Mittwoch, 14. April 2010

Eklat an der GV der UBS!!!!!

Nach dem überraschenden Entscheid, den UBS Managern fürs Jahr 07 keine Décharge zu erteilen, konnte man in den Medien lesen:

- Schlappe

- Ohrfeige für Villiger

- Rache der Aktionäre

- Eine Bombe ist geplatzt

- Heute wurde Wirtschaftsgeschichte geschrieben

- So etwas gab es noch nie bei einem börsenkotierten Unternehmen

- Kurer, Wuffli, Ospel, Rohner und Co abgestraft

Hier verweigern die Aktionäre die Décharge für Ospel & Co.

UBS steht derzeit wieder besser da - ist zurück im Geschäft und die Zahlen sind gut. Grübel hat innert weniger Zeit etwas erreicht. Es ist deshalb verständlich, dass der Führung fürs 2008 und 2009 von den Aktionären entlastet wurde.

Doch hat die UBS nicht gemerkt, dass es die Bevölkerung nicht akzeptiert, dass man zur Bonipolitik zurückkehrt, als sei nichts geschehen.

Aus meiner Sicht, war der Verzicht auf eine BONUS UND MALUS politik ein Kapitalfehler.

Rhetorisch erlebten wir am heutigen Tag viele Redner, die gut sprachen. Doch gab er anderseits am heutigen Redemarathon recht viele peinliche und fragwürdige Auftritte (strukturlos, zu langfädig, zu unbeherrscht).

Gefallen hat mir jener Kleinaktionär, der über die mangelnde Selbstkritikfähigkeit der Bank sagte:

"Sieht man da wenigstens Scham, Schuldbewusstsein? Schuld gibt es bei der UBS nur in Form von Schulden und diese Schulden tragen in der Regel nur die Andern!"

Ex-Bundesrat Villiger kam heute rhetorisch erstaunlich gut weg:

UBS-Präsident Kaspar Villiger: Er hat sich gegen den Bundesrat gestellt. (Keystone)

UBS-Präsident Kaspar Villiger: Er hat sich gegen den Bundesrat gestellt. (Keystone)

Obschon er am Anfang eher trocken die Texte verlas, leitete der erfahrene Politiker die Versammlung souverän, schlagfertig, redegewandt, seriös und mit grossem Engagement.

Schade: Wenngleich der Auftritt überzeugte, hatte Villiger dennoch wenig erreicht.

Nachtrag:

Quelle TAGI:

UBS-Aktionäre schreiben Schweizer Wirtschaftsgeschichte

Von Philipp Löpfe. Aktualisiert vor 26 Minuten

Das Risiko der Märkte hat die neue UBS-Leitung im Griff, das politische Risko hingegen nicht. Mit gegen 53 Prozent haben die Aktionäre die Décharge für das Jahr 2007 verweigert.

1/26 UBS-Präsident Kaspar Villiger musste die Absage an die Décharge für 2007 zur Kenntnis nehmen. Bild: Reuters

Quelle 20 Min:

Überraschung bei der GV

14. April 2010 17:53; Akt: 14.04.2010 18:52 Print

UBS-Aktionäre watschen Ospel abUBS-Aktionäre watschen Ospel ab

Ohrfeige für die UBS-Führung: Die Aktionäre haben die Décharge für die UBS-Führungsetage der Jahre 2007 abgelehnt. Für die Jahre 2009 und 2008 wurde Entlastung erteilt. 149 Kommentare

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Oswald Grübel und Kaspar Villiger an der UBS-GV (Bild: Reuters/Arnd Wiegmann)

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Nicht alle hyperaktive Kinder müssten mit Ritalin behandelt werden

Wir vergessen, dass...

Sie zappeln herum, können sich nicht konzentrieren, hören nicht zu, träumen, stören den Unterricht, machen Flüchtigkeitsfehler und haben bei der Arbeit kein Durchstehvermögen.

Zeigen sich solche Symptome, finden Eltern und Lehrer Erleichterung, indem ein Medikament (Ritalin) verabreicht wird.

