Sonntag, 23. September 2012

Adolf Muschg hielt die Festansprache an der Geburtstagsfeier von Paolo Knill in Saas Fee

LINKS:

25 Feb. 2012
Paolo Knill leitet als Rektor das internationale universitäre Institut "European Graduate School" in Saas-Fee, Wallis (Schweiz). Im Fachbereich "Kunst, Gesundheit und Gesellschaft" werden die im Buch "Lösungskunst" ...
14 Aug. 2011
Lesley ehrt Paolo Knill. Dr. Paolo Knill wurde anlässlich der Jahrhundertfeier der Lesley Universität für seine langjährigen (35 Jahre) Verdienste als Pionier und Mitgestalter des “Expressive Arts Therapy” Fachbereiches und ...
12 Feb. 2012
Paolo Knill Video. kunsttherapieforschung.de 19. Aug. 2011 - 34 Min. „Das unvermittelbare Dritte“ als wesentliches Element kunsttherapeutischer Praxis wurde vor 20 Jahren ... zur PERSON: ...


Fall Mörgeli bleibt  Medienthema und wird noch nicht ad acta gelegt

Die Sonntagspresse beschäftigt sich heute intensiv mit der Entlassung des polarsierenden Professors.
Eine Aktennotiz soll belegen, dass Mörgeli vor allem als unliebsame Person das Feld räumen musste. Das würde den bisherigen Verlautbarungen der Universität Zürich widersprechen.

20 Min:



Ich zitiere 20 Min:

TV-Auftritt wurde in Mörgelis Akte vermerkt

Neue Details rund um die Entlassung Christoph Mörgelis zeigen, dass möglicherweise nicht nur schlechte Beurteilungen entscheidend waren. Davon zeugen 100 Seiten Konzepte und eine brisante Aktennotiz.





Am 21. September kündigt die Universität Zürich Christoph Mörgeli per 31. März 2013 und stellt ihn per sofort frei. Rektor Andreas Fischer erläutert an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz, das Vertrauensverhältnis sei unwiederbringlich zerstört. Noch während der PK kündigt Mörgelis Anwalt Valentin Landmann an, gegen den Entscheid zu rekurrieren.
Am erläutert an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz, das Vertrauensverhältnis sei unwiederbringlich zerstört. Noch während der PK kündigt Mörgelis Anwalt Valentin Landmann an, gegen den Entscheid zu rekurrieren. Parodie auf Schäfchen-Plakat: Kaum war die Entlassung von Christoph Mörgeli am 21. September beschlossen, geisterte diese Satire durchs Internet. Urheber der Karikatur: die Werbeagentur «Feinheit», die auch gelegentlich Auftrage für die Uni Zürich übernimmt. : Dienstag, 11. September 2012, markiert den Beginn der öffentlichen Diskussion zur «Causa Mörgeli». Der «Tages-Anzeiger» berichtet über die schweren Vorwürfen gegen den Titularprofessor unter dem süffisanten Titel «Leichen im Keller des Professors». Das : Seine Vorlesung «Medizinische Museologie» fand mangels Interessenten noch nie statt. gelingt dem Zürcher Blocher-Vertrauten die Wahl in den Nationalrat (Bild). ist er im Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften (SGGMN) aktiv. Im . Er zögert zuerst, ob er den Job annehmen soll - offenbar weiss Condrau, dass die Personalie Mörgeli und der schlechte Zustand des Museums Zündstoff bergen. Ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt, kommt es mit den Vorwürfen betreffend Museum (Bild) und nie gehaltener Vorlesung. Im (Bild) erst am 19. September in der «Rundschau». Im (Bild) erst am 19. September in der «Rundschau». Mörgelis wissenschaftlichen Leistungsausweis: Er sei weder in der Fachliteratur noch in den aktuellen Debatten präsent. Mörgeli spricht von «Brotkorbterror» seiner «linken» Kollegen, die SVP von einer «Schmutzkampagne». Ebenfalls am (Bild): «Der Mörgeli muss zurücktreten! Und die Knochen abstauben gehen in Zürich!» Die beiden Streithähne müssen darauf bei SVP-Doyen Blocher antraben. Bortoluzzi sagt, er habe nur einen Witz gemacht. Am (links) bekannt, an einem Burnout zu leiden. Daraufhin entbrennt eine Debatte, ob Parlamentarier neben ihrem Mandat, das einer 50- bis 70-Prozent-Stelle entspricht, noch seriös ihren eigentlichen Beruf ausüben können. Ebenfalls am : Er bezeichnet den Bericht als fehlerhaft und verleumderisch und fordert die Uni auf, ein Disziplinarverfahren gegen Condrau wegen Persönlichkeitsverletzung einzuleiten. Doch die Uni winkt ab. Auf «Tele Züri» erklärt Mörgeli, er überlege sich, selber Condrau zu verklagen. Gegenüber 20 Minuten Online spricht er von einem (Bild) über die Arbeitszeit getroffen habe. Buschor dementiert. Dann verstummt Mörgeli vorübergehend. Am . Gleichtags schreibt «Der Sonntag»: Die Entscheidung sei gefallen, der Professor werde wegen seinen Mobbingvorwürfen gegen den Vorgesetzten Condrau im Lauf der Woche fristlos entlassen, verkündet das Blatt. Die Uni widerspricht. Die «SonntagsZeitung» macht publik, dass Berufskollegen das ehemalige Vorstandsmitglied Mörgeli . Am . Am engagiert hat. Der frühere Milieu-Anwalt vertritt auch Mörgelis Parteikollegen Hermann Lei, der in der Affäre Hildebrand eine zentrale Rolle gespielt hat. Am Sie verweist darauf, dass Mörgeli schon im November 2011 von den Vorwürfen gegen ihn ins Bild gesetzt worden sei. Die Zürcher Bildungsdirektorin sagt, dass Mörgeli nach dem Ablauf der Gnadenfrist am 21. September seinen Job verlieren werde, wenn die Beurteilung seiner Leistungen negativ sei. Mörgeli widerspricht und ... Mörgeli bekommt am bekommt, wenn die Mitarbeiterbeurteilung am 21. zu seinen Ungunsten ausfällt. Nach Ansicht des Arbeitsrechtlers ist eine Entlassung Mörgelis am Freitag, 21. September, theoretisch dennoch möglich. Die Universität Zürich müsse sich nicht zwingend an die sechsmonatige Frist halten. Das Personalgesetz des Kantons sehe vor, dass auf eine Bewährungsfrist von sechs Monaten in gewissen Fällen verzichtet werden kann. «Von einer Bewährungsfrist kann ausnahmsweise abgesehen werden, wenn feststeht, dass sie ihren Zweck nicht erfüllen kann», so das Personalgesetz.

