Sonntag, 10. August 2008

Christoph Keckeis gesteht: Er - nicht Bundesrat Schmid - habe im Fall Nef Fehler gemacht.

Er habe von vom Verfahren gegen Nef Kenntnis gehabt und hätte unangenehme Fragen stellen sollen.

Weshalb nimmt Keckeis mit seinem Schuldeingeständnis erst jetzt seinen ehemaligen Chef aus der Schusslinie? Aus meiner Sicht müsste auch Bundesrat Schmid zugestehen, dass er keine unangenehmen Fragen gestellt habe. Auch er hat gravierende Fehler gemacht (Bundesrat nicht informiert über das hängige Verfahren). Schmid sah bei sich nur den Makel, dass er Roland Nef gegenüber zuviel Vertrauen entgegengebracht habe. Er wolle nur auf einer Vertrauensbasis führen.

Ich zitiere blick-online:

Der Chef und sein treuer Soldat: Bundesrat Schmid und der frühere Armeechef Christophe Keckeis. (Keystone)

Die Aussagen von Christophe Keckeis sind brisant: Er habe vom laufenden Strafverfahren gewusst, aber nicht genauer nachgefragt, sagte der ehemalige Armeechef zu Radio DRS. Man habe Schmid zu wenig präzise informiert. Möglicherweise hätten gewisse Leute die Sache auch kaschieren wollen, um sie später zu benutzen.

Von Sexinseraten, die Nef angeblich im Namen seiner Ex-Partnerin geschaltet haben soll, habe er jedoch nichts gewusst, sagte Keckeis. Sicher hätten aber weder er noch Schmid ihre Stimme Nef gegeben, wenn dieser Verdacht bekannt gewesen wäre.

Rücktritt war unausweichlich

Keckeis sieht die ganze Angelegenheit zwar als Privatsache. Leute in der Position von Nef müssten aber ein beispielhaftes Privatleben führen. Obwohl Nef seine Arbeit brillant gemacht habe, sei sein Rücktritt wohl unausweichlich, sagte er.

Für den Verteidigungsminister findet Keckeis nur lobende Worte. Wer Schmid Führungsschwäche unterstelle, wisse nicht, wie er führe. Schmid sei zwar kein herausragender Kommunikator, kenne aber die Dossiers perfekt und führe beispielhaft, sagte Keckeis, der selber während Jahren unter dem Verteidigungsminister gearbeitet hat.

Das Problem ortet er bei der SVP, die derzeit eine Kampagne gegen ihren ehemaligen Bundesrat führt. Es dürfe nicht sein, dass die Armee derart geschwächt werde, sagte Keckeis. Von einem Rücktritt Schmids rät er ab: Bis ein Nachfolger mit den Dossiers vertraut sei, vergehe zu viel Zeit. Dies wäre fatal, sagte er. (SDA)

Kommentar: Ich bin überzeugt. Diese Aussage in einem DRS Interview kommt nicht zufällig im jetzigen Zeitpunkt. Zu Zeit läuft ein Kesseltreiben gegen Bundesrat Schmid. Obschon niemand den gewählten Magistraten zum Rücktritt zwingen kann, bringen die Medien täglich Spekulationen über den Rücktritt Schmids. Es wird ihm Führungsschwäche vorgeworfen. Die linke und recht Allianz könnte ihm die Geschäfte versalzen. Auch die CVP steht nicht mehr hinter Samuel Schmid und es gab diese Woche bereits Vorschlage für Schmids Nachfolge. Die SVP drohte sogar, dem VBS die Mittel zu entsagen, wenn er nicht zurücktrete.

Das Keckeis Interview sehe ich als gezielte Unterstützung des früheren Chefs.

Der Ex Armeechef war bislang nie bereit, Fehler auf sich zu nehmen. Ich erinnere an die Kommunikationspannen beim Jungsfraudrama oder nach seinen unbedachten Medienauftritten.

Tagi online:

Affäre Nef: Keckeis war informiert

Ex-Armeechef Christophe Keckeis stärkt Bundesrat Samuel Schmid den Rücken. Er selber habe bei der Auswahl seines Nachfolgers Roland Nef allenfalls einen Fehler gemacht, weil er nicht genauer nachgefragt habe. Mehr...

20 Min - online:

Affäre Nef

Keckeis wusste von Nefs Strafverfahren

Der ehemaligen Armeechef Christophe Keckeis stärkt dem angeschlagenen Bundesrat Samuel Schmid den Rücken: Bei der Auswahl seines Nachfolgers Roland Nef habe allenfalls er, nicht aber Schmid Fehler gemacht.