Doch - lange nicht alle Problemkinder leiden an einem ADHS-Syndrom d.h. einer Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung. Viele Kinder müssten nicht mit Ritalin ruhig gestellt werden. Oft liegt die Ursache darin, dass Eltern und Lehrpersonen nicht mehr bereit sind, die KONZENTRATION auf nur EINE Sache zu trainieren. Leider wird an Pädagogischen Hochschulen von zahlreichen Didaktikern und Methodikern das "Rhythmisieren", und der stete "Wechsel der Methoden" empfohlen. Bei Hospitationen wird bei einer Beratung beanstandet, wenn man nicht in jeder Stunde möglichst alle Sinnen anspricht oder die Kinder eine ganze Stunde nur schreiben lässt.

Um sich besser konzentrieren zu können, braucht es:

- Sich ein herausforderndes Nahziel der Aufgabe fordern

- Es braucht innere Ruhe. Mit vielen Dingen im Kopf kann man sich schlecht konzentrieren. Ruhe lässt sich organisieren (günstiger Zeitpunkt wählen).

- Es bedarf auch der äusseren Ruhe. Es geht nicht nur darum, den Lärm zu vermeiden. Gemeint ist das Fehlen von Unterbrechungen und Ablenkungen! (Tf. und Handy ausschalten)

- Es geht um die Fähigkeit der VERTIEFTEN Konzentration. Wer sich diese Konzentration aneignet wird beim Arbeiten den FLOW erfahren.Im Flow erleben wir das Lernen angenehmer. Die Konzentration fällt leichter. Wir sind entspannter, wacher. Der Geist fliesst. Ein gutes Gefühl befällt uns. In diesem Zustand arbeitet unser Gehirn ökonomischer. Wir ermüden weniger, weil nur jene Bereiche aktiviert werden, die benötigt werden. Aufmerksamkeit und Denken ist ganz auf die Aufgabe fokussiert. Es kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass gute Lerner bis 40 % der Lernzeit im FLOW verbringen, während die Ungeübten nur auf 16 % kommen. Doch bringt der Flow vor allem auf emotionaler Ebene am meisten. Der FLOW Zustand wird als angenehm empfunden. Die Bündelung des Denkens vermittelt das Gefühl von innerer Harmonie. Fazit:

Die Konzentrationsfähigkeit kann geübt werden.

Bereits im Vorschulalter, im Kindergarten und während der ersten Schuljahre wird die Abwechslung gross geschrieben.

Ein Kind sollte sich angeblich nie langweilen d.h. auch nie an einer Tätigkeit LANGE WEILEN. Ich habe in einer Lehrerfortbildung einmal die Lehrkräfte bewusst irritiert, indem ich ihnen empfohlen hatte, ab und zu bewusst im Unterricht das - VERWEILEN KOENNEN bei einer Tätigkeit - zu trainieren. Beispielsweise: Mehrere Stunden an einem Bild zu malen (bis es fertig ist) - Pausen sind dabei selbstverständlich erlaubt. Oder: Ein paar Stunden sich in eine Schreibarbeit zu vertiefen. Oder: Eine ganze Stunde lang Rechnungsaufgaben lösen zu lassen. Die Fähigkeit - ohne zu reden - sich in eine Arbeit zu vertiefen (sich zu konzentrieren, kann gelernt, trainiert werden, so wie das Lesen und Schreiben.

Doch muss die Fähigkeit der ACHTSAMKEIT in der Praxis gepflegt werden. Viele Kinder werden zu Hause ständig während einer Tätigkeit gestört und unterbrechen laufend die Arbeit. Sie haben sich dadurch eine Zapp-Mentalität angewöhnt. Sie lassen sich auch bei anderen Tätigkeiten ständig unterbrechen oder unterbrechen ihre Arbeit selbst nach Belieben.

