Montag, 21. November 2016

Merkel macht es nochmals.

Die Machtfrau will an der MACHT bleiben.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU)tritt erneut für den CDU-Vorsitz und auch für die Kanzlerkandidatur 2017 an.


  • Das Kanzleramt wird im Nachgang der Bundestagswahlen im Herbst 2017 neu vergeben.
  • Die CDU wählt ihre Sitze am 6. Dezember neu. Merkel hat wohl keine ernsthafte Konkurrenz.
Beim Parteitag am 6. Dezember in Essen tritt Angela Merkel wieder als CDU-Chefin an – und ist auch zur vierten Kanzlerkandidatur bereit.
Die 62-Jährige sagte am Sonntagabend in Berlin.
«  Ich brauche lange und die Entscheidungen fallen spät – dann stehe ich aber auch dazu. »

Die Entscheidung ist Merkel offenbar nicht leicht gefallen: «Ich habe sprichwörtlich unendlich viel darüber nachgedacht. Die Entscheidung für eine vierte Kandidatur ist nach elf Amtsjahren alles andere als trivial.» Sie erwarte nicht nur Herausforderungen von Rechts und von Links und eine starke Polarisierung der Gesellschaft. Auch europäisch und international drohten Anfechtungen «für unsere Werte» und «unsere Art zu leben».

KOMMENTAR:

Nachdem sich die Flüchtlingskrise beruhigt hat, steht die Kanzlerin heute weniger unter Druck.
Dies ist aber auf die Schliessung der Balkanroute zurückzuführen und nicht auf Merkels Willkommkultur.
Deutschland hat nach der ersten Welle plötzlich viel mehr Migranten ausgeschafft.
Die Kandidatur wird in den Medien weitgehend positiv beurteilt. Nach den Ueberraschungen in Europa schätzen viele die Konstanz in Deutschland. Die Lage in vielen Ländern ist zu instabil.
«Mein Ziel in der Politik ist es, für den Zusammenhalt in unserem Land zu arbeiten», betont Merkel.
Populisten will sie im kommenden Wahlkampf  nicht mit einer grundlegenden Kurskorrektur bekämpfen. Mit der jetzigen Politik sei Deutschland gut gerüstet.

Bei Anne Will verstand es Angela Merkel einmal mehr, heikle Fragen nicht zu beantworten.
Sie will hinsichtlich Einwanderung, Grenzkontrollen keine Konzessionen machen.
Ihr Kleid in ROT bei Anne Will erinnerte mich an den ersten Auftritt Clintons gegen Trump.
Ein gutes Omen für den Sieg?
Was mir auch noch auffiel: Die geröteten Augen der Kanzlerin.
Und sprechen kann sie: Schnell - mit geläufigen Phrasen.
So wie ein Kind, das heikle Fragen mit einem Wortschwall zuvor kommen will. 
Merkel fehlt leider eine überzeugende Vision.
Es mangelt ihr auch an konkreten Antworten zu den anstehenden Probleme.
Offen ist zudem, mit wem Merkel regieren möchte.
Seit 2005 regiert sie nun schon, mit wechselnden Koalitionen. Mal Schwarz-Rot, mal Rot-Gelb und bald, wenn sie die Wahl gewinnen sollte, wonach es aussieht, vielleicht diesmal  mit Schwarz-Grün.
Eines hat sich in den letzten Jahren gezeigt: Merkel politisiert im Grunde genommen links.
Es fehlt ihr ein klares eigenes Programm.
Rückblickend war Merkels Flüchtlingspolitik ein Flop.
Der Atomaustieg überhastet. Die Dreckschleudern Kohlekraftwerke mussten in die Bresche springen.
Umstritten ist ihre Abschaffung der Wehrpflicht.
Anderseits geht es Deutschland wirtschaftlich sehr gut.
Die Bevölkerung fürchtet sich jedoch vor den Folgen der Globalisierung.
Darauf fehlen Merkel Antworten.
Da sie links politisiert, kann sich die SPD kaum aus der Umarmung Merkels lösen.
Ich befürchte - falls Merkel wieder gewählt wird: Ihre Politik wird weiterhin alternativlos bleiben. Für sie ist nur eines wichtig:
Sie bleibt an der MACHT.