Donnerstag, 9. Juni 2016

Der Wunsch, unsere Mitmenschen durchschauen zu können ist gross

Die Gesichtsleser finden immer wieder Menschen, die einfache Rezepte schätzen
und sogar bereit sind, dafür zu bezahlen.

Viele gehen davon aus, es sei möglich, Menschen auf Grund von Gesichtsmerkmalen umfassend zu 
analysieren. Obwohl wir heute längst wissen, wie fahrlässig es ist, aus dem Gesicht signifikante Merkmale zu Persönlichkeitsbeurteilungen schlüssig zu beurteilen, boomt dieser Markt.

In meiner Tätigkeit begegne ich oft selbsternannten Experten, die  derartige Gesichtsanlysen propagieren.

Ich zitiere aus der Zeitschrift FACES (Juni 16)

Unter dem Titel "Let's face it!"

macht Pietro Sassi eine Analyse nach einer Foto über die Person des Fussballstars Ronaldo.
Bildergebnis für Fussballstar Ronaldo

Hier seine Beurteilung

STIRNKANTEN:

Die Person hat ein gutes technisches Verständnis, wo er den Ball treffen muss.

DICHTE DER AUGENBRAUEN:

Sie verrät Leidenschaft, Temperament

BREITER NASENRUECKEN:

Die Person ist belastbar, kann mit Druck umgehen.
Belastbarkeit ist jedoch begrenzt

AUSGEPRAEGTE UNTERLIPPE:

In Sachen Frauen hat der Stürmer von Real Madrid einen exklusiven Geschmack

DAS UEBER DEN AUSSENRAND HERAUSRAGENDE INNENOHR:

Verrät grosses Selbstbewusstsein

DER ABSTAND ZWISCHEN AUGE UND BRAUEN IST AM AEUSSEREN ENDE  GROESSER:

Das zeigt, dass der Sportler ein Perfektionist ist

DAS AUSGEPRAEGTE AUGENBRAUENPOLSTER:

Signalisiert manuelle Begabung, handwerkliches Geschick

KOMMENTAR: Es ist erstaunlich, wie viele Leute derartige Analysen ernst nehmen.
Mich erinnert es an das Phänomen  bei Kartenlesern und Wahrsager,n die ebenfalls regen Zulauf haben.
Wenn wir Horoskope lesen, wird uns schnell bewusst, dass es nicht schwer fällt, Formulierungen zu finden, die in der Regel bei allen Menschen mehr oder minder gut zutreffen. Wir hatten schonwährend des Psychologiestudiums Feldversuche gemacht mit intuitiven Prognosen und Beurteilungen. Die Probanten waren nachher überrascht, dass diese spontanen Urteile nicht belegt werden konnten. Sie wurden aber weitgehend als richtig beurteilt.

LINK:


Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
5. Mai 2015 ... Sterndeutern vage, positive Formulierungen. ... Diese Formulierung spiegelt beispielsweise ... zierten Wünsche zählen zur Plausibilitäts-.
www.rhetorik.ch/Aktuell/15/05_07/05_15.pdf

 

Nur Zufall?

Publikation erst nach der Abstimmung

Erst kurz  nach der Abstimmung über die Milchkuhinitiative wurde die jüngste STAU-Statistik publiziert.
Diese zeigt, dass die Staustunden um 6% zugenomme haben. 
Ich zitierer20 Min:

Stau-Statistik



«Die Bürger sind vom Bund beschissen worden»

Die Statistik für 2015 weist eine deutliche Stauzunahme gegenüber dem Vorjahr auf. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung sorgt für Kritik.

storybild Vor allem an Feiertagen wird die Fahrt auf der A2 Richtung
Gotthard zur Geduldsprobe: Mehrere Kilometer Rückstau
zwischen Quinto und Airolo am Ostermontag. (28. März 2016)

Während 22'828 Stunden hat sich 2015 der Verkehr auf den Schweizer Nationalstrassen gestaut, damit nahm die Zahl der Staustunden um sechs Prozent zu. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat diese Zahlen am Montag publiziert – «just einen Tag nach der Abstimmung über die Milchkuh-Initiative», wie der Gewerbeverband in einer Medienmitteilung anmerkt.

SVP-Nationalrat Walter Wobmann ist erbost. «Die Stimmbürger sind vom Bund beschissen worden», kritisiert er. Es sei völlig klar, dass der Publikationszeitpunkt nicht Zufall, sondern Kalkül sei. «Man wollte den Leuten nicht zeigen, wie schlimm es um die Stausituation in unserem Land steht.»


Bund spricht von Zufall
Das Astra widerspricht. Die Auswertungen seien dieses Jahr aufwendiger gewesen als in anderen Jahren, weil sie zum ersten Mal auf Basis eines neuen Verkehrsmodells erfolgt seien. Die Prüfung und Plausibilisierung der Stau-Zahlen nehme eine gewisse Zeit in Anspruch, so Sprecher Thomas Rohrbach. «2015 war die komplette Auswertung Ende April bereit, 2012 erst Mitte August und 2011 gar erst im November.» Es gebe keinen einheitlichen Zeitpunkt für die Kommunikation.

KOMMENTAR:

Grund für die Zunahme der Staus sind laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) vor allem die Verkehrsüberlastungen und nicht Unfälle oder Baustellen. Ich befahre oft  am späteren Abend zwischen 22.00 und 24.00 Uhr wöchentlich die A1 Bern und Winterthur. Auf der Nordumfahrung Zürich stecke ich regelmässig im Stau, aber nicht wegen Verkehrsüberlastung, sondern wegen den ewig vorhandenen Nachtbaustellen. Oft wird von 3 auf 1 Spur reduziert. Dass dieses unprofessionelle Verfahren nicht nötig wäre, zeigen die Baustellen auf den Autobahnen rund um die Schweiz.