LINK:

Zapp-Verhalten

19. Juli 2003 ... Diese ungewohnte Lärmkonstanz weckt möglicherweise die Zapp-Person, die auf den ständigen Wechsel konditioniert ist. ... www.rhetorik.ch/Zappen/Zappen.html - Cached - Similar

Lehrkräfte müssen davon ausgehen, dass die Kinder im Elternhaus und Kindergarten selten schon gelernt haben, sich zu konzentrieren.

Wie können wir das "Sich Konzentrieren"

- das "Verweilen an einer Tätigkeit"

- das "Durchstehvermögen"

- das "stille Arbeiten" nachträglich beibringen, wenn es die Kinder früher nie gelernt haben?

--> Schalten wir unnötige Unterbrechungen aus!

LINK:

  1. Saegeblatteffekt (Zeitmanagement)

    1. Juni 2007 ... Nach jeder Unterbrechung müssen wir uns neu eindenken und neu einarbeiten. Dies kostet Energie und Zeit. Bei wichtigen oder komplizierten ... www.rhetorik.ch/Saegeblatteffekt/Saegeblatteffekt.html - Cached - Similar

--> Führen wir Rituale ein.

- Es gibt hervorragende Konzentrationsübungen.

- Sorgen Sie auch dafür, dass die Kinder - als Ausgleich zu Konzentrationsphasen - auch sportlich gefordert werden und den Bewegungsdrang ausleben können

- Chauffieren Sie die Kinder nicht zur Schule. Verlangen Sie, dass Ihr Kind mit dem Fahrrad oder zu Fuss zur Schule geht.

- Machen sie Wanderungen und Spiele im Freien

LINKS:

Mut zum Vereinfachen

Alpha Artikel vom Juli 2005: Mut zum Vereinfachen. www.rhetorik.ch/Vereinfachen/Vereinfachen.html -Cached - Similar

Präsent sein

20. Juni 2005 ... Dabei jedes Mal 100 prozentig präsent zu sein. Medientraining ist ein Muss. Piloten können fliegen - dennoch verbessern sie laufend ihr ... www.rhetorik.ch/Praesent/Praesent.html -Cached - Similar

Aufforderung der Gewalt oder nur Worte der Befindlichkeit?

On verra!

«Der 1.-Mai-Slogan überzeugt mich nicht»

«Der 1.-Mai-Slogan überzeugt mich nicht»

von Roman Hodel - Stadtpräsidentin Corine Mauch kritisiert den umstrittenen 1.-Mai-Slogan «Verlieren wir die Beherrschung». Sie sieht darin aber keine Gewalt-Aufforderung. 0 Kommentare

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1.-Mai-Krawalle im vergangenen Jahr. (Reto Oeschger)

Das 1.-Mai-Komitee trägt dieses Jahr dick auf: «Moneypulation – Verlieren wir die Beherrschung» heisst der provokative Slogan. Bürgerliche Politiker halten dies laut Medienberichten für eine Aufforderung zu Gewalt. Auch Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) ist vom Motto wenig begeistert – obwohl ihre Partei dem Anlass grundsätzlich wohlgesinnt ist: «Der diesjährige Slogan überzeugt mich nicht, denn er thematisiert lediglich Befindlichkeiten, anstatt eine politische Aussage zu machen.» sagt sie auf Anfrage von 20 Minuten. «Ein schlechter Spruch hat aber keinen Einfluss auf allfällige Gewalt am 1. Mai.»

Das sieht man bei der SVP anders und plant deshalb einen Vorstoss: Demnach sollen Krawallschäden künftig dem 1.-Mai-Komitee verrechnet werden können. Heute ist dies gemäss dem kantonalen Polizeigesetz nicht möglich, weil es sich um eine politische Demonstration handelt. «Wenn gar Klubs wie der FCZ für Schäden von Chaoten zahlen müssen, soll auch das 1.-Mai-Komitee zur Kasse gebeten werden», sagt SVP-Fraktionschef Mauro Tuena.

Offen ist zudem, wann das 1.-Mai-Fest dieses Jahr starten darf – direkt nach dem Umzug oder erst am Abend. Heute will der Stadtrat seinen Entscheid bekanntgeben.

Rhetorischer Argumentationsnotstand im öffentlichen Islam-Diskurs?

