Sonntag, 9. August 2015

Bedenkenswerte Antworten von Konrad Paul Liessmann

Schule wohin?

Antworten eines Kulturpublizisten in einem Interview:


Bildergebnis für Konrad Paul Liessmann!


.......Die Grund­ideen einer modernen Bildung des ­Menschen haben sich seit Wilhelm von Humboldt (1767–1835) nicht wesentlich geändert.

Inwiefern?

Es geht um Aufklärung, um ein mündiges Subjekt, es geht auch heute noch darum, Menschen zu befähigen, am Gemeinwesen teilzunehmen, sie so zu bilden, dass ihre Einstellung zur und ihr Wissen von der Welt im Wesentlichen durch Wissenschaftlichkeit und Rationalität geprägt wird, es geht um Urteilskraft und Kritikfähigkeit. Das waren die Ideen des 18. Jahrhunderts. Was davon soll heute denn nicht mehr aktuell sein?

Wissen ist heute im Internet ­verfügbar. Die Schüler müssen es bloss abrufen können. 

Im Internet finden sie keine Antwort auf die Frage, welche Persönlichkeit jemand entwickeln muss, um ein aktiver Bürger zu werden oder soziale Konflikte zu lösen. Die Basisinformationen im Internet werden erst lebendig, wenn jemand sie sich in einem Lernprozess aneignet. Das Internet ist nichts anderes als eine universell gewordene Bibliothek mit unendlich vielen Vorteilen. Aber ich bin noch nicht literarisch gebildet, wenn ich weiss, wo ich im Internet die Romane und Theaterstücke von Friedrich Dürrenmatt oder Max Frisch finde. Gebildet bin ich erst dann, wenn ich diese Texte gelesen habe und deren Lektüre in mir etwas zu bewirken vermochte. 

KOMMENTAR: Gut gebrüllt Konrad Paul Liessmann.
Die Fülle an Reformen und  all die  überschnellen Anpassungen in unseren Schulen lässt vergessen, dass wir Menschen in der Bildung befähigt werden müssen, am Gemeinwesen teil zu nehmen. Unsere Kinder sollten das Leben meistern können.