Sonntag, 2. August 2015

Ein deplatziertes Wort zum 1. August

Zum 1. August liess sich auch Adolf Muschg verlauten.
So macht man von sich reden:
Adolf Muschg im Porträt. 


Für Muschg muss in der Schweiz die Landeshymne entsorgt werden.

Unser Land brauche gar keine Hymne, findet der prominente Schriftsteller.

KOMMENTAR:

Wohlverstanden; Muschg hat das Recht, auch unbequeme Gedanken zu formulieren.
Niemand befürwortet bei uns eine Maulkorbpolitik.
Doch gibt es Aussagen, die werden leider zum falschen Zeitpunkt geäussert.

Muschgs Aussage mit der Forderung, die Schweiz brauche gar keine Landeshymne, ist am 1. August  so deplatziert, wie wenn ein Kapitalist am 1. Mai verkünden würde:
Wir brauchen keine Gewerkschaften mehr.  Entsorgen wir das Kampflied "Die Internationale".
Ein Redner oder Schreiber  sollte so viel Einfühlungsvermögen haben, dass er merkt, welches Wort zu welcher Zeit gesagt oder nicht gesagt werden darf.
Ich weiss: Sendungsbewussten "Missionaren" fehlt jegliches Gespür, wann - welches Wort deplatziert ist.
Uebrigens passt der Appell auf den Verzicht einer Landeshymne zum  Gedankengut der Linksautonomen, die jegliches Feiern des 1. August ablehnen:
(Quelle 20 Min.)

Die Linkautonomen verbrannten auch noch die Schweizer Fahne. Muschg entsorgt die Hymne.
Beides spricht für sich und bedarf somit auch keines weiteren Kommentares.

Fluch-Rhetorik

Mit FLUCHEN lassen wir unkontrolliert Dampf ab.

Bildergebnis für Fluchen

Alle Menschen haben ihre besonderen Worte, um Stress, Wut, Schmerz zu entstauen.

Die unkontrollierten Fluchworte rutschen einfach so raus.

Siehe SRF Beitrag:

Konflikte mit dem Chef

Ein wertvoller Beitrag von Annie McKee
(Quelle harvardbusiness manager)
Hatten Sie schon mal das Gefühl, dass Ihr Chef Sie "auf dem Kieker" hat? Vielleicht bilden Sie sich das nur ein - vielleicht aber auch nicht. Es gibt viele schlechte Vorgesetzte - Führungskräfte, die nicht dumm sind, denen es aber an emotionaler Intelligenz fehlt. Die kritische Selbstwahrnehmung solcher Leute ist erstaunlich gering; außerdem haben sie null Einfühlungsvermögen, können ihre Emotionen nicht unter Kontrolle halten, und ihre Wertvorstellungen scheinen ständig auf Urlaub zu sein.
Solche dissonanten Führungspersönlichkeiten sind gefährlich. Sie ruinieren Karrieren und bringen Teams auseinander. Sie können andere Menschen zerstören - manchmal ganz offenkundig, manchmal aber auch langsam und hinterrücks. Irgendwann befinden wir uns vielleicht in einem ständigen Kampf mit so einem Vorgesetzten, der unsere ganze Zeit und Energie beansprucht. Wir können an nichts anderes mehr denken.
Ein Kampf auf Leben und Tod mit dem eigenen Chef führt garantiert nicht zu Gesundheit, Glück oder Erfolg. Aber was können Sie dagegen tun?