Gedanken zur Rhetorik der Fundamentalisten: Muster und Techniken der Fundamentalisten

- Weshalb haben religiöse Fanatiker in Diskussionen oft so leichtes Spiel?

- Wie müssen wir uns bei Mediendiskussionen verhalten?

von Marcus Knill*

Die Analyse zahlreicher Diskussionsrunden und Filmsequenzen macht bewusst, weshalb extreme Sektierer (Scientologen, extreme religöse Gruppierungen (USA) oder wortgläubige Islamisten) meist breit zu Wort kommen und die säkulare Mehrheit sich kaum zu wehren weiss. In Fernsehsendungen, Zeitungsberichten und anderen Medien kommen die fundamentalistischen Exponenten oft recht gut weg.

Ein Beispiel: Die Kopftuch- oder Burkadebatte wird in allen Sendungen von den Fundamentalisten rhetorisch geschickt ins Spiel gebracht. Kopftuch und Burka werden von den Islamisten gleichgesetzt. Im Namen der Religionsfreiheit werden Parallelen zu Kopftuch tragenden Frauen (Walliserfrauen oder schleiertragende Klosterfrauen) gezogen. In der Argumentation wird die Unterordnung der Frau und der Verzicht auf die Selbstbestimmung ausgeklammert. Obschon die Burka im Koran nicht explizit erwähnt wird. Dort heisst es lediglich, die Frauen sollen die Dschallaba tragen, ein Kleid von den Schultern bis zu den Füssen, der Kopf bleibt frei. Diese Zeilen werden aber von den Fundamentalisten als Zwang zum Burka tragen ausgelegt.

Wer vermummt ist, kann nicht identifiziert werden. Gangster, Einbrecher und gewaltbereite Demonstranten vermummen sich. In jeder Bank, bei Behörden, am Zoll oder in der Bahn, überall muss man das Gesicht zeigen. Weshalb sollte diese selbstverständliche Offenlegung des Gesichtes nicht verlangt werden? Jüngst sorgte eine burkatragende Autofahrerin für grossen Aerger in den Medien, weil sie nicht gebüsst werden konnte. Auf der Polizeifoto konnte die fehlbare Fahrerin nicht identifiziert werden. Es ist erstaunlich, wie solche Fakten Aspekte in Diskussionen viel zu wenig aufgezeigt werden.

Folgende Muster dominieren die Rhetorik der Fundamentalisten:

Das Extreme, die Dogmen werden durch beschönigen und verharmlosen geschickt und gewandt umgedeutet.

Aus dem legalen Schlagen der Frauen wird nur ein kleines zahnstocherähnlichens "Stöcklein" benutzt und lediglich leicht geschubst (SF CLUB).

Fakten werden unterdrückt:

Es wird behauptet alle islamische Redner würden in der Schweiz als Hassprediger bezeichnet.

Fanatismus wird mit Weichspülern salonfähig gemacht:

Ehrenmorde, Beschneidung von Mädchen, Steinigungen, Bombenterror würde die Schweiz gar nicht betreffen. Viele Aussagen seien Behauptungen und würden bei uns falsch ausgelegt.

Einseitiger Toleranzanspruch:

Der Koran wird Fundamentalisten wortwörtlich genommen , ohne die geringste Toleranz. Von der Gegenseite wird hingegen Dialogbereitschaft und Toleranz gefordert.

Fanatiker beherrschen Lenkungstechniken:

Werden frühere Gewalttaten oder Missstände angesprochen, wird sofort das Thema gewechselt. Oder es heisst dann: Wir wollen nicht zurückblicken, schauen wir lieber nach vorn. Damit ist das unangenehme Thema vom Tisch.

Werden Widersprüche aufgezeigt (Warum geben Sie keiner Frau die Hand.

Weshalb gibt aber der Kollege dennoch die Hand), wird diese unangenehme Frage abgeblockt mit dem Hinweis:

Dies ist der Entscheid jedes Einzelnen. Doch niemand hakt nach und will wissen, wo die Grenze der freien Entscheidung im Alltag ist. Das Selbstbestimmungsrecht fehlt sonst bei Fundamentalisten.

