Donnerstag, 24. Juli 2008

Barack Obamas Rede in Berlin begeistert die Deutschen

Der US-Präsidentschaftskandidat in Berlin Obamas Rede begeistert die Deutschen

bild online:

„Völker der Welt, schaut auf Berlin“ +++ „Wir haben ein gemeinsames Schicksal“ +++ „Wir müssen den Frieden der Welt anstreben ohne Atomwaffen“

Barack Obama in Berlin – sein Tag war straff geplant und doch gab es einige Überraschungen. Die Rede an der Siegessäule vor 200 000 jubelnden und begeisterten Fans war der absolute Höhepunkt!

Obama sprach mit 20-minütiger Verspätung. Der Grund: Zahlreiche Fans warteten noch vor den Sicherheitskontrollen auf ihren Einlass!

Der US-Präsidentschaftskandidat sprach sich für ein starkes Bündnis zwischen Amerika und Europa aus: „Ja, es gab Differenzen zwischen Amerika und Europa. Es wird sie ohne Zweifel auch in der Zukunft geben. Aber die Last der gobalen Verantwortung bindet uns aneinander. Ein Wechsel der Führung in Washington wird diese Last nicht von uns nehmen. (...) Amerikaner und Europäer werden mehr tun müssen, nicht weniger.“

Und er kritisierte die USA: „Ich weiß, dass mein Land nicht perfekt ist. Gelegentlich taten wir uns schwer, das Versprechen von Freiheit und Gleichheit für alle unsere Bürger zu erfüllen. Wir haben unseren Anteil an Fehlern gemacht, und es gab Zeiten, in denen unser Handeln rund um die Welt nicht unseren besten Absichten gerecht wurde. Ich weiß aber auch, wie sehr ich Amerika liebe.“

Aber auch für Berlin und die deutsch-amerikanische Freundschaft fand er bedeutende Worte: „„Diese Stadt kennt den Traum von der Freiheit ganz genau. Sie wissen es: Heute abend sind wir nur deshalb hier, weil Männer und Frauen aus unseren beiden Nationen zusammengekommen sind, um zu arbeiten, zu kämpfen, und Opfer für ein besseres Leben zu bringen. (...) Völker der Welt, schaut auf Berlin. (...) Wir haben ein gemeinsames Schicksal.“

Illustration Tagi-online:

obama

Obama will einen Neubeginn mit Europa

Der amerikanische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat in seiner mit Spannung erwarteten Rede für ein neues Verhältnis zwischen Europa und den USA geworben

Und seine Mission ist: Frieden! „Wir müssen den Frieden der Welt anstreben ohne Atomwaffen.“

Die Berliner jubelten ihm zu, immer wieder. Zum Schluss seiner Rede nahm er ein Bad in der Menge, verteilte Autogramme, ließ sich fotografieren. Und darauf hatten die Berliner den ganzen Tag so sehnsüchtig gewartet! Doch bis dahin hielt sich Obama bedeckt, zeigte sich kaum der wartenden Öffentlichkeit.

Rückblick: Um kurz vor zehn landete er am Berliner Flughafen Tegel, fuhr auf direktem Weg ins Bundeskanzleramt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) empfing Obama, sie redeten fast eine Stunde! Danach ging es gleich zum Hotel Adlon – über die Tiefgarage, leider. Denn es gab kaum Sichtkontakt, kaum Möglichkeit für ein Erinnerungsfoto.

Aufregung: In der Zwischenzeit tauchte ein verdächtiges Päckchen im Hotel auf. Das Hotel wurde abgesperrt. Doch wenige Minuten später: Entwarnung! Es handelte sich lediglich um ein Buch mit einem Signierwunsch!

Um kurz nach 14 Uhr ging's dann zum Auswärtigen Amt. Außenminister Frank-Walter Steinmeier empfing Obama, das Gespräch dauerte eine knappe Stunde. Danach sagt Steinmeier über Obama: „Ich habe auch bei diesem Gespräch noch einmal festgestellt, dass unsere Philosophie der Außenpolitik „Kooperation statt Konfrontation“ auch Ziel seiner außenpolitischen Vorstellungen ist.“ Es sei ein „intensives“ Gespräch gewesen, so Steinmeier.

Barack Obama fuhr danach wieder zurück ins Hotel, empfing um kurz nach 15 Uhr Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Der brachte das Goldene Buch der Stadt gleich mit und schenkte Obama einen Berliner Bären. „Berlin ist für die Welt ein Symbol für den Sieg der Hoffnung über die Angst und die Möglichkeit, Menschen in ihrem Streben nach Freiheit zu trennen“, schrieb der Linkshänder nach Senatsangaben in seiner ungewöhnlich langen Botschaft. „Lassen Sie uns gemeinsam auf dieser bemerkenswerten Geschichte aufbauen.“

Um 16.55 Uhr verließ Obama überraschenderweise sein Hotel. In schwarzer Trainingshose, grauem T-Shirt und weißen Turnschuhen! Es ging zum Sport! Ins Hotel Ritz Carlton. Wieder ging alles so schnell, wieder keine Autogramme, keine Erinnerungsfotos für die wartenden Obama-Fans!