Erstens: Schützen Sie sich. Ein Konflikt mit dem Vorgesetzten - so ein Schuss geht normalerweise immer nach hinten los. Das liegt daran, dass der offiziellen Hierarchie in unseren Unternehmenskulturen ein hoher Stellenwert beigemessen wird: Je höher Sie auf der Unternehmensleiter stehen, umso eher geht man davon aus, dass Sie im Recht sind - davon werden selbst diejenigen Leute überzeugt sein, die noch weiter oben stehen als Sie. Es ist ein sich selbst erhaltendes System, in dem Menschen nicht wegen ihres Verhaltens, sondern aufgrund ihres Status innerhalb der Organisation respektiert und belohnt werden. Das bedeutet, dass Sie einen Kampf mit Ihrem Chef - in seinen Augen und denen der anderen - womöglich schon verloren haben, ehe er überhaupt anfängt. Wenn Sie also unbedingt kämpfen müssen, sollten Sie sich unbedingt eine Strategie zurechtlegen, die Sie vor negativen Konsequenzen schützt. Schaffen Sie sich schon vorher wichtige Verbündete, die Sie unterstützen werden, wenn etwas schiefgeht. Sie sollten sich auch eine "Ausstiegsstrategie" überlegen, um wieder aus dem Konflikt herauszukommen, wenn es sein muss. Diesen "Notausgang" können Sie dann jederzeit benutzen, noch ehe die Auseinandersetzung mit Ihrem Chef Ihnen wirklich geschadet hat.

Zweitens: Konzentrieren Sie sich auf sich selbst. Sind Sie sicher, dass Sie nicht nur deshalb einen Streit mit Ihrem Vorgesetzten gesucht haben, um etwas zu beweisen oder Ihre eigene Unsicherheit zu überspielen? In Auseinandersetzungen mit dem Chef müssen Sie wirklich der absolute Saubermann sein: Kämpfen Sie ausschließlich für Ziele, die allen dienen und nicht nur Ihnen selbst. Setzen Sie Ihre moralische Integrität nicht aufs Spiel. Und schlagen Sie nicht unterhalb der Gürtellinie zu. In einem Kampf, in dem der andere die besseren Karten hat, neigen wir gerne dazu, zu übertreiben oder Fakten zu verfälschen. Oder wir sabotieren unseren Gegner oder fallen ihm in den Rücken. So tief zu sinken, tut Ihrer Seele nicht gut. 

Drittens: Machen Sie sich klar, dass hinter diesem dysfunktionalen Konflikt nicht Ihre eigenen Probleme stecken, sondern die Ihres Chefs. Denn solche Vorgesetzte sind psychisch instabile, unsichere, machthungrige Demagogen. Oft sind sie auch narzisstisch veranlagt. Solche Leute brauchen Hilfe - und ehrlich gesagt verdienen Sie auch Ihr Mitgefühl. Wenn Ihnen nicht hundertprozentig klar ist, dass dieser Chef einen psychischen Knacks hat, stürzen Sie sich am Ende mit Feuereifer in die Schlacht, suchen die Schuld bei sich selbst oder spielen das Opfer. Konzentrieren Sie sich stattdessen lieber darauf, möglichst viele gesunde Beziehungen aufzubauen (vielleicht zu Ihren Kollegen oder dem Vorgesetzten Ihres Chefs), Ihre Arbeit gut zu machen und kreative Wege zu finden. Kreativität ist eine Lebenskraft, die Sie das Elend so eines ständigen Kriegszustands leichter ertragen lässt.

Viertens: Bewerten Sie Ihre Situation realistisch. Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz sind eine unschöne Sache. Und ein Kampf gegen den eigenen Chef ist so ziemlich das Schlimmste, was es gibt. Er kann Sie demoralisieren und Ihre Gesundheit ruinieren. Wenn Sie immer wieder mit Ihrem Vorgesetzten aneinandergeraten, sollten Sie sich fragen, ob es sich wirklich lohnt, in diesem Job zu bleiben. Natürlich haben wir alle eine Million Gründe dafür, einen Posten nicht aufzugeben (auch dahinter stecken normalerweise tiefsitzende Ängste). Aber wenn Sie die angespannte Beziehung zu Ihrem Chef nicht kitten können, warum denken Sie dann nicht an all die guten Gründe, die dafür sprechen, sich eine andere Stelle zu suchen - mit einem besseren Chef und in einer angenehmeren Unternehmenskultur, in der solche Kämpfe nicht geduldet werden?