Begriffe werden neu definiert:

Integration wird angeblich bejaht. Wer aber dem auf den Grund geht, merkt: Integration heisst bei den Fundamentalisten lediglich: Die Sprache des Landes erwerben. Alles andere wird abgelehnt.

Ein Anpassen an die Sitten und Gebräuche der anderen Kultur wird als ASSIMILATION verworfen. - Bei Vorwürfen "Gewalt gegen Frauen" folgt ein Redeschwall über Gewalttaten der Männer in unserer Zivilisation. Und schon ist das Thema vom Tisch.

Das Gegenüber fühlt sich schuldig und hakt nicht mehr nach.

Die Unfehlbarkeit des Korans darf niemand hinterfragen. Es gibt keine Interpretation. Die Bedenken - Gewalttätern (Selbstmordattentäter) gegenüber - werden mit dem Argument weggewischt: Das sind nur ganz wenige, denn die Mehrzahl der Gläubigen lehnt terroristische Anschläge ab. Es gibt in der Schweiz keine fanatischen Selbstmordattentäter.

Erkenntnis aus den Diskussionen:

Eine diffuse Angst vor Fundamentalisten schimmert bei allen Diskussionen durch, wenngleich uns die Wortführer der Extremisten weis machen wollen, es sei ja bei uns nichts zu befürchten, rechtlich könne man ihnen nichts vorwerfen. Ich hatte Gelegenheit in Berlin, hinter die Kulissen des Staatssicherheitsdienstes zu sehen. Mich erstaunte es, dass vor allem deutsche KONVERTITEN gewaltbereit sind, und sich ausbilden lassen, wie man sich für die heilige Sache opfern kann. Ich habe einfache Anleitungen zum Bauen von Bomben gesehen - auch im Internet. Dies gab mir zu denken.

Seit einem Vortrag in Schaffhausen von Ulrich Tilgner, der Filmaufnahmen an Kontrollpunkten im Irak gezeigt hatte, verstehe ich die diffuse Angst der Bevölkerung besser. Bei Fundamentalisten braucht es nämlich nur ganz wenige Personen um eine Katastrophe zu inszenieren. Das Argument, es gebe nur wenig Extremisten hilft nicht weiter. In der Praxis ist es so, dass beispielsweise in Irak kein Soldat oder Polizist an einem Check point Bombenträger festnimmt. Die Kontrolleure wissen ganz genau: Würden sie die Selbstmordattentäter kontrollieren, hiesse dies, mit ihnen in die Luft zu fliegen. Und wer will schon feiwillig umkommen.

Folglich: Man drückt beide Auge zu und der Film veranschaulichte, wie Verdächtige problemlos passieren konnten.

Die Oeffentlichkeit ist sich heute viel zu wenig bewusst, dass die moderne Technik (Handy, Internet, Sprengstofftechnik) - verbunden mit ideologisch- religiösem Gedankengut brisant ist.

Samuel Huntington hat 1996 in seinem Buch "Kampf der Kulturen" darauf aufmerksam gemacht, dass Fundamentalismus und moderne Technik ein hochexplosives Gemisch ergeben. "Die Art wie wir mit dem Fundamentalismus umgehen, entscheidet über unser Ueberleben im 21. Jahrhundert", sagte er. Seit Jahren stellen wir fest, dass die religiöse Rückeroberung mit modernen, neuen Mitteln System hat. Die grössten Mächte scheitern mit ihren Armeen und besten militärischen Mitteln gegen jene Fundamentalisten, die bereit sind, sich für ihren Glauben zu opfern . Gut ausgerüstete Armeen beissen sich seit Jahren an Fundamentalisten die Zähne aus. (Afghanistan, Irak usw)

Worauf beruht der Erfolg des Fundamentalismus?

Mit ihrer einfachen Sicht der Dinge, dem absoluten Glauben an Dogmen wird für die Gläubigen das Leben vereinfacht.

