspictures.ch

   
Im Zürcher Kreis 4 fanden am 1. Mai zwei Einkesselungsaktionen innerhalb weniger Minuten statt. Hinzu kommen diverse Personenkontrollen rund um die Veranstaltungen zum Tag der Arbeit im Langstrassenquartier.
Gemäss einer Medienmitteilung der Stadtpolizei Zürich kam es dabei zu total 542 Verhaftungen – 478 Männer und 64 Frauen. 108 Verhaftete waren unter 18 Jahre alt. Von den Verhafteten haben 205 ihren Wohnsitz im Kanton Zürich. 157 wohnen in der Stadt selbst, 180 reisten extra an.
  • 513 Personen wurden im Anschluss an die polizeiliche Kontrolle wieder entlassen.
  • 2 Jugendliche wurden an die Jugendanwaltschaft zugeführt, 27 Personen an die Staatsanwaltschaft Zürich. Ihnen wird Gewalt und Drohung gegen Beamte, Landfriedensbruch und Sachbeschädigungen vorgeworfen.
  • 45 Personen wurden verzeigt wegen der Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration, Störung öffentlicher Ordnung und Sicherheit, Nichtbefolgens polizeilicher Anordnung, verbotenem Waffentragen und/oder Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz
  • 468 Personen erhielten nach der polizeilichen Überprüfung eine Wegweisung aus dem Gebiet der Kreise 1, 4 und 5 für die Dauer von 24 Stunden
396 Verhaftete stammen aus der Schweiz, 27 aus Deutschland, 23 aus Italien und 11 aus Serbien. Die übrigen Festgenommenen stammen aus Albanien, Algerien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien Chile, China, Frankreich, Fürstentum Liechtenstein, Irak, Kongo, Kroatien, Libanon, Mazedonien, Oesterreich, Portugal, Rumänien, Slowakische Republik, Somalia, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei und Ukraine.




aus Blick:


Jetzt werfen schon Kinder Steine



Von 542 Verhafteten in Zürich sind 108 unter 18 Jahre alt. (Keystone)

Für die Zürcher FDP-Gemeinderätin Claudia Simon ist klar: «Die Eltern von krawallmachenden Teenagern müssen in die Pflicht genommen werden.» (Keystone)
Von 542 Verhafteten in Zürich sind 108 unter 18 Jahre alt. (Keystone)
Die Polizei hat ihr Versprechen wahrgemacht und angekündigte Gewaltaufrufe von Linksautonomen am gestrigen 1. Mai in Zürich bereits im Keim erstickt. Die Bilanz: 542 Verhaftete, kaum Sachbeschädigungen und ein Fest auf dem Kasernenareal, das ungestört durchgeführt werden konnte.

Erst am späteren Nachmittag kommt es zu kleineren Scharmützeln. Auffallend dabei: Es sind viele Kinder unter den Krawallmachern. In kleineren Gruppen ziehen einige Dutzend 11- bis 18-jährige Knaben durch die Strassen um das Kasernenareal. Es scheint, als suchen sie aus reiner Langeweile den Kick mit der Polizei.

Die Statistik der Polizei zeigt: 108 der 542 Verhafteten sind unter 18 Jahre alt. «Wir stellen eine Zunahme von sogenannten erlebnisorientierten Jugendlichen fest, die solche Anlässe nutzen, um mit der Polizei Katz und Maus zu spielen», sagt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich.

FDP will Eltern in die Pflicht nehmen


Auch den Besuchern des 1.-Mai-Festes sind die vielen noch sehr jungen ­Radaumacher aufgefallen: «Denen sollte man eine Ohrfeige geben und sie nach Hause schicken», sagt ein Festbesucher zu seiner Begleiterin. Und ein anderer ruft einer Gruppe von Teenagern zu: «Ein Frust, jetzt seid ihr aus dem Aargau nach Zürich gefahren, und es läuft nichts!»

Für die Zürcher FDP-Gemeinderätin Claudia Simon ist klar: «Die Eltern von krawallmachenden Teenagern müssen in die Pflicht genommen werden.» Der diesjährige Einsatz der Polizei habe gezeigt, dass eine klare Haltung und hartes Durchgreifen sich bewährt, ist Simon überzeugt. 
Kommentar: Ich bin überzeugt, dass der Auftritt und der Schutz der Bundespräsidentin mit  beigetragen hat, dass viel konsequenter eingegriffen worden ist und die Polizei Gewaltzellen rasch im Keim erstickte. Sogar Gaffer wurden  verhaftet.
Seit Jahren wunderte sich die Oeffentlichkeit, dass das Vermummungsverbot immer wieder toleriert wurde und die Polizei früher am 1. Mai Krawalltag  tatenlos zuschauen musste, wie Schaufenster in Brüche gingen, Autos zusammengeschlagen und Container angezündet werden konnten. Das Tolerieren wurde stets als Deeskalationstrategie betrachtet. Die Verantwortlichen glaubten, das Eingreifen der Polizei würde die Situation nur noch zusätzlich anheizen. Nun hat uns SP Leupi bewiesen, dass es auch anders gehen kann, wenn der Wille da ist, Gewalt gar nicht aufkommen zu lassen. Wenn es brennt, lohnt es sich bekanntlich, rasch einzugreifen. Die Feuerwehr wartet auch nicht, bis sich ein Brandherd zu einem Flächenbrand ausgeweitet hat.






Durch hartes Eingreifen wurden Nachdemos verhindert:


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