Donnerstag, 28. Dezember 2006

Leiden Sie an einer Webpsychose?

Quelle: Die "Psychosen" sind dem Wissenschaftsmagazin "New Scientist" entnommen

Sind Sie ein Wikipediholiker?

Dann verfassen Sie zwangsläufig Wikipedia-Artikel, korrigieren oder ergänzen die Beiträge.

Sind Sie ein Cyberchonder?

Dann machen Sie derart extensive Online-Recherchen, dass Ihre Kopfschmerzen oder Ausschläge eindeutige Hinweise sind auf Krebs.

Sind Sie der Crackberry-Sucht verfallen?

Wenn Sie als Manager selbst an der Beerdigung Ihres Grossvaters Ihr BlackBarry checken, leiden Sie an der Crackbarry-Sucht.

Leiden Sie an Infographie?

Wer ohne bestimmtes Ziel haufenweise Informationen zusammenträgt, ist der Infographie verfallen.

Sind Sie ein Google-Stalker?

Das wäre der Fall, wenn Sie laufend Freunden, Kollegen und Bekannten über Google nachschnüffeln.

Sind Sie ein Egosurfer?

Dann würden Sie bei Google ständig nachschauen, was unter Ihrem Namen eingetragen wird.

Sind Sie ein YouTube-Narzist?

Falls Sie Ihre Ferienvideos und Familienfotos ins Netz stellen mit Filmchen, die nicht einmal die eigene Familie interessieren würde.

Kommentar: Wahrscheinlich stellen viele Leser fest, dass sie noch nicht an einer Web-Psychose leiden. Aber dennoch sind wir alle bestimmt bei einzelnen Krankheiten bereits von Viren befallen und müssen darauf bedacht sein, dass es zu keiner Psychose kommt. Weil ich jeden Tag meine Gedanken im Netz niederschreibe und als Internetautor recht viel vor dem Bildschirm sitze, frage ich mich beim Aufsetzen dieses Beitrages, ob dies vielleicht schon der Anfang einer Internetsucht sein könnte. Ich bin zuversichtlich. Denn dies ist ständig überprüfbar:

Falls bei einem Verzicht Entzugserscheinungen auftreten wüden, dann wäre dies ein Alarmsignal. Gottlob ist dies bei mir noch nicht der Fall.

Gesichtsmimik vererbt?

Forscher von der Universität Haifa in Israel behaupten, dass Gesichtsausdrücke teilweise vererbt werden. Mit 21 Personen, die von Geburt aus blind waren, haben sie längere Interviews geführt und dabei genau beobachtet, wie sie Emotionen ausdrücken. Ebenso wurden 30 Angehörige beobachtet. Obschon die Blinden die Gesichter der Verwandten nie gesehen hatten, glich ihre Mimik derjenigen ihrer Familienangehörigen stärker als der Femden.

(Quelle: PNAS, Bd.103.S.15921)

Kommentar:

Was für uns interessant war, ist die Feststellung, dass bei negativen Emotionen - wie Wut oder Trauer - die Aehnlichkeit am stärksten ausgeprägt war. Vermutlich, weil diese besonders komplizierte Muskelbewegungen voraussetzen.

Die Forscher gehen davon aus, dass Gene bei der Verteilung der Gesichtsmuskeln eine Rolle spielen.