Vorauswahl per Knopfdruck, googelnde Personalchefs – was ist dran an solchen Geschichten? Wir haben drei Experten gefragt.
ZEIT Campus:
Stimmt es, dass man als Bewerber von der Personalabteilung gegoogelt wird?
Juliane Petrich: "Damit
sollte man rechnen. Wir haben branchenübergreifend mehr als 400
Personalverantwortliche dazu befragt. Jeder Zweite gab an, Bewerber in
sozialen Netzwerken zu überprüfen. Berufliche Netzwerke wie Xing oder
LinkedIn werden etwas häufiger unter die Lupe genommen als private wie
Facebook oder Twitter. Meist prüfen die Firmen Bewerber nicht
standardmäßig, sondern erst, wenn sie in der näheren Auswahl sind. Es
wird immer davor gewarnt, wilde Partyfotos ins Netz zu stellen, das ist
auch richtig. Es ist aber mindestens genauso wichtig, dass die Bewerbung
und die Angaben im Netz konsistent sind. Scheidet jemand aufgrund des
Onlinechecks aus, liegt es meist an widersprüchlichen Angaben. Der Lebenslauf bei Xing sollte mit dem, den man einreicht, übereinstimmen."
Juliane Petrich, 26, Arbeitsmarktexpertin beim Digitalverband Bitkom
ZEIT Campus:
Stimmt es, dass Bewerber nach Noten elektronisch vorsortiert werden?
Wolfgang Brickwedde: "Technisch
bieten einige der modernen Bewerbermanagementsysteme diese Möglichkeit.
Verbreitet ist es aber nicht. Noten allein sind wenig aussagekräftig
und werden je nach Hochschule anders vergeben, das wissen auch die
Personaler. Wenn überhaupt automatisch vorsortiert wird und die
Abschlussnote dabei eine Rolle spielt, fließt sie als ein Kriterium
unter vielen wie Auslandserfahrung, Sprachkenntnisse und Engagement ein
und zählt vielleicht 20 Prozent. Wichtiger ist den Unternehmen, ob
jemand ein fachlich passendes Studium mitbringt. Die Studienrichtung
kann durchaus ein K.-o.-Kriterium in der Vorauswahl sein. Letztlich
hängt es ganz einfach davon ab, welche Schwerpunkte ein Unternehmen bei
der Personalauswahl setzen will. Die Technik dient nur als Hilfsmittel."
Wolfgang
Brickwedde, 50, vom Institute for Competitive Recruiting hat in einer
Studie Personaler zu Bewerbermanagementsystemen befragt
ZEIT Campus:
Stimmt es, dass manche Personalchefs auf die Handschrift achten?
Uwe Kanning: "Ja.
Wenn es darum geht, einen Bewerber einzuschätzen, agiert ein Teil der
Personalverantwortlichen leider nicht reflektierter als jemand von der
Straße. Sie handeln sozusagen als Alltagsmenschen. Darunter sind dann
auch ein paar, die an so etwas Unseriöses wie Handschriftendeutung
glauben. Ich habe vor Kurzem eine Onlinebefragung zu
Bewerbungsunterlagen durchgeführt. Dabei gaben sechs Prozent der
Personaler an, in ihrem Unternehmen interessiere man sich für die
Handschrift der Bewerber. Eine Studentin, die im Praktikum bei einer
bekannten Firma war, hat mir ebenfalls davon berichtet. Als Begründung
höre ich oft, eine Handschrift lasse sich nicht verfälschen. Diese
Argumentation gibt es auch bei anderen absurden Methoden wie etwa der
Auswahl nach Tierkreiszeichen."
Uwe Kanning, 50, ist Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück
20. März 2004 ... Der Befrager erkennt, wie Sie mit Stress umgehen können. Bei vielen
Vorstellungsgesprächen werden Sie nach einer Anwärmphase bewusst ...
3. Juli 2008 ... Der Personalchef fragt den angehenden Sektionschef beim
Vorstellungsgespräch "Was ist ihre Hauptstärke?" Der Bewerber - welcher diese
...
Diese Fakten könnten nun Stoff für ein Streitgepräch liefern. Die Akteure: Ein Vertreter, der die These der Erderwärmung bezweifelt und der Kontrahent, der beweisen will, dass es asugerechent der Erderwärmung zuzuschreiben ist, dass extreme Situationen favorisiert werden: Mehr Starkregen, mehr extreme Kältetage, mehr Stürme, mehr Trockenheit...
In Deutschland sind innerhalb weniger Wochen
mehrere Windräder wie Streichhölzer eingeknickt. Das dürfte es
eigentlich nicht geben
Quelle: Tagi-online: Angesichts von 26'500 Anlagen geben die Pannen eine Quote von 0,02 Prozent. Typischerweise brennt es dann nach einem
Blitzeinschlag oder es bricht ein Teil eines Rotorblatts ab.
Jetzt gibt es nun andere Seite, die Ausnahme von der Statistik.
Innerhalb von vier Wochen ist es im Norden Deutschlands zu vier schweren
Zwischenfällen gekommen. «Das ist schon extrem. Zu viele in zu kurzer
Zeit», wie es Philipp Stukenbrock von dem auf Windenergieanlagen
spezialisierten Ingenieurbüro 8.2 Consulting umschreibt. Die mysteriöse
Serie begann im Dezember im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, als der
Turm eines 70 Meter hohen Windrades auf rund halber Höhe brach und die
Spitze mit Gondel und Rotoren zur Erde krachte.
Rotorblatt bricht ab und stürzt zu Boden
Kurze
Zeit später passierte es in Sachsen. In einem Windpark knickte der Mast
eines fast 100 Meter hohen Windrades 15 Meter über der Erde ein wie ein
Streichholz. Die Anlage fiel dadurch auf einen Acker. Anfang dieser
Woche brach ein rund 40 Meter langes Rotorblatt einer Anlage im
Bundesland Brandenburg ab und fiel zu Boden. Und in der Nähe von Hamburg
knickte gleichentags der Mast eines rund 100 Meter hohen Windrades auf
rund 20 Metern an einer Nahtstelle – auch da krachte der obere Teil des
Turms auf ein Feld. Der Schaden beträgt gemäss Experten pro Windrad rund
eine halbe Million Euro.
KOMMENTAR: Schwerer wiegt - nach der mysteriösen Serie - das Gefühl der Unsicherheit. Niemand kann sich die Häufung der Ausfälle erklären. Es wird zwar vermutet, dass Verbindungen nicht korrekt montiert worden sind. oder dass es zu Ermüdungsbrüchen gekommen ist. Windräder sind nur für eine Dauer von 20 Jahren ausgelegt. Die Häufung der Vorfälle ist dennoch extrem und untypisch. Die Windenergie steht in
Deutschland schon länger unter Druck. Tierschützer beklagen, dass immer
wieder Vögel in die Rotoren geraten und getötet werden. Andere ärgert
die Zerstörung des Landschaftsbildes und ein Kritikpunkt sind die Schallemissionen. Nun gibt es ein neues Aergernis: Die Sicherheit der Anlagen. Dieser Kritikpunkt wird sich bestimmt auch auf den Ausbau geplanter Windparkanlagen in der Schweiz negativ auswirken.