Entscheiden können
Entscheider sind dank kommunikativer Kompetenz erfolgreich
(Entwurf)
Entscheider sind Personen, die eine Schlüsselposition innehaben und wichtige Entscheidungen treffen müssen.
Im Unterschied zu unseren alltäglichen problemlosen Optionen, die wir wählen müssen, sind Entscheide von Führungskräften oft folgenschwer. Entscheider müssen unter Zeitdruck eine Position beziehen, sich festlegen, etwas bejahen oder verneinen. Die Angst, sich falsch zu entscheiden, ist deshalb nachvollziehbar. Entscheider mit einer ausgeprägten kommunikativen Kompetenz haben mehr Erfolg.
In der Praxis zeigt sich, dass wir bei Entscheidungsprozessen fähig sein müssen, gut zuzuhören, weiterführende Fragen zu stellen, um relevante Informationen zu erhalten. Dank Diskussion und Austausch mit Menschen können Vor- und Nachteile eines Entscheides herausgeschält werden.
Wir müssen uns stets an die bewährten Phasen des Entscheidungsprozesses halten:
1. Informationen, Optionen in Ruhe ordnen.
2. Was hat Priorität? Braucht es Sofortmassnahmen?
3. Auch wenn es eilt, Ruhe bewahren, sich Denkzeit verschaffen. Wenn möglich „eine Nacht darüber schlafen“.
4. Sich im Führungsstab Kritik, Bedenken, Hinweise, Vorschläge anhören und klären.
5. Dann allein evt. mit dem Stabschef allein - in einem ungestörten Raum Vor- und Nachteile notieren und vergleichen.
6. Entscheid fällen und die Anordnung (Entscheid) eindeutig und klar formulieren.
Alle Notfallorganisationen (Sanität, Feuerwehr, Armee) kennen einen ähnlichen Führungsrhythmus. Diese Schritte werden so lange trainiert, bis sie ritualisiert werden können.
Ich kenne eine Studentin, die nach der Matura festgestellt hat, dass sie noch ein Defizit hat hinsichtlich Entscheidungsfähigkeit. Vor dem Studium ging sie freiwillig in die Armee und schloss als Frau Leutnant die Armeephase ab. Dieser Umweg war kein Zeitverlust, denn die Studentin hatte ihre Entscheidungskompetenz vor dem Studium wesentlich verbessert. Das zahlte sich letztlich aus.
In der Armee gibt es einen klassischen Führungsrhythmus für Entscheider. Erhält beispielsweise ein Offizier einen Auftrag und muss sich entschieden, was anzuordnen ist, legt er das Problem seinem Stab vor. Von diesen Fachoffizieren nimmt er alle Bedenken, Hinweise und Vorschläge entgegen. Der Transportoffizier macht vielleicht auf gesprengte Brücken aufmerksam und der Nachrichtenoffizier weist auf die besondere Lage hin usw.
Dann zieht sich der Entscheider ins stille Kämmerlein zurück und entwirft zusammen mit dem Stabschef die Befehlsausgabe, die nachher vom Stab nicht mehr hinterfragt werden kann.
Auch in der Privatwirtschaft wird beispielsweise Zugbauer Peter Spuhler bei Stadler Rail, den Entscheid über den Ankauf von neuen kratzfesten Fenstern nicht vorschnell über den Leist schlagen.
Er wird zuerst die Anbieter mit Fragen löchern, bis er über alle Details Bescheid weiss (Kosten, Lieferfristen, Garantieen usw.). Nachdem er mit seinen engsten Mitarbeitern eine Machbarkeitsstudie durchgeführt hat, ob der Ersatz zeitgerecht möglich ist, wird er entscheiden können, ob er nun den Kunden ein Angebot unterbreiten will.
Analoge Phasen gibt es auch bei der Werbung: Wenn entschieden werden muss, welche Kampagne gefahren werden muss, lohnt sich ein adaptierter Rhythmus der Entscheidungsfindung.