Fünftens: Schließlich sollten Sie sich fragen: "Bin ich selbst vielleicht auch an diesem Problem beteiligt?" Erhalten Sie womöglich eine Streitkultur in Ihrem Unternehmen aufrecht, indem Sie Ihre Macht als Mittel zum Zweck benutzen, um einzuschüchternd zu wirken oder sich auf Kosten anderer Menschen durchzusetzen? Viele Unternehmenskulturen zwingen uns förmlich zu solchem Verhalten. Eine dysfunktionale Machtdynamik, gepaart mit einer Überbewertung von Konkurrenzsituationen, bringt uns dazu, unsere Mitmenschen zu bekämpfen, statt mit ihnen zu kooperieren. Vielleicht können Sie nicht die Kultur Ihres gesamten Unternehmens ändern, aber zumindest in Ihrem eigenen Team können Sie für ein besseres Klima sorgen. Das geht so:

  • Fangen Sie bei sich selbst an. Selbsterkenntnis ist eine Grundvoraussetzung für emotionale Intelligenz, und die brauchen Sie, um mit Konflikten mit Ihrem Chef oder anderen Leuten richtig umgehen zu können. Selbsterkenntnis bedeutet, dass Sie Ihre eigenen Probleme kennen, damit sie Sie - oder andere Mitarbeiter - nicht in ein unerwartetes Dilemma bringen.
  • Gehen Sie rational mit Ihren Emotionen um. Konflikte wecken starke, meist negative Gefühle. Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie sich von diesen Gefühlen leiten lassen oder sie auf sinnvolle Weise kanalisieren möchten - in Richtung Ganzheit und Gesundheit.
  • Durchschauen Sie Ihre Mitmenschen. Lernen Sie, die Leute so zu sehen, wie sie wirklich sind, statt sie einfach nur nach ihrem Platz in der Unternehmenshierarchie zu beurteilen. Versuchen Sie herauszufinden, was in den anderen vorgeht und was sie brauchen, und tun Sie dann etwas, um ihnen zu helfen.
  • Handeln Sie aus einer mitfühlenden oder sogar liebevollen Haltung heraus. Positive Gefühle wie Liebe und Mitgefühl sind genauso ansteckend wie ihre destruktiven Geschwister Wut und Angst. Wenn Sie Ihren Mitmenschen mit Wertschätzung, Begeisterung und freundlicher Anteilnahme (oder gar mit Liebe und Mitgefühl) begegnen, werden sie Ihnen überallhin folgen.

NACHTRAG  (Nach RP-online) Was sich in der Praxis bewährt hat:

AUCH SCHWIERIGE THEMEN ANSPRECHEN: Oft trauen sich Arbeitnehmer gar nicht erst, beim Chef um einen Termin zu bitten, wenn es um ein schwieriges Thema geht. "Man kann dann zum Beispiel sagen "Ich habe richtig Angst, das anzusprechen, aber ich würde gerne darüber reden"", empfiehlt Christine Öttl, die als Coach in München arbeitet. Wichtig sei einerseits, freundlich, aber hartnäckig zu bleiben. "Andererseits macht es keinen Sinn, auf dem Gespräch zu bestehen, so als habe man einen Rechtsanspruch darauf."


VORSICHT BEI CHOLERISCHEN CHEFS: Wenn der Chef bekanntermaßen cholerisch ist, sollten sich Arbeitnehmer vor einem Gespräch darauf einstellen. "Es gibt auch gar keine Strategie, das definitiv zu verhindern", sagt Christine Öttl. Dem müsse man ins Auge sehen und darauf vorbereitet sein, dass unter Umständen nicht alles glatt läuft.

