Freitag, 28. Dezember 2018

Wenn Medien Fakes löschen müssen

Ich hatte 2007 im meinem BLOG 
folgenden Beitrag publiziert:

Ich zitiere:
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Auch das noch!

 
Gabriele Pauli gierig nach Geld?

Wieder kommt Pauli in die Schlagzeilen mit Titeln wie:

Ist Gabriele Pauli nur noch für Geld zu haben?
 
oder:

Wirbel um bezahlte Interviews der Landrätin

Auf ihrer Homepage gibt die Landrätin indirekt zu, Geld für Interviews zu verlangen.
Pauli schreibt darin:

„Um meine politische Arbeit fortsetzen zu können, ist es legitim, von denjenigen, die von meinem Engagement profitieren, einen Teil zu verlangen.“
 
Hintergrund: „Focus“ berichtete jüngst, Paulis neuer Sprecher XY (der Name wurde damals publiziert) habe dem Magazin ein Exklusivinterview mit Pauli angeboten. Für 30 000 Euro! Dafür gebe es dann aber auch die Antworten, die der Journalist gerne hören möchte – so das Angebot von XY.
 
Dieses Geld hätte Gabriele Pauli sogar behalten dürfen. Honorare für Interviews fallen nicht unter die Regelung für Nebeneinkünfte.
Jetzt droht erneuter Ärger. Bei wichtigen Terminen fehlte die Landrätin und schickt Vertretungen. Ihre Ausrede: „Interne Termine“. Die SPD-Kreistagsfraktion zweifelt daran, dass Pauli ihre Aufgaben derzeit als Landrätin noch vollständig erfüllen kann.
Vergangene Woche hatte sie in der „Vanity Fair“ ihren Austritt aus der CSU bekannt gegeben. Nun wird nachgeprüft, ab Gabriele Pauli dem Magazin das Interview ebenfalls verkauft hat und deshalb bei ihren Amtsgeschäften gefehlt hatte. Pauli könnte eine Dienstaufsichtsbeschwerde drohen.
Auch Paulis Pension ist gefährdet: Der Kreistag wird demnächst entscheiden, ob die 2008 scheidende Landrätin schon mit 50 ihre Pension über 3900 Euro im Monat erhält.
Es ist durchaus möglich, dass Pauli ihre Pension erst mit 62 erhält.



Kommentar: Es zeigt sich einmal mehr: Wer sich ungeschickt oder dumm verhält, lernt nichts, wenn er uneinsichtig bleibt. Gabriele Pauli erlebten wir zuerst als eine intellektuelle Frau, der jedoch die Selbstkritikfähigkeit völlig abgeht und damit ständig selbstverschuldet ins Offside läuft. Schade!

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(Ende Zitat in meinem Blog)

11 Jahre stand dies im Netz. Nun habe ich  folgendes Mail erhalten:


.........
Ich bitte Sie- beide Links aus ihrem Index zu entfernen. 

Der Focus hat (siehe Schreiben des Anwaltes von Focus)

die Quelle bereits entfernt, weil es sich um eine falsche

Darstellung und Verzerrung von Fakten gehandelt hat. 

Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation Herr Knill!

Beste Grüße - XY



Der angebliche Sprecher von Pauli verlangte von mir (nach 11 Jahren!) den Beitrag umgehend zu  löschen, weil mit meinem Blogeintrag ein  zitierter Fehler  aus FOCUS zementiert würde. Der Bittsteller forderte mich auf, auf jenen Fall seinen Namen im FOCUS Beitrag  aus dem Netz zu löschen. Mit der Namensnennung sei dies Rufschädigung.
Der erwähnte Sprecher Paulis warf mir vor, ich hätte den Artikel nicht verbreiten dürfen, ohne den Wahrheitsgehalt zu verifizieren. Wenn  ich seinen Namen nicht umgehend lösche, würde mein BLOG gesperrt werden.
Ich machte den Kläger darauf aufmerksam, dass ich als Analytiker das Recht habe, Texte die publiziert worden sind, bei meinen Analysen zu zitieren. Den Wahrheitsgehalt eines Artikels muss ich somit nicht zusätzlich  überprüfen. Denn ich stütze mich stets auf  publizierte Beiträge. Da FOCUS tatsächlich den Artikel aus dem Netz genommen hat, kam  ich dem Bittsteller entgegen und  löschte entgegenkommenderweise den ganzen Beitrag aus dem Jahre 2007  aus meinem Blog. Es hätte eigentlich genügt, nur den Namen der betroffenen Person zu entfernen. Mein Rechtsberater war zwar stets Ansicht, dass ich die Analyse nach 11 Jahren gar nicht mehr hätte entfernen müssen.
Ich erlaube mir oben in diesem Artikel, den gelöschten Beitrag (jedoch ohne Namen)  zur Veranschaulichung nochmals wiederzugeben. Denn aus dieser Geschichte können wir alle etwas lernen: Wir müssten uns rasch wehren und nicht 11 Jahre zuwarten, falls uns etwas stört. Weil  im Internetzeitalter tatsächlich allfällige Fakes zementiert bleiben  und sich später Publiziertes gar nicht oder nur noch mit grösstem Aufwand entfernen lasst, dürfen wir mit dem Entfernen von Unzulänglichkeiten im Netz nicht zu lange zuwarten.
Weil Google den Link immer noch aufgeführt hat (mit dem Namen des angeblichen Sprechers) wurde ich vom Bittsteller später auch noch aufgefordert,  bei Google vorstellig zu werden, damit dort  die bestehenden Links ebenfalls zusätzlich gelöscht werde.
Obwohl ich für Google nicht verantwortlich zeichne, versuchte ich dennoch mit Google Kontakt aufzunehmen.  Es zeigte sich, dass meine Berater recht hatten:  Goggle hat keine Kontaktperson. Da wird es enorm schwer, etwas zu ändern.

Wer etwas löschen lassen will, muss mit einem aufwändigen langwierigen Prozedere rechnen.
Google ist stets am längeren Hebel. Mir wurde von einem Experten gesagt, die Links würden erst mit der Zeit verschwinden. Im Nachhinein veranschaulicht diese Geschichte:
Laut Medienjurist wäre ich gar nicht verpflichtet gewesen, den Beitrag zu löschen. Es gilt die freie Rede. All die Bemühungen hätte ich mir ersparen können. Wir können aus der Geschichte lernen: Wer publizierte Fakes  löschen lassen will, muss dies rasch tun und Profis beiziehen. Sonst hat man zum Aerger auch noch unnötig viele Kosten. Ich gehe davon aus, dass mein Bittsteller etwas gelernt hat.