Nach einer Stunde hat der US-Demokrat seine Trainingseinheit beendet – fuhr wieder zurück ins Hotel. Und bereitete sich auf seine 28-minütige Rede an der Berliner Siegessäule vor.

Kommentar: Obama sprach nicht wie ein Kandidat, sondern wie ein Weltpräsident. Er verstand es, mit seiner Rede eine Brücke zum Publikum zu schlagen. Obama ist ein begnadeter Rhetoriker. Der Auftritt wird bestimmt in die Geschichte eingehen, so wie die legendäre Rede in Berlin "Ich bin eine Berliner" von John F. K.

Wieder kommt etwas an den Tag:

blick-online:

Trotz dem laufenden Verfahren kam Roland Nef durch den Sicherheitscheck

Prüfungsstelle winkte Nef einfach durch!

Samuel Schmid wollte keine Details über Nefs Stalking-Akte wissen. Schlimmer ist: die VBS-Sicherheitsprüfer offenbar auch nicht

Als Verteidigungsminister Samuel Schmid den Armeechef Roland Nef beurlaubt, ist er des Lobes voll – für seine eigene Arbeit: «Das Verfahren zur Wahl des neuen Chefs der Armee war einwandfrei», sagte er am Montag.

Zwar habe Nef ihm erzählt, dass ihn seine Ex-Freundin angezeigt habe. Heute ist klar, weswegen: Nef soll sie gestalkt haben.

<

Details will Schmid aber gar nie wissen, denn:

Erstens habe Nef ihm versichert, das Nötigungs-Verfahren sei vor Antritt seines Amtes erledigt.

Zweitens habe er, Schmid, gewusst, dass für Nef eine «erweiterte Sicherheitsprüfung» anstehe.

Der Schwarze Peter geht woanders hin

Schmid schiebt den Schwarzen Peter damit der Gruppe «Informations- und Objektsicherheit» (IOS) zu: eine VBS-interne Stelle, der die Sicherheitsprüfungen unterliegen.

Und Schmid weiss, dass er sich so mit den Stalking-Details nicht beschäftigen muss. «Die IOS erstellt zwar ein Dossier», erklärt VBS-Sprecher Sebastian Hueber, «der Auftraggeber der Überprüfung erfährt aber nur das Resultat: rotes oder grünes Licht.»

So kam es auch: Schmid erteilte noch im Juni, gleich nach Nefs Wahl am 8. Juni, den Auftrag zur Personenprüfung. Die IOS fragte bei Polizei und Betreibungsamt nach, führte ein langes Gespräch mit Roland Nef – und gab im Dezember ihr Placet: alles okay.

Gerade rechtzeitig vor Nefs Amtsantritt am 1. Januar.

Kein Alarm

Doch warum schlug die IOS nicht Alarm? Denn gemäss Verordnung erhebt sie Daten «über laufende oder abgeschlossene Strafverfahren». Und die Prüfer erfuhren bald von Nefs Taten: Gemäss «Sonn-tagsZeitung» reichte die Zürcher Polizei dem Inlandnachrichtendienst DAP bereits am 23. Juli 2007 den Vermerk weiter: «Strafverfahren: Nötigung etc. pendent».

Die Angelegenheit liess sich also nicht dadurch erledigen, dass Nef seine Ex-Freundin im September mit Schmerzensgeld zum Rückzug ihrer Stalking-Anzeige brachte.

Wurde die Nötigungs-Akte bestellt?

Der Nachrichtendienst reichte die Info weiter. «Wir geben Polizeidaten immer tel quel an die IOS-Gruppe weiter», sagt DAP-Sprecherin Danièle Bersier. «Eine Wertung nimmt dann erst sie vor.»

Ob die IOS Nefs ganze Nötigungs-Akte bestellte, ist unklar. Sicher ist: Im Dezember gab sie ihr Okay. Dabei hätte sie laut Gesetz auch einen Vorbehalt anmelden können. In diesem Fall hätten Samuel Schmid und seine Bundesratskollegen das IOS-Dossier studieren können – falls Nef das gestattet hätte. Und der hätte kaum ablehnen können.

Die VBS-internen Prüfer blieben also stumm, obwohl sie vom Stalking-Vorwurf hätten wissen müssen. Und Schmid wunderte sich nicht über die kulanten Prüfer, obwohl er von der Anzeige gegen Nef sogar noch vorher wusste.

Wieder zwei Einwände mehr – gegen Schmids angeblich so «einwandfreies» Verfahren.

Kommentar:

Ich gehe davon aus, dass morgen in Bern derartig happige Ungereimtheiten überprüft und nicht unter den Tisch gewischt werden. On verra.