Menschen, die im freiheitlichen Raum überfordert sind, erhalten durch die einfachen strengen Regeln Halt. Sie müssen nicht mehr Fragen stellen, nicht mehr nachdenken. Es gibt keine Zweifel mehr. Sie können blind glauben (haben blindes Vertrauen).

Wie sollen wir uns in Diskussionen mit Fundamentalisten verhalten?

Wer an Gesprächsrunden teilnimmt, sollte sich vor allem sehr gut vorbereiten.

Er müsste Fakten sammeln und sollte die raffinierten Dialoge trainieren. Während den Debatten gilt es, gut zuzuhören Ausweichtechniken und rhetorische Tricks müssen wahrgenommen, erkannt werden.

Nennen wir sie beim Namen und entlarven sie.

"Fragen statt sagen" ist eine rhetorische Kunst, die man lernen kann.

Wenn ausgewichen wird, müssten die Gesprächspartner den Mut haben, auf wichtige Punkte zurückzukommen.

In der erwähnten Sendung CLUB über den Fundamentalismus war es vor allem Christine Maier, die es verstand, Ungereimtheiten auszusprechen und konkrete Fragen zu stellen.

Bei Dialogen gilt es, Grenzen auszuloten, Widersprüche aufzudecken! Die Forderungen nach einer Parallelgesellschaft werden stillschweigend hingenommen.

Wir müssen auch von den Fundamentalisten Toleranz fordern.

Ich würde subversiv argumentieren: Anstatt zu sagen: "Was Sie sagen - ist falsch!" würde den Gedanken weiter spinnen: "ICH ZEIGE DIR WAS DU GLAUBST" (und das dann aufzeigen!"

Als Kommunikationsberater wurde ich gefragt:

Sollte man den Medien nicht abraten, Fundamentalisten (Militante Islamisten, Scientologen, Evangelikale usw.) zu öffentliche Diskussionen einzuladen?

Als Berater weiss ich, dass sich Menschen mit fundamentalistischem Verhalten durch noch so gute Argumente nicht von ihrer Sicht abbringen lassen. Das gilt bei allen fundamentalistischen Ansichten (Politik, Religionen, Gesundheitsfragen) Dennoch bin ich prinzipiell gegen Zensur, Redeverbote, Maulkorbpolitik. Mir ist die Meinungsfreiheit ein wichtiges Gut. Doch gibt es dort Grenzen, wo eine Bewegung einer kriminellen Vereinigung angehört.

* Marcus Knill ist Kommunikationsfachmann und analysiert laufend Persönlichkeiten im virtuellen Buch www.rheotrik.ch

Nachtrag TAGI:

«Das Schlagen der Frau ist kulturell bedingt»

Ist der Bieler «Islamist» Nicolas Blancho eine Gefahr für die Schweiz? Im Interview distanziert er sich von Gewalt. Er fordert aber die Einführung eines eigenen Schulsystems für muslimische Kinder in der Schweiz

Nachtrag TAGI:

KONVERTITEN SIND AM RADIKALSTEN

Nicolas Abdullah Blancho, Präsident des radikalen Islamischen Zentralrats der Schweiz, ist ein Konvertit. Ebenso sein Pressesprecher Quaasim Illi und der umstrittene deutsche Prediger Pierre Vogel, der wiederholt auch in der Schweiz in den Schlagzeilen stand. Der Zentralrat ist in unserem Land das Sammelbecken für radikale Konvertiten. Wie lässt es sich erklären, dass sich junge Männer einen langen Bart wachsen lassen und sich fremden Dogmen unterwerfen?

Messianischer Eifer

Solche Konvertiten sind unabhängig von der Religion Überzeugungstäter. Glaube und Ideologie dominieren ihr Bewusstsein. Die einzigen relevanten Werte und Inhalte erkennen sie in der übersinnlichen Welt. Sie suchen den exotischen Kick, um die Sehnsucht nach dem religiösen Abenteuer zu befriedigen. Deshalb müssen sie alles niederreissen, was sie an ihre Vergangenheit bindet. Der Glaubenswechsel ist Signal und Ritual zugleich: Sie betäuben ihr Bewusstsein, um eine neue Identität zu erzwingen. Eine der Welt zugewandte Sinnlichkeit ist für sie Gefühlsduselei.

