Biden stolpert zu oft
Statt alt und weise ist Biden ein alter weisser Mann-zu alt?
Der ewige Biden
Der mächtigste Mann der Welt allerdings widersetzt sich dem Trend: Im fortgeschrittenen Alter von 80 Jahren amtet Joe Biden als amerikanischer Präsident. Das bringt Biden auch Kritik ein. So blockiere er mit seiner erneuten Kandidatur den Posten für jüngere Führungsfiguren seiner demokratischen Partei.
Ist die Kritik an «Sesselkleber Biden» und generell gegenüber älteren Politikern berechtigt? Pasqualina Perrig-Chiello, Entwicklungspsychologin und Expertin für Altersforschung, sieht hier auch problematische Stereotype am Werk: «In unserer Gesellschaft gibt es eine sehr starke, negative Voreingenommenheit gegenüber dem Alter.»
«Ageism» auf dem Vormarsch
Der «Ageism» – also die Altersdiskriminierung – in der Gesellschaft nehme sogar zu, lautet die Diagnose der Forscherin. So werde eine Fülle von negativ behafteten Attributen mit dem Alter assoziiert: «Alte Menschen gelten demnach als verschlossen, altmodisch und antiquiert – und sie verfügen nicht mehr über die nötige kognitive Leistungsfähigkeit.»
Bidens Alter gibt schon länger zu reden. Auch, weil so manch öffentlicher Auftritt nicht ganz so dynamisch war. Erst Anfang Juni befeuerte ein präsidialer Fehltritt die Debatte: Biden fiel auf einem Podium über einen Sandsack und musste von der Security wieder auf die Beine gebracht werden.
«Alt, gebrechlich und unwählbar?», fragte etwa der deutsche «Stern». Bidens Herausforderer Donald Trump verbat sich bei einem öffentlichen Auftritt Witze über die psychische und physische Verfassung Bidens. Die Worte waren allerdings vergiftet: Der Zustand seines Kontrahenten sei zu ernst, um darüber zu scherzen.