Peking: Manipulieren- kein Problem

Eröffnungsfeier: Feuerwerk manipuliert?

zitat bild-online:

Skandal um Olympia-Eröffnungsfeier China fälscht Feuerwerk

Teile der Show wurden schon vor einem Jahr produziert

Feuerwerk symbolisiert Fußstapfen: Teile dieser Show wurden schon vor einem Jahr aufgenommen

Feuerwerk symbolisiert Fußstapfen: Teile dieser Show wurden schon vor einem Jahr aufgenommen

Die Bilder der Eröffnungsfeier
Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking

Das Mega-Feuerwerk zur Olympia-Eröffnungsfeier – alles Schwindel? Ausschnitte der im Fernsehen und im Nationalstadion gezeigten Aufnahmen der spektakulären Show sind offenbar zuvor aufgezeichnet worden.

Aufsehen erregende Bilder von über der Stadt verteilten Fußabdrücken seien nicht live aufgenommen, sondern über ein Jahr lang mit Animationstechniken vorbereitet worden. Das berichtet die Zeitung „Beijing Shibao“ unter Berufung auf einen Angestellten einer Video-Produktionsfirma.

Nur der Letzte von 29 mit Feuerwerk erzeugten Fußabstapfen sei am Freitag live übertragen worden.

Warum wurde die Show nicht komplett live gesendet? Hatte China Angst, dass etwas schief geht?

Angeblich gab es Schwierigkeiten wegen Flugeinschränkungen und zeitliche Probleme. Mit verschiedenen Tricks, wie der Zublendung von Nebel, seien die von Juni 2007 bis Juli 2008 entstandenen Aufnahmen manipuliert worden.

„Wenn ich es mir heute anschaue, war das Video ein wenig heller als die echten Aufnahmen“, sagte der Mitarbeiter der Produktionsfirma, Gao Xiaolong.

„Aber die meisten Zuschauer dachten, es sei echt gewesen – damit hat unsere Arbeit ihren Zweck erfüllt.“

Die Bilder der Eröffnungsfeier

Kommentar: Es ist durchaus möglich, dass bei Filmen gewisse Sequenzen eingespielt werden oder aus technischen Gründen etwas zeitverschoben aufgenommen und nachträglich gesendet werden. Doch gilt beim Filmen immer das Prinzip der Transparenz. Diese Seqeunzen müssten bezeichnet werden! Falls bei den angeblichen LIVE- Aufnahmen Sequenzen ab Konserve eingebaut worden sind, so hätte dies bei der Uebertragung eindeutig deklariert werden müssen. Falls Peking versucht hat, das Feuerwerk heimlich zu manipulieren, so wäre dies ein krasser Verstoss gegen journalistische Gepflogenheiten. Erweist sich die Beschuldigung als richtig, so hätte sich China mit dieser Manipulation der Bilder dem Ziel der grossartigen Darbietung geschadet. Die ehrfurchtsvolle Bewunderung würde dann abgewertet. China hätte dann einmal mehr ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Bestätigung : (Gemäss Spiegel online)

OLYMPIA-ERÖFFNUNGSFEIER

TV-Mitarbeiter gesteht Manipulation von Live-Bildern

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat bewiesen: Kaum eine Nation kann mit Feuerwerkskörpern so imposante Spektakel inszenieren wie China. Doch jetzt hat ein Mitarbeiter des Künstlerteams zugegeben, dass ein Teil der Live-Farbspiele im Fernsehen manipuliert wurde.

Imagepolitur mit opulenter Megashow: Mit einem nie dagewesenen Spektakel verblüffte die Pekinger Olympia-Eröffnungsfeier (mehr...) am Freitag Fernsehzuschauer und Kritiker. "Fantastisch - zu fantastisch" fand das die italienische Tageszeitung "La Repubblica", und der britische "Independent" bekannte: "Es ist schwer, wenn nicht unmöglich zu bestreiten: Das war die größte Show, die die Welt je gesehen hat."

OLYMPIA-ERÖFFNUNG: FARBENRAUSCH ZUM MEGA-SPEKTAKEL

Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (42 Bilder)

Damit ist erwiesen, dass die geschummelten Sequenzen 7,72 Millionen Zuschauer zugemutet wurden. Nur 29 der letzten Fussabdrücke waren angeblich live. Die 14000 Darsteller mussten alle bei den Aufzeichnungen schriftlich bestätigen, dass sie nichts verraten werden. Bei einem Verstoss drohte eine Freiheitsstrafe bis zu sieben Jahren.