FRAUEN SOLLTEN KEINE DEMUTSGESTEN ZEIGEN: Gerade Frauen neigen dazu, sich in Diskussionen mit Vorgesetzten kleiner zu machen, als sie eigentlich sind. Das hat Christine Weiner aus Mannheim beobachtet, die als Beraterin und Coach arbeitet. "Sie lächeln und legen gleichzeitig den Kopf schief. Mit solchen Demutsgesten verliert man sofort an Respekt." Wer seine Körperhaltung entsprechend ändert, werde sofort als stärker wahrgenommen.

BERECHTIGTE KRITIK AKZEPTIEREN:
Sind die Vorwürfe des Chefs berechtigt, bringt es nichts, dagegenzuhalten. In dem Fall sollte der Mitarbeiter die Kritik akzeptieren und dem Vorgesetzten in dem Punkt recht geben, empfiehlt Gudrun Fey: Auch beim Kommunikationsverhalten sollten Arbeitnehmer fähig zur Selbstkritik sein: Wer selbst laut geworden ist, sollte das ruhig einräumen und sich dafür entschuldigen.

SACHLICH BLEIBEN IST EINE CHANCE: Wenn Gespräche eine unangenehme Wendung nehmen, können Arbeitnehmer den Chef ausdrücklich bitten, fair zu bleiben. "Das klingt aber nach Ermahnung", sagt Gudrun Fey. "Und es gibt Vorgesetzte, die gerade darauf allergisch reagieren." Freundlich zu bleiben ist dann zwar eine vernünftige Strategie, aber ohne Erfolgsgarantie: "Wenn man nämlich freundlich lächelt, fragen sie "Warum grinsen Sie so dämlich?"". Wer selbst Ruhe und Sachlichkeit ausstrahlt, könne aber hoffen, dass der andere sich auch beruhigt. Notfalls bleibt nur die Bitte, das Gespräch an einem späteren Termin fortzusetzen.

LAUTE UND UNFAIRE KRITIK NICHT HINNEHMEN: Diskussionen mit Chefs eskalieren nicht selten. "Es gibt Vorgesetzte, die übertreiben maßlos, wenn sie schlecht drauf sind", sagt Gudrun Fey. "Vor allem Männer sind dann wie in einem hormonellen Nebel, werden laut und unfair." Die beste Strategie sei dann Selbstbehauptung, sagt Fey: "Also weder Flucht noch Angriff, sondern ein Verhalten dazwischen. Man sollte dem anderen zeigen, dass er so nicht mit einem umgehen kann, aber ihn nicht ebenfalls attackieren."

FRAGEN STELLEN IST GEFRAGT: Wenn Vorgesetzte aggressiv werden und Vorwürfe erheben, sind Fragen eine gute Antwort darauf: "Wer fragt, führt", zitiert Christine Weiner eine Management-Weisheit. Auf diese Weise werde die Diskussion meist weniger emotional und weniger laut. Auch nachzufragen "Habe ich Sie richtig verstanden?" könne oft schon hilfreich sein.
Oft seien die Vorwürfe von Vorgesetzten aber aus der Luft gegriffen, sagt Gudrun Fey. In einem solchen Fall helfe sachliches Nachfragen. Lautet die Kritik zum Beispiel "Immer muss ich Sie an Termine erinnern!", dann könnte der zu Unrecht Kritisierte mit der Frage reagieren "So oft kommt das nicht vor, wann waren denn die letzten Male?".

LINKS:
30. Apr. 2004 ... Viele Menschen trauen sich nicht, ihre Chefin auf Fehler aufmerksam zu machen. Diese könnte ja beleidigt reagieren, wütend werden und Sie ...
www.rhetorik.ch/Kritik/Chef.html
27. Febr. 2012 ... Lästern: Öffentliche Kritik am Chef kann zurückfeuern. ... Kritisieren: Kritik muss wie eine bittere Medizin serviert werden: immer auf einem ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/12/02_27/