Für den Glaubenswechsel zahlen die mehrheitlich jungen Konvertiten einen hohen Preis. Deshalb sind ihre Erwartungen an die neue Religion unerfüllbar hoch. Sie verschreiben sich dem neuen Glauben und sind von einem messianischen Eifer beseelt.

Hinter dem Phänomen verbergen sich vielfältige Ursachen. Konvertiten sind oft verhaltensauffällig oder emotional unausgeglichen. Manche schaffen den Übergang von der Pubertät, die geprägt ist von Hormon-schüben und radikalen Weltbildern, ins Erwachsenenleben nicht. Deshalb entwickeln sie einen Hass auf die Aussenwelt. Der Weltschmerz lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Die Schuld für ihr Verlorensein und ihre Desorientierung suchen sie in der «alten Welt». Darum verbünden sie sich mit dem «Feind» und suchen Halt in radikalen Gemeinschaften. Die Aussenwelt wird zur Projektionsfläche ihrer eigenen Ängste und Unsicherheiten. Mit dem Glaubenswechsel fliehen sie vor sich und den eigenen Problemen. Bei vielen ist die Konversion eine Rebellion gegen die Eltern oder die Gesellschaft.

Überidentifikation aus Angst

In der Übergangszeit sitzen die Konvertiten zwischen allen Stühlen. Um die innere Zerrissenheit zu überwinden und sich gegen die Widerstände zu behaupten, entwickeln sie eine Überidentifikation mit dem neuen Glauben. In einer Art Autosuggestion indoktrinieren sie sich selbst und werden immer radikaler. Sie müssen sich und der Umgebung beweisen, dass sie den richtigen Weg gewählt haben.

Gleichzeitig bleiben Konvertiten in ihren neuen Glaubensgemeinschaften lange Zeit Fremde und werden misstrauisch beobachtet. Die emotionale Bindung harzt, weil sie nicht in der Mentalität und Tradition ihrer neuen Umgebung verwurzelt sind. Um sich Vertrauen und Zuneigung zu erkämpfen, kompensieren sie ihre Unsicherheit mit Überanpassung und Übereifer. Sie suchen ein neues Fundament und entwickeln dabei gern fundamentalistische Tendenzen. Dabei leiden sie an einem mangelnden Selbstwertgefühl. Das sind klassische Sektensyndrome.

Schematisches Empfinden

Der abrupte Glaubenswechsel führt oft zu einer emotionalen Regression. Nur so lassen sich die Sehnsucht nach dem Absoluten und die eigene Weltsicht einigermassen in Deckung bringen. Die Welt wird in Schwarz und Weiss geteilt. Wirklich lebendig fühlen sie sich nur in einem engen Glaubenssystem. Die Suche endet in einer Weltflucht.

Extremismus hat meist auch gruppendynamische Ursachen. Je extremer sie sich gebärden, desto grösser sind Belohnung und Akzeptanz. Die Erfolgserlebnisse sind ein Kick, der sie immer weiter vorantreibt. Diese Konditionierung führt oft zu Realitätsverlust und Wahrnehmungsverschiebungen. Der Schritt zu Wahnvorstellungen und Militanz ist dann nicht mehr gross, zumal sie sich fast nur noch in ihrem radikalen und lebensfeindlichen Biotop bewegen. Fanatismus ist lernbar. So können radikale Konvertiten unberechenbar und eine Gefahr für die Gesellschaft werden.

Blick:

Nora Illi (26) mit ihren beiden Töchtern in den Sommerferien 2009 am Lago Maggiore. (ZVG)

Tagi:

Belgien plant Burka-Verbot

Musliminnen sollen sich nicht mehr komplett verschleiern dürfen. Die Burka tangiere die öffentliche Sicherheit. Mehr...