In der Sonntagspresse ist die causa Mörgeli grosses Thema. Gleich mehrere jetzt bekannt gewordene Details zeigen, dass auch andere Gründe als schlechte Leistungen zur Entlassung geführt haben könnten. So habe die Universität Zürich Christoph Mörgelis Kündigung beschlossen, bevor dessen direkt vorgesetzter Chef eine entscheidende Leistungsbeurteilung fertig gestellt hat. Dies zeigten Dokumente, die der «SonntagsZeitung» vorliegen. Aus diesen gehe hervor, dass die Universitätsleitung bereits «Anfang Woche» beschlossen hatte, Mörgeli zu entlassen.


Das ist nicht unerheblich, denn offenbar erhielt Mörgeli Zusatzaufgaben, mit denen er seine schlechte Mitarbeiterbeurteilung ausgleichen sollte. Offenbar bemüht, seine ungenügenden Noten deutlich aufzubessern, lieferte er angeblich zwischen Februar und September über hundert Seiten an seinen Vorgesetzten Flurin Condrau ab – konkret waren es vier Konzepte. Ausserdem hatte er Weiterbildungen zu besuchen. Doch zu einer Besprechung der Konzepte und der sonstigen Zusatzaufgaben kam es nicht mehr. Bereits am Montag oder Dienstag vergangener Woche wurde beschlossen, das Kündigungsverfahren einzuleiten.

Auch eine politische Komponente

Ein weiteres bemerkenswertes Detail liefert der «SonntagsBlick». Er zitiert eine Aktennotiz über ein Mitarbeitergespräch des SVP-Nationalrats mit seinem Vorgesetzten Flurin Condrau. Diese zeigt, dass auch Mörgelis Auftritt bei der TV-Talkshow Schawinski ein Thema war: «Aussagen ‹zu viele Deutsche in der Schweiz› hält FC (Flurin Condrau, Anmerkung Red.) für sehr ungünstig. FC schätzt seine deutschen, österreichischen, russischen, englischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und musste diese im Anschluss an die TV-Ausstrahlung beruhigen», zitiert die Zeitung aus der brisanten Notiz.
Die Statements Mörgelis seien konträr zur Linie des Fachbereichs: «Die Institutsstrategie von FC besteht in einer sehr gezielten und bewussten Internationalisierung». Mörgelis Auftritt sei, so Condrau, daher «eindeutig institutsschädigend».
Zusammenarbeit mit Person Mörgeli schwierig

Mörgeli schiesst zurück: «Die Universität soll eine SVP-freie Zone werden. Man will mich weghaben, weil ich Werte vertrete, die an der Uni grossmehrheitlich abgelehnt werden: Nein zum schleichenden EU-Beitritt, zum Asylmissbrauch und zur unkontrollierten Zuwanderung.»
Dem widerspricht Professor Philipp Sarasin, Vorsteher des Historischen Seminars: Es gehe nicht um die Partei Mörgelis. «Aber wenn jemand permanent Leute angreift, und sich einem solchen Mass exponiert und Politik macht, ist eine Zusammenarbeit schwierig», so Sarasin gegenüber «NZZ am Sonntag». Uni-Rektor Andreas Fischer stösst im Interview mit der Zeitung ins selbe Horn und räumt ein, dass «gewisse Leute wohl Probleme mit ihm hatten».
Derweil bläst die SVP zum Angriff auf Hochschulen: «Bisher haben wir die Universitäten zu wenig angeschaut. Das wird sich ändern», kündigt SVP-Vize und Strategiechef Christoph Blocher im Interview mit der SonntagsZeitung an. Und er wird noch expliziter: «Die geisteswissenschaftlichen Fakultäten sind heute links unterwandert.» Jetzt werde seine Partei ein besonderes Augenmerk auf die Hochschulen werfen.

Mörgeli-Karikatur stammt von Werbeagentur der Uni

Kaum war Christoph Mörgeli am Freitagmorgen entlassen, kursierte im Internet eine Satire auf das berühmte SVP-Schäfchenplakat. Der Text dazu: «Kein Steuergeld für Uni-Abzocker. Schein-Professoren raus!» Urheber der Karikatur: die Werbeagentur «Feinheit», die auch die Initiative «Schutz vor dem Passivrauchen» betreut. Ihr grafischer Seitenhieb wäre auch nicht weiter problematisch, würde die Agentur nicht auch für die Uni Zürich Aufträge realisieren.

Kommentar: Falls mit diesen neunen Akten belegt werden könnte, dass Mörgeli vor allem als unliebsame Person freigestellt worden ist, würde der Fall Mörgeli noch brisanter und er wäre noch lange nicht vom Tisch. Die Medien haben  neues Futter bekommen. Das Thema kann weitergekocht werden.