Obwohl die Megashow von vielen begeisterten Journalsiten als unübertrefflich bezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass die Irreführung des Publikums dem Image des Riesenreichs China stark geschadet hat. Es wurde mit dieser Manipulation nachträglich demonstriert, was Peking unter Medienfreiheit versteht. Irreführung ist nämlich dort etwas Normales. China hat bestimmt nie damit gerechnet, dass dieses Schummeln je publiziert wird. Wer in China etwas Negatives schreibt, weiss: Er schadet dem Land. So etwas machen die eigenen Journalisten nicht.

Tagi-online:

Olympia: Feuerwerk war gefälscht

Laut einem Bericht der Zeitung «Beijing Shibao» wurde bei der Eröffnungszeremonie ein Teil des spektakulären Feuerwerks zuvor aufgezeichnet und in die weltweiten Live-Übertragungen eingespielt. Mehr...

20 Min-online:

Olympia

TV-Übertragung war manipuliert

Ein Abschnitt der Fernsehübertragung war manipuliert, wie sich jetzt herausstellte. Spektakuläre Bilder von mit Feuerwerksraketen erzeugten «Fussabdrücken» über der Stadt seien nicht live aufgenommen, sondern per Computeranimation erzeugt worden.

Nachtrag 12. August:

20 min online:

Nicht süss genug: Partei liess Sängerin hängen

Ein weiterer Betrug kommt nachträglich an den Tag:

Nach nzz-online:

Zuschauer an Olympia-Eröffnungsfeier nochmals getäuscht

Kommentar: Für China ist die Manipulation der Medien und das Nicht-deklarieren von Informationen Selbstverständlichkeit. Die Machhaber haben kein Verständnis dafür, dass sich die freie Presse aufregt, wenn Sachverhalte für die gute Sache verfälscht werden.

Pekings Sicht der Dinge:

Der Führung in Peking ging es bei dem Massenspektakel vor allem darum, ein perfektes Schauspiel zu bieten, das die Volksrepublik als weltoffenen Olympia-Gastgeber präsentieren sollte. Damit sollten aus chinesischer Sicht die ärgerlichen Vorgänge vor Beginn der Spiele in den Hintergrund gedrängt werden, vor allem die Sorge um die Luftverschmutzung in Peking und die Kritik an der Tibet-Politik.

Für diese Ziele scheinen alle Mittel legal.

tagi-online:

Perfektes Olympia: Mehr Schein als Sein

China will die perfekten Olympischen Spiele im eigenen Land. Dazu ist jedes Mittel recht:

Gefälschtes Feuerwerk,

falsche Fans

und jetzt auch noch gefälschter Gesang. Mehr...

20 Min- online (13.8.08):

Ticketskandal in Peking

Ausverkauft - und doch halb leer

Die Organisatoren melden hochoffiziell ausverkaufte Spiele. Alle Tickets sind verkauft worden. TV-Bilder zeigen eine andere Wahrheit. Eine Besonderheit im Ticketverkauf führt in Peking dazu, dass bei einzelnen Sportarten ausverkaufte Stadien halb leer sind.

Mehr... Bildstrecke

Nachtrag 15. August

Schon wieder eine Täuschung!

Falsche Minderheiten an Olympia-Eröffnung

Im Zusammenhang mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wurde ein weiterer Schwindel bekannt.

Keine Minderheiten: 56 Kinder - alle von der Mehrheit der Han-Chinesen - spielten Eintracht der Ethnien vor.

Keine Minderheiten: 56 Kinder - alle von der Mehrheit der Han-Chinesen - spielten Eintracht der Ethnien vor. Bild: Keystone

Die Kinder, die bei der Zeremonie vergangene Woche neben einer riesigen chinesischen Flagge ins Stadion einzogen, sollten laut Programmheft die Eintracht der ethnischen Volksgruppen in der Volksrepublik darstellen.

Doch keines von ihnen stammte aus einem Minderheitenvolk, wie Yuan Zhifeng von der Tanzkompanie Galaxy dem «Wall Street Journal» sagte.

56 ethnische Gruppen

Im offiziellen Programm hatte es geheissen:

«56 Kinder aus den 56 ethnischen Gruppen Chinas umrahmen die chinesische Nationalflagge». Allerdings gehörten alle 56 in den Trachten der Minderheiten kostümierten Kinder in Wirklichkeit der Mehrheit der Han-Chinesen an. Die Han-Chinesen stellen rund 90 Prozent der chinesischen Bevölkerung.

Kommentar: Das Schummeln geht ruhig weiter.